scars hat geschrieben: Hatte gehofft es schreibt jetzt jemand, dass er es selbst in den Griff bekommen hat... oder zumindest verbessert.
Es klingt mir immerhin Meinem ähnlich, obs dasselbe ist, kann ich nicht sagen.
Aber vertraut klingt es mir schon. V.a. die Intensität, die heftig ist, aber "ungebunden" an etwas Anderes wie einen Zustand oder einen Trigger etc.
Ich hab das für mich so aufgedröselt : Erstens ist es was ganz Normales, grade für jemand wie mich, der bindungslos zu Menschen aufgewachsen ist. Das erklärt mir die Heftigkeit, Intensität und das Überflutende an den Gefühlen. Zuwendung, Resonanz v.a.! ist ja was Existentielles, da kann ich nicht drüber diskutieren oder entscheiden, ob ich das haben will oder nicht, das "ist". Punkt.
Deshalb steht für mich auch fest, dass es ein "Weghaben" dieser Gefühle nicht geben wird. Das wäre ähnlich, als wenn ich mir den Durst abgewöhnen wollte, weil ich nichts zu trinken finde. Geht einfach nicht.
Da nimmt es für mich den Anfang : Akzeptieren, dass diese Intensität etc. nicht weggehen wird. Weil : Existenziell Nötiges war nicht und ist in dem Maß wie nötig auch nicht nachholbar.
Aber : Es gibt dennoch "Antworten" auf diese Gefühle, auch im Jetzt meines fortgeschrittenen Alters von Mitte 50.
Da bin erstmal ich selber, die ich lernen musste und muss, mir eine gute Mutter zu sein. Jetzt nicht (nur) im Hinblick auf "inneres Kind" oder so, denn die Gefühle, die du da beschreibst, sind bei mir nicht an was Kindliches im Erleben per se gebunden.
Dann hol ich da viel in meiner Phantasie nach : Hab seit Kindertagen schon eine Phantasiewelt, die ich mir so zurechtdenke, wie ich das grade brauche. Idealwelt halt.

Ist natürlich nichts für Menschen, die sich eh gern in Phantasien verlieren dann oder Phantasie und Realität leicht vermischen.
Und dann nehm ich da schon auch mit, was es vom Außen geboten bekommt, mein Inneres. Z.B. auch aus der Beziehung zum Thera oder auch zu Freunden. Bis jetzt nie groß diskutiert mit den Betreffenden, da irgendwie nie wirklich nötig. Vielleicht, weil mir eh schnell klar war, dass es das, was ich da brauche, 1:1 eh nie geben wird, da ist die Zeit dafür einfach vorbei. Ich kanns nicht sagen, aber bisher hatte ich noch nie weder Anlass noch Bedürfnis, das mit den Betreffenden zu bereden oder auszusprechen ihnen gegenüber.
Da es auch nicht an das Kindliche per se bei mir gebunden ist, beherrscht es dann auch nicht die jeweilige Beziehung oder wird zum Benutzen resp. "Aussaugen" des Betreffenden. Das ist eher sowas ganz ganz Frühkindliches, das sich eh nicht in Worte packen ließe oder via Körper ausdrücken in Gestik, Mimik, Tun etc.
Ich nehm da dankbar, wenn ich was bekomme, das mir eh "mitgeliefert" wird in der Beziehung.
Inzwischen jedenfalls.
Anfangs ging es mir so wie dir : Da war jedes Bissl, das ich mitgeliefert bekam, nur Qual, weil es die Bedürftigkeit an sich so dermaßen spürbar gemacht hat... Find ich auch keine Worte dafür.
Am ehesten vergleichbar mit einem fast Verdursteten, der grad aus der Wüste kommt und die ersten Schlucke Wasser trinken will : Tut höllisch weh, schlucken geht kaum und der Körper wehrt sich erstmal gegen das Wasser, obwohl ers so dermaßen braucht.
Seit ich mehr mit dem Vegetativen in mir direkt arbeite, beruhigt sich auch das zunehmend, bzw. kann ichs leichter "runterreguliert" bekommen, auch die Intensität.