starke Depressionen

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Rafael2025
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starke Depressionen

Beitrag Mi., 14.05.2025, 20:42

Hallo liebes Forum,

Habe mich hier neu angemeldet und hoffe dass mich jemand versteht bzw. Auch behilflich sein kann.
Bin seit meiner Kindheit im Salzburger Land aufgewachsen und letzten Herbst bin ich mit meiner Frau und unseren kleinen Kind in die Großstadt Wien gezogen. Grund dafür waren die Karrierechancen vor allem bei meiner Frau. Seit ich die Wohnungszusage bekommen habe leide ich unter starken Depressionen. Ich kann es mittlerweile gar nicht unterscheiden ob es Depressionen, Angstzustände, Panikattacken oder einfach nur eine ganz tiefe Trauer ist. Dadurch auch habe ich meine Selbstständigkeit aufgeben müssen und habe auch Schulden gemacht (das macht es nicht einfacher). Ich war auch beim Psychiater und nehme seit 4 Monaten 10 mg cipralex und wenn es ganz schlimm ist nehme ich dazu noch gewacalm. Meine Frau hat zudem ihre jobzusage nicht bekommen und jetzt muss ich natürlich die Familie ernähren, obwohl ich wegen meinen Zustand gar nicht im Stande bin. In der Arbeit sitze ich wie eine versteinerte Mumie und komme nicht drüber. Ich kann es mir aber nicht leisten nicht arbeiten zu gehen, kann mir aber auch keinen Psychologen im Moment leisten. Mir kommt es vor als ob ich in einer totalen Sackgasse stehe und keinen Ausweg habe. Teilweise habe ich auch Selbstmordgedanken, damit dieser Schmerz endlich aufhört, jedoch kann ich dies nicht machen weil ich mein Kind und meine Frau zu sehr liebe.

Ich sehe aber fast keinen Ausweg.
Kann mir jemand weiterhelfen, oder einen Tipp geben was ich machen kann??? Eigentlich müsste ich in Therapie aber dann habe ich keine Einkünfte und stehe vor dem Ruin.

Würde mich über jede Hilfe und Ratschlag freuen.

Lg

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Beitrag Mi., 14.05.2025, 20:54

Hallo!
Rafael2025 hat geschrieben: Mi., 14.05.2025, 20:42 Seit ich die Wohnungszusage bekommen habe leide ich unter starken Depressionen. (...) Dadurch auch habe ich meine Selbstständigkeit aufgeben müssen und habe auch Schulden gemacht (das macht es nicht einfacher). (...),
Rafael2025 hat geschrieben: Mi., 14.05.2025, 20:42 Meine Frau hat zudem ihre jobzusage nicht bekommen und jetzt muss ich natürlich die Familie ernähren, obwohl ich wegen meinen Zustand gar nicht im Stande bin.
Rafael2025 hat geschrieben: Mi., 14.05.2025, 20:42 Bin seit meiner Kindheit im Salzburger Land aufgewachsen und letzten Herbst bin ich mit meiner Frau und unseren kleinen Kind in die Großstadt Wien gezogen. Grund dafür waren die Karrierechancen vor allem bei meiner Frau.
Erst mal frage ich mich, wärst du dann also lieber wieder im Salzburger Land mit deinem alten Job (Selbstständigkeit)?
Also bist du generell zufrieden so an sich in Wien oder nicht?

Und wieso stehst du vor dem Ruin, bisher hast du doch scheinbar noch den Job?
Kann deine Frau sich nicht irgendwas anderes suchen? Wien ist ja jetzt keine kleine Stadt oder ein Dorf, wo es kaum Arbeitgeber gibt...
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Rafael2025
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Beitrag Mi., 14.05.2025, 20:59

Ich wäre wieder lieber im Salzburger Land definitiv.
Ich bin wieder km Angestelltenverhältnis weil ich mich nicht mehr ausgesehen habe in der Selbstständigkeit (sie hat auch kurz gedauert).

Meine Frau ist leider etwas überqualifiziert mit wenig Berufserfahrung und findet somit auch keine kleineren Stellen.

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Rafael2025
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Beitrag Do., 15.05.2025, 05:22

Gibt es eine Therapiemöglichkeit für mich und dass ich weiterhin finanziell abgesichert bin? Es hört sich wirklich blöd an, aber ich bin mit diesen Qualen nicht arbeitsfähig.

