Kann man an Traumatischen Erlebnissen zerbrechen?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Yalom
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Kann man an Traumatischen Erlebnissen zerbrechen?

Beitrag Do., 16.08.2012, 09:59

Hi,

Es geht um folgendes: Ich habe früher Angstzustände gehabt weil ich von meinem Eltern und der Schule
überfordert und extrem unter Druck gesetzt wurde. Ich hatte sosehr Angst vor der Angst dass ich glaubte
"zu zerbechen" wenn ich mich nicht unterdrücke. Wenn ich mir jetzt die Erlaubnis gebe ich selbst zu sein,
gibt es dann selbst die unwahrscheinlichste Möglichkeit dass mir etwas zustößt und ich dadurch wieder so
traumatisiert werde dass ich das gefühl hab paralysiert zu sein?
Muss ich das akzeptieren? Kann die Psyche genauso dauerhaft erkranken wie der Körper, sodass selbst
Denken und Handeln um wieder die Situation unter Kontrolle zu bringen nichts hilft? Muss ich diese
Möglichkeit nicht einfach akzeptieren und mich auf das Risiko aktiv leben einlassen?

Yalom

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Dilemma
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Beitrag Do., 16.08.2012, 12:09

Hallo Yalom,
eine sehr gute Frage ... Könntest du dich denn einfach darauf einlassen aktiv zu leben, trotz Risiken? Mir geht es ähnlich und ich scheiter daran. Mal gelingt es mir mich loszulassen und aktiv zu leben, aber die von mir befürchteten Konsequenzen werfen mich immer wieder zurück und übrig bleibt die Angst. Ein Teufelskreis ...
Gruß Dilemma

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MissX
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Beitrag Do., 16.08.2012, 12:16

Yalom hat geschrieben:Ich hatte sosehr Angst vor der Angst dass ich glaubte
"zu zerbechen" wenn ich mich nicht unterdrücke. Wenn ich mir jetzt die Erlaubnis gebe ich selbst zu sein, gibt es dann selbst die unwahrscheinlichste Möglichkeit dass mir etwas zustößt und ich dadurch wieder so traumatisiert werde dass ich das gefühl hab paralysiert zu sein?
Es ist ein Weg Ängste zu unterdrücken, um sie nicht mehr zu spüren.

Man kann aber auch einen anderen Umgang mit ihnen lernen. Zum Beispiel die kognitivie Verhaltenstherapie kann da wissenschaftlich nachgewiesen zum Erfolg führen.
Also ich glaube nicht, dass es wieder so wird wie damals, wenn du du selbst bist. Denn du bist älter geworden und hast dich verändert. Jeder Mensch verändert sich jeden Tag. Du bist nicht mehr der gleiche Mensch, wie damals und wirst deshalb anders reagieren. Du schreibst ja selbst, dass es jetzt unwahrscheinlich ist, dass es wieder so wird.
Gibt es denn überhaupt momentan irgendwas, was realistischerweise die Ängst auslösen könnten, die dir damals deine Eltern "eingetrichtert" haben?

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Thread-EröffnerIn
Yalom
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Beitrag Do., 16.08.2012, 12:59

Stimmt es denn faktisch dass es diese Möglichkeit gibt?

Von der Verhaltenstherapie habe ich schon gehört, ich habe ein sehr
gutes buch, was mir gerade hilft. : Im Gefühlsdschungel. Dilemma vielleicht hilft dir auch dieses buch: ... 155&sr=8-1

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass man nicht einfach aus diesem teufelskreis ausbrechen kann, weil die
Gewohnheiten zu stark sind, deswegen brauchst du eine Art "Trainingsplan". Da hilft dir dieses Buch.

Yalom

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Antnonia
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Beitrag Sa., 18.08.2012, 20:57

Hi Yalom,

in der Kindheit und der Pubertät soll man in verschiedenen Phasen verschiedenes lernen, um später zurechtzukommen. Du schreibst nicht wie alt du warst, als du die Probleme mit Eltern und Schule hattest, aber offenbar hast Du dir ein falsches Ergebnis eingehandelt. Du könntest versuchen, einen Erziehungsratgeber für die Phase in der du größten Schwierigkeiten hattest zu lesen und herauszufinden, was dir deine Umgebung damals beibringen hätte sollen was die Defizite waren und ob du dir in dem Bereich jetzt selber Nachhilfe geben kannst.

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