Angst vor Nachrichten, Besuch etc.

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Calista
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Angst vor Nachrichten, Besuch etc.

Beitrag Di., 15.04.2014, 21:37

Guten Abend,

vielleicht kennt das jemand.

Ich habe ständig angst wenn es an der Tür klingelt.
Ich habe einfach totale angst, wer davor steht. Es geht nicht darum, dass ich glaube da steht ein Einbrecher, Gewalttäter etc..
Vielmehr habe ich panik, dass die Polizei vor der Tür steht.
Das ist so, seit dem eines Tages zwei (sehr nette) Beamte in meine Wohnung kamen, da ich einen Suizid plante. Ich wurde von ihnen in die Psychatrie gefahren (dort blieb ich 15min und durfte wieder gehen).
Seit dem, habe ich angst, dass es wieder passiert. Oder davor, dass sie kommen und mir eine Todesnachricht überbringen (wohne ja weit weg von Familie).

Das kommt ja aber rellativ selten vor, also dass es an der Tür klingelt.

Belastender ist die panik vor schlechten Nachrichten. Bei jeder Mail, SMS, Watts App Nachricht oder auch Anrufen bekomme ich Herzklopfen, zitter...an das Telefon gehe ich schon gar nicht mehr.
Ständig erwarte ich, dass irgendwer mich wieder blöd anmacht, beleidigt, bedroht oder mir Vorwürfe macht. Leider passiert das sehr oft.
Anscheinendbin ich vielen Menschen sehr lästig.

Jeglicher Kontakt zu Menschen endet darin, dass ich am Ende die Dumme bin
Desswegen habe ich auch fast alle Kontakte abgebrochen.

Ansonsten habe ich keine Angststörung, eher im Gegenteil. Ich bin sehr mutig und habe eigentlich keine Angst. Besonders nicht vor Schmerzen, den Tot oder Gewallt, ich provoziere es sogar sehr oft, dass ich in gefährliche Situationen komme. Mit 16 jahren (da habe ich schon nicht mehr zuhause gelebt) bin ich immer Nachts durch den Park am Bahnhof gegeangen, in der Hoffnung, dass mich irgendwer angreift.

Ich weiß, dass sich hier bestimmt keiner meldet, aber ich musste es einfach mal niederschreiben.

Viele Grüße Caliste
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leyla123
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Beitrag Di., 15.04.2014, 21:59

woher wusste die polizei damals das du suizid machen wolltest? haben die dich einfach so wieder gehen lassen ohne lange nachzufragen? würde dir unbedingt empfehlen mal mit einem therapeuten zu reden, der kann dir bestimmt helfen oder dich zumindest beruhigen. kannst du dir logisch erklären das es keinen grund gibt das die polizei vor deiner tür steht mit einer schlechten nachricht? seitwann hast du denn diese zwangsgedanken? vllt kannst du dein umfeld auch bitten dir keine whatsapp nachrichen und sms zu schicken

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Calista
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Beitrag Di., 15.04.2014, 22:18

Danke für deine Antwort Leyla.
Ich hatte mich damals in einem Forum verabschiedet. Das hat da wohl welche (im anbetracht der letzten Posts) nervös gemacht und haben deswegen die Polizei verständigt.
Ja, durfte nach einem kurzen Gespräch gehen, indem ich natürlich alles geleugnet habe. Wollte da ja keines Falls bleiben.
Ich bin in Therapie, weiß aber nicht ob das ,,wichtig genug" ist darüber zu sprechen. Es gibt noch so viele wichtige Sachen die ich mal ansprechen sollte. Ich glaube auch, dass es keine richtige Angststörung ist...eher so ne art reinsteigern. Ich habe Menschen in einer akuten Panikattake gesehen, davon bin ich weit entfernt und will mir das erst gar nicht anmaßen, es damit zu vergleichen.
Logisch gesehen, ist es unwahrscheinlich, dass ich eine Todesnachricht per Polizei erfahre. An sich ist mir das bewusst. Aber trotzdem ist dieser gedanke irgendwie da.
Seit ungefähr 2 Jahren, aber es hat schleichend angefangen. Nach und nach, alles begann aber mit den plötzlichen und sehr dramatischen verlust von 4 Freunden.
Ich habe schon versucht, wirklich sämtliche Kontakte abzubrechen. Aber wegen meiner Arbeit geht das nicht ganz. Genug mumm, einfach alle ehemaligen Freunde zu blockieren habe ich auch nicht. (erstaunlicherweise, ich will trotzdem irgendwie meine Vergangenheit nicht verlieren.
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leyla123
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Beitrag Mi., 16.04.2014, 21:30

denke schon das du es ansprechen solltest beim thera, der hat bestimmt gute tipps wie du dich in solchen situationen ablenken kannst und nicht in panik verfällst. kann mir vorstellen das es sehr traumatisch für dich war diese freunde zu verlieren, aber denk mal so, die würden sicher nicht wollen das du dich derenwegen so verrückt machst und nicht mehr normal leben kannst oder willst. warum solltest du denn jzt alle kontakte abbrechen? fenke das wäre der falsche schritt da du einsam wärst und tiefer in ein schwarzes loch fallen würdest. hast du hobbys oder andere dinge die dir spass machen und wo du locker sein kannst? lg, pass auf dich auf

