Heimliche Kontaktaufnahme zur Tochter der Thera!

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Regenbogenbrücke
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Heimliche Kontaktaufnahme zur Tochter der Thera!

Beitrag So., 15.03.2009, 00:36

Hallo @ all!

Also wie der titel schon sagt habe ich mächtig scheiße gebaut.
Ich bin seit einem halben Jahr in Therpaie. Das Problem, das ich von anfang an hatte war dieses einseitig verhältnis. Die Thera weiß alles über mich, ich über sie nichts. Irgendwnan habe ich dann doch einzelne sachen über sie erfahren. Sie hat ne tochter. Ich hab mir ein fakeprofil zugelegt bei myspace und habe sie angeschrieben. Ich habe mich als junge ausgegeben, sie war single und auf partnersuche, wir haben geflirtet, irgendwann uns dsann zum ersten date verabredet, ich konnte nicht kommen (war ja klar als mädl), erfand eine aurede, das zweite date, neue ausrede, die weitere dates unmöglich machte, wir blieben weiterhin in kontakt. Ich erfuhr einiges über sie, ihre probleme, ich half ihr! Irgendwann wurde ich dann so zu ihrer anlauf- und vertrauensstelle. Was immer schriftlich abhandelbar war, erfüllte ich ihr. Allein das war riskant. Ich dachte mir oft jetzt muss sie es ja dann checken. Tja und dann kam der tag, an dem sie wieder meine hilfe benötigte, doch dafür wäre ein treffen notwendig gewesen. Ich sagte ihr, dass es nicht ginge, sie wollte wissen weshalb, ich sagte es nicht und sie schrieb „du bist ein mädchen oder?“ weil sie diesen verdacht schon lange hat. Und ich habe es zugegeben. Sie war mir nicht böse, wir chatteten stundenlang weiter, ratschten über gott und die welt, wir haben dabei bemerkt, wir sind wie zwillinge. Wenn ich etwas schrieb, traf ich ihren geschmack, wenn sie etwas schrieb, hatte ich das gefühl, ich selbst hätte es geschrieben. Tja, sie will mich mal treffen. Nun aber das problem: ihre mum ist meine therapeutin. ich melde mich bei ihrer tochter nie wieder und bleibe unbemerkt, ich gestehe alles und verliere meine therapeutin und eine evtl neue freundin (meine therapeutin zu verlieren wäre für mich momentan das allerschlimmste und lebensgefährdete was passieren könnte) oder aber ich treffe mich mit ihr und sage nichts und bete und hoffe, dass wir uns bei ihr zu hause nie treffen werden (die praxis ist zu Hause) letzteres wird wohl irgendwann scheitern und dann so richtig scheiße


Und nein das ist kein fake. Weshalb ich es gemacht werde? Ich gehöre zu den außerkorenen mobbingopfern und außenseitern unserer gesellschaft. Es tat mal gut zu flirten, überhaupt mal, dass eine person mit einem kommuniziert und sich über deine mails freut und nicht die augen hochzieht, wenn sie dich sieht. Ich weiß, zu sagen ich habe scheiße gebaut ist kein begriff mehr. Ich stecke bis zum hals in schwierigkeiten und es ist meine eigene schuld, dessen bin ich mir bewusst. Was würdet ihr nun tun? Danke an alle, die diesen roman gelesen haben!!

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lingaroni
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Beitrag So., 15.03.2009, 07:16

du hast vertrauen missbraucht. ich würde den kontakt abbrechen und mir einen anderen therapeuten suchen. ich finde es aber auch okay, die karten offen auf den tisch zu legen und sich der enttäuschung der anderen zu stellen.

