Soziale Schwierigkeiten, Lethargie etc.

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Soziale Schwierigkeiten, Lethargie etc.

Beitrag Di., 13.04.2010, 22:35

Hallo,

so, wollte einfach mal einen Überblick über meine derzeitige Situation geben, da ich seit längerer Zeit egtl über wenig anderes nachdenke als über die Probleme, die ich habe. Ist vllt auch mal ganz gut, das selber schwarz auf weiß zu sehen und ein wenig Feedback zu bekommen, was Menschen mit ähnlichen Problemen davon halten.

1. Ich kann einfach nicht mit Menschen umgehen. Mir schießen da sofort Wörter wie Sozialphobie etc. in den Kopf, aber sich als Laie selbst zu diagnostizieren ist natürlich nicht möglich, deshalb halte ich mich mit meinen Vermutungen lieber zurück. Ich kann auf jeden Fall Null mit Menschen kommunizieren, keine festen Freundschaften knüpfen, auf Menschen zugehen und fühle mich in der Gegenwart von anderen Menschen immer unwohl. Das wurde mir von einem Menschen auch schonmal bestätigt, dass ich nicht mit Menschen umgehen kann, es ist also keine Einbildung meinerseits. In der Uni fühle ich meist egtl meist sehr wirr im Kopf, bin sehr angespannt, habe Angst irgendwelche Leistungen erbringen zu müssen, melde mich niemals, spreche wenig mit anderen Leuten und habe ständig so ein Gefühl von Leere und Verwirrtheit im Kopf. Ab und zu kommt auch so ein Gefühl von Panik auf, aber nachdem ich dies schon sehr lange habe, habe ich gelernt mich dabei auch wieder recht schnell zu beruhigen. Freundschaften zu schließen habe ich scheinbar komplett verlernt, ich bin 23 und hatte noch nie eine Freundin und die weniger als eine Handvoll Freunde, die ich habe kenne ich schon seit dem Kindergarten. Wenn ich mal abends weggehe (was selten der Fall ist) betrinke ich mich jedes mal. Auch wenn es nur häufig und nicht immer mit einem Filmriss endet (was früher jedoch standard war..da bin ich aber auch noch etwas öfters weggegangen), versuche ich doch immer schnell nicht mehr nüchtern zu sein. Am Wochenende trinke ich auch abends wenn ich alleine bin. Das schlimmste ist halt dieses extreme Unsicherheitsgefühl, ich komme mir da manchmal fast autistisch vor irgendwie . Einfach locker drauf loszuplaudern mit Menschen fällt mir nicht leicht, ich fühle mich dabei immmer unwohl, extrem angespannt und bin froh wenn ich schnell aus Small-talk situationen wieder rauskomme. Mit den meisten Menschen rede ich auch egtl gar nicht, in der Schule waren es schon nur sehr wenige und in der Uni rede ich mit fast keinem irgendwie. Es gibt auch derzeit keinen Menschen. dem ich mich gegenüber öffnen würde. nicht mal meiner Familie gegenüber. Selbst wenn ich mal jemandem kennen lerne mit dem ich z.B in der Uni gerne rede, ich wüsste einfach nicht wie man einen Schritt weitergeht und eine Freundschaft aufbaut. Die meisten Menschen interessieren mich auch so wenig, dass ich mir gar keine Freundschaft mit ihnen wünsche. Ich glaube mein Verhältnis zu Menschen ist da auch etwas gestört. Ich habe niemals das Gefühl, das ich mit irgendjemandem was gemeinsam hätte, ich fühle mich immer so als wäre ich eine andere Spezies oder so, die besser nicht allzu viel mit den Menschen um sich rum in Kontakt tritt. Irgend eine Art Entfremdung, die aber von mir ausgeht und nur schwer rational begründbar ist.

2. Ich fühle mich extrem hässlich, was mein Selbstbewusstsein nicht wirklich fördert.

2. Mein zweites Problem quält mich häufig am allermeisten: meine Absolute Lethargie, die schon seit Jahren anhält. Ich kann mich zu NICHTS aufraffen. Ich habe eine ganz armselige, destruktive Lebensführung und bin daher das komplette Gegenteil, von dem was ich gerne sein würde. Ich habe die letzten Jahre egtl nur mit ausgeschaltetem Hirn vor dem Computer verbracht, Musik gehört und immer zwischen den gleichen 4,5 Internetseiten rumgeklickt, hier und da etwas gechattet etc. Ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen, irgendetwas konstruktives zu tun. Diese Lethargie ist derzeit auch die primäre Quelle meiner Unzufriedenheit. Ich würde gerne so viele Dinge tun, ich würde mich gerne mit so vielem auskennen, ich wäre gerne ein aktiver Mensch, der tolle Dinge tut und seine Interessen auslebt, Musik machen etc, aber irgendwas hält mich davon ab: ich tue einfach NICHTS. Ich habe das Gefühl mein Allgemeinwissen ist das eines Fünftklässlers, da ich die Letzten Jahre einfach nur hirnlos vor mich hinwegitiert habe. Jetzt wo ich im 4. Semester bin und mir auffällt, dass ich mein Studium auch etwas ernster betreiben sollte, fällt mir auch auf wie ich dort die Zeit bisher vergeudet habe. Ich würde mich so gerne für mehr Dinge interessieren und dies ausleben, aber ich kann dies nicht in die Tat umsetzen, weil ich einfach nicht die Kraft habe mich aufzuraffen. Ich fühle mich immer müde, lethargisch und schleppe mich wie ein nasser Sack durchs Leben.

