Glaubt mir! Missbrauch in der Therapie

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alatan
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Beitrag Di., 14.11.2023, 19:49

Zum wiederholten Male: diese Forderungen sind nicht durchführbar bzw. Unsinn.

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kaja
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Beitrag Di., 14.11.2023, 20:39

Zum wiederholten Male: Jede Regelung lässt sich verändern.

Unsinn ist hier lediglich, dass @alatan die eigene Sicht für die einzig gültige Sichtweise hält.
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Philosophia
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Beitrag Mi., 15.11.2023, 06:34

Ich kann deinen Wunsch verstehen, kaja, ich hab das auch mal gedacht. Das Problem ist nur, dass wir dann wohl kaum noch TherapeutInnen hätten.
Es ist doch davon auszugehen, dass der Großteil von TherapeutInnen in irgendeiner Form mit dem Thema Therapie in Verbindung geraten sein muss vor der Berufswahl. Ich wollte zum Beispiel auch mal Therapeutin werden, weil ich es besser machen wollte als die, die ich bisher erlebt habe. Aber ich habe für mich festgestellt, dass ich zu krank bin. Und das war definitiv die richtige Einschätzung. Doch der Grundwunsch basierte auf meinen Berührungspunkten mit dem Thema.
Ich glaube, ein gewisses Maß an Betroffenheit kann der Empathie dienlich sein.
Aber eine bessere Kontrolle wäre schon wünschenswert...
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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alatan
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Beitrag Mi., 15.11.2023, 11:48

Philosophia hat geschrieben: Mi., 15.11.2023, 06:34 Aber eine bessere Kontrolle wäre schon wünschenswert...
Und wie genau, ganz genau im Detail bitte, soll die aussehen? Von wem durchgeführt? Zu welchem Zeitpunkt? Anhand welcher Kriterien?

So ein Unfug lässt sich schnell aus Betroffenheit behaupten, wenn man das System nicht von innen kennt.

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Philosophia
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Beitrag Mi., 15.11.2023, 12:32

Ja, das weiß ich nicht, ich sagte ja bloß, dass ich es für wünschenswert halte. Du hast ja leider recht und das ist eben nicht realistisch. Und es gibt ja genauso wenig Eltern- und Hundeführerscheine... die wären auch toll.
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kaja
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Beitrag Mi., 15.11.2023, 15:12

@alatan
Das System ist bekannt und Ihre subjektiven Bewertungen werden nicht zutreffender, wenn sie wiederholt werden.

@Philosophia
Ich denke nicht, dass man zwangsläufig Betroffene/r sein muss, um sich für die Thematik zu interessieren.
Gezielte Änderungen, könnten z.B. dafür sorgen, dass die Gruppe der selbst betroffenen Therapierenden, keine Mehrheit bei dieser Berufsgruppe mehr innehat und die Berufswahl aus anderen Gründen erfolgt.
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Philosophia
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Beitrag Mi., 15.11.2023, 16:01

Ich denke auch nicht, dass man zwangsläufig betroffen sein muss - aber viele sind es eben. Ich finde es ein bisschen schwierig mit deinen Aussortierungen - wie gesagt, ich glaube, dann bleiben nicht mehr so viele übrig. Ich glaube, das ist nicht realistisch.
Mir hat es übrigens immer geholfen, wenn die Analytikerin ihre eigene Betroffenheit - wenn es gepasst hat - zum Ausdruck gebracht hat.
Hast du noch nie was vom verwundeten Heiler gehört?
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sandrin
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Beitrag Mi., 15.11.2023, 20:03

alatan hat geschrieben: Mi., 15.11.2023, 11:48 So ein Unfug lässt sich schnell aus Betroffenheit behaupten, wenn man das System nicht von innen kennt.
Ich finde, den Wunsch nach mehr Kontrolle des Therapieverlaufs als "Unfug" zu bezeichnen, ehrlich gesagt grenzwertig!


