Brustkrebs - wie wird es weitergehen?
Brustkrebs - wie wird es weitergehen?
Hallo,
ich habe das letzte Mal hier im Forum am 29.04.2009 geschrieben, nachdem ich einen Tag vorher erfahren habe, dass ich Brustkrebs habe.
Ich möchte vorweg sagen, dass ich mich bewußt dazu entschieden habe, in diesem Forum zu schreiben. In den Brustkrebs-Foren, in denen ich bisher gelesen habe, habe ich festgestellt, dass sich die Userinnen dort eher psychisch runterziehen als sich gegenseitig zu stärken und Kraft zu geben. Ich bin ein eher positiv denkender Mensch.
Ich bin bereits vor 11 Jahren und 10 Jahren bereits an beiden Brüsten operiert worden, weil bei mir mehrere Tumoren gefunden worden waren. Sie waren zwar atypisch, aber noch gutartig. Ich bin gut klargekommen. Seit 3 Jahren muss ich zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, die ich immer recht locker weggesteckt habe. Natürlich kam von Zeit zu Zeit mal Angst hoch.
Dass es vom Finden des Tumors bis zur OP so lange gedauert hat, hatte körperliche Gründe.
Die ersten 2 Wochen nach der Diagnose waren sehr tränenreich und angsterfüllt. Die darauffolgenden 7 Wochen habe ich genutzt, um mich zu informieren. Das Internet war mir dabei eine große Hilfe. Die Angst war weg. Mir war es selber unheimlich, mit welcher Kraft und Stärke ich damit umgegangen bin.
Ich bin ohne Angst ins KH und in die OP gegangen. Auch die Zeit, die ich danach noch im KH war, ging es mir gut. Seitdem ich zuhause bin, hat mich die Angst total eingeholt. Mir wurde vor der OP gesagt, dass danach erst die Streßtränen und dann die Freudentränen kommen würden. Bei mir passiert einfach nichts. Ich habe nicht mal den berühmten Kloß im Hals, der einem manchmal die Tränen in die Augen treibt.
Ständig frage ich mich, wie es mit mir weitergehen wird.
Ich stehe förmlich auf dem Schlauch.
Ich weiß, dass ich eine Risiko-Patientin bin und immer bleiben werde. Aber werden mich jetzt ständig diese Ängste begleiten? Ich habe jetzt schon Angst vor der nächsten Kontrolluntersuchung.
Dazu kommt noch, dass ich (im Gegensatz zu den vorherigen OPs) jeden Tag, wenn ich nackt vor dem Spiegel stehe, durch den Schnitt an meiner Brust daran erinnert werde.
Hat irgendjemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie seid ihr damit umgegangen?
Bitte schreibt mir...
Liebe Grüße, Carola
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)
ich habe das letzte Mal hier im Forum am 29.04.2009 geschrieben, nachdem ich einen Tag vorher erfahren habe, dass ich Brustkrebs habe.
Ich möchte vorweg sagen, dass ich mich bewußt dazu entschieden habe, in diesem Forum zu schreiben. In den Brustkrebs-Foren, in denen ich bisher gelesen habe, habe ich festgestellt, dass sich die Userinnen dort eher psychisch runterziehen als sich gegenseitig zu stärken und Kraft zu geben. Ich bin ein eher positiv denkender Mensch.
Ich bin bereits vor 11 Jahren und 10 Jahren bereits an beiden Brüsten operiert worden, weil bei mir mehrere Tumoren gefunden worden waren. Sie waren zwar atypisch, aber noch gutartig. Ich bin gut klargekommen. Seit 3 Jahren muss ich zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, die ich immer recht locker weggesteckt habe. Natürlich kam von Zeit zu Zeit mal Angst hoch.
Dass es vom Finden des Tumors bis zur OP so lange gedauert hat, hatte körperliche Gründe.
Die ersten 2 Wochen nach der Diagnose waren sehr tränenreich und angsterfüllt. Die darauffolgenden 7 Wochen habe ich genutzt, um mich zu informieren. Das Internet war mir dabei eine große Hilfe. Die Angst war weg. Mir war es selber unheimlich, mit welcher Kraft und Stärke ich damit umgegangen bin.
Ich bin ohne Angst ins KH und in die OP gegangen. Auch die Zeit, die ich danach noch im KH war, ging es mir gut. Seitdem ich zuhause bin, hat mich die Angst total eingeholt. Mir wurde vor der OP gesagt, dass danach erst die Streßtränen und dann die Freudentränen kommen würden. Bei mir passiert einfach nichts. Ich habe nicht mal den berühmten Kloß im Hals, der einem manchmal die Tränen in die Augen treibt.
Ständig frage ich mich, wie es mit mir weitergehen wird.
Ich stehe förmlich auf dem Schlauch.
Ich weiß, dass ich eine Risiko-Patientin bin und immer bleiben werde. Aber werden mich jetzt ständig diese Ängste begleiten? Ich habe jetzt schon Angst vor der nächsten Kontrolluntersuchung.
Dazu kommt noch, dass ich (im Gegensatz zu den vorherigen OPs) jeden Tag, wenn ich nackt vor dem Spiegel stehe, durch den Schnitt an meiner Brust daran erinnert werde.
Hat irgendjemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie seid ihr damit umgegangen?
Bitte schreibt mir...
Liebe Grüße, Carola
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)
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Liebe carola,caro66 hat geschrieben:
Ich möchte vorweg sagen, dass ich mich bewußt dazu entschieden habe, in diesem Forum zu schreiben. In den Brustkrebs-Foren, in denen ich bisher gelesen habe, habe ich festgestellt, dass sich die Userinnen dort eher psychisch runterziehen als sich gegenseitig zu stärken und Kraft zu geben. Ich bin ein eher positiv denkender Mensch.
in meinem zitierten kann ich dich so gut verstehen...auch ich entschied mich "darum" hier zu schreiben, vor längerer Zeit. Ich las eine kurze Zeit lang in einem Missbrauchsforum da ich öfters darauf hingewiesen wurde, dass ich dort besser aufgehoben sei...doch dem war nicht so. Da war so jeder immer inmitten seines Schmerzes und ich fühlte mich regelrecht erdrückt und gefangen...
