Endstation und das mit 38?

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münchnerkindl
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weiblich/female, 38
Beiträge: 9898

Beitrag So., 23.10.2011, 15:39

Ralph38 hat geschrieben:
gibt es viele. ich habe eine schwere krise. arbeite so viel wie noch nie im leben, habe kaum zeit für mich, für behandlungen. das leben hat sich um 180 grad gedreht. .
Okay, hat das ganze evtl auch einfach eine Burn Out Komponente?

Also erst ich vermute mal längere Zeit zermürbende Beziehungsprobleme und Trennung. Dann Arbeitslosigkeit. Jetzt Überlastung in der Arbeit.

Kann es sein daß das alles so aufaddiert einfach zu viel ist?

Und dann halt auch die Frage, die ganze, viele Arbeit, für was überhaupt, wenn das Privatleben das du danach hast einfach nur nervt?


Ich würde vorschlagen, nach einer weniger stressenden Arbeit zu suchen. Das könnte schon mal einen Teil des Problems bessern. Bzw sehe ich nicht wie sich eine Depression unter überfordernden Arbeitsbedingungen UND suboptimalen privaten Umständen (Gewöhnung an das alleine Leben) bessern kann.

Ich denke, ohne genug Musse kann man eine Krise nicht verarbeiten und auch keinen Neuanfang auf die Beine stellen, da man viel zu erschöpft ist um noch kreativ und aktiv zu werden oder Ideen zu haben.

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candle.
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weiblich/female, 56
Beiträge: 14906

Beitrag So., 23.10.2011, 15:46

Also münchnerkindl das mit dem Burn out scheint mir abwegig, denn er sucht ja die Arbeit als Flucht vor der Leere. Es ist nicht umgekehrt, dass er ein Problem hat zu arbeiten.

Ich weiß nicht, ob man diese Diagnoseverdachtsmomente im Forum grundsätzlich mal revolutionieren sollte? Mir ist das auch immer viel zu weit entfernt vom Menschen.

Freundliche Grüße!
candle
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Ralph38
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Beiträge: 18

Beitrag So., 23.10.2011, 16:12

münchnerkindl hat geschrieben:Okay, hat das ganze evtl auch einfach eine Burn Out Komponente?

Also erst ich vermute mal längere Zeit zermürbende Beziehungsprobleme und Trennung. Dann Arbeitslosigkeit. Jetzt Überlastung in der Arbeit.

Kann es sein daß das alles so aufaddiert einfach zu viel ist?

Und dann halt auch die Frage, die ganze, viele Arbeit, für was überhaupt, wenn das Privatleben das du danach hast einfach nur nervt?


Ich würde vorschlagen, nach einer weniger stressenden Arbeit zu suchen. Das könnte schon mal einen Teil des Problems bessern. Bzw sehe ich nicht wie sich eine Depression unter überfordernden Arbeitsbedingungen UND suboptimalen privaten Umständen (Gewöhnung an das alleine Leben) bessern kann.

Ich denke, ohne genug Musse kann man eine Krise nicht verarbeiten und auch keinen Neuanfang auf die Beine stellen, da man viel zu erschöpft ist um noch kreativ und aktiv zu werden oder Ideen zu haben.

es ist eine flucht, vor der einsamkeit und kein burn out. hier geht es um einsamkeit, die unfähigkeit die freizeit die ich habe zu nutzen und eben mein gefühl nicht mehr wahrgenommen zu werden. das privatleben nervt, wenn du von einem arzt zum nächsten läufst, und das schon seit jahren. du hoffnung hast, das eine besserunge eintritt. dies aber niemals passiert.

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kokobiene
Forums-Insider
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Beiträge: 156

Beitrag So., 23.10.2011, 17:27

Hallo Ralph!

Ich erkenne mich in deinen Thread in Phasen immer wieder ganz gerne selbst.

Nach dem Abschluss der Abendmatura (vor 5 Jahren) fiel auf einmal mein Ziel und meine tägliche Abendbeschäftigung weg. Ich dachte endlich endlich endlich kann ich wieder alles machen, was ich so vor mich hergeschoben habe und endlich hab ich dafür wieder Zeit und endlich kann ich wieder mehr meine Kraft ins Büro stecken.
Das Gegenteil war der Fall - ich viel in eine tiefe Depression und in ein Burn Out - erkannt und dagegen etwas getan habe ich leider erst zu spät.
Ich kämpfe heute noch damit an.