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kaja
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Beitrag Do., 16.11.2023, 05:12

@Philosophia

Ich spreche nicht von Therapierenden die mal eine depressive Episode, oder vergleichbares, hatten-
Allerdings halte ich es für bedenklich, wenn z.B. bestimmte Persönlichkeitsstörungen oder sexuelle Präferenzen vorliegen.

Der verwundete Heiler ist mir bekannt, ich teile jedoch die nicht die SIchtweise, dass Menschen jemand nur aufgrund seiner Krankheitserfahrung besondere Heilungsfähigkeiten hat.

Ich denke wenn man aussortiert und das Berufsbild neu ausrichtet, bleiben die übrig die therapieren sollten und es kommen ausreichend Therapierende hinzu, deren Motivation zur Ausübung nicht in ihrer eigenen psychischen Störung liegt.
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stern
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Beitrag Do., 16.11.2023, 06:18

Ich gehöre auch zur Fraktion, die es als unrealistisch und praktisch nicht umsetzbar ansieht, dass höhere Kontrolle, Missbrauch verhindert. Davon ab: Es gibt verschiedene Arten von Missbrauch, der nicht minder schädlich sein kann. Speziell der sexuelle unterliegt sogar einer Strafvorschrift.

In D gilt grds. die freie Berufswahl. Sicherlich können best. Voraussetzungen für den Zugang definiert werden. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass es Bestand hätte, jemanden sogar aufgrund einer überwundenen Störungen (welcher auch immer) auf alle Ewigkeit von einem Beruf auszuschließen. Dünnes Eis.

Und wo fängt man an und hört man dann auf... ich meine, es gibt verschiedene Berufe mit Schutzbefohlenen. Auch die Strafvorschrift ist allgemeiner.
Z.B. Lehrer. Oder vom Physiotherapeuten oder Gyn, whatever möchte auch niemand missbraucht werden.

Und was, wenn der Kontrolleur es ist, der einen Dachschaden hat? Wer kontrolliert die Kontrolleure?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


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kaja
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Beitrag Do., 16.11.2023, 20:05

Das Recht auf freie Berufswahl wird grundsätzlich dadurch eingeschränkt, dass für anerkannte Berufe bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden müssen.

Seien es berufliche Qualifikationsnachweise oder gesundheitliche Vorgaben.
Eine Reglementierung die z B. Therapierende mit Persönlichkeitsstörungen oder Pädophile nicht zuzulassen, ist also durchaus möglich.

Aktuell werden aber ja sogar verurteile Sexualstraftäter nicht mal mit einem Berufsverbot und dem Entzug der Approbation belegt.

Die Frage ist also nicht was machbar ist, sondern wie man dieses kranke System vernichtet und die Klienten schützt.
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sandrin
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Beitrag Do., 16.11.2023, 21:12

Ich habe grad was entdeckt, wo eine Therapeutin unter anderem auch über mangelnde Qualitätskontrolle in Therapien spricht. Wenn man den Gedanken weiterspinnt, würde im Falle einer solchen Qualitätssicherung ja auch früher oder später auffallen, wer ein schwarzes Schaf ist. Ist jetzt vielleicht nicht so hundertprozentig zu diesem Thema passend, ich fand es aber trotzdem interessant.

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Cranberry
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Beitrag Fr., 17.11.2023, 01:32