Fortsetzung folgt

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Procrastinator
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Beitrag Di., 13.04.2010, 22:36

Daher kommt auch, dass ich mich immer mehr selbst hasse. Vor einiger Zeit habe ich diesen Hass noch mehr nach außen gegen meine Mitmenschen gerichtet (was natürlich auch an meiner eigenen Frustration lag), aber mitlerweile richtet sich dies eher gegen mich selber.
Ganz selten fühle ich mal so eine eigenartige Getriebenheit oder Aufgedrehtheit, die ich dann aber auch nie in irgendwelche Taten umsetzen kann.

3. Da bin ich auch schon beim nächsten Punkt, der aber egtl eng mit den ersten beiden zusammenhängt. Ich fühle mich einfach kognitiv ziemlich unfit. Ich kann mich in der Uni nur schwer konzentrieren, nach Vorlesungen komme ich häufig raus und kann nicht mal sagen, worum es ging (ab und zu weiß ich das nach einem kompletten Semester nicht von einer Vorlesung) Ich kann mich nur sehr schwer auf den Stoff konzentrieren, denke ständig über sinnlose DInge nach und fühle mich ständig geistig abwesend. Damit hängt natürlich auch zusammen, dass dies immer soziale Situationen sind und mein Kopf dann irgendwie etwas überfordert ist. In Gesprächen fällt es mir oft schwer dem Gegenüber zu folgen, da sich einfach diese Leere und Verwirrtheit im Kopf breitmacht. Ich habe auch das Gefühl mein Gedächtnis war mal besser und es fällt mir schwerer mir Urteile über Dinge zu bilden...ich fühle mich halt einfach irgendwie etwas verwirrt und auch immer unkreativer, wobei ich denke das ich von Natur aus egtl mal ein sehr kreativer Mensch war/bin.

Das waren egtl meine größten Probleme zur Zeit, wenn auch nicht alle. Ich hatte die letzten Jahre zum Beispiel auch immer so ein komisches Schwindelgefühl, aber dies ist entweder etwas besser geworden oder ich habe mich schon zu sehr drang gewöhnt...bedrücken tut es mich jedenfalls nicht mehr allzu stark. (Ich zupfe mir auch selber Haare raus, aber das ist mir irgendwie selbst zu krass um näher darauf eingehen zu wollen).
Naja, Fakt ist halt ich fühle mich kacke, versinke mehr und mehr im Selbstmitleid, habe jegliches Selbstvertrauen verloren bla blubb und so weiter und so fort. Dass ich nur hier in einem Forum poste, statt dagegen anzugehen ich wahrscheinlich auch symptomatisch Manchmal wünsche ich mir einen psychischen Totalausfall oder so, diese ständige Ungewissheit und dieses Gefühl, dass dies einfach nicht der Normalzustand sein kann, sind auf Dauer irgendwie quälend. Ich kann mir einfach kein (realistisches) Szenario vorstellen, indem ich jemals glücklich sein könnte. Ich befürchte einfach, dass ich immer mit allem Unzufrieden sein werde: mit mir, dass ich immer die Menschen um mich rum hassen werden und die wenigen, die ich meine zu lieben aufgrund meiner Schwierigkeiten nicht erreichen kann (ich glaube ich kann menschen einfach nur lieben oder hassen, für den Rest verspüre ich einfach nur Desinteresse). So eine gewisse "kreative" Melancholie ist ja ok, und ich habe dies sogar mal als angenehm empfunden, aber mitlerweile fühl ich mich einfach nur noch Leer und das ist auch bei weitem keine Melancholie mehr, was ich jetzt schon seit Jahren verspüre.

Danke für's Lesen, Gruß!

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clarky
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Beitrag Di., 13.04.2010, 23:20

Hi Procrastinator,

als ich deinen Bericht gelesen habe, kamen mir Teile bekannt vor.
Procrastinator hat geschrieben:Ich kann auf jeden Fall Null mit Menschen kommunizieren, keine festen Freundschaften knüpfen, auf Menschen zugehen und fühle mich in der Gegenwart von anderen Menschen immer unwohl.
Procrastinator hat geschrieben:Einfach locker drauf loszuplaudern mit Menschen fällt mir nicht leicht, ich fühle mich dabei immmer unwohl, extrem angespannt und bin froh wenn ich schnell aus Small-talk situationen wieder rauskomme.

