von Nachbarin überfordert

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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dellila
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von Nachbarin überfordert

Beitrag So., 17.09.2023, 13:18

hallo, ich möchte hier mein problem mit meiner nachbarin schildern, da ich mich oft durch sie etwas beträngt fühle. kurz zu vorgeschichte: mein mann und ich (kinderlos) haben uns vor einigen jahren ein haus gekauft und selbst renoviert. ein paar jahre nach uns sind zwei häuser weiter neue nachbarn ungefähr in unserem alter mit zwei kindern eingezogen. die andere nachbarschaft ist großteils älter als wir. die neue nachbarin sucht ständig kontakt zu mir. fast jeden tag hat sie etwas zu verschenken oder eine flasche wein offen die geleert werden muss, oder irgend eine andere idee. grundsätzlich finde ich das ja ganz nett, ABER ich will nicht so viel kontakt und mich stresst es wenn ich so oft absagen muss. da die gespräche mit ihr aber meist nicht über typischen smalltalk hinausgehen, ist mir das einfach zu häufig. nicht mal mit freunden habe ich so viel kontakt, weil ich zwar gesellig aber auch introvertiert bin und sehr gern zeit für mich habe und ständigen sozialkontakt nicht brauche.

mein problem ist, dass es mich mittlerweile wirklich stresst, wenn sie sich mit einer idee für ein treffen meldet. noch dazu kommt, dass sie von ihrem garten aus in unseren garten sieht und ich mich in meinem garten oft unwohl fühle, weil ich immer denke dass sie sich gleich wieder mit einer idee meldet, wenn sie merkt wir sind zuhause. oft bin ich auch schon auf dem heimweg angespannt, weil ich an deren haus vorbei fahren muss und ich jedesmal hoffe dass sie gerade nicht draußen ist und vielleicht die nächste idee hat.

sie ist eine person die ständig auf der suche nach sozialkontakten ist und jede möglichkeit zum reden mit nachbarn nutzt. sie ist auch immer wieder bei verschiedenen anderen nachbarn mit ihren kindern in deren pool und war schon bei allen in der strasse in garten und haus. wenn ich erzähle, dass ich zu meinem geburtstag lieber verreise als eine große party zu schmeissen dann meint sie ich sei doch so ein scheues reh. oder sie sagt sie verstehe es nicht, dass alle leute hohe zäune um ihr grundstück bauen und warum die denn so abgeschottet sein wollen. ich hingegen will meine privatsphäre und nicht ständig über belangloses mit den nachbarn reden müssen.

mir ist klar, dass ich hier meine grenzen setzen muss, was ich auch mache, aber es fällt mir so schwer immer wieder abzusagen. ich bekomme ein schlechtes gewissen und es kostet mich wirklich kraft. vielleicht habt ihr einen guten rat für mich, wie ich damit besser umgehen kann.

danke im voraus :freude:

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chrysokoll
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Beitrag So., 17.09.2023, 15:46

Entweder du lehnst weiterhin jedes Mal klar ab, oder du suchst das Gespräch.
Wenn du ablehnst dann überleg dir vorher knappe, klare Sätze. Das muss nicht unhöflich sein, aber schon deutlich.
Versuch dich dabei nicht zu rechtfertigen, zu entschuldigen oder auf später oder nächstes Mal zu vertrösten, sondern lehne klar ab. Begründe das möglichst nicht, sondern sag nur "nein danke Petra, ich möchte das nicht".
Lass dich nicht auf Diskussionen ein, sondern bleib bei deinem einen Satz.

Und wenn du das Gespräch suchst dann sei ebenfalls höflich, aber deutlich.
Solche Menschen kapieren das sonst nicht. Und ja, vielleicht ist sie dann beleidigt oder macht dich irgendwo schlecht.
Ja und? Du willst ja sowieso keinen näheren Kontakt mit ihr.


Kirchenmaus
Forums-Gruftie
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Beitrag So., 17.09.2023, 16:01

Hallo dellila,

ich hab das für mich so gelöst, dass ich bei Gelegenheit die Menschen in meinem Umfeld darüber informiere, was ich möchte bzw. was nicht. Eine meiner Nachbarinnen hat meinen Zweitschlüssel, und ich habe ihr explizit gesagt, dass ich nicht möchte, dass sie jemals in meine Wohnung geht. Alles wissen Bescheid, dass ich kein spontanes Klingeln an der Tür mag. Im Oktober bekomme ich direkte neue Nachbarn und werde von Anfang an mitteilen, dass ich sehr zurückgezogen lebe und das so beibehalten will.

Ein höfliches "Es passt jetzt nicht" ist auch nie verkehrt. :)

Die Bewertungen würde ich nicht durchgehen lassen, also das "scheue Reh". Ich würde da bestimmt entgegnen, dass sich unsere Lebenswelten einfach unterscheiden (und evtl., dass ich viel Zeit für mich brauche und will – wobei das auch fast wieder eine Rechtfertigung ist).
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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saffiatou
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Beitrag So., 17.09.2023, 16:23

dellila hat geschrieben: So., 17.09.2023, 13:18 wenn ich erzähle, dass ich zu meinem geburtstag lieber verreise als eine große party zu schmeissen dann meint sie ich sei doch so ein scheues reh.
Das Probelm ist, das viele Menschen denken, wenn sie gerade jemanden (jetzt) nicht bei sich haben wollen, ist dass es leichter oder besser ist, dass sie ihre Entschieudngen rechtfertigen zu müssen. Meiner Meinung nach ist das nicht so günstig. Sondern einfach sagen, ich feiere nicht. Ohne weitere Erklärung.

