Angst vor Erbrechen - Emetophobie

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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geloescht
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Beitrag Do., 23.06.2016, 14:29

Das versteht keiner und bei der Psychotherapeutin war ich schon und sie kannte die Krankheit nicht mal richtig und redete mit mir nur über familienkram
Das einzige was sie gesagt hat war dass ich ja eigentlich selbst durchblicke es aber mich nicht traue in die tat umzusetzen....gestern habe ich dann mittags wieder zu einem vomex Zäpfchen gegriffen. Dann habe ich annähernd normal gegessen und heute bin ich zB Frühs aufgestanden und hatte Bauchweh und musste dann zweimal Durchfall. Bis jetzt gar nichts mehr aber ich habe natürlich vorbeugend wieder ein vomex genommen gegen die möglicherweise eintretende Übelkeit. Bis jetzt habe ich nichts gegessen weil ich nicht weiß, ob ich gesund oder krank bin? Hat der Durchfall was mit vomex zu tun obwohl 15 Stunden dazwischen liegen? Kommt es vom wenigen essen und weil ich die Tage Verstopfung hatte? Kommt es vom Traubensaft? Oder ist es die Aufregung? Wobei ich ja direkt aus dem Bett kam und mich ja gar nicht dann aufregen kann....?!? Solche Sachen kann ich mir nicht erklären. Deswegen habe ich jetzt mal nichts gegessen um "sicher" zu sein. Mein Magen knurrt, aber tut er das nicht auch bei Magen Darm? Wenn ich das hätte, wäre dann nicht innerhalb von 8 Stunden die jetzt vergangen sind nochmal was gewesen?
Ich kann nicht mehr entscheiden ob ich gesund oder krank bin....
Wie alt bist du und wie lange hat es bei dir gedauert?
Fragen über fragen, aber vielleicht hast du einen Tipp oder sogar eine Lösung .... Danke im Voraus schon mal!

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Chancen
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Beitrag Do., 23.06.2016, 15:42

Liebe Maschmellow!

Ob du tatsächlich was mit Magen-Darm hast, oder es eine Nebenwirkung der Vomex ist oder von der Aufregung kommt (die schlägt sich gern auf Magen-Darm), das kann dir hier wohl keiner sagen.
Durchfall kriegt man jedenfalls oft einfach so, wenn man sehr nervös oder aufgeregt ist. ("Ich sch**** mich an")

Aber auch wenn es Magen-Darm wäre..., es würde wieder vorbei gehen. Vomex als Dauermedikation oder Therapie ist wohl keine Lösung und macht die Sache langfristig bloß schlimmer.

Auch bei Magen-Darm sollte man jedenfalls ein bisschen was essen.

Wenn du dir keine Suppe kochen magst (z.B. eine Morosche Karottensuppe (google mal)), könntest du es mit leerem Reis versuchen (bekommst du auch beim Asia-Stand oder Lokal als Take-away). Notfalls ein weißes Brötchen, trocken. Gut kauen. Das belastet deinen Darm bestimmt nicht und gibt dir wieder ein bisschen Kraft und Beruhigung.

(Und bitte keinen Traubensaft trinken! Davon bekommen viele "Gesunde" auch schnell mal Durchfall. Sondern Leitungswasser bzw. stilles Mineral oder Tee. Fencheltee oder Käsepappeltee sind gut bei Durchfall und/oder Übelkeit. Die bekommst du in der Apotheke. Das hat mir damals auch immer gut gegen die Angst geholfen, wenn ich einen solchen Tee getrunken habe)

Wegen Psychotherapie würde ich nicht so schnell aufgeben, bloß weil du die falsche Therapeutin für dich erwischt hast. In einer Therapie ist das Wichtigste, dass die Sympathie zwischen dir und der Therapeutin stimmt und dass du dich gut aufgehoben fühlst.

Ich habe ca. 15 Jahre an dieser Angst gelitten und bin jetzt etwa Mitte Dreißig.