Mit den meisten Menschen rede ich auch egtl gar nicht, in der Schule waren es schon nur sehr wenige und in der Uni rede ich mit fast keinem irgendwie.
Hast du Angst, weil du mit niemanden redest? Hasst du Small-Talk?

Oder interessieren dich die anderen nicht?
Procrastinator hat geschrieben:Die meisten Menschen interessieren mich auch so wenig, dass ich mir gar keine Freundschaft mit ihnen wünsche. Ich glaube mein Verhältnis zu Menschen ist da auch etwas gestört. Ich habe niemals das Gefühl, das ich mit irgendjemandem was gemeinsam hätte, ich fühle mich immer so als wäre ich eine andere Spezies oder so, die besser nicht allzu viel mit den Menschen um sich rum in Kontakt tritt. Irgend eine Art Entfremdung, die aber von mir ausgeht und nur schwer rational begründbar ist.
Warum fühlst du dich anderen Menschen gegenüber entfremdet? Versuch das ganze doch mal emotional zu begründen...
Bist du ein Außenseiter? Oder siehst du dich so?
Procrastinator hat geschrieben: Freundschaften zu schließen habe ich scheinbar komplett verlernt, ich bin 23 und hatte noch nie eine Freundin und die weniger als eine Handvoll Freunde, die ich habe kenne ich schon seit dem Kindergarten.
Ich hatte bis jetzt eine einzige Freundin. Ich kann nicht mit Freundinnen angeben Leider habe ich sie verloren. Es war damals aber auch keine richtige Liebesbeziehung. Wir haben uns kaum geküsst, aber wir haben uns gemocht.
Procrastinator hat geschrieben:Das wurde mir von einem Menschen auch schonmal bestätigt, dass ich nicht mit Menschen umgehen kann, es ist also keine Einbildung meinerseits.
Wenn es sich um einen Einzelfall handelt, dann kannst du den getrost ignorieren...
Procrastinator hat geschrieben:Wenn ich mal abends weggehe (was selten der Fall ist) betrinke ich mich jedes mal.
Procrastinator hat geschrieben:Am Wochenende trinke ich auch abends wenn ich alleine bin.
Hast du ein Problem mit Alkohol? Wenn ja, dann such dir Hilfe... Es gibt auch soweit ich weiß Gruppen wie die anonymen Alkoholiker... Ich trinke selber nicht, aber ein Bekannter. Du musst wirklich von dem Zeug wegwollen, damit es klappt.
Procrastinator hat geschrieben:Ich kann mich in der Uni nur schwer konzentrieren, nach Vorlesungen komme ich häufig raus und kann nicht mal sagen, worum es ging
Procrastinator hat geschrieben:Ich würde gerne so viele Dinge tun, ich würde mich gerne mit so vielem auskennen, ich wäre gerne ein aktiver Mensch, der tolle Dinge tut und seine Interessen auslebt, Musik machen etc, aber irgendwas hält mich davon ab
Studierst du, weil du willst, oder weil du musst?
Du solltest etwas machen, was dir gefällt. Vielleicht auch ein Hobby suchen?
Ein Hobby, wo du mit anderen Leuten in Kontakt kommst?
Das habe ich mir auch überlegt, aber ich weiß nicht wie ich das tun soll...
Procrastinator hat geschrieben:Daher kommt auch, dass ich mich immer mehr selbst hasse. Vor einiger Zeit habe ich diesen Hass noch mehr nach außen gegen meine
Procrastinator hat geschrieben: Ich fühle mich extrem hässlich, was mein Selbstbewusstsein nicht wirklich fördert.
Du musst versuchen dich selbst zu lieben! Du bist nicht hässlich. Du bist du! Du bist wahrscheinlich einzigartig auf dieser Welt...

Grüße,
clarky

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Beitrag Fr., 16.04.2010, 19:02

clarky hat geschrieben: Hast du Angst, weil du mit niemanden redest? Hasst du Small-Talk?

Oder interessieren dich die anderen nicht?