Kann mir bitte jemand helfen

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lisbeth
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Beitrag Do., 15.05.2025, 07:10

Machst du eine Psychotherapie? Das wäre sicherlich ganz sinnvoll, um die Depressionssymptome wie Grübeln usw besser in den Griff zu bekommen.
Wenn das Cipralex nicht die erwünschte Wirkung zeigt, dann gibt es noch andere Medikamente, die man ausprobieren kann. Darüber solltest du mit deinem Arzt sprechen.

In D gibt es bei Krankschreibung Lohnfortzahlung und nach 6 Wochen Krankengeld, das sich in der Höhe nach dem vorausgegangenen Verdienst richtet. Wie das in Ö ist, kann ich nicht sagen. Bist du denn aktuell krankgeschrieben?

Der Weg raus aus einer Depression funktioniert leider nicht auf Knopfdruck. Meistens sind das ja Muster, die man schon sehr lange mit sich herumträgt, bevor man in eine akute Depression rutscht. Das zu verändern braucht Zeit, und auch deine aktive Mitarbeit. Hast du denn mit dem Arzt besprochen, was du selbst tun kannst, damit es dir besser geht (Bewegung, Ernährung, Schlaf usw)?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Nili
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Beitrag Do., 15.05.2025, 12:30

lisbeth hat geschrieben: Do., 15.05.2025, 07:10 Machst du eine Psychotherapie?
Bist du denn aktuell krankgeschrieben?
Hi, erstmal an Lisbeth.
Diese Fragen werden ja schon sehr verzweifelt im Text beantwortet. Deswegen ist es hoffentlich für den TE ok, wenn ich kurz für ihn antworte, damit das nochmal geschrieben werden muss, nein er ist nicht in Therapie, fragt doch ob es Möglichkeiten gibt Therapie zu machen wenn man nicht die finanziellen Mittel hat. Und er schreibt ja auch, dass er gerade arbeitet und es eigentlich nicht schafft. Ist also nicht krankgeschrieben.

An den TE,

ich kenn mich in Österreich Therapiemässig leider nicht aus, finds aber unmöglich, dass bzw. wenn man nur Therapie machen kann, wenn man selbst zahlt. Ich denke was das angeht, wäre dein Psychiater der richtige Ansprechpartner eigentlich. Sag ihm doch klar, du hast nicht das Geld Therapie selbst zu finanzieren, ob er dir Wege sagen kann, wie du an Therapie kommst. Hier in Deutschland gibts Beratungsstellen und den sozialpsychiatrischen Dienst die kostenlos und niedrigschwelliger sind. Auch Hilfe und Infotelefone. Ich hoffe, du findest sowas in Österreich auch irgendwie. Im Zweifel kannst du vielleicht auch einfach mal einen Therapeut anrufen und dich beraten lassen was du machen kannst, wohin du dich wenden kannst. Oder eine Klinik. Eine Lösung muss es doch geben.
Auch finanziell, wenn du halt zu krank bist zum arbeiten. Ich versteh das voll, wenns einem sehr schlecht geht, geht das kaum und du hast auch noch die Belastung von Familie usw. Schulden.
Es hört sich alles sehr schwer an. Das tut mir sehr leid für dich
Vielleicht kann dir auch noch ein User aus Österreich noch etwas helfen und dir Tipps geben.

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Beitrag Do., 15.05.2025, 18:47

Rafael2025 hat geschrieben: Do., 15.05.2025, 05:22 Gibt es eine Therapiemöglichkeit für mich und dass ich weiterhin finanziell abgesichert bin? Es hört sich wirklich blöd an, aber ich bin mit diesen Qualen nicht arbeitsfähig.
Kenne mich in Österreich nicht aus. Weiß nicht, was es da für finanzielle Absicherung im Krankheitsfall gibt. Ggf. irgendwas ähnliches wie in D?
In Deutschland bekommt man 6 Wochen volles Gehalt und danach zahlt die Krankenkassen, glaube 60 % oder so des ursprünglchen Lohns.
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Virginia Woolf

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Rafael2025
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Beitrag Do., 15.05.2025, 20:34