Aber ich kann dir nur einen Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik sehr ans Herz legen, so wie deine Situation überhaupt klingt. Ich arbeite seit meinen 17 Lebensjahr durch ohne Unterbrechung. Vor 1,5 Jahren war es dann soweit - ich war für 10 Wochen in Eggenburg. Dort lernst du viele Gleichgesinnte kennen und es kommt automatisch zu neuen Kontakten/Freunschaften. Ok ein bisschen was muss man dazu schon tun. Ich habe zu mehr als der Hälfte der Gruppe Kontakte und treffe 2-3 Mädels fast wöchentlich bzw. wir unternehmen etwas speziell wenn die Gefahr ist, dass einem die Decke (zu Hause) auf den Kopf knallt und peng man ist wieder ganz tief drin.
Hier im Forum gibt es einige Kliniken als Thread, z.B. Eggenbur oder Bad Hall oder oder oder. Die Wartezeit beträgt so und so min. 6 Monate.

Was ich dich fragen möcht.
Was machst du sonst gerne außer Sport???
Gibt es sonst etwas was dich interessiert? Musik, Kabarett, Theater, Kino, Malen?
Ich dachte auch immer ich kann z.B. nicht malen, ich zeichne heute noch wie ein Kind. Aber es geht z.B. in der Kunsttheraphie nicht ums Malen, es geht was du darin siehst und sehen möchtest - in deinen Bildern und Farben.
Beim Nanu Nana (Geschäft) gibt es sehr günstige Fraben und Leinwände oder beim Leiner.
Nein arbeite nicht in diesen Geschäften, möchte auch keine Werbung machen - nur damit sagen, dass kleine Hobbies nicht teuer sind.

Weiters fällt mir ein, dass es ehrenamtliche Vereine gibt die immer wieder Menschen suchen, die alte Menschen besuchen - speziell am Wochenende. Google mal danach, es gibt sooooo viel.
Ich habe das Gefühl du hast zeitweise oder momentan (?) nicht mal die Kraft etwas neues zu finden oder einen anderen Weg einzuschlagen oder?
Ich habe die ersten Wochen in Eggenburg in der freien Zeit zwischen den Theraphie oder am Wochenende nur geschlafen.
Die Ärzte und Therapeuten haben gesagt dass ist normal und ja es war ganz normal. Als ich langsam munter wurde kam ich langsam wieder zu Kräften obwohl kurz davor erst Weihnachten war und ich frei hatte. Aber daran lag es nicht.

http://www.buendnis-depression.at/in-Wien.310.0.html
Kennst du diesen Link?

Ich habe seit 3 Jahren eine Katze. Mein Kater ist unter der Woche auch jeden Tag seine 10-12 Std. alleine. Aber es ist ein so unbeschreibliches Gefühl, wenn du die Tür aufmachst und es kommt etwas miauendes oder quietschendes (ja er quietscht manchmal, wenn er grantig ist *gg*) entgegen gelaufen.
Ausreden wie: was mache ich wenn ich kurzfristig wegfahren möchte?
Gibt es keine Ausrede! Es gibt nur eine Lösung. Min. 2-3 Nachbar/innen aquirieren - eine/r ist immer da und die meisten davon haben selbst Haustiere - so ist es ein Geben und Nehmen.

So jetzt ist meine Predigt zu Ende.

Falls du einen Top Neurologen Link möchtest, sende ich dir diesen gerne via PN - den Link.

Alles Gute und übrigens es gibt auch Musiktheraphie - seeeeeeeeeeeeeeeeehr zum empfehlen!!!

lg
kokobiene

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Ragneda
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Beiträge: 724

Beitrag So., 23.10.2011, 19:18

Hallo Ralph,

hast Du es selber schon herausgefunden, was genau Dir in deinem Leben fehlt?
Ist das eine Partnerin/Geliebte, oder gar eine stabile Familie mit allem drum herum. Ist das die Leere in der Freizeit, weil Du damit nichts anfangen kannst? Es gibt Menschen, die es kaum erwarten können, dass der Arbeitstag zu Ende ist, weil sie ein Hobby haben, dem sie leidenschaftlich nachgehen können? Oder ist das einfach deine Seele, die schmerzt ohne, dass Du dir Gründe dafür klar definieren kannst?
Oder, möglicherweise alles zusammen?

Mit 38 ist das Leben sicher nicht vorbei. Es kann immer (zum Glück) etwas passieren, was dein Leben komplett ändert. Natürlich muss man auch selber dafür etwas tun.
Ich glaube, Du bist momentan in einem „magischen“ Kreis, einem Musterleben gefangen, die man nur durchbrechen könnte, wenn man etwas ganz untypisches, dem üblichen Verhalten eigener Person entgegen unternehmen kann.
Vielleicht sollst Du einfach etwas Verrücktes unternehmen. Etwas, was Dich aus diesem Zustand rausreißt. Und sei es mit Gewalt gemacht werden mußte.
Zum Beispiel, einfach sich den Urlaub nehmen, einen Ticket ins nirgendwo zu kaufen, Dich ins Flieger setzten und davon fliegen. Einfach in ein fremdes Land. Abenteuer erleben. Deinen Alltag dadurch durchbrechen.
Zum Beispiel nach Kalifornien, meint wegen nach Sibirien, oder sonst irgendwohin, wo dein Leben zwangsweise anders verlaufen MUSSTE.
Ich weiß, dass mein Ratschlag sich etwas bizarr, ja, obskur und irgendwie exzentrisch anhört, aber so ginge es mir.
Ich lebte in Rußland, und mein Leben war auf gut deutsch besch****. Wegen dem Elternhaus, Hoffnungslosigkeit, Perspektivlosigkeit. Außerdem steckte ich in einer schrecklichen Liebeskummer (die später sich nur als sexuelle Abhängigkeit von diesem Mann herausgestellt hat). Dann emigrierte ich nach Deutschland. Und schlagartig, befand ich mich in einer ganz anderen Situation. Alles war anders, neu, Sprache, Menschen, Straßen, Mentalität. Ich hatte auf einmal andere Ziele. Und ich wurde von dem negativem zwangsweise abgelenkt. Und ich habe mich sogar neu verliebt.