Warum fühlst du dich anderen Menschen gegenüber entfremdet? Versuch das ganze doch mal emotional zu begründen...
Bist du ein Außenseiter? Oder siehst du dich so?
hey, danke für deine antwort clarky. warum ich, was sozialen umgang und beziehungen betrifft, so komisch bin verstehe ich selber nicht so genau. ich denke es sind mehrere aspekte. geringes selbstvertrauen spielt sicherlich eine rolle. ich habe immer so eine hemmung auf andere leute zuzugehen, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass diese etwas positives über mich denken könnten. ich denke mir dann immer, dass diese personen denken "was ist das denn für einer und wieso nervt der mich jetzt" oder etwas vergleichbares. und oftmals gerate ich dann auch in diesen komischen verwirrtheitszustand, wobei einfach eine Leere im Kopf auftritt, ein Druckgefühl, leichter schwindel, ich kann nicht gut zuhören etc. und selbst wenn ich entspannt bleibe tue ich mich unheimlich schwer, was gespräche betrifft. mir fällt nie viel ein, was ich sagen könnte und ich kann nicht einfach albern sein oder so. je alberner und beschwingter leute um mich rum werden, umso beschissener fühle ich mich, weil ich dann nicht mithalten kann und mich nicht integrieren kann. ich habe auch nicht viel zu erzählen, mein leben ist ja auch nicht wirklich spannend und ich erlebe nicht viel. bin halt immer mehr so der Stille typ gewesen. mit 99% der menschen kann ich irgendwie auch niemals warm werden, selbst wenn ich sie schon sehr lange kenne. zum beispiel habe ich mich in der schule immer mehr an einzelne personen gehalten, und mit dem rest so gut wie nichts zu tun gehabt. bei dem großteil der menschen weiß ich nie, wie ich mich verhalten soll und bin diesen sehr unsicher gegenüber, weshalb sich dann keinerlei beziehung entwickelt (damit ist keine freundschaft gemeint, auch dieses kollegiale vertrautheitsgefühl oder so stellt sich gewöhnlich nie ein).
und hobbys habe ich egtl schon, nur gehe ich diesen nicht nach wie ich es gerne würde. ich schiebe einfach alles vor mir her, nicht nur sachen die ich tun muss, sondern auch dinge die ich gerne tun würde. wie gesagt stört mich diese lethargie einfach am meisten an mir, und mit einfach in den hintern treten klappt es schon seit jahren nicht.

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clarky
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Beitrag Fr., 16.04.2010, 23:29

Hi Procrastinator!

verteidige dich gegen falsche Vermutungen von mir. Ich bin doch noch neu hier
Procrastinator hat geschrieben:weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass diese etwas positives über mich denken könnten. ich denke mir dann immer, dass diese personen denken "was ist das denn für einer und wieso nervt der mich jetzt" oder etwas vergleichbares.
Du hast ziemlich viel Angst nicht akzeptiert zu werden. Die Gedankenstücke kommen mir sehr bekannt vor. Ich kenne die Außenseiterrolle aus eigener Erfahrung.

Ich schätze, dass du ein geringes Selbstvertrauen hast, weil du dich wegen deiner Angst sehr unter Druck setzt.
Procrastinator hat geschrieben:und oftmals gerate ich dann auch in diesen komischen verwirrtheitszustand, wobei einfach eine Leere im Kopf auftritt, ein Druckgefühl, leichter schwindel
Das erinnert doch an Lampenfieber, oder?
So ging es mir während einer wichtigen Klausur. Ich wollte in der Klausur unbedingt gut sein und dann kam so ein Blackout mitten in der Klausur. Das hat mir dann sehr viel Zeit gekostet...
Procrastinator hat geschrieben:mir fällt nie viel ein, was ich sagen könnte und ich kann nicht einfach albern sein oder so. je alberner und beschwingter leute um mich rum werden, umso beschissener fühle ich mich, weil ich dann nicht mithalten kann und mich nicht integrieren kann. ich habe auch nicht viel zu erzählen, mein leben ist ja auch nicht wirklich spannend und ich erlebe nicht viel. bin halt immer mehr so der Stille typ gewesen.
Das kenne ich zu gut... Ich fühle dann oft, dass ich ein Außenseiter bin.
Vielleicht machen wir da beide einen Fehler...
Warum sollte unser Leben langweiliger sein, als das der anderen?
Unser Leben ist nicht so kurzweilig
Was ist so schlimm daran, dass wir unsere Freunde nicht wie Unterhosen wechseln ?
Procrastinator hat geschrieben:bei dem großteil der menschen weiß ich nie, wie ich mich verhalten soll und bin diesen sehr unsicher gegenüber, weshalb sich dann keinerlei beziehung entwickelt (damit ist keine freundschaft gemeint, auch dieses kollegiale vertrautheitsgefühl oder so stellt sich gewöhnlich nie ein).
In der Theorie solltest du Gemeinsamkeiten mit anderen finden und dort anknüpfen. Anfangen kannst du ja mit Smalltalk http://de.wikipedia.org/wiki/Alltagsgespr%C3%A4ch. Auch wenn du es vielleicht nicht magst. Es geht da ja weniger um den Inhalt...
Der Inhalt ist sinnlos. Es geht um etwas anderes

Das sagt sich leicht. Ist aber verdammt schwer, wenn man es lange nicht getan hat.
Du stellst wahrscheinlich viel zu hohe Ansprüche an dich.
Es wird nicht sofort klappen!
Es wird auch nicht morgen klappen!
Aber vielleicht übermorgen!

