Kein vor- und kein Zurück

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Taschat
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 33
Beiträge: 2

Kein vor- und kein Zurück

Beitrag Mi., 10.09.2008, 20:52

Hallo,
Zu mir: weiblich, 33 Jahre alt, Einzelkind
1999: Mutter eines Sohnes geworden (also mit knapp 24)
2001: Trennung vom Vater des Sohnes aus meinem Antrieb, Grund: komme mit zu viel Harmonie nicht zurecht
2002: neue Beziehung mit meiner alten grossen Liebe, diese hab ich seit 5 Jahren wiedergesehen und er hat das Rad ins Rollen gebracht,
Beziehung ist von Hochs und Tiefs verwachsen, Zuckerrohr- und Peitsche Methodik seinerseits, aber starke sexuelle Anziehungskraft auf beiden Seiten
Ende 2002: ich lasse ein kind abtreiben, zureden seitens meiner mutter und meines Partners
2004: Umzug mit ihm und meinem Sohn in eine 600 km entfernte Stadt
2006: er trennt sich von mir, er hat eine neue, ich muss mir innerhalb von 4 Wochen eine neue Bleibe suchen

Damit fängt das Drama an. Es ist februar. Mein Sohn und ich wohnen wieder in einer anderen Stadt, kenne alle beide niemanden. Er geht in die 1. Klasse. In diesem Ort gibt es keine Betreuungsmöglichkeiten für meinen Sohn. Keinen Hort etc. Tagesmutter kann ich mir nicht leisten. Ich bin jedoch berufstätig, 8 h am Tag, besuche freitags eine firmeninterne Weiterbildung und bin dann immer erst 20. uhr zu Hause. Mein sohn ist nachmittags allein. Ich bin abends allein. Allein mit meinem PC. Ich versuche mich im internet mit Flirts abzulenken, habe verschiedene Dates, sexuelle Affären. Trauere weiter um meinen Ex. Erfahre dann, seine neue erwartet ein Kind und trägt es aus. Ich bekomme einen Nervenzusammenbruch. Gehe zum Arzt, lasse mich lange lange krankschreiben. Mittlerweile sind Sommerferien und mein sohn während dieser Zeit bei meiner Mutter und seinem Vater. (beide wohnen im gleichen ort) Ich fange an, wieder World of Warcraft zu spielen. Intensiv. Zu intensiv. Lerne dort jemanden kennen, aus Österreich. Mittlerweile ist meine Situation total zerfahren. Ich vernachlässige alles, meine Wohnung alles. Ich will nur nicht mehr alleine sein. Fahre also nach Österreich. (Heute bin ich immer noch mit diesem Mann zusammen) Davor habe ich mich von meinem Job kündigen lassen. Nach einer Woche bin ich wieder Dtl. Mein Sohn kommt bald wieder. Meine Mutter und ihr Mann bringen ihn. Sind total schockiert über mich und die Zustände in meiner Wohnung. Ein Plan nimmt gestalt an, mein sohn soll zu meiner Mutter, da ich momentan nicht in der Lage bin, ein Kind grosszuziehen. Ich stimme schweren Herzens zu. auch weil ich während der Ferien einen Brief vom Jugendamt bekommen habe, bzgl. dessen, dass er nachmitags unbeaufsichtigt ist. Ich sah keine andere Lösung. Dieser Grund kam mir gerade Recht, endgültig davonzulaufen. Ich werde nach Österreich ziehen.
Es ist Oktober. Mein Sohn wird abgeholt. Ich fühle mich hundeelend. Ein paar Tage später verlasse ich auf nimmer wiedersehen meine Wohnung, mit allem was darin steht und fahre nach österreich. Geld habe ich seit Wochen keins bekommen. Ich habe den letzten Monat in meinem Arbeitsverhältnis ohne Krankschreibung gefehlt.

