Borderline oder Zwang? Beides??

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Mustermaus
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Borderline oder Zwang? Beides??

Beitrag Mo., 12.10.2015, 22:08

Mir ist bewusst, man stellt ungern Ferndiagnosen... Dennoch beschäftigt mich das Thema ungemein, denn ich bin manchmal total am Ende. Mittlerweile so verzweifelt, dass ich manchmal über Suizid nachdenke (dem Gefühl nach wegen meiner Zwanghaftigkeit), weil ich mir einbilde, dass ich mich nie ändern kann... Momentan ist es nicht wegen der Einsamkeit, fehlendem Vertrauen, Selbstmitleid, etc sondern weil ich mit meinem Leben komplett überfordert bin... Das war ich früher auch, aber doch bin ich in gewisser Hinsicht stabiler geworden. Perspektiven und Pläne hab ich weiterhin keine, das war jedoch nie anders. Mein Selbstbild hat sich hingegen nicht viel geändert (obwohl ich in der Zwischenzeit beinahe 28 bin).

Bitte meinen Selbstmordgedanken nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken, zwischen "darüber nachzudenken" und es "zu tun" liegen Welten!! Ich nehme in diesen Situationen oft Drogen oder sonstige Medikamente, um mich nicht weiter fertig zu machen und einen "Reset herbeizuführen" . Mich selbst zu schlagen bringt nicht immer die ersehnte Beruhigung, weil ich mir keine bleibenden (äußerlichen/ ästhetischen) Schäden hinzufügen möchte. Ich bin endlich an einem Punkt, wo ich eine eigene Wohnung habe und bald geht mir die Kohle aus, die Miete zu bezahlen.

Das ärgert mich -  weil ich mich offenbar schon darauf freue, entweder auf der Straße zu landen oder in ein anderes Land zu flüchten und genauso auf der Straße zu leben. Den einzigen Vorteil hätte ein warmes Land, dass ich im Winter nicht frieren muss...

Ich denke mir dann jedenfalls, entweder mache ich ganz Schluss oder versuche mich zur Überbrückung zu betäuben. Ich kann es mir derzeit Wort wörtlich nicht leisten, zb wegen einem gebrochenen Arm seelisch noch tiefer zu sinken und (noch mehr) arbeitsunfähig zu werden... Mehr, als eine geringfügige Beschäftigung habe ich mein Leben lang bedauerlicherweise noch nie geschafft. Ja ich weiß, nicht für alle nachvollziehbar :( Ich denke immer, morgen habe ich vielleicht nicht mehr so starke Stimmungsschwankungen und bin wieder motiviert. Das stimmt auch manchmal...

Habe das Gefühl, dass meine Zwanghaftigkeit (=Angst) seit meiner Drogenpsychose (vor 2 Jahren) zugenommen hat... Jedenfalls habe ich da glaub ich schleichend eine (vor allem sich auf Gewand bezogene) Sammelleidenschaft entwickelt. Das ist die Seite, die mich am meisten belastet bei der Störung- sofern es eine ist. Bis dato wurde nur BPS festgestellt (von zwei voreinander unabhängigen Psychologinnen / beide mit diesem Spezialgebiet).

Mittlerweile zweifle ich aber an dieser Diagnose, da (sofern ich richtig verstanden habe) eine starke Zwanghaftigkeit auch zu SVV bzw "Borderline ähnlichen Symptomen" führen kann. Ich war mal ein halbes Jahr in Therapie und das einzige, was ich meiner Therapeutin aus der Nase ziehen konnte war das Adjektiv "psychotisch".

