Panik vor Therapieende

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Montana
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Beitrag Di., 12.03.2024, 15:14

Philosophia hat geschrieben: Di., 12.03.2024, 14:06 Seit wann ist das so, Montana?
Das weiß ich nicht. Als ich das hier mal gelesen habe, vor längerer Zeit schon, konnte ich das auch nicht glauben. Schließlich habe ich selber zwei Verfahrenswechsel gemacht, den letzten 2019. Darum habe ich nachgeforscht und herausgefunden, dass es tatsächlich geändert wurde, aber klammheimlich. Auf offiziellen Seiten (zum Beispiel der der Kassenärztlichen Bundesvereinigung), finden sich nur Informationen zur aktuellen Regel, aber nichts darüber, dass das mal anders war und wann es geändert wurde. Ich bin nach wie vor erstaunt darüber. Denn bei der Reform 2017 gab es ja heiße Diskussionen und viel Kritik, aber darüber nun... nichts?!? Total komisch.

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Arakakadu
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Beitrag Di., 12.03.2024, 19:12

Ich kenne diese Gefühle leider... Hast du die Möglichkeit ein anderes Verfahren dran zu hängen und genau über Abhängigkeiten zu sprechen? Hast du noch andere Süchte?

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 12.03.2024, 20:49

Frances2 hat geschrieben: Di., 12.03.2024, 12:43 Falls du weiterhin so instabil bist, ist die Idee mit einer Klinik nicht völlig abwegig, das könnte dir etwas Sicherheit geben, aber auch das entscheidest du und nicht der Therapeut, der ja selbst gerade in Panik gerät.

Das Ding bei Kliniken ist, dass die Guten eigentlich alle Wartelisten haben. Es ist also sinnvoll, wenn das notwendig oder sinnvoll werden könnte frühzeitig eine Klinik der eigenen Wahl zu suchen und sich da auf die Warteliste setzen zu lassen. Wenn es eskaliert ohne dass du das getan hast könnte es sein dass du das nehmen musst was auf die Schnelle zu haben ist.

Und wenn man es dann doch nicht braucht kann man so einen Platz auf der Warteliste auch ohne Probleme wieder absagen.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 12.03.2024, 20:53

Montana hat geschrieben: Di., 12.03.2024, 13:40 und da bleiben dann nach 80 Stunden VT bei einem Maximalkontingent von 100 in der TfP auch nur noch 20, und das lohnt sich nicht. Bis man sich ein wenig kennengelernt hat und das Antragsverfahren durch ist, bleibt kaum was übrig zum Arbeiten.

Hab ich auch so noch nie gehört.


Die Krankenkasse muss eine Therapie bezahlen wenn sie aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist. Wenn der Therapeut den Antrag stellt schicken die dich ggf zum Gutachter um festzustellen ob der Bedarf wirklich gegeben ist (die ambulante Therapie ist für die immer noch billiger als wenn du zB monatelang in eine Klinik musst weil es komplett eskaliert oder sie lange Krankengeld zahlen müssen weil du arbeitsunfähig wirst) Ich würde mir hier mehr Sorgen darum machen einen passenden Therapeuten zu finden wo du innerhalb von ein paar Monaten einen Platz haben kannst als darum dass du in dem Zustand die Therapie nicht bezahlt bekommst.

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Montana
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Beitrag Di., 12.03.2024, 21:05

münchnerkindl hat geschrieben: Di., 12.03.2024, 20:53 Die Krankenkasse muss eine Therapie bezahlen wenn sie aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist.
Das ist tatsächlich nicht so. Die Therapie muss u.a. auch wirtschaftlich sein und natürlich erfolgversprechend. Und die Kassen ziehen sich noch immer auf die zweijährige Sperre vor einer neuen Therapie zurück. Die auch mich getroffen hat, trotz gut begründetem Antrag auf mehr Stunden.

Wenn man da mehr Therapie durchsetzen will, kann man natürlich beim Sozialgericht klagen. Wie gut die Aussichten auf Erfolg sind, weiß ich nicht. Ich kenne jemanden, der das gern versuchen wollte, aber der Therapeut wollte dabei nicht mitmachen. Dessen Engagement wäre dafür aber nötig gewesen. Viel Papierkram und womöglich persönliches Erscheinen bei Gericht mit mäßigen Erfolgsaussichten. Also gab es keine Klage.

Du hast natürlich Recht damit, dass es für die Kasse tatsächlich finanziell sinnvoller ist, eine ambulante Therapie zu bezahlen anstatt zu provozieren, dass es ein sehr viel teurerer stationärer Aufenthalt wird. Aber so sind Kassen leider nicht. Eine Bekannte von mir ist gerade in einer Klinik, weil es für sie die einzige Möglichkeit ist, Therapie zu bekommen. Ambulant wollte die Kasse nicht zahlen, stationär muss sie.