Ich sende dir mein Mitgefühl für deine so schlimmen Wochen, die du gerade erleben musstest. Und ganz viel Kraft um einen Weg für deine heutigen Ängste zu finden.
Ich bin über dieses Thema nicht erfahren, bin aber gerne für dich da, soweit ich das kann, und du das möchtest...
Lass dich umarmen, wenn du magst
jennyfer
...
Liebe jennyfer,
vielen lieben Dank für Deine Umarmung.
Eine Therapie kommt für mich zur Zeit nicht in Frage. Ich denke, es ist dafür einfach noch viel zu früh. Ich mag nicht drüber reden.
Es geht mir um die Zeit "danach".
Ich habe allerdings auch festgestellt, dass das ein absolutes Tabu-Thema ist. Die meisten Frauen wollen nicht drüber reden. Es schürt Angst - keine Frage. Aber deswegen kann es trotz allem jeden treffen. Ich hab's an mir gesehen. Ich passe überhaupt nicht in dieses Schema: Ich bin schlank, sportlich, habe mich immer bewusst und gesund ernährt, trinke selten mal Alkohol, rauche max. 5 Zigaretten am Tag und bin erblich überhaupt nicht vorbelastet.
Ich würde mich freuen, wenn es mehr Leute geben würde, die sich trauen mir zu schreiben...
Liebe Grüße, Carola
vielen lieben Dank für Deine Umarmung.
Ja, so habe ich es auch empfunden. Natürlich ist mir klar, dass jeder seinen Schmerz mitteilen will und das ist ja auch wichtig. Aber ich bin dafür einfach nicht empfänglich gewesen. Weil ich nach vorne schauen und mich nicht mit dem Leid der anderen belasten wollte. Geteiltes Leid ist nun mal nicht halbes Leid. Es ist doppeltes Leid. Und dass es Frauen gibt, die noch wesentlich schlechter dran sind als ich, ist mir klar. Ich bin damit im KH konfrontiert worden. Für deren Schmerz war ich absolut empfänglich. Vielleicht weil ich sie direkt vor Augen hatte, ich konnte mir mein eigenes Bild machen.jennyfer hat geschrieben:Da war so jeder immer inmitten seines Schmerzes und ich fühlte mich regelrecht erdrückt und gefangen...
Wenn ich einfach nur wüsste, wie ich damit klarkommen soll. Ich fühle mich, als befände ich mich in einem luftleeren Raum.jennyfer hat geschrieben:Und ganz viel Kraft um einen Weg für deine heutigen Ängste zu finden.
Eine Therapie kommt für mich zur Zeit nicht in Frage. Ich denke, es ist dafür einfach noch viel zu früh. Ich mag nicht drüber reden.
Es geht mir um die Zeit "danach".
Ich habe allerdings auch festgestellt, dass das ein absolutes Tabu-Thema ist. Die meisten Frauen wollen nicht drüber reden. Es schürt Angst - keine Frage. Aber deswegen kann es trotz allem jeden treffen. Ich hab's an mir gesehen. Ich passe überhaupt nicht in dieses Schema: Ich bin schlank, sportlich, habe mich immer bewusst und gesund ernährt, trinke selten mal Alkohol, rauche max. 5 Zigaretten am Tag und bin erblich überhaupt nicht vorbelastet.
Ich würde mich freuen, wenn es mehr Leute geben würde, die sich trauen mir zu schreiben...
Liebe Grüße, Carola
Hey Carola,
ich habe zwar ähnliches nicht erlebt (noch nicht mag ich garnicht sagen), aber ich würde dir trotzdem ein/zwei Worte sagen.
Dass du eine Risiko-Patientin bist, ist natürlich ein unschöner Gedanke - aber einer von den unschönen gedanken, von denen du versuchen solltest dich zu lösen ... du gehst zur Kontrolle, dass ist alles was du tun kannst ... du darfst nicht erwarten, dass es wiederkommt ... genauso, wie wir alle nicht den tag erwarten sollten an dem wir sterben, obwohl der (im gegensatz dazu) auf jeden fall irgendwann kommt
der schnitt an deiner brust erinnert dich daran ... das ist sicher nicht leicht ... bei einer solch schlimmen erfahrung ... aber die narbe ist kein zeichen der krankheit ... die narbe ist entstanden als es dir entfernt wurde ... du warst schwer krank und das ist es, was davon übrig geblieben ist ... du kannst es fast wie eine kriegsverletzung sehen ... du hast die schlacht gewonnen und kannst sie mit stolz ansehen ... und selbst wenn noch weitere kommen sollten - du schaffst das ... auf jede phase des leidens folgt auch wieder unbeschwertes glück ... daran glauben wir doch alle
Liebe Grüße
psy
ich habe zwar ähnliches nicht erlebt (noch nicht mag ich garnicht sagen), aber ich würde dir trotzdem ein/zwei Worte sagen.
