Therapeutin nimmt mich nicht ernst und ich zweifle an mir

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chrysokoll
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 13:12

lanadelslay hat geschrieben: Sa., 23.03.2024, 12:46 Nenn es wie du willst, aber einer Person einerseits eine soziale Angststörung zu diagnostizieren und andererseits sich als Therapeutin nicht mehr zu melden, finde ich nicht gut. Aber ja klar, ist natürlich meine Schuld.
du kannst nur herausfinden WARUM die Therapeutin sich nicht mehr meldet wenn du aktiv wirst.
Es kann ja sein dass sie dich nicht etwa "ghostet", sondern noch krank ist.

Da mal eine Mail zu schreiben oder zu den telefonischen Sprechzeiten anzurufen ist Grundvoraussetzung!

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amorfati
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 13:19

lanadelslay hat geschrieben: Sa., 23.03.2024, 12:46Nenn es wie du willst, aber einer Person einerseits eine soziale Angststörung zu diagnostizieren und andererseits sich als Therapeutin nicht mehr zu melden, finde ich nicht gut. Aber ja klar, ist natürlich meine Schuld.
Ja, gut ist das sicher nicht, aber Therapeuten sind auch keine perfekten Übermenschen. Denen können auch Fehler passieren. Die können auch mal was vergessen. Oder krank sein. Oder oder oder.
Wie gesagt, was da jetzt wirklich der Grund ist, warum sie sich nicht mehr gemeldet hat, kann doch nur sie dir sagen. Dafür musst du aber auch erstmal nachfragen und nicht direkt davon ausgehen, dass sie dich ghostet. In dem Zusammenhang von "Schuld" zu sprechen, halte ich auch für überzogen. Noch ist doch gar nichts passiert. Du hattest jetzt ein Erstgespräch bei einer anderen Therapeutin, bei der du dich ohnehin nicht ernstgenommen fühlst. Ist das nicht ein weiterer Motivator, jetzt mal den Konflikt mit deiner eigentlichen Therapeutin klären zu wollen? Denn das scheint ja heftige Emotionen in dir auszulösen, dass sie sich nicht mehr gemeldet hat.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 13:24

lanadelslay hat geschrieben: Sa., 23.03.2024, 10:57 Hey! Ich bin neu hier, habe aber schon eine etwas längere Therapie-Reise hinter mir. Ich habe vor 1 1/2 Jahren das Medikament Sertralin verschrieben bekommen, jedoch ohne richtige Betreuung,


Diese Kombi - das Ghosting der einen Therapeutin, das Fragen, was ich dort mache der anderen - lässt mich nun denken, dass ich vielleicht gar keine Therapie brauche? Und dass ich anderen Menschen den Therapieplatz wegnehme?

Hilft das Medikament, macht es Nebenwirkungen. Psychopharmaka sollte man nur nehmen wenn sie erstens tatsächlich das Problem bessern und die Nebenwirkungen in einem tragbaren Rahmen bleiben. Ist das nicht der Fall, absetzen bzw das nächste ausprobieren. Dafür brauchst du einen Psychiater bei dem du in Abständen Termine bekommen kannst.

Hat die erste Therapeutin keine Anträge bei der Krankenkasse für eine Therapie für dich ausgefüllt? Hast du da was unterschrieben? Wenn nein hast du bei der Frau garkeine Therapie. Wenn ja würde ich ihr mal MASSIV auf die Füsse treten und sie auch bei der Krankenkasse und der Psychotherapeutenkammer melden weil sie einen Vertrag hat und ihn nicht erfüllt. Davon abgesehen würde ich die Frau abhaken weil völlig unprofessionell.

Die zweite, hm, passt halt evtl auch nicht für dich.

Einen passenden Psychotherapeuten zu finden der halbwegs zeitnah einen Platz frei hat ist schwierig. Aber einfach Pillen schlucken ist KEINE Lösung wenn man eine Psychotherapie benötigt!

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Montana
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 13:57

lanadelslay hat geschrieben: Sa., 23.03.2024, 12:46 Wie gesagt, ich brauchte sowieso ein Erstgespräch bei einer Therapeutin mit Kassensitz für ein PTV11.
Äh, nein. Entweder hat Therapeutin 1 einen Kassensitz, dann füllt die sich den Wisch selber aus, oder sie hat keinen, dann wird dir bei einem Antrag bei der Kasse auch kein Wisch von einer anderen Therapeutin helfen.

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SinnIch
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 14:17

Genau... der wird doch eh immer wieder neu erstellt im Zweifelsfall und an den zu kommen ist die leichteste Übung im Therapeuten-Dschungel. Hab schon einige gesammelt...
Das mit dem Ghosting finde ich auch total überzogen und müsste mir sonst echt Gedanken machen. Wie viele Handwerker usw mich so ghosten.

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Tobe
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 14:49

Verstehe ich auch nicht so wirklich mit dem PTV11...
Das ist doch ohnehin nur für eine Therapeutische Sprechstunde und nicht für eine Therapie.