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Beitrag Di., 12.03.2024, 21:25

Ich finde es nicht wieder, wo ich das nachgelesen habe, aber etwas anderes habe ich gefunden. Da scheint es einen Unterschied zu geben, von wo nach wo gewechselt werden soll. Demnach könnte man von VT zu TfP wechseln und würde ein neues Kontingent bekommen, während das bei einem Wechsel von TfP zu AT nicht ginge, weil beides psychodynamische Verfahren sind. Da würden dann die Stunden der vorherigen Therapie angerechnet. Das war früher definitiv anders, denn diesen Wechsel habe ich gemacht und da fing die AT von vorn an und ich bekam das volle Kontingent.

Spannend. Also kann man echt nur suchen und schauen, ob der Therapeut das mitmacht. Vermutlich macht es Sinn, gleich zu erwähnen, dass es ein Verfahrenswechsel werden soll, nicht dass es noch eine böse Überraschung gibt.

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Beitrag Di., 12.03.2024, 21:48

Was das mit einer Anschlusstherapie angeht, bin ich schon auf der Suche nach einer TfP. Bei einem Therapeuten stehe ich auf Warteliste, bei einem anderen soll ich in ein paar Monaten noch mal anrufen.
Allerdings habe ich tatsächlich auch Angst, dass das trotz Verfahrenswechsel nicht so einfach werden könnte.
Ich habe 2 LZT hinter mir, weiß nicht, ob die Kasse da so schnell nochmal zahlt.
Ich kannte das bisher auch so, dass man bei Verfahrenswechsel kein Sperrzeit hat, aber ein Gutachten braucht. So hat es mir mein Therapeut auch geraten, er hat aber auch leichte Zweifel, ob das dann gleich durch geht.
Und der neue Therapeut muss auch bereit sein, das Gutachten zu schreiben....

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Beitrag Di., 12.03.2024, 21:53

Vielen lieben Dank für die vielen hilfreichen Nachrichten und Vorschläge! Es tut so gut, gelesen und verstanden zu werden.

Mir ist schon bekannt, dass man nur bei akuter Selbstgefährdung eingewiesen werden kann. Das Problem ist, dass ich selbst nicht weiß, wie ich in der letzten Stunde reagiere. Nach der letzten Stunde vor der " Weihnachtspause" war ich akut gefährdet und hatte mich nicht mehr unter Kontrolle, habe nur noch von einer halben Stunde zur nächsten überlebt. Ich hatte Angst vor mir selbst, vor meinen Gedanken und teilweise Handlungen. Das habe ich auch später meinem Therapeuten gesagt, darum reagiert er so und ja, er würde die Polizei rufen, wenn ich mich weigere.
Ich kann seine Sorge schon auch verstehen nach meinen Reaktionen. Darum würde ich die gerne bis zum Ende wenigstens abschwächen können. Etwas stabiler fühle ich mich ja auch. Ich habe durch diese Ansage natürlich Angst vor der letzten Stunde, weil ich denke, was ist , wenn er normalen Abschiedsschmerz mit Kontrollverlust verwechselt? Und wieviel Entscheidungskraft habe ich dann, was wiegt schwerer, das Wort eines Therapeuten oder des Patienten?

Und ja, er hat mir auch gesagt, dass ihm das Angst macht. Ich bin davor tatsächlich immer sehr gefasst gewesen in den Sitzungen. Ich habe ihm bisher immer vertraut, er hat mir nie etwas verheimlicht und ich kann mir nicht vorstellen, dass er mir bzgl. schwierige Erfahrungen bei Patienten bei Therapieende etwas vorspielt. Er meinte selbst, vielleicht haben ihm das die Patienten nie gezeigt. Aber vielleicht verschließe ich auch die Augen. Sollte ich mich nach diesen Jahren so in ihm getäuscht haben? Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Wenn er mir nicht helfen wollen würde, hätte er die Therapie doch sicher schon beendet. Aber er sagt, er hat mir sein Wort gegeben, dass er mir hilft, mich jetzt nicht einfach im Stich lässt und dabei würde er bleiben.

@ DiemitdemHundgeht:
In der Therapie wurde zunächst meine Essstörung behandelt und die Depression. Nachdem ich stabil war, was die ES angeht, was ziemlich lange gedauert hat, sprachen wir über Erlebnisse in meiner Kindheit, die mich schon mein Leben lang immer wieder belastet haben.
Nachdem wir schon begonnen hatten mit der NET hat er ein Angebot einer Universität im Ausland bekommen und zugesagt. Darum geht es jetzt recht schnell. Bin im Januar zusätzlich in Gruppentherapie gegangen, damit ich meine Stunden überhaupt noch verbrauchen kann (und um mich vielleicht besser lösen zu können). Eigentlich hätten wir uns mehr Zeit gelassen.