Chancen

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geloescht
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Beitrag Do., 23.06.2016, 15:57

Aber gibt es nicht so Anzeichen bei denen du sagen kannst: ja ich kann mich beruhigen, dass ich nicht krank bin, WEIL ....? Ich knabbere an einem Brötchen rum :(

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Chancen
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Beitrag Do., 23.06.2016, 16:06

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich wirklich krank bin, ich mir die Frage gar nicht stelle, weil mein Körper das Kommando übernimmt und einfach ganz klar ist, was läuft. Meistens hatte ich auch keine Angst, wenn ich wirklich krank war.

Solange ich herumgeraten und in mich hineingespürt habe und sich die Angst gesteigert hat, solange war's "bloß" Angst.

Wenn man magen-darm-krank ist, zwingt einen der Körper schon dazu, das Nötige zu veranlassen, z.B. zu schlafen, das Zimmer abzudunkeln und die Toilette aufzusuchen, dringend.

Wie war das denn als du tatsächlich krank warst? Hast du's da nicht ganz genau gespürt, was du "brauchst" bzw. tun musst?

Fühlt es sich jetzt genau so dringend an, oder anders?

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Chancen
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Beitrag Do., 23.06.2016, 16:10

Es könnte übrigens auch sein, dass du eine Magenschleimhautreizung hast - da fühlt man auch schnell mal Übelkeit.
Käsepappeltee 3x pro Tag wäre hier eine gute Idee.
Und Stress und Aufregung (Angst!) so gut es geht vermeiden.

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geloescht
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Beitrag Do., 23.06.2016, 16:14

Ich habe nur vor 8 Stunden zweimal durchfall gehabt. und ein vomex genommen und habe halt jetzt angst, dass ich krank bin und die Wirkung Nachlass t und wenn ich jetzt was esse ich mich dann übergeben könnte.
aber durchfall hatte ich keinen mehr. als ich krank war, hatte ich Gliederschmerzen und Übelkeit und habe sehr gefroren. da ging es mir im allgemeinen sehr dreckig....und die Krankheit hat auch nicht 10 stunden auf mich gewartet, sondern mein essen kam eigentlich direkt wieder raus.
kann ich mich trauen das Brötchen jetzt zu essen? ich meine eig ist es doch auch nachvollziehbar, wenn der Magen den ganzen tag nichts bekommt, dass er sich dann zusammen zieht oder?
ich muss ja irgendwann mal mit der Phobie e klarkommen. bin dabei zahnmedizin und ab nächstem Jahr evtl noch Medizin zu studieren. deswegen "darf" mir das ja nichts ausmachen....:(

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Chancen
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Beitrag Do., 23.06.2016, 16:23

Für mich hört sich das nach typisch Angst an, nicht nach Virus. Du beschreibst ja selbst, wie dreckig es dir gegangen ist, als du wirklich krank warst.

Also wenn man den ganzen Tag nichts isst, dann zieht sich sogar beim nicht-ängstlichen Menschen der Magen zusammen, grummelt und schmerzt eventuell auch noch.

Wenn man Angst oder Sorgen hat, dann kann sich der Magen auch zusammenziehen, wenn man was gegessen hat. Viele Magenprobleme entstehen rein aus Angst.

Hast du's schon mal mit Entspannungstechniken probiert? PMR, Autogenes Training, MBSR? Hilft alles, um den Magen zu entspannen.

Was das Essen betrifft, so würd' ich das Brötchen verdrücken. Besser wäre aber wie gesagt etwas Gekochtes, z.B. eine selbstgemachte Suppe. (Keine Suppe aus der Tüte oder Dose!)
Hast du die Morosche Karottensuppe gegoogelt? Die kann echt was!