Ich habe auch so Nachbarn, die mich versucht haben zu vereinnahmen. Anfangs war es nett, aber wie bei Dir uferte es aus und die Nachbarin kam jeden tag herüber oder saß hinter der Gardiene und wartete, dass ich nach Hause kam und kam dann sofort vorbei. Anfangs traute ich mich auch nicht zu sagen, wie genervt ich war, dann sagte ich aber sehr deutlich, dass ich das einfach nicht möchte und ich meine Ruhe haben will. Sie schaute mich beleidigt an und hat dann Abstand gehalten - bis jetzt. Wir grüßen uns und ab und zu schwatzen wir kurz, aber das ist alles und es ist erleichternd, als immer wieder abzuwehren zu müssen.

Bei manchen Menschen reicht es nicht ihnen freundlich zu sagen, dass man etwas nicht will, manche verstehen es nur wenn man das sehr nachdrücklich betont.
chrysokoll hat geschrieben: So., 17.09.2023, 15:46 ich bekomme ein schlechtes gewissen und es kostet mich wirklich kraft.
Vielleicht machst Du Dir mal klar, dass Deine Nachbarin kein schlechtes Gewissen hat, obwohl sie immer wieder über Deine Grenezen trampelt. Du hast jedes Recht Dich zurückzuziehen.
never know better than the natives. Kofi Annan

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Sinarellas
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Beitrag So., 17.09.2023, 16:30

Hehe, das kenne ich, auch alles was du erzählst und dann die kleinen Geschenke und Aufmerksamkeiten, ich ertrag das ganz schlecht und mag es nicht, schaff es aber auch nicht gut meine Grenze mitzuteilen oder auch wenn ich das tue "Ich möchte keine Geschenke, danke nein" wird das einfach ignoriert.
Da könnte ich ausrasten, weil es für mich wirklich übergriffig ist.

Neulich hat meine "Nachbarin" (also der Mensch den ich so übergriffig erlebe) ein Haustier 1 Tag überbrückt, ging einfach nicht anders und ich bin auch sehr dankbar, ABER als ich wieder zu Hause war hatte ich 2 volle Bierflaschen im Kühlschrank und war völlig verwirrt woher die kamen, hab an meinem verstand gezweifelt und war echt neben der Spur deswegen. Es hat etwas gedauert bis rauskam, das war von dem Mensch.
Ich begreife sowas einfach nicht, warum tut man sowas!?

ja manche Menschen brauchen wohl ein deutliches andauerndes Schallplattengefüge alla "NEIN ICH MÖCHTE NICHT" oder ein "Nein heute nicht, ICH melde mich, wenn ich Zeit habe und möchte!".

Bis jetzt hab ichs nicht wirklich lösen können, ich habe es mehrfach gesagt, geschrieben und wiederholt. Ich mag ein wenig Kontakt aber nicht diese überschwengliche und schon gar nicht beschenkt werden. Keine Ahnung, warum es manchen so schwer fällt die grenzen anderer zu akzeptieren!? grgrrrr
..:..

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saffiatou
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Beitrag So., 17.09.2023, 16:51

Sinarellas hat geschrieben: So., 17.09.2023, 16:30 s hat etwas gedauert bis rauskam, das war von dem Mensch.
Ich begreife sowas einfach nicht, warum tut man sowas!?
Oh, so etwas kenne ich auch, meine Nachbarn unter mir, andere als die von der ich oben schrieb, hatten immer einen Schlüssel von mir (falls ich meinen verliere, wenn der heizungsableser kommt....) aber einmal nachdem ich nach einem langen tag nach Hause kam, bemerkte ich, dass mein kleiner Schrank im Badezimmer von der Wand abgerückt war. Ich war sprachlos und am nächsten Tag habe ich ohne eine Erklärung meinen Schlüssel gefordert.

Ich halte nach Möglichkeit Abstand und wenn sie tratschen wollen, sage ich immer nur, dass es micht nicht interesstiert und gehe.

Es gibt Menschen, da bleibt man einfach nur sprachlos.-
never know better than the natives. Kofi Annan

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Sinarellas
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Beitrag So., 17.09.2023, 17:25

oh himmel das ist aber auch richtig gruselig saffiatou.
Sprachlos, das triffts!
..:..


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dellila
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Beitrag So., 17.09.2023, 17:49

danke für eure antworten, das stärkt mich :)
ich lerne immer mehr meine grenzen zu wahren und diese auch direkt zu kommunizieren. das fällt mir zwar oft schwer, weil ich niemanden verletzen will, aber es wird einfacher ;)

als ich jünger war, ist es immer mal wieder vorgekommen, dass ich von sehr extrovertierten leuten fast schon vorwurfsvoll darauf hingewiesen wurde, dass ich ja so ruhig und still bin... damals hat mich das sehr getroffen, und ich dachte dass das schlecht oder unnormal ist. mittlerweile weis ich, dass ich eben eher introvertiert bin. aber weil ich gleichzeitig auch oft sehr gesellig bin, kann ich das für mich selbst manchmal nicht so gut einordnen.. aber eben ist mir klar geworden, dass ich es nicht mag in zweier-konstellationen zu sein mit menschen mit denen wenig tiefgang möglich ist.

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Heinz3
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Beitrag Sa., 11.11.2023, 20:33

So., 17.09.2023, 13:18
Dein Beitrag:
Anzeigen bei der Polizei wäre gut.

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