Reaktion auf Jugendliche normal oder Überreaktion?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Pantoffeltierchen
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Reaktion auf Jugendliche normal oder Überreaktion?

Beitrag Fr., 06.10.2023, 19:40

Hallo zusammen!

Ich habe ein aktuelles aber aus diversen Gründen vorerst aufgeschobenes Thema. Mein Thera weiß, dass das ansteht, aber ich will diese Thema in der Therapie dzt nicht angehen, weil ich Angst davor habe was es in mir auslöst und ich eine Op vor mir habe und nicht brauchen kann dass es mir da schlecht geht. Aber ich bin trotzdem neugierig: ich merke, dass ich Beklemmungen bekomme, wenn ich Gruppen von (schul)Kindern sehe, die selbstbewusst und laut sind, ich habe das Gefühl dass die mich nicht respektieren, dass ich ihnen nicht gewachsen bis ausgeliefert bin, ich habe einen gewissen fluchtimpuls, fühle mich einfach nicht wohl und unsicher in deren Gegenwart. Ich habe das immer für normal gehalten, frage mich aber mittlerweile, ob wirklich alle / die meisten so empfinden, oder ob das von meinen eigenen schulerfahrungen herrührt? Wie ist das bei euch? Wenn ihr im Park seid und da ist eine Gruppe sagen wir 12 jähriger die ihren Spaß haben und dabei selbstbewusst bis angeberisch oder laut wirken, was löst das bei euch aus? Danke schon mal…
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.

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Nico
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Beitrag Sa., 07.10.2023, 04:53

Gruppen junger Menschen lösen in mir, solange sie nur laut u angeberisch sind, keinerlei negative Gefühle aus.
Im Gegenteil, bin ich da eher neugierig, beobachte gerne und freue mich oft über die Lebenslust u Energie die sie ausstrahlen.
Etwas anderes ist es wenn ich Gewaltbereitschaft u Aggressivität wahrnehme, dann wende ich mich möglichst schnell ab und gehe meiner Wege. Aber das mache ich in so einem Fall bei Erwachsenen auch.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Jugendlichen positiv darauf reagieren wenn sie merken, dass ihnen Erwachsene unvoreingenommen u neutral begegnen, aber sie bemerken Unsicherheiten u Ablehnung sofort und dann reagieren sie sehr geradlinig ebenfalls mit Ablehnung.

Ausnahmen sind die Radau - Gangs, die erkennt man aber schon von weitem und denen kann man ganz gut aus dem Weg gehen. Genau die suchen sich dann aber auch Menschen deren Unsicherheit u Ablehnung für sie klar ersichtlich ist.
Neutrale, selbstbewusste Menschen interessieren sie in der Regel nicht.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Malia
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Beitrag Sa., 07.10.2023, 09:13

Mir ging es ähnlich und ich habe das schon vor Jahren für mich aufdröseln können.
Bei mir hatte es - wen wundert´s? - mit den Erfahrungen in meiner eigenen Kindheit und Jugend zu tun.
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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Scars
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Beitrag Sa., 07.10.2023, 10:34

Hast du das bei allen Kindern/Jugendlichen oder nur bei den lauten, wilden? Ich kann Kinder generell nicht leiden (keine Sorge ich tue denen trotzdem nix), eben weil die halt manchmal so laut sind und mich der Lärm und dieses unkontrollierte wahnsinnig machen kann. Ich kenne schon einige, auch Frauen, die so empfinden wenn’s nicht die eigene Brut ist. Wenn du bei Kindern, die sich ruhig verhalten solche Gefühle bei dir feststellst, fände ich das ungewöhnlicher.
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Louna
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Beitrag Sa., 07.10.2023, 10:57

Mir geht es wie Dir, Pantoffeltierchen.
Ich habe auch ständig Angst wenn mir Kinder oder Jugendliche begegnen. Ich versuche das zu vermeiden und fühle mich in so einer Situation so klein und umbedeutsam. Das ist gar nicht schön.

