Wenn etwas über Jahre "wächst", weiß man zunächst nicht, wo man anfangen soll.
Ich denke es fing bereits mit 15 Jahren an, vielleicht sogar früher, dass ich zu hause den Herd kontrolliert habe. Nicht einmal, nicht zweimal, vielmals. Das gleiche mit Steckern, Lichtschaltern, teils absurden Geräten, die ich tagelang, wochenlang nicht einmal an hatte.
Mehrmals habe ich professionelle Hilfe gesucht und auch eine Psychotherapie begonnen, aber es half mir nichts, hatte stets das Gefühl, dass man der Ursache, dem Kern nicht auf den Grund findet. Also man stocherte herum, das was ich angab, wurde irgendwie ursächlich gesehen.
Dieses Phänomen begleitet mich jetzt seit ca 20 Jahren. In meiner Wohnung kontrolliere ich alles, wenn ich sie verlasse, je länger ich sie vorhabe zu verlassen, desto heftiger die Kontrollen. Ich kontrolliere Dinge, die unnötig sind und dann so häufig, dass ich teilweise bis zu 30min brauche, bis ich mal raus komme, bin dann total genervt, verschwitzt und fertig.
Da ich mich auch in meiner Lebensqualität, nach draußen zu gehen, zum Sport oder sonstiges, zu Freunden etc, nicht nehmen lassen möchte, habe ich mich damit fast arrangiert. Eben nur fast.
Es nervt, insbesondere wenn ich zur Arbeit fahre, ich bereits Abends bereits alles so vor, dass ich morgens nur noch "wenig" kontrollieren muss. Besonders der Herd, brennbare Elemente wie das Bügeleisen und Kaffeemaschine etc sind in meiner Kontrollwut.
Ich habe mein eigenes Verhalten bereits analysiert, festgestellt, je mehr Stress ich habe, beruflich oder privat, desto heftiger natürlich die Kontrollen. Ebenso habe ich herausgefunden, wenn ich wirklich nur einmal schaue, mich dann zwinge kein weiteres mal zu schauen, komme ich schneller weg als wenn ich mehrfach schaue, also je öfter ich nachsehe, desto unsicherer werde ich, bis ich irgendwann nur noch genervt bin, nach 50x nachsehen, ob der Herd aus ist, den ich morgens beispielsweise nie an hatte.....verlasse ich dann die Wohnung.
Zuletzt war ich vor 3 Jahren bei einem Arzt, der mir zwar anfangs half mit Protokollen, die wir gemeinsam durch gingen, aber irgendwann kam er nicht mehr weiter.
Ich habe mich inzwischen arrangiert mit dem Gedanken, diese "Krankheit" chronisch mit ins Grab zu nehmen, doch vielleicht kann ich Symptome lindern und vielleicht auch kann mir jemand hier helfen?
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