Vielleicht bringt Dir, dieser Vorschlag nicht viel, ich teilte nur meine eigene Erfahrungen mit, das , was mir geholfen hat.

Auf jeden Fall alles Gute
http://liebesforum.forumieren.de/

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Ralph38
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Beitrag So., 23.10.2011, 20:02

kokobiene hat geschrieben:Was ich dich fragen möcht.
Was machst du sonst gerne außer Sport???
Gibt es sonst etwas was dich interessiert? Musik, Kabarett, Theater, Kino, Malen?
Weitere Hobbys sind, Musik, Theater, Kino und Fotografie;)

LG

Ralph

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Ralph38
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Beiträge: 18

Beitrag So., 23.10.2011, 20:14

Ragneda hat geschrieben:hast Du es selber schon herausgefunden, was genau Dir in deinem Leben fehlt?
Ist das eine Partnerin/Geliebte, oder gar eine stabile Familie mit allem drum herum. Ist das die Leere in der Freizeit, weil Du damit nichts anfangen kannst? Es gibt Menschen, die es kaum erwarten können, dass der Arbeitstag zu Ende ist, weil sie ein Hobby haben, dem sie leidenschaftlich nachgehen können? Oder ist das einfach deine Seele, die schmerzt ohne, dass Du dir Gründe dafür klar definieren kannst?
Oder, möglicherweise alles zusammen?
Ich habe fast die ganze welt bereist, und bin dahinter gekommen, das ich mich hier, am wohlsten fühle. reise auch weiterhin gerne, wenn auch alleine. "Partnerin/Geliebte, oder gar eine stabile Familie" ich bin kein abenteurer. sollte nochmal eine frau in mein leben treten, hoffe ich auf eine partnerschaft. ich hatte über 20 jahre ein hobby, das ich mit leidenschaft ausgeübt habe. das ist nun leider nicht mehr möglich. wie du richtig schreibst, die seele schmerzt. und ich hoffe auf ein ende ohne schrecken.

lg
Ralph

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Ragneda
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Beiträge: 724

Beitrag So., 23.10.2011, 20:21

Ich habe fast die ganze welt bereist,
In dem beneide ich Dich sehr! Ich würde gerne die ganze Welt bereisen. Ich würde sogar gerne ins Weltall, momentan ist es aber für mich nicht finanzierbar

Aber: Die Welt bereisen und irgendwo ganz anderes ein ganz neues Leben anzufangen, sind 2 paar Schuhe Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine


Und ja, wenn die Seele schmerzt und man weiß nicht warum, ist es M.m.n am schlimmsten, weil man sich hilflos fühlt und keine Lösung weiß.
http://liebesforum.forumieren.de/


candle.
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Beitrag So., 23.10.2011, 20:35

Ich habe das Gefühl hier rauschen echt die Aliens aneinander vorbei- sprich ihr redet aneinander vorbei, was ja bei depressiven Menschen nun mal passiert. In der Depression hilft es leider wenig was man schon alles erlebt hat, was man mal mochte und konnte- es ist einfach weg- futsch und unendlich schwer zu geliebten Hobbies den Anschluß zu finden.

Deshalb denke ich ist kompetente Hilfe ertmal das einzig Wahre.

Viele Grüße!
candle
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Ralph38
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Beitrag So., 23.10.2011, 21:05

Ragneda hat geschrieben:Aber: Die Welt bereisen und irgendwo ganz anderes ein ganz neues Leben anzufangen, sind 2 paar Schuhe Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine
ja klar sind das 2 paar schuhe.

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Ralph38
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Beitrag So., 23.10.2011, 21:11

candle. hat geschrieben:Deshalb denke ich ist kompetente Hilfe ertmal das einzig Wahre.
ich hoffe das ich meinen weg aus der schweren lebens-krise, mit hilfe von therapeuten, selbsthilfegruppen,klinikaufenthalten,schaffe.

LG
Ralph


candle.
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Beitrag So., 23.10.2011, 21:21

Sicher schaffst du das!

candle
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