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richie
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Beitrag So., 15.03.2009, 08:08

hallo!

was wäre wenn du sie woanders kennengelernt hättest?
bei einer party oder in einem chat-room?

ich denke du würdest am besten fahren, indem du der freundin schreibst was sache ist.
red mit ihr klartext.
da ihr euch so gut versteht wird sie dich sicher vertehen.

ihr tut diese kommunikation sicher ebenso gut wie dir.
warum also alles beenden aus falschem stolz?

der therapeutin würde ich nichts davon sagen.
das ist erst mal eine sache zw. dir und der tochter.

lg.

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Regenbogenbrücke
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Beitrag So., 15.03.2009, 11:24

@ lingaroni: ja der erste Satz trifft es wohl am besten. Momentan würd ich am allerliebsten nur den Kontakt zur Tochter abbrechen, auch wenn ich sie damit verletze. Aber auf Dauer kann ich nicht mit ihr befreundet sei und gleichzeitig bei ihr ein- und ausgehen. und die Tochter ist gar nicht enttäuscht. Sie findet es gut, was ich getan habe. Hat sie mir so gesagt. ich weiß nicht weshalb sie es gut findet. Wahrscheinlich weil sie denkt auf diesem weg zufällig eine neue freundin kennen gerlent zu haben.

@ richie: irgendwie möchte ich meine Therapeutin nicht so hintergehen. klar könnte ich sie woanders kennen gelernt haben. aber wenn ich da jetzt eine freundschaft anfangen würde, würde der punkt kommen, wo ich so viel weiß, dass ich kräftig in dem privatleben meiner therapeutin rumgekruschtelt habe. bisher weiß ich ja zum glück noch fast gar nix, weil wir uns viel über allerweltsthemen wie jungs und so unterhalten haben. und eine freundschaft im geheimen... es würde eines tages ans tageslicht kommen. Und dann hat die Tochter ihre mutter und ich meine thera hintergangen und schuld an allem bin ich. noch dazu, wenn sie bescheid weiß, könnte sie sachen über mich rausfinden... wo sie dann vielleicht sogar freiwillig den kontakt abbricht... ich bin einfach viel zu weit gegangen!!

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Sober
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Beitrag So., 15.03.2009, 11:55

Liebe Regbogenbrücke, ich kann dich da verstehen.. Ich weiß nicht wie professionell deine Therapeutin arbeitet. Solche Bedürfnisse und Gefühle können häufig auch durch "Unsauberkeit" der Thera entstehen.
Auch wenn es für dich wohl absolut unvorstellbar ist. Am besten ist es den Kontakt zur Tochter abzubrechen und die Thera zu wechseln.
Das kann man nur schwer oder gar nicht mehr gerade biegen nehme ich an.
Desalb finde ich einen Wechsel am besten.

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Affenzahn
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Beitrag So., 15.03.2009, 11:56

Regenbogenbrücke hat geschrieben:irgendwie möchte ich meine Therapeutin nicht so hintergehen.
Wie würdest du deine Therapeutin hintergehen? Dadurch, dass du etwas über ihr Privatleben herausgefunden hast? Ich verstehe das nicht.

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hungryheart
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Beitrag So., 15.03.2009, 12:05

hallo regenbogenbrücke,

hm, mir tut vor allem die völlig unbeteiligte und unschuldige tochter der thera sehr leid, weil du sie benutzt hast, um der therapeutin näher zu kommen.

versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht dafür verurteilen, dass du sie benutzt hast, du wirst schon deine geschichte und gründe haben, die dich so weit gebracht haben, es bringt nichts, dich dafür jetzt abzuwerten oder dich zu verurteilen.
den wunsch, mehr über den tehra zu erfahren und/oder privaten kontakt zu haben ja auch ganz viele, und du bist auch sicher nicht die einzige, die bereit ist, da vom therapeuten gezogene grenzen zu überschreiten.
außerdem sind die hinter deinem verhalten stehenden bedürfnisse bestimmt auch ganz legitim.
trotzdem hast du eine grenze überschritten.

dennoch wirst du die konsequenzen deines tuns nun so oder so tragen müssen.

