Zum leben zu traurig, zum sterben zu glücklich

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Thread-EröffnerIn
nonamee
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Zum leben zu traurig, zum sterben zu glücklich

Beitrag So., 25.01.2015, 02:59

Hi,

ich versuche hier einfach mal mein aktuelles Problem zu schildern.

Ich spüre immer stärke Unzufriedenheit und innerlichen Hass in mir aufkommen. Mein hang zum Zyninismus wird immer stärker und ich habe so einen gewissen "Spott zum Leben" entwickelt.
Gerade wenn ich allein bin sind meine Gedanken einfach nur quälend und belastend. Ich merke langsam, dass sich dies auf mein Sozialverhalten sowie auf meine Arbeitleistung auswirkt. Obwohl ich ein sonst sehr selbstbeherschter Mensch bin.... ich kann mich nicht dran errinern wann ich das letzte mal ausgerastet bin oder geweint habe. Ich habe mich stehst unter Kontrolle.
Ich denke ab und zu über Selbstmord nach, weiß aber genau,dass es nur bei Gedanken bleiben wird...da ich noch nicht bereit bin zu sterben bzw. es auch nicht will.

Um zur eigentlich Sache zu kommen.
Bin ich am überlegen, mit Hilfe von Medikamenten meinen Zustand erträglicher zumachen. Um wieder besser in der Schule zu werden und diese unerträgliche innerliche Anspannung los zu bekommen.
Ich habe einfach keine Lust mehr mich Stunden selbst zu bemitleiden oder in absurden Gedanken zu versinken, diese aus Trauer,Angst,Hass und Rachegefühlen bestehen. Die 7 Totsünden, würden meine Gedanken wunderbar auf den Punkt bringen.
Ich finde damit ist einfach keinen geholfen, weder mir noch der Gesellschaft.

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liebestrunken
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Beitrag So., 25.01.2015, 05:39

Hallo nonamee,

Das liest sich für mich als Außenstehende so, als ob du einfach sehr viel in dich hineinfressen würdest an Gefühlen, Gedanken, etc. Und das "zerfrisst" dich allmählich von Innen, oder du explodierst, weil du es nicht adäquat ausdrücken kannst.
Damit meine ich: Jemand macht irgendwas mit dir, was du gar nicht willst.
Reaktion A: Du sagst nichts und "denkst dir deinen Teil"
Reaktion B: Du sagst der Situation angemessen etwas alias du wehrst dich.

Das Leben ist ein Ping Pong Spiel und man kann psychisch und physisch nur gesund bleiben, wenn man den Ball, der auf einen geworfen wird, auch gleich wieder im selben Ausmaß zurückspielt.

Hast du schon Mal an Therapie gedacht, um einen Umgang mit deinen Gefühlen zu bekommen?


Liebe Grüße,
liebestrunken

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Thread-EröffnerIn
nonamee
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Beiträge: 12

Beitrag Mo., 26.01.2015, 23:03

Hallo liebestrunken,

erstmal danke für deine Antwort. Ich fresse schon etwas in mich hinnein, rede aber auch über meine Sorgen und zeige Emotionen (nur extreme Emotionen zeige ich wenig). Ich meine mit "ich habe mich stehst unter Kontrolle", Ausraster bzw. "extreme" Emotionen wie z.B. Weinen, dass habe ich seit über 10 Jahren schon nicht mehr. Aber sowas wie genervt sein oder lachen zeige ich schon.
Nur merke ich mega oft, dass sich nicht wirklich jemand für meine Sorgen und co interessiert, dass liegt einfach daran das viele selber Probleme haben. Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt Menschen in meinen Umfeld gibt die glücklich sind oder zumindest zufrieden mit ihren Leben.
Ich fühle mich einfach unerfüllt auf sozialer Ebene sowie Lebensziele. Ich glaube es stört mich auch, dass ich versuche was zu ändern, aber halt scheider. Ich gehe raus, baue Verbindungen und agangiere mich.
Und versuche einfach nicht in Selbstmitleid oder negativen/bösen Gedanken zu versinken (Da damit niemand geholfen ist), was wiederum manchmal schwer ist.
Ich denke eher weniger, dass eine Therapie was bringt, da ich nicht psychisch Krank bin sondern nur angepi**t und genervt vom Leben und versuche mich einfach durch zuschlängeln. Abwarten > was ändern > nicht aufgeben > entäuscht fühlen > negative Phase > Wiederholung (mal etwas Platt ausgedrückt).