Zb wenn ich 5h joggen gehe (aus Selbsthass wegen übermäßigem Essen)  ohne vorherigem Training (mind. 2 Monate keinen cm gelaufen) und mein Knie nach 2h verdammt weh tut und ich deswegen nur schlechter laufen kann... und mir dann sage, "Na, die Strecke rennst jetzt aber schön nochmal und zwar schneller, deine Leistung und die verbrannten Kalorien waren nämlich lächerlich wenig..." => ist das nun wegen der Zwanghaftigkeit?! (Anmerkung: Essstörungen habe ich noch teilweise, in der Pubertät litt ich an Anorexie). Dass ich mir damit Schmerzen zufügen will, ist wohl klar. Aber der Selbsthass kann doch genauso aus der Zwanghaftigkeit resultieren, oder?

Oder dass ich keine Nähe zulassen kann... Habe gelesen, dass zb Messies ihre Lebensweise anderen nicht zumuten möchten und aus diesem Grund sich völlig aus dem Gesellschaftsleben zurückziehen.

Zwangsgedanken quälen mich auch zeitweise, möchte jetzt nicht detailliert drauf eingehen- belegt nur meine Zwangsstörung.

Soll jetzt aber nicht heißen, Vertrauen hab ich mittlerweile gelernt -  das wäre eindeutig gelogen. Nein, treibe mich ziellos auf diesem Planeten herum, ohne zu wissen, warum ich da bin und wer mich damit quälen wollte...

Was denkt ihr? Wäre für Eure Meinungen äußerst dankbar...

Allerliebste Grüße,
Mustermaus

Ps : sorry, dass es teilweise unübersichtlich geworden ist, wäre aber sonst evt noch länger geworden :((

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Alienia
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Beitrag Di., 13.10.2015, 20:47

Ja, also es gibt auch ne kombinierte Persönlichkeitsstörung. Zwanghaft und Borderlin z. B.

Kommt sogar recht häufig vor.... Grund vereinfacht gesagt, weil man als Borderliner oft das Gefühl hat, keine Kontrolle und kein Halt zu haben... und das dann mit der Zwangsstöung ausgleicht mit der man ja ein scheinbar Kontrolle über irgendwas hat.
Klar und ne Psychose ist ja auch ein ziemlicher Kontrollverlust. Eigentlich klar, dass die dann zunimmt. Kontrolle im Chaos zurück erlangen.

Aber eigentlich kann man das ja leicht feststellen, welche Diagnose du genau hast.
Aber eigentlich bringt das ja auch nicht so viel. Ändert ja auch nichts, dan deinen Problemen. Wenn du mit dem Therapeuten offen sprichst, ist es ja auch nicht sooo wichtig, welchen Namen alles hat. Hauptsache die Therapie hilft dir.

Dein Joggen würde ich eher als Selbstbestrafung sehen. Du willst dich bestrafen, weil du zuviel gegessen hast. Also du willst dir selbst schaden. Ist ja auch ein Selbstschädigendes Verhalten.

Ansonsten gibt es halt ausführliche psychologische Tests bestehend aus Fragenbögen und Gesprächen und daraus resultieren dann die Diagnosen. Alles andere ist schwachsinn.
Und in nem Forum kann eh keiner die Diagnose stellen.

Warum sind die die Diagnosen überhaupt so wichtig?
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
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Hope°
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Beitrag Di., 13.10.2015, 21:52

Mhh...
Diagnosen zu stellen funzt hier natürlich nicht.
Wenn du aber schreibst, dass 2 auf borderline spezialisierte Therapeutinnen dir diese Diagnose stellten, dann-ja dann wundert es mich nicht, dass BPS bei dir heraus kam.
All die Symptome könnten auch für eine komplexe Traumafolgestörung stehen. Ob du schwer traumatisiert bist und in Folge dessen solche Bewältigungsstrategien zur Kompensation benötigst könntest du herausfinden, in dem du mal vielleicht in Richtung Traumatisierung schaust.

Ansonsten ist es ja eigentlich auch egal wie das Kind heißt, wichtig ist, dass du eine kompetente Begleitung findest.

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Mustermaus
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Beitrag Di., 13.10.2015, 22:16

Hope° hat geschrieben: Wenn du aber schreibst, dass 2 auf borderline spezialisierte Therapeutinnen dir diese Diagnose stellten, dann-ja dann wundert es mich nicht, dass BPS bei dir heraus kam.


