Coabhängigkeit von der Spielsucht meines LG

[nicilein2001]

Hallo alle zusammen!

Ich bin seit vier Jahren mit einem Mann zusammen, den die Automatenspielsucht beherrscht. Obwohl er mich schon mit seiner Sucht mitruntergezogen hat, habe ich mich noch immer nicht getrennt. Ich weiß nicht mehr, warum ich eigentlich mit ihm zusammen bin. Ich weiß nur, wenn ich weiterhin bei ihm bleibe, dann wird sich meine Lage nur noch mehr verschlimmern. Ich bin aber leider noch immer nicht stark genug ihn zu verlassen. Irgendwie denke ich dann immer, er wird sich schon bessern. Nur leider wird es immer schlimmer mit seiner Sucht. Ich würde mich freuen, wenn ich eure Erfahrungen dazu lesen dürfte.

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[lemon]

Ist ihm seine Spielsucht bewußt?
Wie sieht er selbst die Situation?
Du kannst ihn konfrontieren, entweder er hört auf, macht eine Therapie oder..., naja, hast ja gesagt, für eine Trennung bist du noch nicht bereit.
Du könntest jedoch schon sagen, dass wenn ihm an eurer Beziehung was liegt, dass er dann auch was tut, falls es ihm bewußt ist um was es geht; meist ist es bei der Spielsucht ein langer Weg bis man es sich eingesteht.
lemon

[nicilein2001]

Seine Spielsucht ist ihm sehr wohl bewusst. Er meint immer, er will nicht mehr so weiter machen. Er ist seit einem dreiviertel Jahr in Therapie. Nur geholfen hat es bis jetzt nur wenig.

Ich habe mit ihm schon einhunderttausend mal geredet. Er versucht sich immer zu bessern, nur er tut es nie. Zuletzt gespielt, von dem ich weiß, hat er am sa. Er hat dabei meine Bankomatkarte missbraucht.

[lemon]

Es ist doch schon mal gut, dass er eine Therapie macht, bedeutet zumindest, dass er willig ist.
Sicher gibt es eine Konsequenz deinerseits, dass du einen Fortschritt willst. Ich denke, soweit bist du schon, du bist an dem Punkt, dass du dir sagst, so geht es nicht weiter. Trennen kannst du dich noch nicht. Doch du kannst ihm die Konsequenzen vor Augen halten, ihm mitteilen, dass du auch noch ein wenig gedulig sein magst, doch dann reichts, vielleicht hilft ihm auch das, wenn nicht, dann geh deinen eingenen Weg, dann ist Handeln angesagt, hilft dir und vielleicht auch ihm ein weiteres Stück weiter.

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[nicilein2001]

Hast du selbst schon mal mit Spielsucht zu kämpfen gehabt als Angehöriger oder Süchtiger?

[lemon]

Mein Freund ist/war spielsüchtig.
Wir leben eine recht offene Partnerschaft, d. h. wir sehen uns nicht all zu oft und wohnen in getrennten Wohnungen (ich mit meinen beiden Töchtern, er allein), jeder hat seinen eigenen Haushalt und sein EIGENES Geld. Nicht das Spielen ist der alleinige Grund, dass wir nicht zusammen leben, ich selbst habe Beziehungsangst.
Wobei ich schon froh bin, dass wir getrennte Kassen haben, es würde mich sehr belasten ihn zu kontrollieren und die Finanzen zu überprüfen.
Bei uns war es so, dass er früher, da kannten wir uns noch nicht, an Spielautomaten gespielt hat und sich dadurch sehr verschuldet hat und sich durch Diebstahl strafbar machte. Er hat dann eine Therapie gemacht und das Automatenspielen in den Griff bekommen, war jedoch mittlerweile sehr hoch verschuldet und hat mittlerweile eine eidesstattliche Erklärung abgegeben.
Nun ist es so, dass er „nur“ noch ins Casino hin und da zum Spielen geht.
Er selbst bezeichnet sich nicht mehr als „spielsüchtig“.
Das Casino ist die gehobene Klasse, die Automaten sind ihm mittlerweile zu primitiv.
Das bedeutet, sobald er etwas mehr Geld übrig hat, ab 500 € in etwa, wird’s verspielt. Er sieht das jedoch nicht so, da er meint, er würde hin und da gewinnen, ich finde er verkennt seine eigene Situation, meiner Meinung nach ist er immer noch besessen vom Spielen, bemerkte das ja, als ich mal mit dabei war und ihn beobachtet habe beim Spielen, wie ergriffen er war, wie in einer anderen Welt.
Er hat seine Situation jedoch soweit im Griff, dass er sich seither nicht mehr verschuldet hat und immer noch Geld für die Miete und Lebenshaltungskosten vor dem Gang ins Casino beiseite legt, was er früher nicht konnte, da hieß es entweder oder.