Dass du eine Risiko-Patientin bist, ist natürlich ein unschöner Gedanke - aber einer von den unschönen gedanken, von denen du versuchen solltest dich zu lösen ... du gehst zur Kontrolle, dass ist alles was du tun kannst ... du darfst nicht erwarten, dass es wiederkommt ... genauso, wie wir alle nicht den tag erwarten sollten an dem wir sterben, obwohl der (im gegensatz dazu) auf jeden fall irgendwann kommt
der schnitt an deiner brust erinnert dich daran ... das ist sicher nicht leicht ... bei einer solch schlimmen erfahrung ... aber die narbe ist kein zeichen der krankheit ... die narbe ist entstanden als es dir entfernt wurde ... du warst schwer krank und das ist es, was davon übrig geblieben ist ... du kannst es fast wie eine kriegsverletzung sehen ... du hast die schlacht gewonnen und kannst sie mit stolz ansehen ... und selbst wenn noch weitere kommen sollten - du schaffst das ... auf jede phase des leidens folgt auch wieder unbeschwertes glück ... daran glauben wir doch alle
Liebe Grüße
psy
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Hallo Psy,
vielen lieben Dank für Deine lieben Worte. Sie haben mir in gewisser Weise geholfen. Weißt Du, ich bin mir über all das, was Du geschrieben hast, im Klaren - absolut. Aber das sind meine eigenen Gedanken. Vielleicht ist es auch einfach mal wichtig, dass mir das von anderer Seite, von einer außenstehenden Person gesagt wird. Nicht als Bestätigung, sondern als Schubs für meine weiteren Gedanken. Ich drehe mich da ja mehr oder weniger im Kreis. Es ist nicht anders, als damals kurz bevor ich meine 1. Therapie gemacht habe. Ich bin in dieser Einbahnstraße und kann nicht zurück.
Mir gehen ständig 2 Gedanken durch den Kopf.
Der Engelchen-Gedanke: Nun hast Du das einmal gehabt, nochmal passiert dir das nicht.
Der Teufelchen-Gedanke: Man sieht sich immer 2 x im Leben und beim 2. Mal sieht's anders aus... (negativ gemeint. Ich bin ja schließlich nochmal mit einem blauen Auge davongekommen...).
Sicherheit gibt es leider nirgends im Leben. Kein Arzt hat mir gesagt, das wird nie wieder passieren.
Du hast mir mit Deinen Worten wirklich sehr geholfen.
Liebe Grüße, Caro
vielen lieben Dank für Deine lieben Worte. Sie haben mir in gewisser Weise geholfen. Weißt Du, ich bin mir über all das, was Du geschrieben hast, im Klaren - absolut. Aber das sind meine eigenen Gedanken. Vielleicht ist es auch einfach mal wichtig, dass mir das von anderer Seite, von einer außenstehenden Person gesagt wird. Nicht als Bestätigung, sondern als Schubs für meine weiteren Gedanken. Ich drehe mich da ja mehr oder weniger im Kreis. Es ist nicht anders, als damals kurz bevor ich meine 1. Therapie gemacht habe. Ich bin in dieser Einbahnstraße und kann nicht zurück.
Die Kontrolle ist für mich ein Segen! Ich mag mir nicht ausdenken, was hätte passieren können, wenn ich die nicht wahrgenommen hätte. Die Gefühle - schon einige Tage vorher - sind immer mit mir Achterbahn gefahren. Es ist sehr schwierig, sich davon zu lösen.psy hat geschrieben:du gehst zur Kontrolle, dass ist alles was du tun kannst ...
Ja, das ist leichter gesagt als getan. Wie gerne würde ich das tun.psy hat geschrieben:du darfst nicht erwarten, dass es wiederkommt ...
Mir gehen ständig 2 Gedanken durch den Kopf.
Der Engelchen-Gedanke: Nun hast Du das einmal gehabt, nochmal passiert dir das nicht.
Der Teufelchen-Gedanke: Man sieht sich immer 2 x im Leben und beim 2. Mal sieht's anders aus... (negativ gemeint. Ich bin ja schließlich nochmal mit einem blauen Auge davongekommen...).
Sicherheit gibt es leider nirgends im Leben. Kein Arzt hat mir gesagt, das wird nie wieder passieren.
Vor dem Tod selbst habe ich bisher nie Angst gehabt. Was mir Angst macht ist der Gedanke, alle meine Lieben zurücklassen zu müssen. Weil ich weiß, wie sehr man leidet, wenn man ein Familienmitglied, einen Freund oder sehr nahestehenden Menschen durch den Tod verloren hat.psy hat geschrieben:genauso, wie wir alle nicht den tag erwarten sollten an dem wir sterben, obwohl der (im gegensatz dazu) auf jeden fall irgendwann kommt
Ich mag diesen Gedanken gar nicht an mich heranlassen. Krieg habe ich nicht dagegen geführt. Ich habe schon so meine Schwierigkeiten, Krebs als eine Krankheit anzusehen. Vielleicht weil Krebszellen körpereigene Zellen sind, die sich durch ein geschwächtes Immunsystem zu schnell teilen. Ich habe oft den Gedanken gehabt: "So, jetzt passiert das und das in Deinem Körper. Du musst nur schneller sein." Eigentlich bin ich für solche Gedanken gar nicht der Typ. Ich war allerdings einer derartigen Ausnahmesituation noch nicht ausgesetzt. Es ist schon seltsam, wie wenig man sich eigentlich selber kennt.psy hat geschrieben:du kannst es fast wie eine kriegsverletzung sehen ... du hast die schlacht gewonnen und kannst sie mit stolz ansehen ...
Ja, ich warte so sehr darauf. Die Geduld, die mich immer ausgezeichnet hat, hat mich total verlassen. Dabei sind 9 Wochen doch nun wirklich kein so langer Zeitraum. Ich habe ganz andere Dinge schon Jahre ausgehalten, ehe ich etwas unternommen habe.psy hat geschrieben:auf jede phase des leidens folgt auch wieder unbeschwertes glück ... daran glauben wir doch alle
Du hast mir mit Deinen Worten wirklich sehr geholfen.
Liebe Grüße, Caro
Hallo caro66,
Für mich wäre es wichtig zu wissen ob der entfernte Tumor bösartig oder gerade noch gutartig war ?
LG Carry
Für mich wäre es wichtig zu wissen ob der entfernte Tumor bösartig oder gerade noch gutartig war ?
