Angst vor Erbrechen - Emetophobie

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 04.08.2011, 10:54

Tiefschwarz hat geschrieben: Ich reagier dann sogar körperlich darauf. Werde fast unmächtig, muss mich hinlegen und die Beine hoch stellen. Mir wird total schwindelig. Ich weiß das meine Angst nicht mit Vernunft zu erklären ist. Oder ist die Angst vor Spinnen sinnvoll? Oder die Angst vor engen Räumen? So ist das mit den Ängsten nun mal. Sie sind nicht verhältnismäßig.
ich glaube bei Phobien wie der gegen Spinnen und so macht man Konfrontationstherapie. Was natürlich in dem Fall ein bischen schwierig ist, da ja niemand sich für dich auf Kommando 5 Mal hintereinander übergeben kann.

Wobei, mal nicht ganz politically correct, evtl könntest du dich zwecks Desensibilisierung mit einer Bulimikerin zusammentun.

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Tiefschwarz
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Beitrag Do., 04.08.2011, 12:27

Danke Münchnerkindl,

leider kommt eine Konfrontation für mich gar nicht in Frage. Würde ich nicht aushalten. Ich bin glücklicherweise auch mit einem recht stabilen Magen gesegnet und spucke nur gaaaanz selten. Hatte vor ca. 1,5 Jahren leider eine MDG und hab mich mehrfach übergeben müssen. Dachte vielleicht, dass es danach leichter wird. Wird es aber nicht. Dieses Erlebnis hatte sich Wochen in mein Hirn gebrannt und ich hatte eher noch mehr Angst. Ich weiß, dass es eine gute Reaktion des Körpers ist, "giftiges" sofort herauszubefördern, trotzdem ändert das nichts an meinem großen Ekel.

Ich glaube kaum, dass mir ein Bulemiker dabei helfen kann, meine Angst zu überwinden.

Mittlerweile schaffe ich es aber auch mal im Fernsehen nicht wegzuschauen, wenn sich jemand übergeben muss. Allerdings weiß ich da auch, dass es nicht real ist. Bei Dokus schalte ich weg.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 04.08.2011, 13:07

Tiefschwarz hat geschrieben: leider kommt eine Konfrontation für mich gar nicht in Frage. Würde ich nicht aushalten..
Das denken wohl alle Angst- oder Zwangskranken von einer Konfontation.

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mikra
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Beitrag Do., 04.08.2011, 13:10

Hmmm

Vor was genau hast du Angst beim Übergeben?

Hast du vieleicht Angst zu ersticken?

Was genau macht dir dabei Angst? Und warum?

Hast Du Angst du müsstest dabei sterben?

Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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lemon
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Beitrag Do., 04.08.2011, 14:00

Es könnte doch sein Tiefschwarz, dass du mit deiner Kotzangst eine andere Angst überdecken willst?
leider kommt eine Konfrontation für mich gar nicht in Frage. Würde ich nicht aushalten
Ich finde dieser Satz zeigt, dass diese Angst gar nicht aufgeben WILLST - du musst erst selbst dich dafür eintscheiden, es los zu lassen und dann kann es besser werden.

Wie euer Urlaub wird, ob sich jemand übergibt oder nicht kannst du nicht beeinflussen, deshalb lohnt es sich auch nicht drüber nachzudenken.

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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DarkRiver
sporadischer Gast
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Beiträge: 7

Beitrag So., 07.08.2011, 05:06

Hi Tiefschwarz,

ich habe ebenfalls viele Jahre lang Angst davor gehabt, erbrechen zu müssen. Ich war schon als Kind sehr "unruhig" und das hat sich dann oft auf für mich (und natürlich Außenstehende) unerklärliche Weise immer wieder zu Situationen geführt, in denen mir entweder spontan sehr übel geworden ist oder aber es ging mit Kopfschmerzen los, die dann irgendwann ebenfalls in Übelkeit und früher oft auch in Erbrechen endeten. Zumindest aber waren mein Magen und meine Verdauung immer stark davon betroffen, auch wenn ich dann nicht mehr so oft wirklich erbrechen musste.