Jetzt sitze ich seit 2 Jahren hier, habe nichts aus meinem alten Leben. Meine vielen Bücher, auf die ich so stolz war, weg. Meine Fotoalben, weg. Keine Möbel. Nur wenige klamotten. Einzig meine 2 Katzen habe ich mitgenommen. In den 2 Jahren verging bisher kein Tag, an dem ich nicht an meine Familie, meine Mutter und meinen Sohn gedacht habe. Das erste halbe Jahr hatte ich schwere Depressionen. Habe viel geweint etc. Zu meinem Sohn hatte ich nur telefonischen Kontakt, das aber nicht regelmässig, aus angst, Ablehnung von ihm zu erfahren. Ich war das letzte halbe jahr in dtl. eine so verdammt schlechte Mutter. Er sollte im März diesen Jahres zu mir kommen, ich hab mich wahnsinnig gefreut, schon alles organisiert, wollten uns auf halber Strecke treffen. Einen Tag vorher habe ich erfahren, dass er krank ist bzw. Krankheit vorspielt (vermutung meiner Mutter), weil er angst hatte, zu mir zu kommen. Das war für mich ein schock. Ich habe mich so geschämt, habe mich seitdem nicht mehr gemeldet.Ich habe ihn nie verprügelt, mal ein Klaps auf den Po (ich weiss, ist auch nicht richtig), aber nie wirklich Gewalt angewendet. im gegenteil, wir haben jeden tag gekuschelt, er war sehr anhänglich und am WE durfte er bei mir im bett schlafen (also als ich dann single war) aber und das möchte ich nicht verschweigen, überkam es mich auch (bei hausaufgaben z bsp) und ich bin wütend geworden und habe gebrüllt.

Ich habe seit 2 Jahren keine Arbeit, bin nicht sozialversichert, bekomme kein Geld. Meinen Freund belastet das sehr. Finanziell sieht es nicht so gut aus, er belügt mich deswegen auch öfters. Jobs habe ich gesucht, nur Absagen. Der Mut und die Hoffnung haben mich komplett verlassen. Ich schäme mich so, dass ich keinen Unterhalt an meinen Sohn zahlen kann. Überhaupt bin ich mich nur am schämen. Vor allem in bezug auf meine mutter.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Taschat
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 33
Beiträge: 2

Beitrag Mi., 10.09.2008, 20:53

Fortsetzung:

Meine mutter war schon immer sehr dominant, öfters Gewaltanwendung (mit dem hausschuh auf den nackten po geschlagen wie verrückt), etnscheidungen wurden mir immer abgenommen. Materiell hat es mir an nichts gefehlt. Aber das komische ist, ich kann mich an keine situation in meiner kindheit (später ja) erinnern, in der meine mutter zärtlich zu mir war. eingebrannt haben sich nur die shlimmen sachen. stramm stehen und ewig andauernde standpauken. ich lag schon mit dem kopf im mülleimer. jetzt schäme ich mich schon wieder, das überhaupt zu schreiben. ich liebe meine mutter über alles, ich denke immer "was denkt sie wohl über mich" auf der anderen seite, bin ich so wütend auf sie. aber dann auch wieder "ich kann ja ihr die sculd nicht geben, jeder ist ja selbst für sich verantwortlich" aber wenn sie viell. nicht so total bestimmend gewesen wäre, ich weiss nicht ... ich hab nie gelernt, mich durchzusetzen. in der schule wurde ich ab und gemobbt und hab es über mich ergehen lassen.
dennoch hat sie immer mit mir angegeben, wie schlau ich doch sei und wie hübsch. naja. ich war als kind sehr unordentlich, meine mutter das gegenteil. auch habe ich sehr viel gelogen. ich hatte als kind ein meerschweinchen, an dem habe ich ab und zu meine wut rausgelassen. aber nicht bewusst. es kam einfach über mich, dem tier weh zu tun. oh gott. kurioser weise ähnelt meine beziehung zu meiner mutter genau der, wie zu meinem obigen ex-freund. je böser er war, umso mehr hab ich ihn irgendwie geliebt. und er war ja dann auch wieder lieb und hat sich entschuldigt. ich hab ihn regelrecht vergöttert.

ich habe grosse schlafprobleme. mache manchmal die nacht zum tag. so kanns doch nicht weitergehen. wie soll ich nur wieder meinem sohn gegenübertreten? ich frage mich immer, warum bist du so? aber ich weiss es nicht. vielleicht weiss es einer von euch? die frage frisst mich echt auf.

Vielen vielen Dank im voraus für alle Antworten.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag