Zwei Bordis wollen zusammenziehen??

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elias
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Zwei Bordis wollen zusammenziehen??

Beitrag So., 15.02.2009, 13:19

Hi,
meine Tochter hat die Diagnose Borderline und lebt zur Zeit in einer betreuten WG ( seit 1/2 Jahr). Ihre Freundin hat eine ähnliche Diagnose und lebte bisher in der Nachbar WG.
Nach einem Suizidversuch muss sie nun die WG verlassen, bzw darf nach der Klinik nicht dahin zurück. Sie muss sich also von der Klinik aus eine neue Wohnung suchen.
Nun wollen die Beiden eine gemeinsame Wohnung nach dem Prinzip des betreuten Einzelwohnens.
Hat Jemand hier Erfahrung im Zusammenleben zweier Bordis; geht das gut oder sind Konflikte vorprogrammiert??
Wäre für entsprechende Hinweise dankbar.
mfg
elias

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münchnerkindl
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Beitrag So., 15.02.2009, 13:24

Ich finde es ja sehr seltsam daß sie wegen des Suiversuchs nicht in der WG bleiben darf.

Weil gerade dann braucht sie ja die Ansprache und Fürsorge

Ansonsten würde ich sagen, wenn der Freundin die WG guttut sollte sie sie nicht einfach so verlassen um mit der Selbstmordkandidatin zusammenzuziehen.
Man kann nicht sagen was dabei rauskommen wird, weil es nicht "den" Bordi gibt.

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elias
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Beitrag So., 15.02.2009, 14:39

Hi,
Betreuer sagen, das sei ein vertrauensbruch, weil sie nicht gesagt hat, dass es ihr schlecht gehe. Ausserdem ist sie nach der Einnahme von ca 100 Benzos zur Mitbewohnerin und hat gesagt, was sie gemacht hat, bevor sie ohnmächtig wurde. Die Mitbewohnerin hat jetzt eine traumatische Belastungsstöhrung und ist vollkommen von der Rolle.
Meine Tochter fühlt sich in der WG ziemlich eingeengt, da Besuch vorher angemeldet werden muss und der Besucher den Betreuern vorher vorgestellt sein sollte. Mit ihren Mitbewohnerinnen hat sie gerade Krach.
Vielen Dank für deine schnelle Antwort.
mfg
elias


PS Freundin ist emotional instabiele Persönlichkeit Typ Impulsiev
Zuletzt geändert von elias am So., 15.02.2009, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.

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candle
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Beitrag So., 15.02.2009, 14:41

Wer war denn nun suizidal? Die Freundin oder die Tochter?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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elias
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Beitrag So., 15.02.2009, 14:42

Hi,
candle
Die Freundin ist suizidal und sehr impulsiev.
mfg
elias

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münchnerkindl
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Beitrag So., 15.02.2009, 14:46

Dann sollte sie die Finger davon lassen. Ich schätze sie kann die Freundin noch weniger händeln wie die Betreuer der WG. Das geht nicht gut.

Und wenn die WG sie abnervt sollte sie sich selbst eine eigene Wohnung mit betreutem Einzelwohnen suchen.

Ich hab selbst eine Pesönlichkeitsstörung, so viel Einmischung in mein Leben könne ich nicht tolerieren...

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Winterwolke
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Beitrag So., 15.02.2009, 16:32

elias hat geschrieben:Betreuer sagen, das sei ein vertrauensbruch, weil sie nicht gesagt hat, dass es ihr schlecht gehe. Ausserdem ist sie nach der Einnahme von ca 100 Benzos zur Mitbewohnerin und hat gesagt, was sie gemacht hat, bevor sie ohnmächtig wurde. Die Mitbewohnerin hat jetzt eine traumatische Belastungsstöhrung und ist vollkommen von der Rolle.
Meine Tochter fühlt sich in der WG ziemlich eingeengt, da Besuch vorher angemeldet werden muss und der Besucher den Betreuern vorher vorgestellt sein sollte.
Mal abgesehen davon, dass es sich für mich anhört, als würden hier Bestrafung als "Betreuungsmethoden" eingesetzt, kann ich aber auch eher abraten, dass die 2 zusammen ziehen.
Ich meine, es hat sicher seinen Grund, dass deine Tochter in einer betreuten WG wohnt und da sollte sie dann auch erst mal bleiben. IHR geht es ja dort nicht wirklich schlecht, oder?