Das Problem hat sich dann in meiner Jugend mit einer sozialen Phobie verknüpft, sodass ich irgendwann anfing, besondere Situationen, in denen mir potentiell schlecht werden konnte (und auch wurde!), weil ich unter starkem inneren Druck stand, zu meiden, vorallem eben auch Situationen, die mit Essen (also Essen gehen mit der Familie oder - noch schlimmer - mit Unbekannten) oder Alkohol zu tun hatten, daher fielen Parties für mich auch fast komplett weg.

Was mir letztendlich, nach schier endlosem Herumprobieren und Verzweifeln ein für alle mal geholfen hat, so lächerlich es auch klingen mag: eine Atemtechnik. Eigentlich noch nicht mal das, ich bin schlicht und einfach irgendwo über den Tip gestolpert, bewusst (!) und vollständig (natürlich ohne sich dabei zu verkrampfen) ausatmen zu lernen (das Einatmen ist dabei ziemlich wurscht, weil es sich bei vollständigem Ausatmen von allein einstellt). Wenn ich merke, dass die Angst/das Unwohlsein kommt, atme ich ein paar mal bewusst aus und das Problem verflüchtigt sich.

Ich hoffe, das klingt jetzt nicht nach so einem 08/15-Trick - mein Leben hat sich seit dieser banalen Erkenntnis jedenfalls, zumindest in dieser Hinsicht, komplett verändert, vorallem, weil ich dadurch immer mehr lerne, dass ich meinem Körper vertrauen kann und letztlich alles nur am Atmen liegt und lag. (Ich kann mir vorstellen, dass bei unvollständigem Ausatmen bzw. "falschem" Atmen irgendwann die Kohlendioxidkonzentration stark ansteigt, mit entsprechenden Folgen, und/oder, dass man Luft schluckt, die sich dann in Magen und Verdauungstrakt breit macht). Ich denke, man muss so ein Körpervertrauen auch aufbauen, um so die darauf aufbauenden Ängste vor Situationen nach und nach abbauen zu können.

Ich hoffe, das bringt Dich vielleicht auf neue Ideen und war jetzt nicht zu viel drumherum gelabert, aber ich finde den Kontext bei dem Thema sehr wichtig.

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audrey
Helferlein
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Beiträge: 72