Für einen Antrag einer echten Therapie ist doch das Formular PTV1 und dafür ist auch nicht die Forausetzung, daß vorab dieses Formular PTV11 erstellt wird.
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Montana
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 15:01

Man muss vor der Aufnahme einer Therapie bei einer psychotherapeutischen Sprechstunde gewesen sein. Das kann man nachweisen durch einen PTV11. Ist aber im Grunde völlig wumpe, weil ein Therapeut halt einfach den ersten Termin als psychotherapeutische Sprechstunde abrechnet und fertig. Hat meiner gerade erst gemacht, als wir nach der Zwei-Jahres-Sperre neu beantragt haben. Genauso haben wir natürlich brav die obligatorischen probatorischen Sitzungen gemacht, was auch nur bedeutet, dass er die Stunden als solche abgerechnet hat.

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SinnIch
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 15:10

Der Sinn dessen erschließt sich mir bis heute nicht so ganz, eben wegen dem, was du schreibst, dass die das ja eh immer wieder vor Beginn der Therapie machen. Dass ich so einen Wisch schon hatte, hat ja auch keinen interessiert. Naja, Bürokratie...

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Tobe
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 15:19

Montana hat geschrieben: Sa., 23.03.2024, 15:01 Man muss vor der Aufnahme einer Therapie bei einer psychotherapeutischen Sprechstunde gewesen sein. Das kann man nachweisen durch einen PTV11.
Hatte ich jedoch nicht machen müssen.
Bei mir fing alles mit den probatorischen Sitzungen an und bei der 3. oder so wurde dann auch der Antrag (PTV1) gestellt, damit die Therapie zeitnah nach 5 probatorischen Sitzungen beginnen konnte.

Seit wann ist die Therapeutische Sprechstunde eine Voraussetzung für eine Therapie?

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SinnIch
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 15:24

Ich glaube das bekommt man gar nicht unbedingt mit, wenn es ja ineinander übergeht.

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Tobe
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 15:31

Das ist natürlich möglich :dunno:
Jedoch ergibt das dann erst recht keinen Sinn bei der TE, weil dies ja dann eh jeder Therapeut für sich neu machen muss.
Das lässt sich ja nicht übertragen ;)
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Montana
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 17:20

Tobe hat geschrieben: Sa., 23.03.2024, 15:19 Seit wann ist die Therapeutische Sprechstunde eine Voraussetzung für eine Therapie?
Seit der Reform 2017. Aber wie gesagt, das kriegt man in der Regel gar nicht mit, weil es nur bedeutet, dass für die erste Stunde eine andere Abrechnungsziffer benutzt wird. Das kannst du in der Patientenquittung von deiner Kasse sogar nachschauen.

Die Idee dahinter, bei dieser Reform, war folgende: man nahm an, dass ganz viele Leute gar keine Therapie brauchen und ihnen das in einem schnell und unkompliziert vermittelten Termin gesagt werden sollte. Das würde die Zahl der auf einen Therapieplatz Wartenden reduzieren. Und wer wirklich eine Therapie braucht, der soll mit dem Zettel von der Sprechstunde auf die Suche nach einem Platz gehen, was dann Dank fertiger Diagnose auch ganz gezielt und passend wird. Annahme 1 war allerdings falsch. Das haben Fachleute auch vorher benannt, aber der Politik war's egal.
Tobe hat geschrieben: Sa., 23.03.2024, 15:31 Das ist natürlich möglich :dunno:
Jedoch ergibt das dann erst recht keinen Sinn bei der TE, weil dies ja dann eh jeder Therapeut für sich neu machen muss.
Das lässt sich ja nicht übertragen ;)
Nein, das muss nicht jeder neu machen. Aber wenn man noch eine abrechnet, dann bleiben mehr Stunden für Therapie.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 18:42

Annahme zwei war und ist auch falsch, schlicht weil in einer einzigen Stunde Gespräch keine fundierte Diagnose gestellt werden kann. Höchstens eine Richtung, eine Vermutung - und Therapiebedarf festgestellt wird.
Nur davon hat halt niemand einen Therapieplatz.
Therapeuten müssen ja nun diese Sprechstunden anbieten. Klar, super. Nützt nur rein gar nichts wenn sie keinen Platz frei haben, auch nicht in absehbarer Zeit. Manche haben nichtmal mehr Plätze auf der Warteliste, weil die Wartezeit ein Jahr übersteigt.

Insgesamt können Therapeuten sogar drei Sprechstunden und vier Stunden Probatorik pro Patient abrechnen. Das "verlängert" ,die Therapie dann immerhin um sieben bezahlte Stunden.

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Montana
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 19:07

Annahme 2 war auch falsch, genau. In der Sprechstunde sollte aber gleich festgelegt werden, ob jemand überhaupt Therapiebedarf hat und welche Art von Therapie geeignet sei. Oder welche alternativen Möglichkeiten empfohlen werden sollten (Beratungsstelle, SHG...).

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 23.03.2024, 19:17

Also rein prinzipiell ist so eine Sprechstunde nicht schlecht, um überhaupt mal ein wenig zu "sondieren", um vielleicht eine grobe Richtung zu bekommen, um weitere Tipps zu geben. Sei es was es noch an Möglichkeiten gibt von Selbsthilfegruppen über Beratungsstellen bis Kliniken.
Und prinzipiell ist es auch nicht schlecht dass diese Sprechstunden schnell verfügbar sein müssen. Nur ist es ein unlauterer Trick, da es überhaupt nichts bringt wenn in den allermeisten Fällen Therapiebedarf besteht, es aber keine Plätze gibt

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