Glaubt mir! Missbrauch in der Therapie

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kaja
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Glaubt mir! Missbrauch in der Therapie

Beitrag Fr., 10.11.2023, 22:11

"Glaubt mir! Missbrauch in der Therapie

Was als Glücksfall erschien, entpuppt sich als Katastrophe. Ein angesehener Therapeut missbraucht seinen 7-jährigen Patienten mehrfach schwer sexuell. Erst zehn Jahre später wird er verurteilt.

Vor dem Hintergrund der Haftentlassung des Täters 2024, erzählt Max Leon zum ersten Mal öffentlich seine Geschichte. Er will verhindern, dass anderen geschieht, was ihm widerfahren ist, will aufklären: bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei der Polizei und im ZDF.

Ungereimtheiten im Laufe der Therapie
Der Film zeigt, wie sich das Leben von Max Leon, 26, verändert hat, wie er mit dem Erlebten in seiner Partnerschaft heute zurecht kommt und wie er verhindern will, dass sein Peiniger wieder therapieren kann.

Als kleiner Junge hatte Max Leon Probleme beim Lesen und Schreiben. Die Schule rät der Mutter, einen Psychologen zu konsultieren. Als Max Leon sich im Verlaufe der "therapeutischen Sitzungen" veränderte, schöpfte sie Verdacht, konfrontierte den Kinder- und Jugendtherapeuten. Der bot ihr Geld an."


Quelle und Link zur ZDF Mediathek: https://www.zdf.de/dokumentation/37-gra ... e-102.html
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sandrin
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Beitrag Sa., 11.11.2023, 14:19

Das ist so erschütternd. Mir ist richtig schlecht geworden! Ich wünsche allen Betroffenen so sehr, dass sie wirkliche Hilfe bekommen und dass diesen Bestien (ein anderer Eindruck fällt mir für solche Täter nicht ein) das Handwerk gelegt wird. Eine Schande, dass solche Menschen einfach unbehelligt weiter Schaden anrichten dürfen!

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Ophelia12
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Beitrag Sa., 11.11.2023, 14:53

Oh mein Gott, wie schrecklich.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 11.11.2023, 15:39

Kein Berufsverbot? Unfassbar!

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kaja
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Beitrag So., 12.11.2023, 10:18

münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 11.11.2023, 15:39 Kein Berufsverbot? Unfassbar!
Einer der Punkte, warum ich in die Kammern da null Vertrauen habe.
Mir ist ein weiterer Fall bekannt, in dem ein zu 4 1/2 Jahren Haft verurteilter Psychotherapeut (wg. schwerem sexuellen Missbrauch einer Minderjährigen), seine Zulassung behalten durfte.

Die Begründung war ein Schlag ins Gesicht des Opfers.Man entziehe ihm die Zulassung nicht, weil er nach der Haft eh zu alt sei um noch zu therapieren.

Der Täter ist mittlerweile entlassen und "arbeitet" wieder.
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Ophelia12
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Beitrag So., 12.11.2023, 11:14

Heftig kaja,
Da wird einem anders. Man kann nur hoffen das es wenige schwarze Schafe gibt, und man als Eltern hellhörig sein sollte


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Beitrag So., 12.11.2023, 11:19

Ophelia12 hat geschrieben: So., 12.11.2023, 11:14 Heftig kaja,
Da wird einem anders. Man kann nur hoffen das es wenige schwarze Schafe gibt, und man als Eltern hellhörig sein sollte
Meine Eltern hatten damals vermutlich auch nichts schlechtes im Sinn.

Es ist halt ein perfekte Tarnung, wenn die "Experten" als Täter, jegliches suspektes Verhalten auf die "Störung" des Kindes schieben können.

Ich bin für eine regelmäßige psychologische und psychiatrische Untersuchung von PsychotherpeutInnen. Ebenso muss die Zulassung zum Beruf bereits Ausschlusskriterien enthalten, z.B. die vorhandener psychiatrischer Erkrankungen.
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sandrin
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Beitrag So., 12.11.2023, 13:44

Was ich mich immer frage.... In dem Film waren ja einige Andeutungen, dass es sich um einen psychoanalytisch arbeitenden Therapeuten handelte (anale Phase...). Diese Therapeuten rühmen sich doch stets ihrer Lehranalyse. Wie kann das sein, dass eine derartig pathologische Veranlagung da nicht auffällt?