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geloescht
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Beitrag Do., 23.06.2016, 17:09

Ja, habe gegessen und danach direkt eine PMR von Dr. Stephan Frucht gemacht. und ich sage mir auch: wenn es magendarm wäre, dann wäre es nicht mit 10 stunden durchfall Unterbrechung sondern es würde schlag auf schlag gehen oder?
sowas esse ich nicht :P bist du männlich oder weiblich? weil diese Phobie haben ja die meisten Frauen glaube ich zu wissen :P

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mondlicht
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Beitrag Do., 23.06.2016, 21:41

Maschmellow hat geschrieben:sowas esse ich nicht :P bist du männlich oder weiblich? weil diese Phobie haben ja die meisten Frauen glaube ich zu wissen :P
Hallo Maschmellow.
nein, auch Männer sind von dieser Phobie betroffen.

Ich finde, was Chancen geschrieben hat, sehr gut - das "Ziel", dem Körper anzuvertrauen, das, was er braucht, zu übernehmen und zu überstehen. Das will ich mal länger in mir arbeiten lassen.
Zu Deiner aktuellen Situation: So, wie Du im Moment zentriert bist auf Deine Angst, wirst Du nicht k**. Auch mit Magen-Darm-Virus. Ich glaube auf gar keinen Fall, dass Du einen Virus hast. Aber hättest Du einen, dann würde die Tatsache, dass Du Dich bisher nicht übergeben hast, meine These unterstützen. Denn "normale" Menschen übergeben sich dann bei einem solchen Virus unabhängig davon, was sie gegessen haben.

Ich habe vor 40 Jahren das letzte Mal gek**. Hatte zwischendurch natürlich Krankheiten, zu denen es dazu gehört hätte. Mein Gehirn hat die Abwehr so verinnerlicht, dass es anscheinend kaum noch funktioniert. Das finde ich nicht erstrebenswert, aber ich will nur sagen: der Wille, auch wenn er krank ist, kann Berge versetzen. Geholfen haben mir Atemübungen, wenn ich Panik hatte.
Liebe Grüße!

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geloescht
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Beitrag Fr., 24.06.2016, 06:00

Ich studiere Zahnmedizin. Habe heute morgen eine Prüfung von 8-12 Uhr. Ich habe jetzt schon wieder Angst krank zu sein, da ich mich auf meinen Bauch konzentriere und dieser rumurrt .... Jetzt weiß ich nicht mal ob ich Hunger habe oder nicht. Oder bzw ob ich mich trauen kann etwas zu essen .... Oder lieber zu vomex greifen?....

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Chancen
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Beitrag Fr., 24.06.2016, 08:03

Vor größeren Prüfungen hatte ich nahezu immer Durchfall.
Wenn du weißt, du musst 4 Stunden wo sitzen und solltest besser nicht krank sein, und dir diesbezüglich Sorgen machst und aufgeregt bist, dann ist es ziemlich sicher so, dass du körperliche Symptome spüren wirst.

In vielen Fällen kann man dann vor Aufregung auch gar nix essen, weil man einfach nichts runterbringt.

Die Vomex würd' ich aber nicht nehmen, schon gar nicht vor 'ner Prüfung, weil als Nebenwirkung Müdigkeit, Konzentrationsstörungen auftreten können. Und auch Magen-Darm-Probleme!
Außerdem besteht (lt. Beipackzettel) die Gefahr, dass man bei längerer Anwendung eine Medikamentenabhängigkeit entwickelt.

Dein Problem wirst du mit Vomex auch nicht lösen können. Weil das Problem die Angst ist und nicht Magen-Darm.

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geloescht
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Beitrag Fr., 24.06.2016, 09:02

Habe den ersten Teil der Prüfung jetzt überstanden und ein trockenes Brötchen gegessen. Habe wieder Angst dass ich es nicht Verträge oder so? Wie hast du es denn geschafft ? Oder gibt es immer wieder schlimme Phasen? Ich hatte zB eine 14 jährige Pause.

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Chancen
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Beitrag Fr., 24.06.2016, 10:05

Ich hab' dir schon in meinen vorherigen Postings davon berichtet, wie ich es geschafft habe: Jahrelange Therapie(n), überstandene Krisen... und schließlich die Hinwendung zum Faktor "Vertrauen" (in den Körper, in die Welt).

Der Versuch, die Angst zu kontrollieren, hat mir immer nur kurzfristig geholfen... So wie bei dir jetzt. Du isst nur trockene Brötchen, verwendest Vomex...