Aus dem Weg gehen, Straßenseite wechseln mache ich dann und schnell die Gedanken umleiten bevor sich da rein gesteigert wird. Aber das mache ich eigentlich bei allen Menschen die mir begegnen. :roll:

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Candykills
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Beitrag Sa., 07.10.2023, 11:43

Ich habe so ein Radar, dass unentwegt bei mir läuft und die Umgebung auf gefährlich und ungefährlich abcheckt. Das springt auch bei lauten, selbstbewussten Halbstarken nur an, wenn darunter einer potenziell gefährlich ist.
Vielleicht macht es Sinn bei dir mal genauer zu differenzieren, worauf du anspringst? Ist es die Gruppe oder sind es Einzelne in der Gruppe und wenn ja, was an ihnen ist es.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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~~~
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Beitrag Sa., 07.10.2023, 12:32

Pantoffeltierchen hat geschrieben: Fr., 06.10.2023, 19:40 Wie ist das bei euch? Wenn ihr im Park seid und da ist eine Gruppe sagen wir 12 jähriger die ihren Spaß haben und dabei selbstbewusst bis angeberisch oder laut wirken, was löst das bei euch aus? Danke schon mal…
Also mir geht es da genauso. Ich finde es sehr unangenehm da lang zu gehen.

Ich mag generell keine unempathsichen, respektlosen, lauten Menschen. Mit denen umgebe ich mich halt nicht gerne. Und laute Kinder/Jugendliche finde ich ganz schlimm. Ich meine, die können nicht viel dafür. Aufgrund ihres psychischen Entwicklungsstadiums in dem sie sich gerade befinden, haben sie natürlich noch nicht die emotionale und geistige Reife, die ein erwachsener erreichen kann.

Also ich finde deshalb solche lauten Gruppen usw. ganz schlimm und unangenehm, weil ich denen dann sofort respektlose und unempathische Verhaltensweise unterstelle. Klar, sind nicht alle so, das ist mir auch bewusst. Aber die Tendenz ist eben ganz klar da. Und allein, was die da teilweise rumbrüllen, ist halt wirklich oft zum Fremdschämen :lol:

Ich suche mir halt gerne die Menschen aus, mit denen ich interagiere. Und das sind halt keine lauten, überdrehten Menschen, die noch viel lernen müssen.

Stört mich auch bicht weiter. Ich mein, es gibt ja genug Alternativen an Menschen und die anderen meide ich eben.

Und jüngere Kinden Brüllen ja auch rum ohne Rücksicht auf ihr Umfeld... das ihr Umfeld vielleicht extrem genervt sein könnte durch diese Dauerbeschallung interssiert die ja gar nicht, weil sie das noch gar nicht erfassen können. Dene fehlt einfach noch das Bewusstsein für das eigene Ich und die Außenwirkung, Selbstrelexion usw.
Schrecklich.

Aber es gibt auch erwachsene Menschen, die so sind. Finde ich mindestens genauso schlimm.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf


Hamna
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Beitrag Sa., 07.10.2023, 12:59

Mir geht es wie dir, Pantoffeltierchen. Ich glaube, das liegt bei mir daran, dass Gewalttäter immer jünger zu werden scheinen und auch vor Älteren keinerlei Respekt haben.

Hier im Dorf sind die Kinder/Jugendlichen alle sehr nett, grüßen einen freundlich im Vorbeigehen, und selbst wenn sie, wie es heute Abend beim Erntefest der Fall sein wird, alkoholisiert sind und rumgröhlen, habe ich keine Angst vor ihnen. Man kennt sich, lebt in einem Dorf zusammen, die würden mir oder anderen nie was tun. Es gibt auch nie Schlägereien hier bei solchen Festen.

Zwei Orte weiter fühle ich mich schon nicht mehr sicher, und in der Stadt ist es ganz schlimm. In der S-Bahn zum Beispiel habe ich auch Angst vor denen und ein ganz unsicheres Gefühl. Dabei ist es auch egal, ob männliche oder weibliche Jugendliche.