@lisbeth:
Nach meiner ersten LZT haben wir Rückfallprophylaxe gemacht, danach bin ich in eine Klinik und danach wieder zu ihm. Die Pausen waren also nicht so groß dazwischen und es hat mir auch nicht solche Probleme bereitet wie jetzt. Aber jetzt ist es eben endgültig, das ist eine andere Situation für mich.

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Beitrag Di., 12.03.2024, 22:27

Kannst du nicht die verbleibende Zeit nutzen, ein größeres Netzwerk aufzubauen? Etwas, das bleibt. Vielleicht gibt es eine Beratungsstelle die regelmäßige Termine anbieten kann, vielleicht eine Selbsthilfegruppe, vielleicht noch anderes. Wichtig vor allem: nicht erst suchen, wenn die Therapie vorbei ist, sondern jetzt. Damit da schon jemand ist, den du wenigstens ein bisschen kennst.

Und für die letzte Stunde gibt es noch die Möglichkeit, die nicht zu nutzen. Also relativ kurz vorher zu entscheiden, nein, das fühlt sich so an, als würde es nicht gut laufen, also lieber nicht. Und stattdessen etwas anderes tun. Du musst nicht sehenden Auges ins Verderben rennen und hoffen, dass du das irgendwie aushalten kannst.

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Beitrag Di., 12.03.2024, 22:44

@montana
Ich habe mich schon nach einer SHG umgesehen, die findet einmal im Monat statt, die möchte ich mir im April mal ansehen.
Ich weiß, ich muss mich lösen und mir etwas aufbauen. Soziale Kontakte knüpfen, mir ist leider nichts geblieben an Freunden oder Familie. Aber genau da liegen ja meine Probleme, im zwischenmenschlichen Bereich. Ich kann niemand näher an mich heranlassen, fühle mich überflüssig, muss mich immer schützen. Gleichzeitig habe ich große Angst vor Einsamkeit. Es ist so widersprüchlich. Immerhin habe ich mich überwunden, seit kurzem zu einem Kurs der VHS zu gehen.

Beratungsstelle gibt es glaube ich in der nächst größeren Stadt, da muss ich mich noch genauer informieren.
Einen Psychiater habe ich auch gesucht, aber die haben alle Aufnahmestopp momentan.

Daran habe ich noch gar nicht gedacht, zu letzten Stunde nicht zu erscheinen. Momentan ist mir jede Stunde einfach zu wichtig. Ich weiß, dass das genau das Falsche ist.

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Beitrag Di., 12.03.2024, 23:20

@Charlie Foxtrott
Rückfallprophylaxe bei jemand Neuem hält er nicht für sinnvoll, da ich extreme Vertrauensprobleme habe und mich schwer öffnen kann.

Das mit dem Zusammenhang zur NET habe ich auch überlegt. Tatsächlich hat es zu dieser Zeit angefangen. Und dann kamen noch Missverständnisse dazu, die mich getriggert haben könnten. Einmal hat er mich wegen eines Notfall-Telefongesprächs versetzt, d.h. ich bin 40 Minuten meiner Stunde im Wartezimmer gesessen und wusste nicht genau, warum. Er hat sich natürlich erklärt und entschuldigt, aber da genau dieses " Nicht- wichtig- sein" und "Nicht- gesehen- werden" in der Therapiestunde davor Thema in der NET war, hat mich das schon getroffen.

2 Stunden später teilte er mir mit, dass die Zeit nicht reicht, die NET in dieser Therapie zu Ende zu bringen. Ich dachte sofort, er weist mich ab, bricht die Therapie ab, weil ich etwas falsch gemacht habe oder mich nicht genug angestrengt habe. Denn eigentlich hatten wir ja noch genug Stunden und ich habe ihm vor der NET auch gesagt, dass ich diese nicht beginnen und dann mittendrin alleine da stehen möchte. Er sagte damals, dass wir noch viel Zeit hätten.
Und dann plötzlich diese Wende. Ich habe mich abgelehnt gefühlt und nichts mehr verstanden. Ich habe ihm gesagt, dass ich das Gefühl habe, die Therapie geht jetzt schon zu Ende und dass er mich loswerden möchte. Ab da war diese Angst vor dem Therapieende da.
Es hat sich dann erst in der nächsten Stunde heraus gestellt, dass er versäumt hat mir zu sagen, dass er ins Ausland geht und wir darum doch nicht mehr genug Zeit dafür haben. Ich habe mich so unwichtig und unsichtbar gefühlt, weil er vergessen hat, mir das zu sagen.