Ansonsten ist es ja eigentlich auch egal wie das Kind heißt, wichtig ist, dass du eine kompetente Begleitung findest.

Ja, war auch meine Meinung... Dass gerade die Spezialisten in ihrem Gebiet mit Vorliebe einem die Diagnose verpassen. Darüber habe ich mich damals mit meiner (Ex) Therapeutin unterhalten und sie meinte, dass "BPS Psychologen" nur ein feineres Gefühl für kleine Details haben und es daher besser feststellen können. Sie hat sich bedauerlicherweise trotzdem nicht geäußert, was sie für ein Bild von mir hat...


Und ja, es geht momentan um einen Therapieplatz, deswegen musste ich die Tests erneut (wo anders) ausfüllen und Gespräche führen... Ich hoffe eben, dass ich eine Therapeutin bekomme, die sich mit mir auskennt :( weil meine letzte Thera ist ziemlich in die Hose gegangen und ich befürchte, die Therapeutin war mit mir irgendwie ein wenig überfordert...
Zuletzt geändert von Mustermaus am Di., 13.10.2015, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Mustermaus
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Beitrag Di., 13.10.2015, 22:41

Alienia hat geschrieben:Ja, also es gibt auch ne kombinierte Persönlichkeitsstörung. Zwanghaft und Borderlin z. B.

Ansonsten gibt es halt ausführliche psychologische Tests bestehend aus Fragenbögen und Gesprächen und daraus resultieren dann die Diagnosen. Alles andere ist schwachsinn.
Ich kann nur nicht mehr wirklich unterscheiden, was ich warum mache und was ich dagegen unternehmen kann... Deswegen wäre mir wichtig zu wissen, was genau im Vordergrund steht... Danke schon mal für Eure Ideen.

Muss leider noch ein Monat auf nen Therapieplatz warten und ich habe oft das Gefühl, bis dahin unterzugehen...

Wie gesagt, Diagnose hab ich genau mit dieser Methode zwei mal erhalten... Einmal vor 1,5 Jahren und dann wieder vor einem Monat. Aber vielleicht sind die Symptome einfach sehr ähnlich und vermischen sich so sehr, dass es nach BPS aussieht und mittlerweile in Zwangsstörung übergegangen ist.... (?)

Es ist halt leider auch so, dass ich über meine Zwaenge persönlich natürlich nicht so leicht reden kann und es bestimmt eine Weile dauern wird, bis ich mit der Thera daran arbeiten kann... Am liebsten wäre mir logischerweise, meine Probleme alleine bewältigen zu können :'(
~ ~ ~ ~

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Carpincha
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Beitrag Mi., 14.10.2015, 07:16

Hallo Mustermaus,

solltest du tatsächlich an einer Borderlinestörung leiden (und nach deiner Schilderung finde ich den Gedanken jetzt zumindest nicht abwegig), ist es nicht verwunderlich, wenn du dazu auch noch eine Zwangsstörung hast. Borderline geht ja im Normalfall mit verschiedenen Begleiterkrankungen einher (Stichwort Komorbidität).

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Tilda
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Beitrag Mi., 14.10.2015, 09:47

Liebe Mustermaus,
hier wirst du keine zuverlässige Diagnose bekommen können. Es würde dich nur noch mehr verwirren...
Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass eine BPS oft auch mit den unterschiedlichsten Zwangshandlungen einhergeht. Ich wünsche dir, dass die Zeit bis zum Beginn deiner Therapie schnell vergehen wird... Versuch dich abzulenken. Und ich drück dir die Daumen, dass du dort eine handfeste Antwort auf deine Fragen bekommen wirst. Mich hat es irgendwie beruhigt, als ich endlich erfahren habe was Sache ist und wo ich mich einordnen kann.

Alles Gute!