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Calista
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Beitrag Mi., 16.04.2014, 23:50

Das Problem ist, das es noch so viel gibt was ich in der Therapie ansprechen muss. (die Therapie hat erst vor kurzen begonnen und ich hab sehr viele Baustellen)
Das mit den Kontakt abbrechen hat nicht nur mit den vermeiden der angst zutun, sondern auch noch ander Ursachen.
Einsam bin ich eh. Ich vermeide schon lange private und/oder emotionale Kontakte.

Ich habe eigentlich nur noch meinen Job (der steht über allem), dort bin ich auch ganz entspannt und locker. Aber auch auf der Arbeit habe ich, wenn zum Beispiel mein Chef mit mir reden will, sofort Panik und grübel was ich falsch gemacht habe. Dabei habe ich noch nie was falsch gemacht und arbeite immer überkorrekt.

Ich habe ständig, ob privat oder beruflich, Panik das wer sauer auf mich ist, angst vor Kritik und Ablehnung.
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leyla123
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Beitrag Do., 17.04.2014, 22:02

was machst du denn beruflich, hast du viel mit leuten zu tun? hattest du dort schon mal Probleme wg deiner angst? was sind deine "anderen baustellen"? finde es schwer dir tipps zu geben wenn ich nur nen teil der Geschichte kenn..

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Calista
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Beitrag Do., 17.04.2014, 22:16

Ja, arbeite im (nennen wir es) sozialen medizinischen Bereich. Möchte nicht näher drauf eingehen, da dann 100% kommt , sowas wie du darf in so einem Beruf arbeiten?“
Auf der Arbeit habe ich das Problem mit der angst nicht wirklich, ich kann ganz normal arbeiten.

Andre Baustellen:
Schweres SVV
Selbsthass
Drogenkonsum
Emotional instabil
Depressionen
Essstörung
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chaosprinzessin
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Beitrag Fr., 18.04.2014, 07:53

Hallo Calista,

ich kenne das, zwar nicht in der Ausprägung, aber das kommt mir bekannt vor. Ich fände es auf jedenfall wichtig darüber in der therapie zu reden!

und deine anderen Baustellen - die kenn ich auch sehr gut. sehr sehr gut...

bleib stark!
Out of suffering have emerged the strongest souls; the most massive characters are seared with scars.

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 18.04.2014, 17:19

Dazu fällt mir eines ein:
Katastrophisierendes Denken und das wiederrum gehört zum generalisiertem Angstsyndrom. Also hast du sehrwohl eine Angststörung und es ist normal, dass du das nicht in allen Bereichen hast. Ich würde das nochmal direkt abklären lassen mit der Angststörung.
Je nachdem was wichtiger ist solltest du irgendwann eine Therapie dagegen machen, das geht gut stationär.
Aber bei den ganzen Baustellen schätze ich das Problem wirklich nur auf Platz drölfzig. Erstmal für die eigene gesundheit sorgen (SVV und Selbsthaß gehört ja doch zusmammen, ebenso der drogenkonsum und die esstörung, hat alles seine verbindung miteinander. dann kannste drüber nachdenken die nächsten schritte zu machen.
..:..

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Calista
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Beitrag Sa., 19.04.2014, 12:21

@chaosprinzessin:
Ich hab dein Thread gelesen. Ja, ich glaube du kennst das alles auch sehr gut. Und bei mir war es früher ja nur, dass ich nicht gerne telefonierte...das hat sich nach und nach gesteigert.
Ich wünsche dir alles alles gute...und toi toi toi fürs Abi.

@Sinarellas:
Ich musste es gleich mal googln: Das ist es!
Vielen lieben Dank. Jetzt weiß ich, dass es keine spinnerei von mir ist, sondern das es das wirklich gibt. Es ,,tut gut" wenn das Kindchen ein Namen hat.
Ja, ich bin ein Komplettpacket. Es hängt alles zusammen. Wenn ich das Grundproblem finde und köse, löst sich der Rest hoffentlich auch.
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