Beitrag So., 07.08.2011, 08:39

Hey Tiefschwarz,

Ich habe ebenfalls Emetophobie. Ich habe sie seit ich denken kann und ich werde sie wohl auch -trotz jahrelanger Therapie- auf immer und ewig behalten. Ich mache mittlerweile keine Therapie mehr und wenn ich mal wieder eine machen sollte, dann sicher nicht wegen der Emo. Und ich hatte verdammt heftige Emo-Phasen. Während diesen drehte sich nahezu mein ganzes Leben nur noch ums Kotzen bzw. ums Nicht-Kotzen. Aber irgendwann habe verstanden (vom Gefühl her, nicht nur mit dem Kopf!) dass es gar nicht ums Kotzen geht. Das ist nur ein Aufhänger, genau wie bei jeder anderen Phobie der angstbesetzte Gegenstand bzw. die angstbesetzte Situation auch nur ein Aufhänger ist. Wir haben uns halt -zufälligerweise, oder auch als völlig "logische" Reaktion- irgendwann das Erbrechen als Aufhänger gesucht und ein anderes Problem so damit verknüpft. Wann immer dieses Problem nun wiederauftaucht, oder getriggert wird: hallo Emo
Für mich persönlich ist dieser falsche Link untrennbar (womit ich nicht sagen will, dass das für andere auch so sein muss). Aber das ist ok, weil ich damit umgehen kann. Andere bekommen auf emotionaler Ebene ein schlechtes Gefühl, wenn irgendwas nicht so läuft wie es sollte, mir wird eben schlecht und/oder ich fange an mich in Gedanken mit dem Erbrechen zu befassen. Anstatt dass ich mich dann weiter in diese Richtung bewege, also anstatt dass ich mich meiner psychosomatischen! Übelkeit hingebe, mir Vermeidungstaktiken und Auswege überlege, etc, versuche ich herauszubekommen, was denn in bzw. mit dieser (aktuellen, oder zukünftigen) Situation mein eigentliches Problem ist. Und dann versuche ich dieses Problem irgendwie zu lösen. Entweder aktiv, oder auf emotionaler Ebene. Seitdem ich meine Emo so soz. als "Frühwarnsystem" begreife und auch als solches akzeptiere, macht sie mir keinen Ärger mehr. Klar, sie taucht immer wieder mal auf und manchmal ist es echt nicht leicht sich ihr nicht hinzugeben, sondern dahinterzuschauen, aber es geht. Dazu sind auch Atemübungen wie von meinem Vorposter vorgeschlagen, oder andere Entspannungstechniken geeignet. Sie helfen nämlich von der Angst "runterzukommen", um sich dann dem Wesentlichen widmen zu können. Weil genau das ist es nämlich, was sowohl dem akuten Emoflash als auch der Phobie an sich soz. "die Luft zum Atmen" nimmt. Wenn du ihr die Grundlage nimmst, ist sie plötzlich nicht mehr wichtig und sie wird sich seltener und weit weniger intensiv bemerkbar machen. Und das Positivste an der Geschichte ist natürlich dass du damit langsam aber sicher deine eigentlichen Probleme auflöst, die für die Emo verantwortlich sin.

Wegen dieser Einstellung bin ich auch kein Fan von Konfrontationsübungen. Münchnerkindl hat natürlich recht. Kotzen ist zwar eklig, aber mehr auch nicht. Das wissen auch die Emetophobiker. Zumindest wissen sie es bis zu 10 Minuten nachdem sie erbrochen haben Denn auch wir kotzen dann und wann mal, wenngleich auch seltener als andere, weil wir quasi Meister im Unterdrücken sind und uns lieber stundelang mit Übelkeit herumquälen als uns einmal über die Kloschüssel zu hängen. Dazu kommt, dass die Meisten -selbst wenn sie versuchen kein Vermeidungsverhalten an den Tag zu legen- trotzdem immer noch vorsichtiger sind, was Lebensmittel, Alkohol etc. angeht, als der Nicht-Phobiker. Gelernt ist gelernt. Aber wie gesagt, auch wir kotzen manchmal Und ich bin dann die 10 Minuten danach immer super gelaunt und denke ich sei "geheilt" :D, weil Kotzen doch echt kein grosses Ding ist. Ja, Pustekuchen :D Eine Stunde später ist wieder alles beim alten. Ebenso verhält es sich oft wenn man anderen dabei zuschauen "darf".
Aber es kann ja auch eigentlich nicht anders sein. Wenn es eigentlich nicht ums Kotzen geht, dann kann das Kotzen auch nicht die Lösung sein.


sternschnuppe2011
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Beitrag Di., 20.12.2011, 12:48