Vor etwa einem Jahr haben Jugendliche in einem ehemaligen Wohnort von mir einen ca. 50 Jahre alten Mann aus der haltenden Bahn geschubst, er schlug mit dem Kopf auf das Pflaster auf und starb. Solche Meldungen sind es, die bei mir diese Angst auslösen. :-(

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SinnIch
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Beitrag So., 08.10.2023, 07:35

Ich hab das auch, abe. hab da auch schon einiges erlebt. Ich bin dann immer fast irritiert, dass die dann, wenn es aus irgendeinem Grund zum Kontakt kommt, die hier immer total höflich und nett sind letztlich :lol:

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ENA
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Beitrag So., 08.10.2023, 10:00

~~~ hat geschrieben: Sa., 07.10.2023, 12:32 Ich meine, die können nicht viel dafür. Aufgrund ihres psychischen Entwicklungsstadiums in dem sie sich gerade befinden, haben sie natürlich noch nicht die emotionale und geistige Reife, die ein erwachsener erreichen kann.
Ich finde, wie Kinder sich verhalten, hat auch viel mit den Erwachsenen zu tun, die sie normalerweise umgeben. ...Wenn eine Frau mit einem Kind (naja, vielleicht so 10-12 J.) durch die Gegend läuft, das "Kind" den Weg einer Passantin kurz vor ihr kreuzt, anstatt einen größeren Bogen zu machen oder 2-3 Sekunden zu warten, die Passantin dann darauf hin weist, dass das Kind ihr fast vor die Füße gelaufen ist, die erwachsene Begleitung dazu dann meint:"Und wenn, ist auch nicht schlimm",...ja,...was für ne Basis ist das, für eine rücksichtsvolle, soziale Entwicklung (mal abgesehen davon, dass man sich fragen kann, woher diese Erwachsene das hat)?
...oder: Wieso muss eine erwachsene Frau, um einem Kind Roller fahren beizubringen, in einer verkehrsberuhigten Zone mit dem Kind gemeinsam auf dem Bürgersteig fahren, anstatt zumindestens selber neben dem Kind auf der Straße zu fahren?

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Candykills
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Beitrag So., 08.10.2023, 10:41

Ein Kind wird sicherlich kein rücksichtsloser und unsozialer Mensch, weil es mit 10-12 Jahren noch kurz vor dem Passant den Weg kreuzt und die Mutter ihm nicht direkt eine schmiert für so viel Unverschämtheit. Wie wärs denn selbst einfach zu sagen: Pass ein bisschen besser auf das nächste Mal...
Meistens reagieren sie dann selbst erschrocken und entschuldigen sich, weil sie gar niemandem was Böses wollten.
Das hat einfach damit zu tun, dass die Wahrnehmung noch völlig anders ist und Kinder eben meist relativ "kopflos" durch die Gegend rennen. Im Alter von 18 passiert sowas dann noch den wenigsten.
Ich glaube, wenn man sich wirklich an solchen Beispielen anfängt aufzuhängen, hört sich das für mich vorallem so an, als sollte man Kinder vielleicht auch einfach ganz abschaffen? Eine Partei, die das unterstützt, lässt sich sicher auch noch finden....

Denn aus Kindern kleine Erwachsene machen zu wollen, finde ich extrem befremdlich. Im Eingangspost ging es ja zu keiner Zeit um Kinder, die irgendwelche schwereren Vergehen oder Verbrechen verüben.Oder darum, dass Kinder "falsch" wären oder "sich falsch verhielten". Der TE ging es darum, dass sie selbst ein Problem hat und das auch bei sich selbst verortet.

Die eine Sache ist doch, selbst ein Problem mit etwas zu haben.
Aber die andere Sache ist, jetzt Kinder grundsätzlich verändern zu wollen (Verhalten von Erwachsenen abzuverlangen), damit sie für einen selbst passender sind.

Sorry, aber da geht mit mir echt die Moralkeule durch, weil mir dieses Kindergedisse so richtig auf den Sack geht.
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Nico