[olgatinchen]

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!!!!!
Bei mir hat es 34 Jahre gedauert und ist noch nicht zu Ende. Ich weiß nur jetzt, dass es falsch war, auf eine Änderung des Partners zu warten. Mein Mann sieht heute noch nicht ein, dass er süchtig ist. Ich hab mich jahrelang selbst zugedröhnt, damit ich die Sucht ertrage. Als ich vor Kurzem mit den Tabletten aufgehört habe, unsere Tochter keinen Kontakt mehr mit uns möchte, ist mir endlich ein Licht aufgegangen.
Je länger du das Schwesternhäubchen aufsetzt, desto schwieriger wird der Abgang und desto eher wirst du auch süchtig, oder Co-Abhängig.
Ich finde es sehr richtig, dass ihr in 2 getrennten Wohnungen lebst. Auch für die Töchter. Das habe ich leider versäumt. Deine Töchter werden dir nicht einmal das an den Kopf werfen, was ich erleben musste. Gott sei Dank!!!!!!

[lemon]

Hallo olgatinchen,

es ist nie zu spät um etwas in seinem Leben zu verändern, vielleicht war es bisher noch nicht an der Zeit und nun ist es soweit.

Ich habe mich aus Vernunftsgründen ein halbes Jahr später, als ich den post hier geschrieben habe, von ihm getrennt. Es war sehr schwer für mich, denn ich hatte viele Gefühle für ihn und eine so schöne Zeit, aber er konnte / wollte das Spielen nicht lassen, so gab es auch keine Möglichkeit (Geld) um uns eine große gemütliche Wohnung zu mieten und unser Leben zusammen zu gestalten.

Ich habe nun einen neuen Partner, denke nur noch selten an diese Zeit zurück, mit der Zeit ist es zum Glück verblasst.

Ich wünsche dir Zuversicht und dass du mit deiner Tochter bald wieder zusammen findest,

lemon

[olgatinchen]

danke für deine Antwort, die Gefühle sind halt das ganze Chaos!!!
Muss gleich wieder heulen und denke dass mit 61 das Leben sowieso keinen Sinn mehr macht. Aber ich weiß natürlich auch, dass ein Selbstmord für meine Tochter das allerschlimmste wäre, schlimmer noch als die Co-Abhängikkeit.
Du bist ja noch jung, da ist alles noch einfacher und du hattest keine 34 Ehejahre. Aber ich werde es schon schaffen mit Gottes Hilfe, das ist meine große Hoffnung. Dass ich dann im Alter einmal allleine sein werde, ist auch noch ein sehr schwer zu ertragender Gedanke.
Danke für deine aufbauenden Worte!!!

[lemon]

So arg jung bin ich auch nicht mehr olgatinchen, habe mal eben mein Alter im Profil angepasst .

Bestimmt ist es sehr schwer, nach 34 Ehejahren einen Neustart zu wagen, aber besser alleine zu sein, als zu zweit einsam. Du hast doch geschrieben, dass du diese Ehe nur mit Zoloft ausgehalten hast. Evtl. fühlt es sich nach einer Trennung viel freier für dich an, als du denkst.

Halten dich noch Gefühle bei deinem Mann? Was sagt er zu deiner Entscheidung? Gabs auch Gutes in eurer Ehe? Wie steht eure Tochter zu ihrem Vater?

Ich finde es wichtig, dass du dir Unterstützung suchst. In München beim Sozialpsychiatrischen Dienst (SpDi); musst mal googeln, das Angebot ist groß oder bei der Caritas oder was dir sonst zusagt. Damit du einen Gesprächspartner hast. Eine Therapie wäre auch von Vorteil, nur dauert das, bis du einen Platz hast, könntest du doch über den Psychiater beantragen, der dir dein Medikament verschreibt.