Noch mal zu dem markierten Teil: wie soll denn das Mädchen Vertrauen aufbauen, wenn sie solche Konsequenzen erwarten? Was macht das Personal nun mit ihr? Ist das in irgendeiner Weise hilfreich? Schon mal was von Berufsethik gehört? (Sorry, könnt mich grad aufregen, obwohl ich natürlich zu wenig über diese Einrichtung weiss, aber Rausschmiss in so einer Situation ist unverantwortlich.)
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candle
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Beitrag So., 15.02.2009, 17:06

Meinst Du, dass es gut ist für Deine Tochter?

candle
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elias
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Beitrag So., 15.02.2009, 18:14

Hi,
ich hab keine Ahnung, ob es gut ist, deshalb stelle ich ja hier die Frage, um auch Meinungen ausserhalb mit in meine Urteilsbildung miteinbeziehen zu können.
mfg
elias

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candle
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Beitrag So., 15.02.2009, 19:58

Was nützt Dein Urteil, wenn Du faktisch nichts tun kannst?
Wie ist denn Dein Verhältnis zu Deiner Tochter? Meinst Du sie läßt sich was raten?

candle
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montagne
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Beitrag So., 10.07.2011, 10:41

Noch mal zu dem markierten Teil: wie soll denn das Mädchen Vertrauen aufbauen, wenn sie solche Konsequenzen erwarten? Was macht das Personal nun mit ihr? Ist das in irgendeiner Weise hilfreich? Schon mal was von Berufsethik gehört? (Sorry, könnt mich grad aufregen, obwohl ich natürlich zu wenig über diese Einrichtung weiss, aber Rausschmiss in so einer Situation ist unverantwortlich.)
Ist ziemlich üblich und amcht ja auch Sinn.
Sie wohnt dort schon länger, hatte sicher auch schon Therapie. Da wird man bis zum Erbrechen gewisse Dinge besprochen und geübt haben. Wohl auch Umgang mit SVV und suizidalem Verhalten, wahrscheinlich auch mit kriminellem Verhalten, aber das spielt hier ja keine Rolle. Nämlich, das solche Impulse angesprochen werden müssen. Hat was damit zu tun Selbstfürsorge zu lernen, aber eben auch damit das suizidales Verhalten bei Borderline-Patienten erpresserisch und manipulierend ist, damit für andere Schädigend, wie es ja hier auch war.
Wenn sie in dieser Situation noch mehr Fürsorge bekommen würde, so würde dass doch ihr verhalten aufrecht erhalten. Sie würde lernen: Ja mit suizidalem Verhalten erreiche ich meine Ziele. DAS wäre dumm und unverantwortlich, sie so etwas lernen zu lassen.
Es wird sicher ein zumindest mündlicher vertrag bestanden haben, sie wird gewusst haben, dass sie fliegt, wenn sie bestimmte Dinge tut, sich nicht an die Regeln hält.

@Elias: Wie gesagt wurde, deine Tochter ist dort ja wohl nicht umsonst. das besucher vorgestellt und angemeldet werden müssen dient zum Schutz. deine Tochter soll doch lenren, was sie leider bisher nicht lernen durfte: Lebenskompetenzen in jeder Hinsicht. und dazu gehört auch, sich die richtigen freunde auszusuchen. Etwas, das Borderline oft nicht können. Sie gerade an die "falschen Freunde". Menschen die ihnen nicht gut tun, die sie in Drogen und Kriminialität hineinziehen.

Natürlich kann niemand in einen Menschen hineinsehen. Aber die Betreuer stellen deiner Tochter das zur Verfügung, was sie noch nicht hat: Menschenkenntnis, Impulskontrolle usw.
amor fati

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