Versuchs einfach! Aber erwarte keinen sofortigen Erfolg. Ich drück dir die Daumen.
und hobbys habe ich egtl schon, nur gehe ich diesen nicht nach wie ich es gerne würde. ich schiebe einfach alles vor mir her, nicht nur sachen die ich tun muss, sondern auch dinge die ich gerne tun würde. wie gesagt stört mich diese lethargie einfach am meisten an mir, und mit einfach in den hintern treten klappt es schon seit jahren nicht.
Nenn doch mal ein Hobby, was du gerne ausüben würdest...

clarky

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Beitrag Mo., 28.06.2010, 20:29

So,
nach Jahren des zögerns war ich heute endlich beim Arzt und habe die Vemutung geäußert, das ich sowas wie Depressionen, soziale Probleme oder ähnliches haben könnte.
Allerdings waren die äußeren Umstände nicht so glücklich. Ich habe die ganze Nacht durch bis morgens früh ein Referat für die Uni vorbereitet. So gegen acht Uhr morgens habe ich mir zwei 0,5l Bier reingehauen, weil ich hoffte dadurch schlafen zu können. Ich konnte aber nicht schlafen und bin dann zwischen 11 und 12 zum Arzt. Von der Uni bin ich einfach ferngeblieben (was noch ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen kann ) und dachte mir ich nehme meine Problem in Angriff (habe natürlich u.A. panische Angst vor Referaten). Jetzt wurde mir Venlafaxin 37,5 mg verschrieben, wo ich sehr gespannt bin wie es mir helfen wird.
Allerdings bin ich mir sehr sicher, dass ich nicht komplett nüchtern war. 2 schnell runtergekippte 0,5 Bier sind nicht die Welt, aber ca. 3 Stunden später beim Arzt Blut abgenommen zu bekommen, und das noch ohne eine Minute Schlaf, ist sicher nicht optimal. Ich denke ohne das Bier und den Schlafmangel wäre ich einfach in die Uni, ich muss sicherlich leicht alkoholisiert und benommen gewesen sein.

Jetzt weiß ich nicht, was ich wegen der Blutuntersuchung machen soll. Soweit ich weiß, braucht Alkohol so ca. eine Stunde bis er voll im Blut ist und dann beginnt erst 2 Stunden später der Abbau. Damit wurde mir also Blut abgenommen und ich hatte 2 Bier intus. Jetzt weiß ich nicht, was ich unterehmen soll. Der Alkohol beeinflusst doch sicher die Werte. Ich bin kein Alkoholiker und will auch nicht, dass man das von mir denkt. Ich habe zwar die letzte Zeit war öfters Alkohol zum einschlafen getrunken, aber das mir der Blutprobe ist jetzt schon scheiße gelaufen Vor allem um 11 Uhr morgens...das war wirklich die absolute Ausnahme heute und nur durch den mentalen Stress mit dem Referat zu erklären Was würdet ihr tun? Arzt anrufen und sagen, dass ich kurz vorher Alkohol getrunken habe oder hoffen, dass der Alkohol die Werte nicht beeinflusst und entdeckt wird?

Und was ich der Dozentin sagen soll, weiß ich auch noch nicht. Ehrlich sein und zugeben, dass Referate und auch die Vorbereitung einfach extremsituationen für mich sind? Stößt man mit sowas auf Verständnis im Allgemeinen?

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Himmelsblume
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Beitrag Mo., 28.06.2010, 21:58

Hallo Procastinator,

mache dir mal nicht zu viele Gedanken wegen der 2 Bier, das ist kein Weltuntergang.
Es ist ja so, wird Blut abgenommen werden ja nicht immer alle Werte untersucht, sondern nur die, die für den Fachbereich notwendig sind. Solltest du eine Fahne gehabt haben, kann es sein das der Arzt deinen Promillewert hat bestimmen lassen.
Ich bin mir aber sicher, das wird nicht der Fall sein.

Ich muss jetzt aber ein ernstes Wort mit dir reden, das mit dem mal eben einige Bier zum Einschlafen, dann mal ein Bier gegen den Streß, versteh mich nicht falsch aber so wie du es machst, bist du in großer Gefahr abhängig und zum Alkoholiker zu werden.
Streng genommen bist du es schon.

Ich kann dir nur dringend raten, dieses Art von Trinken sofort aufzuhören, es geht nicht um mal ein paar Bier zu trinken, bei dir ist es der Grund, warum du trinkst.

Dann dass du Ärger mit deiner Dozemtin bekommst, dem kannst du ganz einfach aus dem Weg gehen, laß dir von dem Arzt eine Bescheinigung ausstellen, das du psychisch nicht in der Lage warst in der Uni zu erscheinen.
Das ist eine ganz legale Sache, geht schnell und erspart dir den Ärger.

Bitte ich will hier kein Moralapostel sein, aber höre das trinken auf, du bist noch so jung.

Ich wünsche dir weniger Streß

mit liebem Gruß Himmelsblume
Wir alle würden verwandelt werden,
wenn wir nur den Mut zu uns
selber hätten.

Marguerite Yourcenar

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Himmelsblume
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Beiträge: 96

Beitrag Mo., 28.06.2010, 22:00

Ach und ja sprich mit der Dozentin über deine extremen Ängste ein Referat zu halten
Wir alle würden verwandelt werden,
wenn wir nur den Mut zu uns
selber hätten.

Marguerite Yourcenar

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Beitrag Di., 29.06.2010, 04:49

Lieber Procrastinator,

Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.