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Tilda
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Beitrag Mi., 14.10.2015, 09:59

Mustermaus hat geschrieben:Es ist halt leider auch so, dass ich über meine Zwaenge persönlich natürlich nicht so leicht reden kann und es bestimmt eine Weile dauern wird, bis ich mit der Thera daran arbeiten kann... Am liebsten wäre mir logischerweise, meine Probleme alleine bewältigen zu können :'(
Probleme, wie du sie hier beschreibst, wirst du niemals alleine lösen können. Und dass du nicht gleich mit ihr über deine Zwänge sprechen kannst, das ist absolut menschlich und nachvollziehbar. Dazu braucht es viel Vertrauen und das muss sich erst einmal entwickeln. Eins nach dem anderen. Dann wird das schon werden!

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Mustermaus
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Beitrag Mi., 14.10.2015, 10:01

Und was ist das, wenn ich verschimmelte Nahrungsmittel zu mir nehme, Zwang (Sparsamkeit) oder SVV!? Ich verstehe mich nämlich überhaupt nicht... Das ist schon seit meiner Anorexie mein Hobby (ca vergangen 16 J.). Kann es eine Mischung aus Zwang und SVV sein?

Wenn ich in Gesellschaft esse (was mir unheimlich schwer fällt), würde ich auch am liebsten Leuten vom Teller die Reste wegessen und nur selten etwas, was mir schmeckt. Esse recht oft etwas Ungenießbares, unter anderem um weniger davon zu verschlingen und eben weil ich ja nicht das Feinste haben muss.

Ich kann es nicht anders erklären, aber ich spüre dadurch besser den Unterschied zwischen angenehm und unangenehm, die Abwechslung bzw ich hab ein ausgeglichenes Gefühl, wenn ich mich sabotieren kann.

Meine Gesundheit interessiert mich nicht wirklich, nur die Ästhetik (also schlapp auszusehen wegen einer Krankheit ist mir wiederum total peinlich und ich fühle mich dann nicht liebenswert).

Es ist gleichzeitig auch so, dass ich mir krankhaft viele Gedanken mache über Umweltschutz und mich die Wegwerfgesellschaft total aufregt (sorry dafür).

Bis zu einem gewissen Grad kann ich es in einer Beziehung tolerieren, aber es nervt mich letzten Endes so sehr, dass es zur Trennung beitragen kann. Ich rede zwar leider selten über Probleme und Dinge, die mich belasten, aber ich habe jedes mal das Gefühl, es gibt nur zwei Möglichkeiten: akzeptierten oder abhauen.

Ich kann und möchte niemanden ändern oder jemandem auf die Nerven gehen, eher versuche ich mich anzupassen und übernehme dabei sogar die komplette Persönlichkeitsstruktur meines Gegenübers. Das ist unter anderem der Grund, warum mich Kleinigkeiten schon so wahnsinnig fertig machen...

Wenn mich eben irgendwas stört, kann ich es nicht filtern, sondern identifiziere mich damit. Sprich, ich entwickle mich zu einem Menschen, der ich nicht sein möchte.

Ich fühle mich wie ein Kind, das noch keine fixe Persönlichkeit entwickeln konnte und stets alles "abschaut". Ich bin sozusagen nicht stark genug und änderbar... Ich nehme auch kleinste Details intensiv wahr und bin äußerst sensibel. Daher überbewerte ich Dinge teilweise - wobei mein Freund behauptet "immer", ich sehe das jedoch anders!

Ich konnte dieses Phänomen jedenfalls nie wirklich durchschauen... Was essbar und gut ist, schenke ich gerne weiter und esse mit Vorliebe nur schlechtes Zeug.

Meine Mutter schimpft bis heute permanent mit mir deswegen und meint, ich würde irgendwann Magen /Darmkrankheiten bekommen, aber sowas interessiert mich ehrlich gesagt nicht mal ansatzweise... Ich fasse es eher so auf, dass endlich mal was passieren würde bzw ich stelle mich meinem Schicksal.