eine wirkliche freundschaft, die nicht auf lügen oder teilweise lügengebäude zu der therapeutentochter aufgebaut ist, ist nur möglich, wenn du die karten auf den tisch legst und ihr so die möglichkeit gibst, zu entscheiden, ob sie unter diesen voraussetzungen mit dir befreundet bleiben will.
du riskierst aber, dass das mädchen unter diesen umständen nicht befreundet bleiben will und iihre mutter dich an eine andere therapeutin verweist.
sagst du nichts, musst du mit dem unguten gefühl einer großen lüge leben.

wenn du das mädel tatsächlich als person und freundin wertschätzt, kommst du aber nicht umhin, ihr die wahrheit zu sagen.


lieben gruß
hh
Zuletzt geändert von hungryheart am So., 15.03.2009, 13:14, insgesamt 2-mal geändert.
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hungryheart
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Beitrag So., 15.03.2009, 12:47

Affenzahn hat geschrieben:
Regenbogenbrücke hat geschrieben:irgendwie möchte ich meine Therapeutin nicht so hintergehen.
Wie würdest du deine Therapeutin hintergehen? Dadurch, dass du etwas über ihr Privatleben herausgefunden hast? Ich verstehe das nicht.

affenzahn damit
der therapeutin würde ich nichts davon sagen.
also der thera nichts zu sagen und sie über die motive und die art des kennenlernes im unklaren zu lassen, falls die freundschaft weiter bestehen sollte.

ich weiß nicht, hast du kinder?
oder irgendeinen beliebigen menschen, der dir extrem nahe steht und der dir so lieb und teuer ist, wie kein anderer mensch.
würdest du wollen, dass jemand, mit dem du auf professioneller ebene, also beruflich zu tun hast, und der sich nicht damit abfinden will, dass du -aus gutem und professionellem grunde- nichts privates erzählst und keinen privaten kontakt haben wirst an diesen dir so teuren menschen mal hart formuliert "heranmacht" um mehr über dich zu erfahren und so, indirekt auch privaten kontakt herstellt?

das allein ist schon ein hintergehen. dann die freundschaft unter vorspiegelung falscher tatsachen weiterzuführen wäre ebenfalls, wie regenbogenbrücke ja selbst empfindet, ein hintergehen
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kiyoko
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Beitrag So., 15.03.2009, 12:53

das ist natürlich eine schwierige Situation, aber ehrlich gesagt solltest du nicht so hart zu dir sein. Du hast deiner Freundin etwas vorgemacht, das war nicht okay, das weißt du aber selbst.

Wichtig fände ich zu klären was du gerade empfindest. Du hast Kontakt zu der Tochter deiner Thera aufgenommen, um deiner Thera näher zu kommen, dir ist es also nicht um eine neue Bekanntschaft und evtl. spätere Freundschaft gegangen. Wie ist es jetzt? Wie wichtig ist dir deine Freundin? "Benutzt" du sie noch immer?

Deiner Therapeutin solltest du es, meiner Meinung nach, erzählen. Es ist etwas passiert, das dich belastet und auch seine Gründe hat. Das sollte besprochen werden. Wie es weiter geht- also ob du die Therapie bei ihr oder doch bei jemand anderem fortsetzt- wird sich zeigen.
Ich hab mir auch schon öfters gewünscht wenigstens ein bisschen was über meine Thera zu wissen, aber gleichzeitig weiß ich, dass es nicht sehr förderlich wäre. Die Therapiestunden sind nicht umsonst so "steril" gestaltet.

liebe grüße!
We fight.........or we die

Aufgeben ist manchmal
nicht nur ein Fehler
sondern endgültig.