Hast du jemanden zum Sprechen, eine Freundin oder Geschwister?

Nur Mut olgatinchen, der erste Schritt ist getan, dass du dir bewusst bist, dass du so wie bisher nicht weiter leben willst!

Alles Gute und schau auf dich, vielleicht findest du was Schönes für dieses Wochenende für dich,

lemon

[olgatinchen]

Danke, trotzdem sind es 12 Jahre!!!
...aber besser alleine zu sein, als zu zweit einsam.
Ja, da hast du sicher Recht, denn ich war in den gesamten 34 jahren einsam. Auch um die Erziehung hat er sich nicht gekümmert. Auch nicht wenn ich es ihm erklärt habe, warum ich seine Unterstützung brauche. Ich habe immer an eine Wand geredet.
Halten dich noch Gefühle bei deinem Mann? Was sagt er zu deiner Entscheidung? Gabs auch Gutes in eurer Ehe? Wie steht eure Tochter zu ihrem Vater?

Ja, Gefühle, ?? !! welche?? ich glaube, das sind keine Gefühle mehr, das ist nur Schwesternhäubchen!
Er sagt nichts zu meiner Entscheidung. Er hat noch nie etwas gesagt, ausser die Welt auf den Küpf gestellt. Letzte Woche habe ich ihn in die Reinigung geschickt, um seinen Anzug dort abzugeben. Zusätzlich habe ich ihm 1 Tasche voll guter Klamotten für die Caritas mitgegeben. Er hat weder das Eine erledigt, noch das Andere. Er warf alles in den Kontainer. Der Anzug war 5 Mal getragen.
Heute behauptet er, ich hab den Anzug in den container geworfen.
Unsere Tochter liebt ihren Vater, ich darf da nichts sagen. Sie hat ja bis zu ihrem Bruch mit uns seine Spielsucht unterstützt, obwohl ich das nicht wollte. Sie meinte, das muss er selber wissen und entscheiden. Heute bin ich die Böse.
Ich habe keinen Psychiater, schon lange nicht mehr. Ich hab mir das Medikament von Hausarzt verschreiben lassen. Hab aber damit aufgehört, von jetzt auf gleich. Ich will auch kein Medikament mehr. Ich muss endlich K L A R sehen!!! Auch wenn meine Selbstmordgedanken dadurch wieder da sind, aber ich werde schon stark sein. Ich hab ja auch noch mein Hundchen, das mich braucht und eine Katze.
Hast du jemanden zum Sprechen, eine Freundin oder Geschwister?
Ja, ich habe einen Zwillingsbruder, der mich aber vor 30 Jahren sehr verprügelt hat, so dass ich schwarze und blaue Flecken hatte. Meine damals kleine Tochter hat geschien: mach die Mama nicht tot! Mein Mann saß auf seinem Schreibtischstuhl und hat trotz meiner Hilferufe nicht reagiert.
Ich habe dann meinen Bruder angezeigt. Seither haben wir keinen Kontakt mehr.
Meine Schwester ist keine Hilfe, sie ist selbst hochgradig süchtig.
Meine Freundin weiß das alles nicht.
danke Lemon, danke!!!

[olgatinchen]

Meinem Mann ist seine Sucht nicht bewusst.

[lemon]

Wie drückt sich das für dich aus?

Gibts finanzielle Engpässe?

Spielt dein Mann um Geld (Casino/Automaten) oder Internetspiele?

Sprichst du mit ihm darüber?