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kaja
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Beitrag So., 12.11.2023, 13:51

Ich tippe darauf, dass z.B. gerade in der PA Attribute positiv gewertet werden, welche eine solche Persönlichkeitsstruktur begünstigen.
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sandrin
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Beitrag So., 12.11.2023, 13:55

Wie meinst du das?


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kaja
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Beitrag So., 12.11.2023, 14:21

Narzisstische Persönlichkeitsanteile sind dort sehr ausgeprägt und in der Ausbildung gefördert.
Wer sich so sicher fühlt, hat kein Empfinden für das Unrecht das er tut, sondern versucht auch noch das in des Kontext seiner Schule zu betten.
Siehe "anale Phase" im Beitrag.
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sandrin
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Beitrag So., 12.11.2023, 14:28

Ja, das scheint so zu sein, zumindest gibt es das und entspricht auch meiner Erfahrung, wenn auch zum Glück nicht in diesem krassen Ausmaß!

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alatan
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Beitrag So., 12.11.2023, 17:49

sandrin hat geschrieben: So., 12.11.2023, 13:44 Diese Therapeuten rühmen sich doch stets ihrer Lehranalyse. Wie kann das sein, dass eine derartig pathologische Veranlagung da nicht auffällt?
Leider machen die allermeisten Therapeuten keine wirkliche Selbsterfahrung bzw. eigene Therapie. Die sog. Lehranalyse ist in den meisten Fällen eine Farce. Es gibt etliche schwerst Gestörte, gerade unter Analytikern (natürlich auch unter anderen Therapeuten).

Übrigens würde eine "Untersuchung" der Therapeuten nichts bringen, zum einen, weil es relativ einfach ist, sich zu verstellen bzw. nichts von sich preiszugeben, zum anderen gibt es sehr viel Kungelei in der Branche, so dass "eine Krähe der anderen kein Auge aushackt".

Dass psychisch Erkrankte nicht Therapeuten werden sollen, ist nicht sinnvoll. Das Entscheidende ist jedoch eine ausreichende und erfolgreiche Therapie vor Aufnahme der Therapeutentätigkeit und möglichst eine berufslebenslang fortgesetzte Selbsterfahrung.

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Nutriaa
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Beitrag So., 12.11.2023, 18:05

Diese Therapeuten rühmen sich doch stets ihrer Lehranalyse. Wie kann das sein, dass eine derartig pathologische Veranlagung da nicht auffällt?
Die Lehranalyse soll nur bedingt hilfreich sein, da durch hierarchische Strukturen eine umfassend ehrliche Therapie nicht möglich ist. Lehranalysanden haben Angst, alles offen preis zu geben, weil sie um ihre Zulassung fürchten. Lehranalytiker wurden (oder werden immer noch) bei der Beurteilung des Studierenden herangezogen, somit bietet die Lehranalyse keinen geschützten Raum. Und zu häufig haben Lehranalytiker (oder tun es immer noch) dem Analysanden ihre Deutungshoheit übergestülpt. Hinzu kommt, dass es selbst in Lehranalysen zu sexuellem Missbrauch durch den Analytiker gekommen sein soll.

Meine Informationen stammen aus unterschiedlicher Literatur, deshalb gehe ich davon aus, dass da was dran ist. In meinen Augen ein unhaltbarer Zustand, an dem aber wohl nicht wirklich viel zu rütteln ist, weil es dort eine ausgeprägte Hackordnung geben soll.
"A slave is one who waits for someone to come and free him." Ezra Pound

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Charlie Foxtrott
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Beitrag So., 12.11.2023, 18:22

Eine meiner Ex-Theras meinte, sie musste für ihre Zulassung ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Von daher wundere ich mich, dass Vorbestrafte weiterarbeiten dürfen.
Konzentriert Euch doch, neben allem Schrecklichen, doch mal auf das Positive: Max ist so stark und souverän! Und seine Freundin, seine Mutter und vor allem die Kameraden der Feuerwehr stehen zu ihm! Die harten Jungs unterstellen ihm nicht mangelnde Männlichkeit, Mitschuld etc. Mensch, da hat sich doch was gewandelt! Ich bin sooooo wütend auf meine Mutter, die mir damals Redeverbot erteilte und meinte, mich nimmt danach kein Mann mehr :evil:
Und offenbar kann man selbst nach mehrjährigem MB nach erfolgter Therapie das ganze triggerfrei erzählen. Max ist ein Held, ihr, wir sind Helden!

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