Das war alles sehr unschön. Wir haben es durchgesprochen und bereinigt. Trotzdem, ab da ging es mit diesen unkontrollierbaren und heftigen Gefühlszuständen los, samt Suizidgedanken und Dissoziation.
Kann sich so etwas wirklich so heftig auswirken? Und diese Abhängigkeit gefördert haben?
Die NET hab ich momentan ganz weit von mir weg geschoben, das hätte ich nicht mehr verkraftet.

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Montana
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Beitrag Di., 12.03.2024, 23:27

SHG sind ja von ihrem Konzept her ganz, ganz unterschiedlich. Wenn diese nicht hilfreich ist, dann gibt es vielleicht noch andere? Es gibt ja theoretisch viele Möglichkeiten, was thematisch für dich passen könnte. Wichtig wäre vielleicht nicht das vordergründige Thema, sondern die Gruppe selbst. Bisher hatte ich mit insgesamt drei Gruppen Kontakt, und Gruppen mit Treffen nur einmal im Monat sind für mich nichts. Das ist viel zu selten. Dann fällt es mal aus oder man kann selber nicht, und zack sind es schon zwei Monate. Einmal die Woche wäre besser. Oder zumindest alle zwei Wochen.

PS: habe gerade erst den letzten Beitrag gelesen. Das erklärt einiges. Kann es sein, dass das überhaupt nicht stimmt, dass das bereinigt ist? Es mag so weit besprochen sein, wie man es eben besprechen kann, aber das ändert doch nichts daran, dass es passiert ist und damit deine Ängste bestätigt hat. Genau dort, wo du vor sowas hättest sicher sein sollen und wo du versucht hast, das auch aktiv zu verhindern... das heißt, nirgends ist man sicher vor dem plötzlichen Verlassenwerden und das Wort des Therapeuten ist eigentlich nichts wert. Eine erschütternde Erkenntnis. Verständlich, dass die Reaktion heftig ausfällt.

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SinnIch
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Beitrag Mi., 13.03.2024, 09:08

Na nach dem, was du als letztes so schriebst, ist es noch um einiges nachvollziehbarer. Das ist ja auch nicht okay und ein Vertrauensbruch.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 13.03.2024, 09:14

Libellenflügel hat geschrieben: Di., 12.03.2024, 22:44 @montana
Ich habe mich schon nach einer SHG umgesehen, die findet einmal im Monat statt, die möchte ich mir im April mal ansehen.
Ich weiß, ich muss mich lösen und mir etwas aufbauen. Soziale Kontakte knüpfen, mir ist leider nichts geblieben an Freunden oder Familie. Aber genau da liegen ja meine Probleme, im zwischenmenschlichen Bereich. Ich kann niemand näher an mich heranlassen, fühle mich überflüssig, muss mich immer schützen. Gleichzeitig habe ich große Angst vor Einsamkeit. Es ist so widersprüchlich. Immerhin habe ich mich überwunden, seit kurzem zu einem Kurs der VHS zu gehen.


Ich denke so lange du diese Probleme so massiv hast ist Traumaexposition echt nicht angesagt weil da komplett das stabilisierende Umfeld/stabilisierende Lebensumstände fehlen.

Und ich vermute auch dass deine Verschlechterung unter anderem auf diese Traumaexposition zurückzuführen sein könnte.

Ich weiß ja nicht wo du wohnst, aber gibt es bei dir in der Nähe eine Trauma-Ambulanz? Grosse psychiatrische Krankenhäuser und Uni-Kliniken bieten sowas häufig an. Die vermitteln unter anderem auch geeignete Therapien.

Ich sehe da ehrlich gesagt erst mal eine Therapie wo du lernst, dir ein gesundes, stützendes soziales Umfeld zu schaffen. Weil das ist das erste was man als Mensch braucht um stabil zu leben. Ehrlihc gesagt könnte gerade da Klinik funktionieren.

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lisbeth
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Beitrag Mi., 13.03.2024, 09:31

Libellenflügel hat geschrieben: Di., 12.03.2024, 23:20 Rückfallprophylaxe bei jemand Neuem hält er nicht für sinnvoll, da ich extreme Vertrauensprobleme habe und mich schwer öffnen kann.
Dieser Therapeut schreibt dich aber auch echt auf den Status Quo fest. :kopfschuettel: Finde ich nicht besonders hilfreich.

Wie siehst DU das denn? Wäre es für dich hilfreich, wenn ein anderer Therapeut da einspringen würde?

Ich glaube, ich wäre an deiner Stelle total wütend auf den Therapeuten. Erst überredet er dich zur Exposition, obwohl du Zweifel hast, dann sagt er "ach nee, doch lieber nicht" und setzt sich - überspitzt formuliert - ins Ausland ab. Klar, dass das alte Themen bei dir triggert.
Spürst du denn irgendsowas wie Wut? Vielleicht kann dir das bei der Ablösung helfen?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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