hey also ich fang einfach mal an ... wie ich noch ein kind war hatte meine mum gesagt ich klagte immer über bauchweh und übelkeit immer zu fing an zu zittern und alles wenn ich wo anders schlafen sollte musste sie mich nachst hohln weil es mir schlecht wurde .... nun bin ich ja schon über 20 und hab ne tochter mit 4 jahren des problem ist alles dreht sich bei mir um übelkeit und die angst vorm erbrechen weil ich mich so sehr davor eckel ... ich geh nicht mer in nen zug oder bus oder würde auch niemals bei anderen leuten mitfahren obwohl ich das bis vor einen jahr noch konte teilweise ... ich muss immer selber fahren und meistens allein ...weil ich brauch immer was wo ich ja flüchten könnte fals es mir schlecht geht ... auch wenn es mir dh schlecht ist muss mein mann auf der couch schlafen weil ich dann zitter und da darf keiner in den raum kommen sonst steiger ich mich noch mehr rein da er mich ja sehn könnte beim erbrechen ... mein mann belastet es ja auch weil er hall auch mal weiter weg in ein schwimmabd mit mir fahren will aber ich dreh da dh schon durch was ist wenn es mir schlecht wird oder schwindelig ich bin dann weiter weg es sind noch leute mit im auto ich kann net einfach flüchten des ist des schlimmste für mich auch wenn wir irgendwo sind und es sind betrunken da mach ich mich schon verrückt was ist wenn er brechen muss und ich des seh oder hör oder sonst was .... wenn ich es höre steiger ich mich so sehr rein das ich brechreiz bekommen zitter und hyperventilier ... bin jetzt seit ein paar wochen in behandlung bin mir aber net sicher ob mer einen da helfen kann ?? wenn es jemand genauso geht würde ich mich freuen mit denen in kontakt zu treten ...lg


FireFlies90
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Beitrag Do., 04.02.2016, 10:28

Hallo Leute,

ich bin neu hier und war auf der Suche nach einem Forum wo ich mich vlt. ein wenig belesen kann.

Meine Freundin leidet seit ca. 2 Jahren an starker Emotophobie.

Es ist mal weniger schlimm aber sobald Magen-Darm oder Erbrechen bei anderen Personen ins Spiel kommt wird sie panisch.

Könnte mir hier vlt. jemand sagen, der schon Erfahrung damit gemacht, wie ich Sie in der Situation beruhigen könnte und Ihr etwas die Angst nehmen kann?
Sie denkt immer gleich Sie hat was und muss sich auch übergeben und redet pausenlos davon. Ich weiss schon nicht mehr wie ich Ihr das "ausreden" kann das es nun nicht jeden Menschen gleich betrifft.
Sie hat sich Ihrer Angst schon gestellt indem Sie seit September in einem Pflegeheim arbeiten will, dort wird Sie auch oft mit dem Thema konfrontiert.
Es ist teilweise schlimmer aber es gibt auch Tage da ist es i. O aber sobald der Erreger MD ins Spiel kommt dreht Sie mir durch .


Hoffe es kann mir jemand helfen.

Wäre ein Psychologe besser oder evtl. Hypnose?

Danke Ihr Lieben.

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Kekskrümel
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Beitrag Do., 04.02.2016, 11:29

Hallo FireFlies90,

wenn sie wirklich an einer Emotophobie leidet, kannst du nicht viel machen. Ich hatte das mal in der Pubertät, ich hab in der Schule gebrochen und so Angst, dass es noch mal passiert, dass ich fast jeden Morgen aus Angst gebrochen habe, Abends nach 20 Uhr nichts mehr gegessen habe, eine zeitlang bin ich weder ohne Kotztüte, noch ohne Wärmflasche und Tee weg und später nicht ohne Medis dagegen.
Ich glaub wichtig ist, zu wissen woher die Angst kommt und warum sie Angst davor hat. Nach dem man sich übergeben hat, merkt man ja eigentlich, dass es so schlimm, wie man denkt, nicht ist.
Rede doch mal mit ihr darüber! Das sie sich der Angst stellen will, finde ich gut, aber man kann nicht sagen ob es was bringt. Ist vielleicht auch zu individuell, aber es geht ja eigentlich um SIE, nicht um andere und was es bringt, wenn sie das dann weg machen muss, weiß ich auch nicht.
Es gibt auf jeden Fall verschiedene Formen der Phobie und man kann damit in Therapie. Mit Hypnose kenne ich mich zu wenig aus, aber wenn sie etwas tun möchte, dann würde ich eher eine Therapie empfehlen. Ich denke nämlich, dass es wichtig ist die Ursache des Problems zu beheben.