Ich überlasse generell viele Dinge dem Glück oder Unglück... Denke auch oft, dass mir sowieso nie was zustoßen kann. Da taucht schließlich manchmal mein Verfolgungswahn auf, Auserwählte/ Roboter / etc zu sein und ganz viel wirres Zeug... Aber damit fange ich jetzt lieber nicht an, sonst landen wir bei meiner Psychose

Danke für Eure Aufmerksamkeit,
Mustermaus

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Mustermaus
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Beitrag Mi., 14.10.2015, 13:34

Mustermaus hat geschrieben: Aber damit fange ich jetzt lieber nicht an, sonst landen wir bei meiner Psychose
korrigiere :
bei meinen psychotischen Gedankengängen
klingt so möglicherweise richtiger...

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 14.10.2015, 14:08

Mustermaus hat geschrieben:Und was ist das, wenn ich verschimmelte Nahrungsmittel zu mir nehme, Zwang (Sparsamkeit) oder SVV!? Ich verstehe mich nämlich überhaupt nicht... Das ist schon seit meiner Anorexie mein Hobby (ca vergangen 16 J.). Kann es eine Mischung aus Zwang und SVV sein?

Wenn ich in Gesellschaft esse (was mir unheimlich schwer fällt), würde ich auch am liebsten Leuten vom Teller die Reste wegessen und nur selten etwas, was mir schmeckt. Esse recht oft etwas Ungenießbares, unter anderem um weniger davon zu verschlingen und eben weil ich ja nicht das Feinste haben muss.

Könnte ja auch nicht svv sein sondern von einem Gefühl von Wertlosigkeit stammen, dass du das Gefühl hast, dass du normales Essen nicht verdienst?


Was hindert dich, das mit der Therapeutin zu besprechen?

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Mustermaus
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Beitrag Mi., 14.10.2015, 15:17

münchnerkindl hat geschrieben: Könnte ja auch nicht svv sein sondern von einem Gefühl von Wertlosigkeit stammen, dass du das Gefühl hast, dass du normales Essen nicht verdienst?

Was hindert dich, das mit der Therapeutin zu besprechen?
Unter anderem... Aber wenn mir dadurch was passieren würde, würde es mir auch nen Kick geben. So ungefähr, wie wenn ich von der Explosion in London Underground in der Zeitung lese und mir denke, wie gerne ich dabei gewesen wäre.

Habe heute vor ca 1,5 Jahren abgelaufenen Lachs in Öl (schon längst geöffnet) im Glas gegessen, hat auch schon etwas eigenartig ausgesehen (sowas finde ich manchmal in Ecken vom Kühlschrank meiner Mutter) Ich denke aber absolut nicht daran, dass es mir schaden könnte, weil ich ja so "auserwählt" bin. Ja, mag für manche krass klingen...

Früher hab ich das aber extra gemacht, weil ich mich ständig mit irgendwas vernichten wollte.

Abwechslung zwischen übermäßiger, schädlicher Fressucht und Hungern. Einen Mittelweg kannte ich nie und kann mich auch heute schlecht daran halten... Mein Alkoholkonsum war genauso strukturiert, hab ständig sche*ße gebaut.

Therapieplatz wird mir leider erst zugewiesen, bin aber momentan ziemlich am Boden...

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 14.10.2015, 15:42

Mir kommt es so vor, als ob du hier mit deinen Symptomen prahlen willst.....

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Beitrag Mi., 14.10.2015, 17:01

münchnerkindl hat geschrieben:Mir kommt es so vor, als ob du hier mit deinen Symptomen prahlen willst.....
Nein, versuche mich selbst zu verstehen... Akut sind bei mir momentan Zwaenge, die mich fertig machen.

Diesen Text hier formuliere ich auch schätzungsweise 20x um, bevor ich ihn poste. Glaub mir, das ist wahnsinnig anstrengend... Vor allem, weil ich längst wegfahren sollte. Habe ununterbrochen Terminprobleme!