lemon

[olgatinchen]

finanzielle Engpäse gibt es noch nicht, Gott sei dank habe ich rechtzeitig einiges beiseite geschafft, so dass unser Haus schuldenfrei ist.
Um Geld spielt er nicht mehr, aber im Internet.
Ja, ich habe mit ihm versucht, darüber zu sprechen, aber er hat eine sehr elitere Art und hat mich immer klein gemacht. Ich war immer das Dummchen und er der große Macher. Er hat mir die Realität genommen, immer mir die Schuld an allem gegeben und die Tatsachen verdreht. Es kam so weit, dass ich mich für Dinge entschuldigt habe, die ich nicht getan habe.
In Ehetherapien hat er gelogen was nur grad geht. So hat die Therapeutin ihm geglaubt, er ist ja schließlich der Rechtsanwalt. Vor kurzer Zeit hat er seinen teuren Anzug statt in die Reinigung in den Kleiderkontainer geworfen. Heute behauptet er, ich wollte das. .............................
Er meint ich bin Krank, dass er spielsüchtig ist weist er von sich zurück. Ich sehe die Dinge verdreht meint er. Dass mann spielt, tagelang, nächtelang, ist normal. Dass er seine Kanzlei runtergewirtschaftet hat, erkennt er nicht. Warum ihn der Partner vor die Tür gesetzt hat, "weiß er nicht", und wenn ich es ihm sage, dann lüge ich. So wie ich mein ganzes Leben lang immer gelogen habe.
Ich will mir aber jetzt meine Realität nicht mehr nehmen lassen. Auch wenn ich dann sehr alleine sein werde, ich will dieses Leben nicht mehr.
Leider ist er mir nicht behilflich, das Haus zu räumen, Dinge zu verkaufen, wegzuwerfen, .....................
Ich möchte 2 getrennte Wohnungen.
Ich habe keinen Einblick in die Versicherungsunterlagen, das ist alles ein derartiges Chaos...................
Ich bekomme nur eine Rente von 1000 € und er ist gemein, er stellt Ansprüche, so dass ich dann gar nichts mehr habe.
Meine Tochter hilft mir nicht,
Und sonst hab ich auch niemand der mir hilft.
Es sind so viele Dinge in seiner Familie vorgefallen, die sich kein normaler Mensch bieten lassen würde.
Fast wäre ich wegen Mord noch ins Gefängnis gekommen, als sein Onkel verstarb. Da hat seine Familie gesagt, ich hätte ihn umgebracht.
Mein Mann hat nur gelacht, niemand zurechtgewiesen, etc.
Ich möchte das alles hinter mir lassen.
Manchmal kann ich nicht mehr, auch nicht mehr weinen, dann schrei ich nur noch, so dass es die ganze Stadt hört, egal ob die Fenster offen sind oder nicht.
Ich hab mich schon soweit herabgelassen, dass ich ihm eine "geschossen" habe, weil ich seine Provokationen nicht mehr ertragen kann.
Ups.............. ich hab mich verquatscht, danach hast du garnicht gefragt.
Danke für dein Interesse

[lemon]

Da ist allerdings schon allerhand vorgefallen olgatinchen und jetzt plötzlich willst du eine Wende hinein bekommen. Dass das gar nicht so einfach ist, kann ich gut verstehen.
Hattest du erwartet, dass er dir behilflich ist, nach allem was vorgefallen ist. Er denkt anscheinend nur an sich selbst.

Zum Scheitern einer Beziehung gehören immer zwei Personen; jeder trägt seinen Teil dazu bei. Du hast zu lange klein bei gegeben und nun willst du gehen. Wenn es dir wirklich erst ist, wirst es auch funktionieren.

Kann sogar sein, dass dir dein Mann Unterhalt bezahlen muss. Wie genau die Rechtslage ist würde ich mich an deiner Stelle informieren, bei einem Anwalt.
Vielleicht kannst du dich bei der Caritas erstmal beraten.

Habt ihr eine Rechtsschutzversicherung? Dein Mann ist ja selbst Anwalt, da wird es schwierig der Kampf und er kennt sich sehr gut aus. Die Hälfte eures Vermögens gehört dir bei einer Gütergemeinschaft.

Bis dahin, bis du eine Wohnung hast und alles Weitere einleiten kannst, wäre es eine Möglichkeit dich innerlich von ihm abzugrenzen. Versuch dein eigenes Leben zu leben und Dinge zu tun, die dir gut tun. Lass ihn einfach spielen, das hat er doch die letzten Jahre auch so gemacht und nun kannst du froh darüber sein, dass du deine Ruhe hast und planen kannst, wie du weiter fortfahren wirst.

Wie ist denn euer Tagesablauf? Macht ihr noch was gemeinsam?

Wie ist der Bruch mit deiner Tochter entstanden?

lemon

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