FireFlies90
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Beiträge: 2

Beitrag Do., 04.02.2016, 12:01

Hallo Keks,

danke für deine schnelle Antwort.
Wir reden oft darüber, Sie hat auch Momente wo Sie es einsieht das es eigtl gar nicht schlimm ist und wenn 'Sie sich mal übergibt ist es eben so.
Auf arbeit kann Sie es nicht weg machen Sie ist FSJler und muss dies auch nicht unbedingt. Naja ich werde mich da wohl mal an einen Therapeuten wenden. Sie schämt sich dafür und möchte niemanden davon erzählen aber mir tut Sie so sehr leid.

Es könnte viel mit der Scheidung der Eltern in Verbindung stehen. Aber darüber mag Sie auch nie reden. Ich denke ein Gespräch mit einem Erfahrenen Therapeuten käme da in Frage.

Hast du Ratschläge worauf ich bei der Wahl des richtigen achten sollte?

Dankeschön.

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Kekskrümel
Forums-Insider
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Beiträge: 165

Beitrag Do., 04.02.2016, 12:42

Wenn dann sollte sie eine Therapie machen wollen und sich den Therapeuten suchen. Ihr könnt ihn ja auch zusammen suchen. Wie alt ist sie denn? Der Therapeut wird auch erwarten, dass sie sich meldet.

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mondlicht
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Beiträge: 657

Beitrag Do., 04.02.2016, 17:53

Hallo,

Du kannst Deiner Freundin den Schritt in die Einsicht oder Nicht-Einsicht einer Therapiebedürftigkeit nicht abnehmen. Es wäre sicher sehr sehr toll, wenn sie es schaffen würde, sich mit diesem Problem zu befassen. Ich bin selbst Emotophobikerin. Ich würde das bei mir mittlerweile als eine "schlummernde Phobie" bezeichnen. Meine Kindheit und frühe Jugend war komplett von dieser Angst beherrscht und ich nehme es meiner Familie übel, dass sie mich nicht zum Psychologen / Therapeuten geschickt hat. Aber das war auch damals noch nicht so üblich wie heute. Vielleicht legt sich das auch von selbst, ABER: es ist sehr gut möglich, dass dann andere Symptome in den Vordergrund treten, also nur eine Verlagerung der Angststörung stattfindet. Und je länger man mit solchen Strukturen herumläuft, desto trauriger um die Lebenszeit und Qualität.
Ich drücke Euch die Daumen, dass Deine Freundin sich mit dem Gedanken an eine Therapie anfreunden kann.

Alles Liebe.

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geloescht
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Beiträge: 7

Beitrag Do., 23.06.2016, 11:04

Hallo,

Ich bin am verzweifeln. Ich habe jetzt schon Emetophobie seit ich 7 Jahre alt bin. Ich hab da einmal in der Musikschule gebrochen und habe mich dann im Laufe der Zeit selbst therapiert und es ist alles weg gegangen. Jetzt hätte ich vor 2 Monaten ca Magen Darm und musste tatsächlich zweimal mich übergeben. Währenddessen war ich alleine in Österreich, wo ich auch studiere. Seit dem ist es wieder so schlimm. Ich kann kaum was essen, schon seit einem Tag nichts mehr. Habe vorhin einen Bissen vom Croissant gegessen und mir wurde wieder übel und ich habe mir direkt vorsichtshalber ein vomex Zäpfchen gesteckt, so wie gestern auch.... So langsam weiß ich nicht mehr weiter und in solchen Momenten komme ich einfach nicht runter und kann mich nicht mehr beruhigen. Kennt das jemand? Oder hat jemand irgendwelche privaten Erfahrungen? Ich bin um Hilfe so glücklich oder zu hören dass es auch andere haben. Bei einer Panikattacke will ich auch immer an einen anderen Ort und will flüchten, obwohl das ja sicher nichts bringt!?....aber wenn man Magen Darm hätte, hat man ja eigentlich keinen Appetit bzw keinen Hunger und kein Magen Knurren oder? Vielleicht kann mir ja jemand helfen....