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Beitrag So., 08.10.2023, 11:13

Wie man in den Wald ruft, kommt es halt zurück.
Kinder haben sehr feine Antennen und spüren die Abneigung die ihnen entgegengebracht wird.
Zum Glück sind heute die meisten Kinder heute so selbstbewusst dass sie sich das nicht gefallen lassen und entsprechend kontern.
Ich hatte da mit Kindern u Jugendlichen noch nie Probleme, ich respektiere sie und sie respektieren mich.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Tioc
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Beitrag So., 08.10.2023, 11:18

ENA hat geschrieben: So., 08.10.2023, 10:00
...oder: Wieso muss eine erwachsene Frau, um einem Kind Roller fahren beizubringen, in einer verkehrsberuhigten Zone mit dem Kind gemeinsam auf dem Bürgersteig fahren, anstatt zumindestens selber neben dem Kind auf der Straße zu fahren?
Das ist hoffentlich Satire! Kinder mit Roller haben NICHTS auf der Strasse verloren :roll:

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chrysokoll
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Beitrag So., 08.10.2023, 11:20

ENA hat geschrieben: So., 08.10.2023, 10:00
Wenn eine Frau mit einem Kind (naja, vielleicht so 10-12 J.) durch die Gegend läuft, das "Kind" den Weg einer Passantin kurz vor ihr kreuzt, anstatt einen größeren Bogen zu machen oder 2-3 Sekunden zu warten, die Passantin dann darauf hin weist, dass das Kind ihr fast vor die Füße gelaufen ist, die erwachsene Begleitung dazu dann meint:"Und wenn, ist auch nicht schlimm"

...oder: Wieso muss eine erwachsene Frau, um einem Kind Roller fahren beizubringen, in einer verkehrsberuhigten Zone mit dem Kind gemeinsam auf dem Bürgersteig fahren, anstatt zumindestens selber neben dem Kind auf der Straße zu fahren?
warum sollten Kinder denn einen größeren Bogen machen? Warum kannst du nicht umgekehrt auch auf das Kind achten so wie du das ja sicherlich auch bei Erwachsenen machst? Bist du noch nie jemand versehentlich in den Weg gelaufen?
Und nein, ich finde das gerade bei Kindern nicht schlimm!

Und warum sollte eine Mutter ihrem Kind nicht auf dem Gehweg Roller fahren beibringen?
DU bist doch erwachsen, warum bitte kannst du gerade in der verkehrsberuhigten Zone nicht auf die Straße ausweichen, du siehst das Kind doch. Und ja, Kinder gehören zu den Schwächeren, ebenso wie z.B. jemand am Rollator oder so. Das ist jetzt kein direkter Vergleich und ich finde nicht dass Kinder alles dürfen. Aber sie sind nunmal keine Erwachsenen und sie haben auch das Recht sich zu bewegen, da zu sein, sich eben mal wie Kinder zu verhalten

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Scars
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Beitrag So., 08.10.2023, 13:37

Candykills hat geschrieben: So., 08.10.2023, 10:41 Die eine Sache ist doch, selbst ein Problem mit etwas zu haben.
Aber die andere Sache ist, jetzt Kinder grundsätzlich verändern zu wollen (Verhalten von Erwachsenen abzuverlangen), damit sie für einen selbst passender sind.
Ich finde durchaus, dass ich mich von Kindern in gewissen Bereichen gestört fühlen darf. Ich sag nie was oder bin unfreundlich, aber wenn ein Kind durch den Supermarkt tobt oder die Bücherei oder (was besonders gerne vorgekommen ist), schreiend auf den Hund zu rennt, dann finde ich das wirklich unangebracht. In solchen Bereichen haben die Eltern mMn schon Sorge zu tragen, dass ein Kind sich ruhig und angepasst verhält. Im Fall mit dem Hund kann das auch gefährlich werden. Die Kinder können doch auch auf dem Spielplatz toben, oder nicht?
Remember to leave pawprints on hearts.

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