Des weiteren möchte ich der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass Beiträge in einem Forum keine Psychotherapie ersetzen können. Wenn Sie an Ihrer Situation nachhaltig etwas ändern möchten, sollten Sie daher eine solche in Angriff nehmen.

mfg,
rlf (Admin)

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Beitrag Mo., 18.07.2011, 18:29

boah, ich fühl mich so wie der letzte psychopath derzeit. ich kann mich wirklich zu gar nichts aufraffen und jetzt haben auch noch diese behinderten semesterferien angefangen.

meine sozialen kontakte sind derzeit wirklich bei null angelangt, und damit meine ich wirklich unübetrieben null. ich habe schon seit monaten mit niemanden mehr etwas unternommen...ich führe einfach nur ein absolutes eremitendasein. an der uni habe schon seit mehreren semestern nicht mal mehr sowas wie gesprächspartner und mit meinen 2,3 alten ""freunden"" habe ich schon seit monaten nicht mehr geredet.

und die letzten tage (bzw. egtl immer) kann ich mich zu gar nichts mehr aufraffen. ich hänge jetzt schon seit wochen von morgens bis abends in einem internetforum und starre mit leerem blick auf meinen laptop...für alles andere fehlt mir einfach der antrieb. selbst im internet mache ich nicht mal etwas sinnvolles, artikel zu lesen oder nach neuer musik zu suchen oder andere dinge die mir gefallen ist mir einfach zu "anstrengend" geworden. ich habe mir letztens den spiegel abonniert..die 3 ausgaben die ich bisher bekommen habe liegen hier ungelesen rum, ich kann mich einfach zu nichts aufraffen und versinke mehr und mehr in meinem scheiß selbstmitleid. ich müsste schon seit tagen waschen aber nehme einfach zeug aus der dreckwäsche, dabei müsste ich einfach nur mal in den waschkeller gehen...

dazu ist irgendwie auch meine haut seit ein paar wochen mieser geworden, ich renne rum wie ein autist und versuche den blicken der menschen so gut wie es geht aus dem weg zu gehen. falls mich unerwartet mal jemand kontaktieren würde zwecks ausgehen würde ich mich nicht mal aus dem haus trauen, so kotzt mich das an...

außer zum einkaufen und nen döner holen verlasse ich das haus derzeit gar nicht. ich müsste mich dringend um uni sachen kümmern aber selbst der reine gedanke daran ist einfach sooooo anstengend, ich weiß einfach nicht wo ich beginnen sollte. ich habe seit wochen oder monaten keinen film mehr gesehen weil mir selbst das irgendwie zu anstrengend geworden ist. ich starre den ganzen tag auf 1,2 internetforen ohne wirklich zu partizipieren und lass mich mit musik berieseln...das wars.

nur einschlafen geht derzeit gut. ich trink jetzt seit monaten jeden abend in windeseile vorm schlafen 2 flaschen (1 liter) bier und gehe dann unmittelbar pennen. das läuft ganz gut...ist dann aber auch sowieso immer schon 3 - 5 uhr morgens.

ich komme mir einfach richtig gestört vor, das ist doch kein leben. selbst dahin vegetieren wäre beschönigt.
ich musste das nur mal los werden, ich fühle mich einfach wie der letzte psychopath.

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Beitrag Di., 19.07.2011, 13:56

boah sagt mal was ich geh hier ein ey. was mach ichn da...geh ich da zum arzt und sag ich bin stinke faul und antriebslos und will mal geklärt haben ob das irgendwelche organischen ursachen hat oder so? irgendwie muss da ja mal was ins rollen kommen..

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Am Shaegar
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Beitrag Di., 04.10.2011, 17:07

Moin!

Wie gehts dir?

Leider kann ich wenig zu deiner Problematik sagen, ich warte auch darauf, dass der Stein ins Rollen kommt, aber er tut es irgendwie nicht.
Andere tun es nicht für einen, wenn man selber nichts unternimmt...

Weißt du, das einzige, das mich dazu bringt, auch mal was zu tun, ist Kopf ausschalten. Manchmal geht das automatisch, ich betrete meine Drecksküche und fange an, zu spülen. Ohne zu denken.

Da darauf wenig Verlass ist und es nur selten vorkommt, muss man sich wohl Ketten bauen. Ich verlasse auch selten das Haus, hab auch nicht so dolle Haut und bin extrem antriebslos. Ich krieg aber eher Sachen geregelt, wenn ich grad in Bewegung bin, also wenn du vom Döner holen (hatte gestern auch welchen ) reinkommst, gleich ein paar weitere Sachen in Angriff nehmen. Teilweise muss man sich auch stumpf zwingen, am besten zur leichtesten Tätigkeit, ich würde es wohl eher schaffen, kurz einzukaufen, als zu spülen, also geh ich einkaufen, dann schau ich, wenn ich wiederkomme, mal, ob ich Bock hab, ein bisschen aufzuräumen. Meistens geht das. Wenn ich von der Uni komme, hab ich auch meist so eine Mischung aus Erleichterung/Enthusiasmus in mir, weil ich es geschafft hab, hinzugehen, dass ich im Zuge dessen noch was hinkriege.