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Affenzahn
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Beitrag So., 15.03.2009, 13:49

hungryheart hat geschrieben:würdest du wollen, dass jemand, mit dem du auf professioneller ebene, also beruflich zu tun hast, und der sich nicht damit abfinden will, dass du -aus gutem und professionellem grunde- nichts privates erzählst und keinen privaten kontakt haben wirst an diesen dir so teuren menschen mal hart formuliert "heranmacht" um mehr über dich zu erfahren und so, indirekt auch privaten kontakt herstellt?

das allein ist schon ein hintergehen.
Wenn die Therapeutin dir nicht untersagt hat, mit ihren Angehörigen Kontakt aufzunehmen, ist es kein Hintergehen. Es könnte ihr natürlich unangenehm sein, wenn du Kontakt mit ihrer Tochter hast. Allerdings ist das ja noch etwas anderes, als wenn du die Therapeutin selbst in ihrer Freizeit (absichtlich) treffen würdest.
hungryheart hat geschrieben:dann die freundschaft unter vorspiegelung falscher tatsachen weiterzuführen wäre ebenfalls, wie regenbogenbrücke ja selbst empfindet, ein hintergehen
Ja, aber deine Lügen können nicht mehr ungeschehen gemacht werden - egal, ob du den Kontakt abbrichst oder nicht. Hast du Angst, für diese Lügen hart bestraft zu werden, wenn die Therapeutin davon erfährt?

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Regenbogenbrücke
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Beitrag So., 15.03.2009, 14:11

Vielen Dank für die ganzen Antworten.

@ Affenzahn: es ist doch allein schon ein Hintergehen, wenn ich etwas über Ihre Tochter herausfinden will und unter einer falschen Person Kontakt zu ihr aufnehme.
Ich habe einfach Angst vor ihrer Reaktion/dass sie die Therapie beendet. Ich kann mir einfach keine bessere Therapeutin vorstellen und ich weiß, dass ich so jemanden auch nicht nochmals finden kann. Und meine größte Angst ist einfach in meinen Problemen dann zu ersticken, wenn ich keine prof. Hilfe mehr habe.

@ hugryheart: ja du hast Recht mit dem, was du geschrieben hast. Ich werde auf keinen Fall eine Freundschaft auf Lügen aufbauen. Unvorstellbar, wenn ich der Tochter dann mal zu Hause begegenen würde und da würde plötzlich ihre Freundin vor ihr stehen. Noch dazu ist eine Freundschaft immer auf Vertrauensbasis, da haben Lügen eh nichts zu suchen.

@ kiyoko: Ich "benutze" die Tochter nicht mehr und ich habe sie auch nie so richtig "benutzt". Ich habe seit einem halben Jahr Kontakt zu ihr, aber ich habe in dieser Zeit NICHTS über ihre Mutter, Vater, Verwandtschaft oder sonst was erfahren. Ich weiß nicht mehr, als ich zuvor wusste. Wir haben viel über ganz allgemeine politische Sachen gesprochen, über Gott, Glaube unserer Hobbies etc. und wenn sie Probleme hatte meinte sie immer ich bin die einzige, der sie vertrauen kann und ich habe ihr geholfen. Da dachte ich mir immer, ich hab so viel Mist gebaut, ich bin ihr schuldig, dass ich ihr aus der Patsche helf. ich weiß einiges über ihre Tochter, aber nichts über ihr Privatleben oder über meine Therapeutin. Wir haben eben durch diese Gespräche nur bemerkt, dass wir den gleichen Geschmack haben und uns sehr ähnlich sind.

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Affenzahn
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Beitrag So., 15.03.2009, 14:21

Regenbogenbrücke hat geschrieben:es ist doch allein schon ein Hintergehen, wenn ich etwas über Ihre Tochter herausfinden will und unter einer falschen Person Kontakt zu ihr aufnehme.
Ihre Tochter hast du hintergangen, aber die Therapeutin selbst nicht, oder?
Regenbogenbrücke hat geschrieben:Ich habe einfach Angst vor ihrer Reaktion/dass sie die Therapie beendet.
Tja, ich kenne deine Therapeutin nicht - weiss nicht, wie empfindlich sie auf solche Sachen ist. Im Allgemeinen würde ich annehmen, dass sie das schon tolerieren würde, vorausgesetzt, dass du zu gewissen Zugeständnissen bereit wärst (z.B. dass du ihre Tochter nicht in ihrer Wohnung triffst). Aber vielleicht hast du in Wirklichkeit eher Mühe damit, der Tochter zu gestehen, dass du bei ihrer Mutter in einer Therapie bist ... ?