LG Carry
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius
Peter Sirius
hallo liebe caro66,
erstmals alles gute zur überstandenen op . ist ja ein ziemlicher eingriff in die eigene körperliche integrität. zumindest habe ich das damals vor 4 1/2 jahren so empfunden. schon die vorstellung, dass mein körper aufgeschnitten wird, machte mir am meisten angst. die ganzen anderen behandlungen wie chemos, bestrahlungen und herceptin waren bei weitem nicht so angstbesetzt. aber ich habe die op dann doch ziemlich gut überstanden. und im nachhinein betrachtet, war die angst unbegründet. wie das mit der angst ja manchmal so ist *gg
auf die narbe über meinem herzen war ich eigentlich von anfang an stolz. und mittlerweile ist sie für mich zu einem wichtigen bestandteil meiner persönlichkeit geworden. sie erinnert mich immer wieder daran, was ich in den letzten 5 jahren geleistet habe. sie ist für mich zu einem zeichen meiner souveränität geworden.
obwohl ich vom medizin. standpunkt auch unter hochrisiko-patientin falle, habe ich persönlich das gar nicht so gesehen. und meine überlebenszeit ist mittlerweile ja auch schon ziemlich beträchtlich . das konnte ich aber zum zeitpunkt meiner diagnose noch gar nicht wissen.
nach der diagnose war zuerst mal ein ganz tiefes, schwarzes loch. ich wußte zu dem zeitpunkt gar nicht, dass man so tief fallen kann. vielleicht war der fall so tief, dass ich eigentlich nur mehr 2 alternativen gesehen habe: entweder aufgeben oder versuchen raus zu kommen. und eigenartigerweise hat sich in dieser situation der überlebenswillen ziemlich stark bemerkbar gemacht. irgendwo ganz tief in mir drinnen.
wie schaut das jetzt bei dir nach der op aus? machst du außer den kontrolluntersuchungen noch andere behandlungen?
ich war über 2 jahre lang jede 3. woche im krankenhaus. und so eigenartig es klingt, aber mit hat diese 3wöchige struktur, so was wie sicherheit gegeben. nicht dass ich gerne ins krankhaus gegangen wäre, aber dieses korsett hatte schon was. ich hatte das gefühl, dass mich das zusammenhält für die zeit in der ich mich doch so ziemlich komplett umstrukturieren musste.
was mir noch geholfen hat: ich habe mein carcinom nie als etwas angesehen, wogegen ich kämpfen sollte. dazu habe ich mich damals viel zu schwach gefühlt. bin's damals pragmatisch angegangen und hab' es als einen teil von mir akzeptiert. vor der op habe ich 4 chemos erhalten, damit der tumor kleiner wird und die brust nicht amputiert werden muss. so hatte ich ca. 4 monate lang zeit mich mit ihm "anzufreunden". und auch heute noch sehe ich meine erkrankung nicht als feind an, sondern als einen schuss vor den bug. diesen kann ich mir insofern zunutze machen, dass er mich auf die wertigkeiten in meinem leben aufmerksam macht.
was ich mir damals angewöhnt habe, war so eine mischung zw. eher kurzfristigem und ein klein wenig langfristigem denken. kurzfristig, weil ich ja nicht so genau wusste, wie es mit meinem leben weitergehen würde und langfristig aus genau dem gleichen grund *gg. wenn ich heute so drüber nachdenke eigentlich eine gute mischung, denn in jede meiner entscheidungen ziehe ich diese überlegungen mit ein. es hilft mir dinge, die ich gerne tun möchte nicht unbedingt so auf die ganz lange bank zu schieben, wie ich es davor immer wieder gemacht habe.
was beschäftigt dich zur zeit am allermeisten?
alles liebe
atall
erstmals alles gute zur überstandenen op . ist ja ein ziemlicher eingriff in die eigene körperliche integrität. zumindest habe ich das damals vor 4 1/2 jahren so empfunden. schon die vorstellung, dass mein körper aufgeschnitten wird, machte mir am meisten angst. die ganzen anderen behandlungen wie chemos, bestrahlungen und herceptin waren bei weitem nicht so angstbesetzt. aber ich habe die op dann doch ziemlich gut überstanden. und im nachhinein betrachtet, war die angst unbegründet. wie das mit der angst ja manchmal so ist *gg
auf die narbe über meinem herzen war ich eigentlich von anfang an stolz. und mittlerweile ist sie für mich zu einem wichtigen bestandteil meiner persönlichkeit geworden. sie erinnert mich immer wieder daran, was ich in den letzten 5 jahren geleistet habe. sie ist für mich zu einem zeichen meiner souveränität geworden.
obwohl ich vom medizin. standpunkt auch unter hochrisiko-patientin falle, habe ich persönlich das gar nicht so gesehen. und meine überlebenszeit ist mittlerweile ja auch schon ziemlich beträchtlich . das konnte ich aber zum zeitpunkt meiner diagnose noch gar nicht wissen.
nach der diagnose war zuerst mal ein ganz tiefes, schwarzes loch. ich wußte zu dem zeitpunkt gar nicht, dass man so tief fallen kann. vielleicht war der fall so tief, dass ich eigentlich nur mehr 2 alternativen gesehen habe: entweder aufgeben oder versuchen raus zu kommen. und eigenartigerweise hat sich in dieser situation der überlebenswillen ziemlich stark bemerkbar gemacht. irgendwo ganz tief in mir drinnen.
wie schaut das jetzt bei dir nach der op aus? machst du außer den kontrolluntersuchungen noch andere behandlungen?
ich war über 2 jahre lang jede 3. woche im krankenhaus. und so eigenartig es klingt, aber mit hat diese 3wöchige struktur, so was wie sicherheit gegeben. nicht dass ich gerne ins krankhaus gegangen wäre, aber dieses korsett hatte schon was. ich hatte das gefühl, dass mich das zusammenhält für die zeit in der ich mich doch so ziemlich komplett umstrukturieren musste.