Was kam denn bei deiner Blutuntersuchung raus? Hilft das Medikament gar nicht? Übrigens hab ich mir einen Therapeuten per Mail gesucht. Hat auch alles soweit geklappt (musst mal nach Verzeichnissen googlen). Okay, jetzt meldet er sich nicht mehr und die Therapie war auch keinen Fatz hilfreich, aber immerhin. Ich hab die leise Vermutung, dass keine Therapie der Welt einen entkorksen kann, das kann nur aus eigenem Entschluss geschehen. Ich hab vollstes Verständnis für jeden, der das nicht hinkriegt.

Ich hoffe, dir gehts halbwegs ok. Die vielbelächelte halbe Stunde rausgehen täglich hilft übrigens wirklich. Manchmal, wenn ich gar nicht tagsüber rausgehen kann, geh ich nachts, zwischen elf und eins, mit ner Flasche Bier oder Musik, für ne Stunde spazieren. Ist immer noch besser als nix bzw. als das Bier drinnen zu trinken. Aber am besten wäre, tagsüber und ohne Alk. Manchmal geh ich in den Supermarkt und kauf mir nen Apfel. Hört sich jetzt blöd an, aber immerhin bisschen Bewegung, bisschen unter Leute, auch, wenns schwer fällt, und man hat was zu essen...

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Beitrag Mo., 10.10.2011, 01:02

hi, vielen für deinen beitrag, nette überraschung dass hier noch mal jemand reinschreibt

mir gehts derzeit...hmm, auf der einen seite könnte ich sagen "beschissen" ob der probleme die ich oben bereits geschildert habe, auf der anderen seite aber doch viel zu gut für meinen geschmack. irgendwie hoffe ich immer noch insgeheim auf diesen "totalausfall" oder irgendeine dummheit die mich direkt in eine klapse, eine therapie oder sonst irgendwas befördert. dass ich auf der einen seite doch irgendwie "lebensfähig" bin, aber mir auf der anderen seite nicht nicht vorstellen kann, dass dies der normalzustand ist, fühlt sich für mich nach wie vor beschissen an und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll..
am wochende hatte ich für 2 tage ein bisschen "action" für meine bescheidenen verhältnisse und hatte mir in diesem rahmen vorgenommen nicht mehr in meine selbstmitleidsnummer zurückzufallen und kam mir nahezu lächerlich vor was dies angeht, aber jetzt hänge ich hier wieder in meiner studentenbude und sie ist wieder da....diese scheiß lähmende antriebslosigkeit, aufgrund derer ich es gerade mal zum kiosk zwecks bier holen geschafft habe und das war es dann auch wieder mit den guten vorsätzen für diesen tag. arschbacken zusammenkneifen oder irgendwelche vorhandene energie ausnutzen will bei mir einfach nicht funktionieren...selbst wenn ich es hier und da wirklich versuche. angenommen ich schaffe es mal an einem tag mein dreckiges geschirr zu spülen oder die kleidung zu waschen, dann ist die energie anschließend aufgebraucht und ich warte im prinzip nur noch auf die nacht um endlich pennen zu gehen..
kleine spaziergänge und sowas können in der tat wunder bewirken und bei sowas fühle ich mich auch meistens wohltuend "lebendig", aber leider finde ich meist viel zu viele ausreden warum ich jetzt heute genau nicht raus kann (unzufrieden mit dem äußeren, geld etc) und schaffe es daher nur äußerst selten aus dem haus für ausgiebigere aktivitäten.
aber diese antriebslosigkeit halt...ich werde wirklich nicht schlau aus ihr und weiß nicht wie ich sie überwinden könnte. ich hatte jetzt 3 monate (!!!!) semesterferien und wollte während dieser zeit 2 hausarbeiten schreiben, habe es aber nicht mal geschafft mir konkrete themen zu suchen und die hemmungen in sprechstunden zu gehen um die themen abzusprechen werden daher auch von monat zu monat größer (morgen fängt schon das neue semester an).
was mich sonst noch nervt sind meine permanent pessimistischen gedankeninhalte: ich wäre so gerne ein positiver, lustiger mensch mit dem es angenehm ist zusammen zeit zu verbringen aber heute saß ich mal wieder im zug und habe mir gedanken darüber gemacht warum sich diese menschen dort alle so scheiße wohl fühlen zu scheinen in ihrem elend. diese ganzenen geschundenen, armseligen gestalten dort im zug...ich wette niemand von denen dort hat ein wesentlich besseres leben als ich es führe (bis auf feste partner, kinder, freunde und mehr geld vielleicht) aber am ende des tages sind es doch auch alles ganz arme schweine wie ich und dennoch scheinen sie sich alle so scheiße wohl zu fühlen in ihrem elend.....was man denen wohl unter's essen gemischt hat, ich hätte es jedenfalls auch sehr gerne
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Am Shaegar
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 03:56