P.S.:
kiyoko hat geschrieben:Die Therapiestunden sind nicht umsonst so "steril" gestaltet.
Aus welchem Grund denn? (Mir kamen sie eigentlich nicht steril vor.)

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hungryheart
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Beitrag So., 15.03.2009, 15:00

hi liebe regenbogenbrücke,

uah, ist bei euch auch so scheußliches wetter.
bei uns: extremer regen alles grau in grau.


ich kenne deine thera nicht und weiß nicht, wie sie reagieren würde.

aber ich versuche gerade, mir zu vorzustellen, wie ich an der stelle deiner thera reagieren würde, wenn ein klient mit so einer geschichte kommen würde.

ich kann mir vorstellen, dass sie einerseits verärgert wäre. andererseits würde ich aber ein geständnis auch als großen vertrauensbeweis und gute arbeitsgrundlage sehen, glaub ich.
zumal deine bedürfnisse ja ganz normal sind und bestimmt bei vielen patienten vorhanden sind.
also eigentlich nichts, was man nicht kitten kann.

ich glaube allerdings auch, dass zu einem geständnis (und wenn du es "nur" der tochter sagst, wer garantiert dir, dass sie es nicht der mutter sagt) sehr großer mut gehört. ich finde deine situation nicht leicht, gerade weil du, wie ich deinen zeilen entnehme, ein sehr anständiger mensch bist.

ich weiß nicht, was ich in so einer situation machen würde und ob ich den mut hätte, allen beteiligten die wahrheit zu sagen.
du kannst einiges verlieren, aber auch etwas gewinnen, was sich dann viel besser anfühlen wird, als irgendwelche heimlichkeiten und lügen

schwierig
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Sarah
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Beitrag So., 15.03.2009, 15:18

Liebe Regenbogenbrücke,

mich würde interessieren, wie du dir das Ganze vorgestellt hast. Was hast du gedacht, wie es weitergehen wird, wenn du den Kontakt zu ihrer Tochter erstmal hergestellt hast? Sollte alles für immer geheim bleiben und quält dich nun die Tatsache, dass du das mit deinem Gewissen doch nicht vereinbaren kannst? Oder war es von Beginn an so, dass du dir eigentlich gewünscht hast, dass alles irgendwann auch aufgedeckt wird? Dass deine Therapeutin dadurch vielleicht erfahren soll, wie es in dir aussieht, wie sehr du dir ihre Nähe wünschst?

Diesen Wunsch, mehr vom Therapeuten zu erfahren, können sicher ganz ganz viele nachvollziehen. Ich glaube, einen solchen extremen Schritt wie du würden allerdings die wenigsten gehen. Denn eigentlich sollten die Skrupel, die Grenzen des Therapeuten so massiv zu überschreiten (denn du konntest ja nicht wissen, dass du eher wenig erfahren wirst. Was hättest du gemacht, wenn sie plötzlich über massive Probleme in ihrer Familie erzählt hätte? Das "Risiko" bist du ja bewusst eingegangen) doch größer sein und das Vertrauen in den Therapeuten, ihm von solchen Bedürfnissen erzählen zu können. Zu dem ursprünglichen Problem ("Was mache ich mit meinen Bedürfnissen?") hast du jetzt noch ein zweites dazubekommen. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken

hungryheart hat geschrieben: ich kann mir vorstellen, dass sie einerseits verärgert wäre. andererseits würde ich aber ein geständnis auch als großen vertrauensbeweis und gute arbeitsgrundlage sehen, glaub ich.
zumal deine bedürfnisse ja ganz normal sind und bestimmt bei vielen patienten vorhanden sind.
also eigentlich nichts, was man nicht kitten kann.