was mir noch geholfen hat: ich habe mein carcinom nie als etwas angesehen, wogegen ich kämpfen sollte. dazu habe ich mich damals viel zu schwach gefühlt. bin's damals pragmatisch angegangen und hab' es als einen teil von mir akzeptiert. vor der op habe ich 4 chemos erhalten, damit der tumor kleiner wird und die brust nicht amputiert werden muss. so hatte ich ca. 4 monate lang zeit mich mit ihm "anzufreunden". und auch heute noch sehe ich meine erkrankung nicht als feind an, sondern als einen schuss vor den bug. diesen kann ich mir insofern zunutze machen, dass er mich auf die wertigkeiten in meinem leben aufmerksam macht.
was ich mir damals angewöhnt habe, war so eine mischung zw. eher kurzfristigem und ein klein wenig langfristigem denken. kurzfristig, weil ich ja nicht so genau wusste, wie es mit meinem leben weitergehen würde und langfristig aus genau dem gleichen grund *gg. wenn ich heute so drüber nachdenke eigentlich eine gute mischung, denn in jede meiner entscheidungen ziehe ich diese überlegungen mit ein. es hilft mir dinge, die ich gerne tun möchte nicht unbedingt so auf die ganz lange bank zu schieben, wie ich es davor immer wieder gemacht habe.
was beschäftigt dich zur zeit am allermeisten?
alles liebe
atall
"Heiterkeit ist immer das Anzeichen der Freiheit."
Friedrich Georg Jünger
Friedrich Georg Jünger
Hallo Carry,
der Tumor war bösartig. Mein Glück: Er wurde ganz klein (6,2 mm x 4,2 mm) gefunden (dank der Kontrolluntersuchungen) und hat nicht gestreut. Es gibt allerdings mehrere Einstufungen für die Bösartigkeit eines Tumors. Die genaue Einstufung habe ich noch nicht. Den Befundbericht bekomme ich noch.
Liebe Grüße, Caro
der Tumor war bösartig. Mein Glück: Er wurde ganz klein (6,2 mm x 4,2 mm) gefunden (dank der Kontrolluntersuchungen) und hat nicht gestreut. Es gibt allerdings mehrere Einstufungen für die Bösartigkeit eines Tumors. Die genaue Einstufung habe ich noch nicht. Den Befundbericht bekomme ich noch.
Liebe Grüße, Caro
Hallo atall,
Ich freue mich, dass mir doch noch jemand geschrieben hat, der selbst betroffen war/ist. Ich habe wirklich gedacht, es traut sich keine.
Liebe Grüße an Dich, Caro
Ich hatte keinen Moment Angst davor. Es ist selbstsam - ich bin da hin- und hergerissen. Einerseits war da der Gedanke, dass der Tumor endlich weg ist. Andererseits hat sich eine Trauer über das "verlorene Stück Körper" bei mir eingestellt ("Es war doch ein Teil von mir"). Ich kann Dir das gar nicht richtig erklären. Ich finde gerade diesen Gedanken unnormal. Eigentlich müsste ich doch froh sein, dass es vorbei ist. Ich habe die anderen Frauen in der Klinik beobachtet. Da hat keine einen solchen Gedanken geäußert (Tumor war ein Teil von mir). Ich habe ihn allerdings auch nicht geäußert, weil ich gedacht habe, die denken dann, ich ticke nicht ganz richtig. Vielleicht ist ihnen ja ähnliches durch den Kopf gegangen und sie haben sich nicht getraut, es zu sagen.atall hat geschrieben:schon die vorstellung, dass mein körper aufgeschnitten wird, machte mir am meisten angst.
Naja, das mit dem Stolz... da habe ich noch so meine Probleme. Ich hoffe, dass sich das mit dem "Bestandteil meiner Persönlichkeit" auch bei mir irgendwann einstellt. Vielleicht ist einfach alles noch zu "frisch".atall hat geschrieben:auf die narbe über meinem herzen war ich eigentlich von anfang an stolz. und mittlerweile ist sie für mich zu einem wichtigen bestandteil meiner persönlichkeit geworden.
In einer solchen Situation war ich noch nicht. Mein Umfeld hat oft von "lebensbedrohlich, Tod usw." gesprochen. Ich habe das nicht einmal in Erwägung gezogen. Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Die mache ich mir auch jetzt nicht. Aufgeben gibt's bei mir nicht. Ich war immer schon ein "Steh-auf-Männchen" und weiß, welch andere Belastungen ich bereits hinter mich gebracht habe. Auf der anderen Seite bin ich eben auch zu der Erkenntnis gelangt: Nichts ist unmöglich.atall hat geschrieben:vielleicht war der fall so tief, dass ich eigentlich nur mehr 2 alternativen gesehen habe: entweder aufgeben oder versuchen raus zu kommen.
Nein. Das sehe ich eigentlich als ein ausgesprochen gutes Zeichen an. Die Onkologin hat mir von Anfang an gesagt, dass jede Brustkrebs-Patientin eine andere Behandlung/Therapie erhält. Deine Brustkrebserkrankung hatte ja doch ein ganz anderes Kaliber.atall hat geschrieben:wie schaut das jetzt bei dir nach der op aus? machst du außer den kontrolluntersuchungen noch andere behandlungen?
Am meisten beschäftigt mich, dass ich meine Angst vor der Angst nicht verarbeiten kann. Ich fühle mich wie in einer Sackgasse, in der es keine Wendemöglichkeit gibt.atall hat geschrieben:was beschäftigt dich zur zeit am allermeisten?
Ich freue mich, dass mir doch noch jemand geschrieben hat, der selbst betroffen war/ist. Ich habe wirklich gedacht, es traut sich keine.
Liebe Grüße an Dich, Caro
Liebe Caro, ich trau mich auch.
Ich bin im Herbst 2002 an Brustkrebs erkrankt, wurde operiert und anschließend therapiert mit Chemo und Bestrahlung. Nach acht Monaten wurden Lebermetastasen diagnostiziert. Das hieß für mich wieder Chemos, wieder Haarausfall, wieder eine Todesangst.