Hallo,
ich lese schon länger hier im Forum mit. Dieses Thema springt mich gerade an, weshalb ich doch auch noch meinen Senf dazugeben will.
Mir gefällt die Verknüpfung oder Gleichstellung von Kriminalität und psychischer Erkrankung nicht.
Hier geht es um eine Straftat. Warum eine psychische Störung beim Täter die Ursache dafür sein soll, verstehe ich nicht.
Auch Persönlichkeitsstörungen haben nicht ohne Grund so gut wie keine Auswirkungen auf die Schuldfähigkeit eines Täters. Die Entscheidung zu diesen Handlungen ist eben von dieser Person so getroffen worden. Er hat sich dazu entschlossen, seine Machtposition auszunutzen. Er wusste genau, was er da macht. In dem Beitrag wurde ja auch erwähnt, dass dieser Therapeut alleine schon durch seinen Beruf genau gewusst haben muss, zu welchen Folgen seine Handlungen bei dem Betroffenen führen können.
Noch dazu hätte er dadurch auch wissen können, wo er sich bei Bedarf Hilfe holen kann, hat er aber scheinbar nicht.
Es wird immer Menschen geben, die sich egoistisch und asozial verhalten möchten, trotzdem mündig und zurechnungsfähig sind, wie es auch die meisten psychisch erkrankten Menschen sind.
Berufsverbot wegen Persönlichkeitsstörung halte ich für nicht angebracht. Ich kann die Idee nachvollziehen, dadurch verhindern zu wollen, dass die Störung in der Beziehung zum/zur Patienten/-in zu dessen/deren Schaden ausgelebt wird. Diejenigen, die ihren Beruf aber ernst nehmen und um diese Gefahr wissen, werden sich auch bemühen, dies zu verhindern. Um Schaden anrichten zu wollen, braucht man aber wie gesagt keine psychische Störung.
Die sexuelle Präferenz zum Ausschluss aus bestimmten Berufen zu überprüfen, finde ich absolut übergriffig und diskriminierend.

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 17.11.2023, 08:38

^ dem würde ich gerne einen dicken Daumen nach oben geben.

Unabhängige Überwachungsinstanzen könnten eingerichtet werden, um Beschwerden von Patienten zu prüfen und sicherzustellen, dass Therapeuten ethischen Standards entsprechen.

Es sollten mehr & leicht zugängliche Opferschutzorganisationen existieren, die Betroffenen Unterstützung, Beratung und Hilfe bei rechtlichen Schritten bieten und diese sollten verpflichtend dem Patienten übergeben werden als Information oder Zettel, den der Therapeut mit Unterschrift nachweisen müsste (wie bei DSGVO, ein allgemeines Info-Blatt, welches von den Berufsgremien / Verbänden erarbeitet wird, kostet nicht viel, hilft aber bei der Aufklärung)

Verpflichtende Fortbildungen und Schulungen können Therapeuten dabei unterstützen, sich der Risiken von Machtmissbrauch und sexueller Ausbeutung bewusst zu werden und angemessene professionelle Grenzen zu wahren.

Und nicht zuletzt: Sexualisierte / emotionale / physische Gewalt, die zu einer Verurteilung führen, sollten aus meiner Sicht beruflich harte Konsequenzen haben.

Das wären alles aus meiner Sicht gangbare und ethisch korrekte Wege, um den Behandlungsstandard zu erhöhen.
..:..


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kaja
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Beitrag Sa., 18.11.2023, 07:40

Das Thema das "anspringt" ist also eine (nicht vorhandene) Verknüpfung von schweren psychischen Störungen und Kriminalität.

Nicht sexuelle Gewalt am Kindern durch Therapierende oder der fehlende Entzug der Approbation nach rechtskräftiger Verurteilung zu einer mehrjährigen Haftstrafe.

Interessant, oder eher erwartungsgemäß.

Zu sagen, dass der Zugang zu diesem Beruf stärker reglementiert werden sollte, um Klienten vor Therapierenden zu schützen, die ihnen aufgrund einer psychischen Störungen erheblichen Schaden zufügen können, ja unter anderem auch sexuelle Gewalt, kriminalisiert nicht. Die Auswirkungen von therapierenden Narzissten z.B., kann man hier Seitenweise nachlesen.

Solche Therapierende verursachen große Schäden bei den Klienten. Und manche davon befinden sich im Bereich des Strafgesetzbuchs. Das ist der Punkt. Sie sind eine Gefahr für eine besonders vulnerable Personengruppe.

So driftet mal wieder alles ab vom Kernthema. Seite 3 und es geht nicht mehr um die abartigen Verbrechen die durch Therapierende verübt wurden und den Misstand des Systems, dass den Täter schützt.

Hauptsache es ist klar, dass auch Therapierende mit psychischer Störung noch tolle Therapierende sein können oder sich vielleicht genau deshalb noch viel mehr eignen.

Es ist wirklich frustrierend.
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