Vielen Dank für Eure Antworten. Es freut mich zu hören dass auch Leute gibt die Verständnis haben. Bei vielen ist es ein Tabu-Thema und viele raten „geh arbeiten dann bist du mit den Gedanken woanders“. Ich gebe mir auch Mühe und versuche es, aber mir kommt vor dass ich wortwörtlich dabei untergehe. Dieser Seelenschmerz und dann auch diese Traurigkeit und Appetitlosigkeit machen einen fertig. Manchmal denke ich mir dass es nur einen Ausweg gibt, aber so weit darf man nicht denken. Ich habe Menschen mit Depressionen nie richtig verstanden, bis jetzt. Ich hoffe nur dass das auch mal vorüber geht, ansonsten kann ich mir auf Dauer so ein Leben nicht vorstellen.

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Nili
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Beitrag Do., 15.05.2025, 21:30

Es geht vorüber und es gibt Hilfe! Auch wenn das grad nicht so scheint..

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Kirchenmaus
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Beitrag Fr., 16.05.2025, 06:32

Hallo Rafael,
ich würde mir an deiner Stelle auch Nummern und Adressen für den Notfall aufschreiben oder im Handy speichern. Solche negativen Gedankenspiralen können sich verselbständigen, und da ist es gut, wenn du eine Krisenstelle bereits griffbereit hast.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.


Eskalation
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Beitrag Fr., 16.05.2025, 08:28

Vertragsvereine
Verein für ambulante Psychotherapie 01 402 56 96,
Wiener Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung 01 310 21 00,
PTA psychotherapeutische Ambulanz ÖAGG
01 710 57 64.

Kriseninterventionszentrum 01 406 95 95


Gesundheitseinrichtungen der ÖGK
Mein Gesundheitszentrum Landstraße 05 0766 11 40 310, 05 0766 11 40 312
Mein Gesundheitszentrum Mariahilf 05 0766 11 40 751,
Mein Gesundheitszentrum Floridsdorf 05 0766 11 40 229.


Eskalation
Helferlein
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Beiträge: 65

Beitrag Fr., 16.05.2025, 08:40

Und nicht zu vergessen, Caritas oder pro mente.
https://www.caritas-wien.at/hilfe-angeb ... trum-wien/


theweirdeffekt
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Beitrag Sa., 17.05.2025, 08:02

Viel wurde hier schon gesagt, ganz wichtig finde ich auch die Notfallnummern von Eskalation. Eine kostenlose Anlaufstelle wäre ggf. auch der PSD, keine Ahnung, ob es den in Wien auch gibt.

Vielleicht würde dir eine tagesklinische Betreuung etwas bringen. Hast du den Eindruck, dass das Cipralex wirkt? Bei mir brauchten die damals gefühlt eine Ewigkeit, dann ging es aber wirklich aufwärts. Ggf. sollte auch die Dosis, in Absprache mit deinem behandelnden Arzt, erhöht werden?

Ein Faktor, den du beeinflussen kannst, der auch schon erwähnt wurden: Ernährung. Wirkt sich (auch wenn man sichs ev nicht vorstellen kann) enorm aus. Also Zucker und Junkfood reduzieren, viel Obst und Gemüse. Gib deinem Körper die Bausteine, die er in dieser Krisenzeit benötigt.

Ist deine Partnerin mit im Boot? Also involviert über deine Ängste, Gedanken etc? Oder hältst du sie geheim, versteckst und überspielst sie, um sie nicht zu belasten? Das kann auch dazu führen, dass der Druck wie in einem Kelomat steigt. Das Kann, wie ein Brandbeschleuniger für Ängste etc. wirken. Hast du Freunde, die dich durch diese Phase begleiten? Wäre es eine Überlegung zurückzuziehen - wenn du dich in Wien unwohl fühlst?

Auch in Österreich gibt es im Krankenfall eine gewisse Zeit lang Lohnfortzahlung. Wenn du derzeit nicht arbeitsfähig bist, dann bist du derzeit nicht arbeitsfähig. Bei Schulden kann die Schuldenberatung weiterhelfen.

Da das alles sehr viel ist: welcher Gedanke belastet dich derzeit am Allermeisten? Vielleicht solltest du genau dort den ersten Hebel setzen.

Alles Gute

PS: Depressionen/Ängste SIND scheiße, aber mit einem geduldigen Schritt nach dem anderen kann man da auch wieder rauskommen.
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