Niemals, hätte ich gedacht könnte ich, die Unbeschwertheit, die ich vor der Krebserkrankung hatte jemals wiedererlangen. Niemals, niemals.
Und doch, wer mich heute sieht kann sich kaum vorstellen, daß ich Krebspatientin bin . Ich genieße mein Leben in vollen Zügen ( und Bussen).
Und wenn ich heute meine Leben vor der Krebserkrankung betrachte, möchte ich meine heutiges Leben mit dem alten nicht mehr tauschen.
Ich bin vom Glück verwöhnt.
Ich drück dich
Carry
Übrigens habe ich recht schnell eine phantastische Therapeutin mit in mein Boot geholt, die mir auf den richtigen Weg geholfen hat.
Caro[hr][/hr]Ja, ich warte so sehr darauf. Die Geduld, die mich immer ausgezeichnet hat, hat mich total verlassen. Dabei sind 9 Wochen doch nun wirklich kein so langer Zeitraum
Ich bin im Herbst 2002 an Brustkrebs erkrankt, wurde operiert und anschließend therapiert mit Chemo und Bestrahlung. Nach acht Monaten wurden Lebermetastasen diagnostiziert. Das hieß für mich wieder Chemos, wieder Haarausfall, wieder eine Todesangst.
Niemals, hätte ich gedacht könnte ich, die Unbeschwertheit, die ich vor der Krebserkrankung hatte jemals wiedererlangen. Niemals, niemals.
Und doch, wer mich heute sieht kann sich kaum vorstellen, daß ich Krebspatientin bin . Ich genieße mein Leben in vollen Zügen ( und Bussen).
Und wenn ich heute meine Leben vor der Krebserkrankung betrachte, möchte ich meine heutiges Leben mit dem alten nicht mehr tauschen.
Ich bin vom Glück verwöhnt.
Ich drück dich
Carry
Übrigens habe ich recht schnell eine phantastische Therapeutin mit in mein Boot geholt, die mir auf den richtigen Weg geholfen hat.
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius
Peter Sirius
Ich fühle mich wie in einer Sackgasse, in der es keine Wendemöglichkeit gibt.
Liebe Caro,
wenn du an eine schwierige Stelle kommst und alles gegen dich läuft, so dass es dir scheint, als
könntest du nicht eine Minute länger standhalten, dann gib niemals auf; denn das ist gerade der Ort
wo die Gezeiten wechseln.
Carry
Liebe Caro,
wenn du an eine schwierige Stelle kommst und alles gegen dich läuft, so dass es dir scheint, als
könntest du nicht eine Minute länger standhalten, dann gib niemals auf; denn das ist gerade der Ort
wo die Gezeiten wechseln.
Carry
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius
Peter Sirius
Liebe Carry,
vielen lieben Dank für Deinen Post. Ich hoffe, Du entschuldigst, dass ich mich erst heute melde. Ich ziehe gerade in einen 80 Km entfernt liegenden Ort um. Da gibt es viel zu tun. Ende des Monats muss alles fertig sein...
Wenn ich die Beiträge von Dir/Euch lese, denke ich immer wieder, was für "ein Schwein ich doch gehabt habe". Und dann schäme ich mich eigentlich schon fast wieder für mein Gefühlskarussel. Ich musste ja lange nicht durch die Hölle gehen, durch die Du musstest.
Liebe Carry, nochmal vielen lieben Dank für Deinen Post.
Ich freue mich, wieder von Dir zu hören. Vielen Dank für Deine Umarmung.
Liebe Grüße, Caro
vielen lieben Dank für Deinen Post. Ich hoffe, Du entschuldigst, dass ich mich erst heute melde. Ich ziehe gerade in einen 80 Km entfernt liegenden Ort um. Da gibt es viel zu tun. Ende des Monats muss alles fertig sein...
Wenn ich die Beiträge von Dir/Euch lese, denke ich immer wieder, was für "ein Schwein ich doch gehabt habe". Und dann schäme ich mich eigentlich schon fast wieder für mein Gefühlskarussel. Ich musste ja lange nicht durch die Hölle gehen, durch die Du musstest.
Das hast Du sehr schön in Worte gefasst. Momentan geht es mir psychisch recht gut. Ich weiß allerdings noch nicht, ob das jetzt daran liegt, weil ich durch den Umzug viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt bin. Ich habe gestern und heute selten mal dran gedacht. Aber morgens der Blick in den Spiegel, der schmerzt immer noch.Carry hat geschrieben:wenn du an eine schwierige Stelle kommst und alles gegen dich läuft, so dass es dir scheint, als
könntest du nicht eine Minute länger standhalten, dann gib niemals auf; denn das ist gerade der Ort
wo die Gezeiten wechseln.
Ja, die Unbeschwertheit ist weg - für immer. Mittlerweile versuche ich, etwas positives darin zu sehen. Nämlich, dass ich einfach mal mehr auf meinen Körper, auf mich, achten sollte. Wenn ich allerdings zurückdenke, ob ich irgendwelche Warnsignale meines Körpers "überhört" habe, kommt mir einfach nichts in den Sinn. Da stelle ich mir schon manchmal die Frage, ob ich - was meinen Körper betrifft - abgestumpft bin.Carry hat geschrieben:Niemals, hätte ich gedacht könnte ich, die Unbeschwertheit, die ich vor der Krebserkrankung hatte jemals wiedererlangen. Niemals, niemals.
Carry hat geschrieben:Ich genieße mein Leben in vollen Zügen ( und Bussen).
Wie meinst Du das? Ich kann mir das nicht so wirklich vorstellen. Oder meinst Du damit, dass man sein Leben tatsächlich bewußter, jeden neuen Tag neu erlebt?Carry hat geschrieben:Und wenn ich heute meine Leben vor der Krebserkrankung betrachte, möchte ich meine heutiges Leben mit dem alten nicht mehr tauschen.
Ich bin vom Glück verwöhnt.