Ich bilde mir ein, dass es wesentlich einfacher ist, meine Situation nachzuvollziehen, wenn man die Wurzeln der Probleme kennt. Darum stehen hier  ausführliche Berichte... Dem Gefühl nach ersetzt eine "Störung"  bei mir laufend die andere bzw die vermischen sich und ich habe keinen Überblick mehr.

Ich weiß leider oft nicht mehr, was ich mir einbilde und was der Realität entspricht. Vielleicht existiere ich nicht mal, keine Ahnung ob es dieses Forum gibt, ob andere die Buchstaben sehen, die ich schreibe oder alles nur von jemandem geträumt wird und ich lediglich ein Objekt bin.

Je  weniger ich schlafe, desto heftiger verliere ich mich in einer irrealen Welt, dafür werden aber meine Zwaenge besser. Ich bin nach dem Schlafentzug generell besser gelaunt und entspannter... Dann muss ich mir aussuchen, was mir lieber ist. Denkst Du tatsächlich, das macht mir Spaß? Früher machte ich Schlafentzug wegen Quälerei/ Selbsthass/Angstzustände in der Nacht, heute eher eine Methode zur Verdrängung.

Aber wie soll man das verstehen, wenn man den Ausgangspunkt nicht kennt? Ja- ich weiß, wieder die zwanghafte Denkweise, alles ganz genau machen zu müssen und in der richtigen Reihenfolge.

Ich versuche mich nicht grundlos zu erkundigen. Der Therapeutin werde ich es so offen leider nicht erzählen können, aber hier ist es mir ehrlich gesagt vollkommen egal, da ich anonym bin...

Danke jedenfalls für Deinen Hinweis, vielleicht hab ich eben gar kein Problem, nur mein Umfeld möchte es mir einreden. Bzw was sind schon Probleme, das ist eine Definitionsfrage...
Denn ich finde mich im Grunde vollkommen normal, mein größtes Problem ist lediglich, dass ich keinen Bock aufs Leben habe.

Andere akzeptierten mich nicht so, wie ich bin, sondern wollen mich immer wieder ändern... Ich will gar niemanden in meiner Nähe haben, aber trotzdem ziehe ich Menschen an wegen meiner förmlichen Höflichkeit und angenehmen Art (NEIN, das ist keine Angeberei). Es nennt sich "Maske"... Nur kann ich das nicht ewig vorspielen, es wird mir bald zur Last. Ich stoße ständig jeden nur weg, weil mir die Verletzungen gereicht haben für ein ganzes Leben...

Vermutlich hast Du meine Beiträge bedauerlicherweise nicht von Anfang an gelesen. Das ist äußerst schade, denn so hast Du kein ganzheitliches Bild von mir...

LG, Mustermaus

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 14.10.2015, 17:57

Das hört sich ernsthaft heftig an.

Was ich vorschlagen würde, dich in eine stationäre Therapie zu begeben, in einer Klinik, die sich auf die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen spezialisiert hat.

Um diese ganzen Probleme und Symptome zu klären hast du doch die Therapeutin, oder? Ich meine, ja, von der Leber schreiben kannst du dir das ganze hier klarerweise. Und ein paar Sachen, die du beschreibst kommen mir auch durchaus bekannt vor. Aber HILFE dafür bekommen, dafür sind deine Probleme doch zu ernsthaft und tiefgreifend, das ist dir hoffentlcih klar, oder?

Ich meine, wenn du einen Herzinfarkt hast kann dir ein Thread in einem Onlineform doch auch nur den Rat geben, ruf den Notarzt, ab ins KKH.

Also, super, dass du dich hier erstmals traust, das auszusprechen, aber das kann nur der erste Schritt sein, dich zu überwinden, mit diesen Problemen im realen Leben Hilfe zu suchen.

Was glaubst du denn was schlimmes passieren könnte, wenn du diese ganzen Sachen einem Therapeuten von Angesicht zu Angesicht sagst?

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