Psychologie küsst Philosophie

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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R3VO
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Psychologie küsst Philosophie

Beitrag Mi., 12.12.2007, 18:00

Versuch der Einfühlung in die Gedanken eines psychisch kranken Menschens, der - zum Schrecken seiner Umwelt - nur ambulante psychotherapeutische Hilfe sucht ...


Jemand, der sich sein Gehirn und damit alls seine juristische Schläue und damit seine Freiheit weggesoffen hat offenbart für Seelenvoyeure auf einem öffentlichen Platz seine ans Verbotene grenzenden Gedanken. Wer schon versucht hat, sich umzubringen, den hält keine Angst mehr zurück, daher muss er hoffen, sich mit Lebensfreude, Neugierde und Ethik in Verhaltensbahnen zu lenken, die von ihm erwartet werden ...

Möglicherweise schafft er es auch, eine neue Angst zu entwickeln. Was würde passieren, wenn man nicht stürbe, man 'mal wieder in die Psychiatrie gesperrt werden würde, gefangen in einem Gefängnis, das nicht auf Gerechtigkeit, sondern auf sozialer Nützlichkeit basiert. Psychische Krankheiten sind heilbar, und wenn der stationäre Prozess der Heilung auch beschissen ist und als Hölle empfunden werden kann, so ist er doch ein Paradies im Vergleich zu Ausschwitz ... Aber warum nicht das Risiko eingehen, eine nicht 100% Chanche auf gesellschaftliche Nützlichkeit zu haben, aber dafür auf ein Leben in Freiheit, Würde, das nicht als Hölle empfunden wird .....

Warum darf man nicht in dieser exzentrischen Lust mit seinem eigenen Leben spielen ... Von Freud' ist nicht die Rede ... Dem Taumel weiht man sich, dem schmerzlichsten Genuss ... Action, Spannung, Timetravellers, Espers ... ach, was rede ich ... FREIHEIT! WÜRDE!


Jeder auch nur halbwegs Intelligente depressive, suizidgefährdete Mensch kann einem Psychologen etwas vorspielen, der ach so ethisch bewusste, liebe Amtsarzt lässt sich von ihm überzeugen ... aber ... was soll diese Heuchelei, weniger intelligente können das nicht, auch wenn sie es wollen .... sollen sie deswegen verdammt sein, ist diese meritiokratie, in der der intellekt bestimmt, wer in würde mit seinem leben spielen darf und wer nicht, fair?


Nein, ich denke, das ist sie nicht. Das Konzept der Selbstgefährdung als Grund für Freiheitsberaubung ist mehr als fragwürdig. Hilfe anbieten, ja! Hilfe aufdrängen, ja, aber Unfreiheit aufzwängen ... NEIN!
Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. - Buddha

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Nyoko
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Beitrag Mi., 12.12.2007, 18:14

Guter Beitrag. Kann ich unterschreiben.
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Nox
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Beitrag Mi., 12.12.2007, 19:50

ich denke, das ist ansichtssache. jeder denkt anders darüber.

aber es stimmt, vorspielen kann man bald mal was. nur kann das mitunter leicht nach hinten losgehen. nämlich so, dass man nimmer ernstgenommen wird.

psychiater und co. haben verantwortung, wenn sie zu leichtfertig handeln stehen die u.u. mit einem bein im gefängnis. das muss man auch mal aus der warte betrachten.

(und ich bin selbst ein mensch, der sich bis zum allerletzten wehrt, stationär zu gehen.)

gruß, s.

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R3VO
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Beitrag Do., 13.12.2007, 02:16

Warum redest du nicht mehr mit mir?

Weil ich sage, dass ich dich trotz allem liebe?

Warum sehne ich mich nach dir, wo doch möglicher erscheinende Beziehungen so greifbar nah liegen?

Weil du mir zeigst, dass du nichts mit mir zu tun haben willst?

Sollte dem so sein, sind wir auf jeden Fall zwei lustige Menschen.

Aber dem ist ja nicht so, ich bin einfach hässlich, psychisch labil und unattraktiv, das ist der einzige Grund ... das ist er immer ...


Narzissmus ist die Basis jeder ernsthaften psychischen Erkrankung ... irgendwie so etwas hat Fromm einmal gesagt ...


ich bin müde ... nicht lebensmüde, nein, mir geht's eigentlich gerade sogar recht gut .... aber ... ich habe so lang wach gelegen, so lang nicht geschlafen, so lange gedacht, gegrübelt ...
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R3VO
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Beitrag Do., 13.12.2007, 02:33

Von dich bedingungslos und allen Widerständen zum Trotz lieben ... zu mich allen Widerständen zum Trotz lieben ... vielleicht nur ein kleiner Schritt ... raus aus dem Narzissmus? .... ich bin so verwirrt ...
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Nox
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Beitrag Do., 13.12.2007, 21:31

also jetzt steh ich auf ner leitung...

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R3VO
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Beitrag Fr., 14.12.2007, 08:38

ist net so wichtig und hat mit dem eigentlichen thema nur bedingt zu tun
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forcefromabove
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Beitrag Fr., 04.02.2011, 16:32

Platons Höhlengleichnis
Das Höhlengleichnis beschreibt die Situation der Menschen und deren Bemühen, durch philosophische Bildung das eigentliche Sein zu erkennen.

Die Beschreibung der Lage der Gefangenen
Die Gefangenen befinden sich in einer tiefen Höhle und sehen oben am Rand Schatten. Sie erkennen Menschen, die Gegenstände vorbei tragen.
Das soll bedeuten, dass die Sinne Andeutungen und Täuschungen zeigen, aber nicht das Eigentliche.
Die Befreiung von den Fesseln innerhalb der Höhle
Einer der Gefangenen wird entfesselt. Er wird vom Licht geblendet und erkennt die Gegenstände nicht richtig. Er möchte verstehen, kann aber nur undeutliche Dinge erkennen.
Das soll den Standpunkt des empirischen Naturforschers verbildlichen. Er sucht nach allgemeinen Gründen angesichts einzelner vergänglicher Dinge.
Befreiung aus der Höhle
Der Gefangene wird nach oben geführt und erkennt allmählich im Licht der Sonne die Dinge, wie sie sind.
Dies verdeutlichet den Standpunkt der Mathematiker und Künstler, die das Wesentliche, die Ideen und die Ideale sehen.
Im Angesicht der Sonne
Der Gefangene sieht nun die Sonne selbst und erkennt auch die Hintergründe.
Dies stellt die Grenze der menschlichen Erkenntnisfähigkeiten dar. Das Sein wird entdeckt als Urgrund alles Seienden.
Die Rückkehr zu den Gefangenen
Der Gefangene steigt wieder hinunter in die Höhle und erzählt das Erlebte. Allerdings macht er sich damit vor den anderen lächerlich, die seine Erkenntnis nicht nachvollziehen können. Sie sehen nach wie vor nur den Rand der Höhle mit den Schatten.
Dies versinnbildlicht die Weitergabe der Erkenntnis mit und trotz der Gefahr des Scheiterns. Die Philosophie wird als innere Verpflichtung verstanden.
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin

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