Sicher wird kein Weg daran vorbeiführen, mit deiner Therapeutin zu sprechen, denn ich glaube kaum, dass eine vertrauensvolle Beziehung entstehen kann, wenn solche großen Geheimnisse zwischen euch stehen. Ob sie allerdings weiter mit dir arbeiten wird, da wäre ich mir unsicher. Klar wäre ein Geständnis ein Zeichen von Vertrauen, aber das Vertrauen kommt vielleicht etwas spät. Als gute Arbeitsgrundlage würde ich es nicht bezeichnen. Die Bedürfnisse sind normal und natürlich alles andere als verwerflich, der Umgang damit ist aber eher zweifelhaft.

Ich wünsche dir, dass du einen guten Weg findest und aus dieser Sache etwas für dich mitnehmen kannst, egal ob bei dieser oder einen neuen Therapeutin!
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

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Regenbogenbrücke
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Beitrag So., 15.03.2009, 15:39

Hi!

@ Affenzahn: ich habe beide hintergangen, Tochter und Therapeutin. Das ist mir schon klar! Und ich könnte jetzt nicht sagen wie meine Thera darauf reagiert. Ich könnte dir sagen wie die Tochter darauf reagiert, wenn ich ihr das sage, aber bei der Mutter weiß ich es nicht. Und ja es stimmt, dass ich nicht so gern das der Tochter gestehe. Ich weiß zwar, dass sie wieder sagen würde macht nichts und darüber lachen und es wieder alles toll finden, dass wir uns so kennen gelernt haben, aber ich vermute auch, dass sie dann neugierig wird, was mit mir los ist (man ist ja nicht einfach so in therapie) etc spätestens wenn sie das erfahren würde, würde sie mich wohl nicht mehr als freundin wollen. Und mir kommen Therapiestd auch nicht steril vor.

@ hungryheart: ja hier ist es auch grau und regnerisch. Hoffentich scheint bald mal wieder die sonne! also weißt du, es gab dasselbe schon mal in meiner family, dass klienten meiner mum zu eines ihrer kinder kontakt aufgenommen haben (nämlich zu mir) und daraus auch eine freundschaft entstand. eben auch eine freundschaft unter eingeständnissen. Erfahren hat es meine Mutter dann immer über mich (die und die hat mir geschrieben etc) sie fand es nie schlimm und war nie sauer. Aber sie hat mir klare Grenzen gesetzt. Jedoch handelte es sich eben nicht um so intime dinge wie in der therapie, aber meine mum sah es nie als problem. aber schau mal, ich sehe das nicht als Vertrauensbasis, weil ich das Vertrauen gebrochen habe! Ich als Therapeutin würde mich da eher fragen, ob ich dieser Person überhaupt noch vertrauen kann.

@ Sarah: weißt du, als ich der Tochter das erste mal geschrieben habe, habe ich nicht so recht mit einer antwort gerechnet. ich habe eher damit gerechnet, dass sie nie antwortet oder eben wir kurzzeitig kontakt haben und danach nie wieder. dass ich irgendwie so ihre problemanlaufstelle werde und einiges wieder zurecht biegen soll für sie, damit habe ich einfach nicht gerechnet, dass es so weit kommt. ich mein ich geh nicht zu wildfremden Menschen mit meinen Problemen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es tut. Ich habe deshalb auch nicht damit gerechnet, dass sie je über Familienprobleme erzählen könnte und sie hat es ja zum Glück auch nie. Schon allein weil ich das nicht tue. Und weshalb sollte sie das dann bei fremden tun.. Aber ich habe mir nie gewünscht, dass es aufgedeckt wird. Garantiert nicht!!
wenn ich könte würde ich das alles wieder rückgängig machen.

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