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Chancen
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 32
Beiträge: 674

Beitrag Do., 23.06.2016, 14:18

Hallo Maschmellow!

Ich hatte auch Phasen mit dieser Angst. Meist bin ich mit Vermeidungsstrategie ganz gut gefahren, dh. nur bekömmliches Essen zu mir nehmen. (Croissant ist übrigens nicht so gut für'n Magen - zu viel Fett)
Am besten wäre selbstgekochte Suppe (Gemüse, Kartoffel, Nudeln, Haferflocken) und Reis. Zu vermeiden gälte es as alles was roh ist (Obst & Gemüse), alles was gebacken oder frittiert ist (Kuchen, Backware, Brot, Schnitzel, Pommes), Süßes (Eis, Schokolade, Kekse, Limonaden), Milchprodukte (Käse, Joghurt) und natürlich Alkohol. Das belastet den Magen nämlich und da kann man dann schnell mal das Gefühl haben, dass einem übel ist.

Damit löst du aber natürlich dein Problem (deine Angst) nicht.

Ich habe die Angst inzwischen entschärft indem ich mich mit dem Vertrauen zu meinem Körper auseinandergesetzt habe. Früher dachte ich immer ich könnte es einfach nicht aushalten, wenn ich mich übergeben müsste... Bis ich irgendwann dieses Vertrauen in mir finden konnte, dass mein Körper das für mich regelt. Also, dass, wenn es am besten für den Körper ist, er sich übergeben muss und er das schafft und übersteht. Dass er stärker (und in vieler Hinsicht klüger) ist als "ich" und dass ich besser fahre, wenn ich mit ihm und nicht gegen ihn kämpfe.

Sollte ich mich also übergeben müssen, werd' ich mein Bestmögliches tun, ihn zu unterstützen, indem ich einen ruhigen Ort finde und die Umstände so angenehm wie möglich gestalte. Eimer, Toilette, kaltes Wasser, Handy um im Bedarfsfall jemanden anzurufen.

Irgendwie vertraue ich jetzt darauf, dass ich das schaffe und mein Körper nicht unnötig leiden wird, sondern nur das Wichtigste durchzieht und dann zur Ruhe kommt.

Seitdem habe ich keine wirkliche Angst mehr davor. Auch wenn es sehr unangenehm werden würde, hätte ich nun das Vertrauen, es aushalten zu können, so wie ich es schon einige Male aushalten konnte (als Kind und Jugendliche) und so wie es Milliarden und Milliarden von anderen Menschen aushalten bzw. schon ausgehalten haben.

Ich muss dazu sagen, dass ich schon jahrelang Psychotherapie wegen diverser Ängste in Anspruch genommen habe und dass mich einige persönliche Krisenerfahrungen in dieser Hinsicht weitergebracht haben. "So einfach", bzw. "mir nichts dir nichts" war's also nicht. Da liegt ein langer Weg zwischen Angst und Vertrauen.

Früher dachte ich immer, ich könnte die Angst irgendwie wegmachen. Denkste!
Bis ich für mich eben rausgefunden haben, dass das Gegenmittel zur Angst, Vertrauen ist. Dieses Vertrauen kann man finden, wenn man sich aktiv darum bemüht.

Wie dieser Weg für dich aussehen könnte, musst du selbst herausfinden. Generell finde ich aber, dass psychotherapeutische Unterstützung nie falsch ist, wenn man sich alleine sehr schwer tut, mit so einem Thema.

Wie sieht's denn aus mit psychologischer StudentInnenberatung an deiner Uni?

Chancen

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