Liebe Carry, nochmal vielen lieben Dank für Deinen Post.
Ich freue mich, wieder von Dir zu hören. Vielen Dank für Deine Umarmung.
Liebe Grüße, Caro
Liebe Caro,
Ich wollte damit sagen, ...niemals,niemals...aber sie ist zu mir zurückgekehrt, die Unbeschwertheit.
Wie kann es sein das ich die Krankheit nicht bemerkt habe?????????
Dagegen hatten wir doch jetzt eine wirkliche Chance und daß wurde mir sehr bewußt.
Jeden Tag bewußt zu erleben klingt nach so ner Phrase, ist aber keine Phrase. Ich versuchs mal zu erklären.
Ich habe angefangen mich um mich zu kümmern ( körperlich mit Kur, Lymphdrainage,Sport-geistig mit viel Literatur und Meditation) Ich habe versucht zu verinnerlichen, daß der jetzige Moment immer der wichtigste ist und die Menschen mit denen ich jetzt zusammen bin ( Meine Familie stelle ich natürlich nicht in Frage )ich mein auch nur den Augenblick. Ich wäge meine Handlungen ab, was ist jetzt wichtig und was nicht. ...Früher habe ich so manchen Tag verplempert...die Tage vergingen teilweise wie im Flug...Mein Leben ist so sehr viel reicher geworden, daß ich mein früheres Leben nicht zurück haben möchte. Und manchmal vergeß ich meine Krankheit und bin unbeschwert.
Ich kann mich an Dingen begeistern die früher fast übersehen hab z.b. das Lachen meines Gegenübers
Aber, und ich weiß ich wiederhole mich...ich habe mir auch eine phantastische Therapeutin mit in mein Boot geholt, die mich einen Stück meines Lebensweges begleitet.
Ich drück dich nochmal
Carry
PS. übrigens: die Heilungschance bei Brustkrebs im frühen Stadium beträgt ca.87%
Nein,nein,nein...für Gefühle braucht man sich nicht zu schämen auch nicht wenn sie Karussel fahren.Und dann schäme ich mich eigentlich schon fast wieder für mein Gefühlskarussel
Ich denke, daß jeder Frau die die Diagnose Brustkrebs erhält der Teppich unter den Füßen weggezogen wird. Darunter befindet sich ein Loch , in das man hineinstürzt und das direkt in die Hölle führt.Ich musste ja lange nicht durch die Hölle gehen, durch die Du musstest.
Oh Caro, da hab ich mich missverständlich ausgedrückt.Carry schrieb:
Niemals, hätte ich gedacht könnte ich, die Unbeschwertheit, die ich vor der Krebserkrankung hatte jemals wiedererlangen. Niemals, niemals.
Ja, die Unbeschwertheit ist weg
Ich wollte damit sagen, ...niemals,niemals...aber sie ist zu mir zurückgekehrt, die Unbeschwertheit.
Genau diese Frage hatte ich mir auch gestellt, wenn ich keine Anzeichen meines Körpers wahrgenommen habe und ich mich auf mich selbst nicht verlassen kann, wie kann ich mich dann auf andere verlassen?Wenn ich allerdings zurückdenke, ob ich irgendwelche Warnsignale meines Körpers "überhört" habe, kommt mir einfach nichts in den Sinn. Da stelle ich mir schon manchmal die Frage, ob ich - was meinen Körper betrifft - abgestumpft bin.
Wie kann es sein das ich die Krankheit nicht bemerkt habe?????????
Einige Monate nach der Diagnose Krebs kam ich an eine Stelle an der ich mich entscheiden mußte : entweder die restliche Zeit meines Lebens traurig an mir vorbeirauschen zu lassen oder wirklich zu leben. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Ich habe mir irgendwann einmal vorgestellt wie es gewesen wäre, wenn die Polizei an unserer Tür geklingelt hätten und meinem Mann mitgeteilt hätten, ich sei bei einem Unfall verstorben...Oder meinst Du damit, dass man sein Leben tatsächlich bewußter, jeden neuen Tag neu erlebt?
Dagegen hatten wir doch jetzt eine wirkliche Chance und daß wurde mir sehr bewußt.
Jeden Tag bewußt zu erleben klingt nach so ner Phrase, ist aber keine Phrase. Ich versuchs mal zu erklären.
Ich habe angefangen mich um mich zu kümmern ( körperlich mit Kur, Lymphdrainage,Sport-geistig mit viel Literatur und Meditation) Ich habe versucht zu verinnerlichen, daß der jetzige Moment immer der wichtigste ist und die Menschen mit denen ich jetzt zusammen bin ( Meine Familie stelle ich natürlich nicht in Frage )ich mein auch nur den Augenblick. Ich wäge meine Handlungen ab, was ist jetzt wichtig und was nicht. ...Früher habe ich so manchen Tag verplempert...die Tage vergingen teilweise wie im Flug...Mein Leben ist so sehr viel reicher geworden, daß ich mein früheres Leben nicht zurück haben möchte. Und manchmal vergeß ich meine Krankheit und bin unbeschwert.
Ich kann mich an Dingen begeistern die früher fast übersehen hab z.b. das Lachen meines Gegenübers
Aber, und ich weiß ich wiederhole mich...ich habe mir auch eine phantastische Therapeutin mit in mein Boot geholt, die mich einen Stück meines Lebensweges begleitet.
Ich drück dich nochmal
Carry
PS. übrigens: die Heilungschance bei Brustkrebs im frühen Stadium beträgt ca.87%
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius
Peter Sirius
Liebe Carry,
was Du schreibst, tut mir so gut...
Naja, und dann eben jeden Morgen der Blick in den Spiegel und die Sicht auf die Narbe. Ich bin da gedanklich sehr hin- und hergerissen. Auf der einen Seite denke ich, sie sieht doch wirklich schön aus und so sehr hat meine Brust auch nicht gelitten. Auf der anderen Seite steht aber sofort immer der Gedanke, wie gerne ich es hätte, dass mir das gar nicht erst passiert wäre.