Ich möchte noch erwähnen, dass mir vollkommen bewusst ist. Das das Leben kein Ponyhof ist und Menschen kommen und gehen sowie Träume schäume sind. Das das Leben ungerecht ist. Nur will ich auch mal was von Kuchen abhaben....und das ist einfach nur menschlich. Geduldigt bin ich und kann Sachen abwartet....aber irgendwann geht jeden die Gedult aus...das ist einfach nur menschlich.

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HarleyQuinn
Helferlein
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Beiträge: 43

Beitrag So., 01.02.2015, 14:18

Menschlich ist es dann auch mal die Geduld zu verlieren. Wie kann so eine normale Reaktion wie Weinen als etwas schlechtes in dir Verschwinden? Es gibt Situationen die sich unpassend zum Weinen anfühlen,nur Weinen musste trotzdem.Dann war das für dich in Ordnung.Weshalb du dieses unpassende Gefühl vorher hattest sollte dir erstmal sekundär sein.
Dein Zeitstrahl ist ziemlich nah dran an deinem Zusammenbruch. Psychisch Kranke warten oft ab ,ob die anderen denn nicht doch noch nachfragen. Enttäuschung,Krise, .... Und dieses Abwarten ist nicht gut für deine menschlichen Bedürfnisse. Die Geduld brauchste für dich. Manchmal ist das schon anstrengend genug, auf sich aufzupassen. Wollte nur erwähnen,dass mir das bewusst ist.

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Elin
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Beiträge: 7

Beitrag So., 01.02.2015, 16:03

Hallo nonamee,

"Ich denke eher weniger, dass eine Therapie was bringt, da ich nicht psychisch Krank bin sondern nur angepi**t und genervt vom Leben und versuche mich einfach durch zuschlängeln. Abwarten > was ändern > nicht aufgeben > entäuscht fühlen > negative Phase > Wiederholung (mal etwas Platt ausgedrückt)."

Ich glaube, man muss sich gar nicht psychisch krank fühlen, um in einer Therapie einen Raum für Reifung und persönliche Entwicklung zu haben. Du hast - so lese ich das jedenfalls heraus - einen Leidensdruck. Der ist so stark, dass du sogar denkst dir das Leben zu nehmen. Ob du dich gesund oder nicht fühlst (Ich glaube, es gibt da noch ganz viele Abstufungen), dieser Gedanke als Lösung, selbst wenn du es nicht tun würdest, reicht für eine Therapie aus.
Vielleicht hängst du in Mustern fest, die aktualisiert werden dürfen, vielleicht darfst du dein Leid mitteilen und brauchst dich nicht mehr ganz alleine zu bemitleiden, hm?

Irgendwie schreit dein Post richtig nach Zuwendung: Seht mich, ich bin da! Ich will leben, aber so wie es gerade ist, bin ich nicht glücklich.

Ich finde es gut, wenn man versucht sich selbst zu helfen, mit Dingen zurecht zu kommen. Und wenn man den Wunsch hat etwas zu verändern und diese Veränderung aber nicht so eintrifft wie man sich das doch wünscht, dann ist das natürlich frustrierend und irgendwann schwindet auch die Geduld.
Was man auch darf, ist sich Unterstützung zu holen und mit jemand zusammen zu gucken, was eigentlich los ist und welche anderen, neuen Wege es gibt, um Sachen zu verändern. Dafür braucht es aber ggf. jemanden, der einem hilft seine Grenzen zu sehen und zu überwinden, um neuen Wind ins Leben zu lassen.

Ganz grundsätzlich zu den Medikamenten: Ich würde die immer begleitend zu einer Therapie/ Beratung nehmen, denn sie wirken nicht gegen die Ursache, sondern verändern nur das Symptom. Ein leichtes Antidepressiva kann Wunder bewirken, empfinde ich jedenfalls so. Warst du mal bei deinem Hausarzt und hast über deine Gedanken gesprochen?

Liebe Grüße
Elin

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