Oh mann, du sprichst mir sowas von aus der seele.. Das gefühl dass es einem noch zu gut geht, die befürchtung, dass dieser zustand in dem man ist nun dauerzustand sein soll und die frage, wie andere das machen..ich bin oft fassungslos wegen was leute glücklich sind..kenn zwar auch die freude über kleine dinge, aber langfristig herrscht immer das gefühl vor: so, und DAS wars jetzt? DAS macht ein leben aus und daran soll ich mich noch 50 jahre rumhangeln? Son bisschen wie bei ner ausstellung bei der man schon alles gesehen hat, während die begleitung erst bei der hälfte ist..man kann jetzt anfangen, auch die öden tafeln zu lesen, man kann aber auch rausgehen und gut sein lassen. Man kapiert auch nichts was daran interessant sein soll u. würde lieber schnell gehen und was richtig cooles machen. Vllt haben wir einfach pech und sind in der falschen ausstellung gelandet. Was noch besser ist: ich hab mich neulich hinreissen lassen und eine völlig bescheuerte aktion gebracht. Hatte gehofft dabei draufzugehen. War betrunken. Zeitverschwendung. interessiert keine sau. Dachte, so eine aktion würde rettungswagen oder die polizei aufn plan rufen. Von wegen. Immer wenn ich in bester selbstmordstimmung sch gebaut habe, hat die welt mit völliger ignoranz reagiert. Gott sein dank, sonst würds jetzt nichts nur wurscht sein, sondern ich müsst vllt auch noch den einsatz bezahlen. Nee, sowas ist sinnlos. Gibts denn NICHTS was dich antreibt? Mich euphorisiert schon manches aber es scheitert alles am geld.

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Beitrag Mi., 12.10.2011, 01:46

Am Shaegar hat geschrieben: Gibts denn NICHTS was dich antreibt? Mich euphorisiert schon manches aber es scheitert alles am geld.
hmm, vor ein paar jahren hätte ich wahrscheinlich direkt ein paar dinge nennen können, die mich auf irgend eine weise angetrieben und auch euphorisiert haben: ganz vorne wahrscheinlich die hoffnung auf besserung und eine radikale veränderung der lebensführung. derzeit fällt es mir allerdings unheimlich schwer da irgendwas zu finden...
ich denke mal, was einen allgemein antreibt ist es im idealfall klare ziele zu haben und sollte dies nicht der fall sein, dann wenigstens bewusste oder auch unbewusste träume. ich allerdings fühle mich mittlerweile viel zu desillusioniert um noch ernsthaft dran glauben zu können, dass ich mal auch nur ansatzweise irgendetwas erreichen könnte mit dem ich auf lange sicht auch nur halbwegs zufrieden wäre. dafür stehe ich mir dank meiner probleme im sozialen umgang, meinem niedrigen selbstvertrauen, der antriebslosigkeit und auch meiner verbitterten negativen grundhaltung einfach viel zu sehr selbst im wege. ebenso ist es wahrscheinlich äußerst wichtig sich mit irgend einem teilbereich des lebens vollends identifizieren zu können, quasi als "sinnfindung" und bestätigung der sinnhaftigkeit der eigenen identität. aber auch diese identifikation mit "irgendetwas" da draußen ist mir leider völlig abhanden gekommen (buuuuhuhuhuhu...ich armer, armer fratz ).
kennst du die south park folge aus der aktuellen staffel, in der stan alles um sich rum nur noch im wahrsten sinne des wortes als "scheiße" wahrnimmt? er sieht nur noch scheiße und hört statt worte nur noch kackgeräusche. als ich die folge das erste mal gesehen habe dachte ich ich fall vom stuhl, ich hätte fast weinen können so spiegelt dies 1 zu 1 wieder wie ich meine umwelt wahrnehme. in einer späteren folge beginnt er dann diesen zustand mit alkohol zu kurieren..
letzens bin ich wiederholt auf die "dysthymie" als chronische depressive verstimmung gestoßen und was ich da gelesen habe trifft so erschreckend (bzw. eher erleichternd) auf mich zu...selbst dieser druck im kopf wird dort genannt.
Interessant sind auch die tiefenpsychologischen theorien dazu:
- Dysthymie als aversive, fluchthafte Abkehr vom Leben, also einer Lebensverneinung (I. H. Schultz, 1955).

- Der Dysthymiker erlebt sich ausgeschieden aus dem Lebensstrom, abgeschnitten von der Zukunft und ohne erfüllende Gegenwart (E. Minkowski, 1923, E. Straus, 1960, V. E. Gebsattel, 1964).

- Die Dysthymie ist der Ausdruck einer verlorenen Sinnfindung, d. h. es fehlt die Voraussetzung für die sinn-gesteuerte Bereitschaft, in dieser Welt weiterleben zu wollen (V. Frankl, 1975).
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