Mich nervt das so. Immer, wenn ein positiver Gedanke durchkommen will, steht sofort ein negativer daneben und macht den guten Gedanken zunichte. Soll das jetzt die ganze Zeit so weitergehen?
Viele liebe Grüße an Dich, Caro
was Du schreibst, tut mir so gut...
Kannst Du Dich erinnern, wie lange es bei Dir gedauert hat, ehe Du dieses Gefühl der Unbeschwertheit wieder hattest? Ich kann mir das bei mir gar nicht so richtig vorstellen. Wenn ich zu den normalen Kontrolluntersuchungen gefahren bin (bei denen nichts gefunden wurde), ging es mir schon ein paar Tage vorher nicht gut. An die nächste möchte ich gar nicht erst denken...Carry hat geschrieben:Ich wollte damit sagen, ...niemals,niemals...aber sie ist zu mir zurückgekehrt, die Unbeschwertheit.
Naja, und dann eben jeden Morgen der Blick in den Spiegel und die Sicht auf die Narbe. Ich bin da gedanklich sehr hin- und hergerissen. Auf der einen Seite denke ich, sie sieht doch wirklich schön aus und so sehr hat meine Brust auch nicht gelitten. Auf der anderen Seite steht aber sofort immer der Gedanke, wie gerne ich es hätte, dass mir das gar nicht erst passiert wäre.
Mich nervt das so. Immer, wenn ein positiver Gedanke durchkommen will, steht sofort ein negativer daneben und macht den guten Gedanken zunichte. Soll das jetzt die ganze Zeit so weitergehen?
Wann hast Du mit Deiner Therapie angefangen? Mir wurde nahegelegt, ebenfalls eine Therapie zu machen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich dafür noch nicht stabil genug bin. Meine Gefühle und Gedanken sind momentan sehr ungeordnet und ich kriege sie in keine vernünftige Richtung. Eine Therapeutin (eine ausgezeichnete Tiefenpsychologin) hätte ich jedenfalls schon.Carry hat geschrieben:Aber, und ich weiß ich wiederhole mich...ich habe mir auch eine phantastische Therapeutin mit in mein Boot geholt, die mich einen Stück meines Lebensweges begleitet.
Ja, das weiß ich. Ich weiß aber auch, dass es weder Sicherheit noch Garantie gibt, dass mir das nicht noch einmal passiert. Wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen, vor den 28.04.2009. Da war meine Welt noch halbwegs in Ordnung.Carry hat geschrieben:PS. übrigens: die Heilungschance bei Brustkrebs im frühen Stadium beträgt ca.87%
Viele liebe Grüße an Dich, Caro
Liebe Caro,
wenn ich richtig gelesen habe,ist die Operation bei dir Ende April gewesen. Gib dir einfach noch ein wenig Zeit.
Ich glaube das allererste Mal nach der Erkrankung hatte ich nach etwa 16 Monaten wieder so ein leichtes Gefühl der Unbeschwertheit. Aber die Behandlung dauerte ja auch entsprechend lange ( Lebermetastasen). Ich denke das ist eh von Mensch zu Mensch verschieden.
Ein Buch hat mir ganz besonders geholfen : Wieder gesund werden /Carl Simonton
Es ist eine Anleitung zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte für Krebspatienten nd ihre Angehörigen.
Es beinhaltet Übungen zur Entspannung und Visualisierung.
Dann konnten wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen.
Es ist super schön für dich, daß du bereits eine ausgezeichnete Therapeutin hättest.
liebe Caro
Das Leben hat so wundervolle Überraschungen für uns und es macht so verdammt viel Spaß es zu genießen.
Ganz,ganz liebe Grüße von mir
Carry
wenn ich richtig gelesen habe,ist die Operation bei dir Ende April gewesen. Gib dir einfach noch ein wenig Zeit.
Ich glaube das allererste Mal nach der Erkrankung hatte ich nach etwa 16 Monaten wieder so ein leichtes Gefühl der Unbeschwertheit. Aber die Behandlung dauerte ja auch entsprechend lange ( Lebermetastasen). Ich denke das ist eh von Mensch zu Mensch verschieden.
Das Gefühl kenne ich nur zu gut.Mich nervt das so. Immer, wenn ein positiver Gedanke durchkommen will, steht sofort ein negativer daneben und macht den guten Gedanken zunichte. Soll das jetzt die ganze Zeit so weitergehen?
Ein Buch hat mir ganz besonders geholfen : Wieder gesund werden /Carl Simonton
Es ist eine Anleitung zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte für Krebspatienten nd ihre Angehörigen.
Es beinhaltet Übungen zur Entspannung und Visualisierung.
Genau so ging es mir auch. Ich habe darauf gewartet,daß ich stabiler werde und kann heute im Rückblick sagen, daß ich mit der Therapie schon viel eher hätte beginnen können. Von allein wäre ich wahrscheinlich heute noch nicht stabil genug. Meine Therapeutin (die mehrere Jahre auf einer onkologischen Station im Klinikum gearbeitet hat) hat erst einmal angefangen mich zu stabilisieren und das ging relativ schnell....eine Therapie zu machen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich dafür noch nicht stabil genug bin. Meine Gefühle und Gedanken sind momentan sehr ungeordnet und ich kriege sie in keine vernünftige Richtung. Eine Therapeutin (eine ausgezeichnete Tiefenpsychologin) hätte ich jedenfalls schon.
Dann konnten wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen.
Es ist super schön für dich, daß du bereits eine ausgezeichnete Therapeutin hättest.
liebe Caro
das glaube ich dir gerne; leider geht das nicht. Aber.........wir können mit Zuversicht nach vorn schauen.Wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen
Das Leben hat so wundervolle Überraschungen für uns und es macht so verdammt viel Spaß es zu genießen.
Ganz,ganz liebe Grüße von mir
Carry
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius
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