Bei mir war's damals so, dass ich nur Reis, Suppe und gekochtes Gemüse gegessen und bloß Tee und Wasser getrunken habe, um meine Symptome zu kontrollieren. Da habe ich mich dann relativ sicher gefühlt, weil ich wusste, alles was ich zu mir genommen habe, ist magen-darm-schonend und bekömmlich - das werde ich gut vertragen und keine Symptome bekommen.

Es war sehr mühsam damals, so zu leben, und die Angst ist dadurch nicht verschwunden.


Angstregiertmich
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Do., 04.01.2024, 02:39

Hallöchen, hab eben bei Google dieses Forum gefunden und möchte gerne mal Euren Rat wissen.

Ich bin die Svenja 46 Jahre und mein großes Thema in meinem Leben sind Ängste aller Art.

Ganz schlimm ist für mich die Angst vor Übelkeit bzw mich übergeben zu müssen.

Bei mir ist Diabetes Typ 2 festgestellt worden.
Ich lebe damit schon über 15 Jahren, habe mich aber erst richtig letztes Jahr daran testen lassen.
Mir fällt es schwer auf Süßigkeiten Schokolade und Cola zu verzichten.

Mein Körper entwickelt zum Glück noch genug eigenes Insulin sodass ich mir das nicht spritzen muß.
Aber meine Werte sind echt katastrophal.

Meine Diabetologin möchte jetzt das ich Metformin einnehme und ich soll mich einmal die Woche mit Ozempic der Wunderabnehmspritze spritzen zur Unterstützung.

Mein Problem bei beiden wird bzw kann Übelkeit vorkommen.
Meine Psyche redet mir jetzt ein das mit genau das passieren wird.

Kann mir jemand einen Tipp geben wie ich mit der Angst umgehen kann?

Verzweifelte Grüße Svenja aus Wuppertal

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lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 3871

Beitrag Do., 04.01.2024, 11:10

Angstregiertmich hat geschrieben: Do., 04.01.2024, 02:39 mein großes Thema in meinem Leben sind Ängste aller Art.
Angstregiertmich hat geschrieben: Do., 04.01.2024, 02:39 Meine Psyche redet mir jetzt ein das mit genau das passieren wird.
Gibt leider keine "Wunderwaffe" gegen Ängste. Bestimmte Antidepressiva können Ängste mindern, kommen aber auch wiederum mit Nebenwirkungen.
Wenn die Ängste bei dir das Leben bestimmen, könnte eine Psychotherapie (Verhaltenstherapie) sinnvoll sein. Da lernst du, wie du nicht auf diesen Angstkreislauf aufspringst, sondern ihn aktiv unterbrechen kannst.

Ansonsten:
Angstregiertmich hat geschrieben: Do., 04.01.2024, 02:39 Ich lebe damit schon über 15 Jahren, habe mich aber erst richtig letztes Jahr daran testen lassen.
Mir fällt es schwer auf Süßigkeiten Schokolade und Cola zu verzichten.
Hast du keine Angst davor, was diese Ernährungsweise mit deiner Gesundheit macht? Gerade bei Diabetes Typ2 lässt sich ja viel über Ernährungsumstellung bewirken. Langfristig würde ich dort ansetzen. Es gibt Apps die dich dabei unterstützen, die gibt es auch per Verordnung vom Arzt. Du kannst dir Ernährungsberatung verordnen lassen. Und in einer Psychotherapie könntest du dir auch mal anschauen, ob du mit deinem übermäßigen Zuckerkonsum vielleicht auch emotionale Bedürfnisse befriedigst, die anderweitig nicht gestillt werden? Zucker (vor allem Industriezucker) macht übrigens süchtig - vielleicht kann es dir helfen, wenn du das auch wie eine Sucht angehst und den Suchtstoff einfach so weit wie möglich aus deiner Ernährung streichst (dh auch auf Fertiglebensmittel verzichten, weil die oft völlig unnötig mit viel Zucker angereichert sind).
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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