Psychotisch oder Derealisation?
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gentlegourmet
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, 22 - Beiträge: 2
Psychotisch oder Derealisation?
Hallo an Alle,
meine Thera meint ich hätte ein psychotisches Erleben gehabt, hingegen meine Psychiaterin ist der Meinung es wäre nur psychosenahe gewesen.
Ich weiß jetzt nicht was ich glauben soll. Vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen.
Hier zu meinem Erleben:
Plötzlich war alles fremd. Als wäre es der erste Tag auf dieser Welt. Ich hatte plötzlich das Gefühl ich gehöre nicht hierher und ich müsste dorthin zurückkehren wo ich eigentlich hingehöre. Ich habe überlegt, ob es eine Gabe ist all das jetzt so zu sehen. Manchmal dachte ich man kann den anderen nicht trauen, da ich jetzt mehr wüsste, sie im selben Boot sitzen würden wie ich, deswegen könnten sie mir nicht helfen. Ich dachte mir vielleicht ist es eine neue Bewusstseinsform.
Ich hatte riesengroße Panik davor dass wir sterben werden und davor, dass ich mich nicht erinnern konnte was vor der Geburt war. Das hat mich verrückt gemacht. Ich hatte das Gefühl bald deswegen durchzudrehen, ich habe es nicht ausgehalten nicht zu wissen was nach dem Tod kommt.
Ich wollte herausfinden was wir hier auf dem Planeten machen, ich hatte irgendwie das Gefühl es hätte sich bis jetzt keiner damit beschäftigt. Ich habe mich dann stundenlang mit Religionen, der Evolution, Nahtoderfahrungen beschäftigt.
Ich konnte nicht schlafen. Ich wollte nicht die Kontrolle verlieren. Wo bin ich während ich schlafe, ich wollte nicht schlafen müssen. Ich habe mich so kontrolliert gefühlt deswegen. Irgendwas lenkt uns doch, man ist hier gefangen in diesem Körper, in diesem Gebäude und auf diesem Planeten.
Es kam mir so komisch vor, dass ich meine Arme bewegen kann, ich ein Gehirn habe welches ich nicht sehe und ich ein Gesicht habe. Ich weiß noch, als ich mich sehr heftig erschrocken habe, weil ich das Gefühl hatte jemand anderer wäre plötzlich bei mir, doch das war bloß ich, mein Körper.
Meine Zwangsgedanken?, wenn das überhaupt welche waren, haben sich massiv verstärkt. Ich dachte zum Beispiel, dass der Mann, der vorbeigeht ein Messer ziehen wird und mich absticht oder meine Mutter mich vergiften könnte wenn sie essen zubereitet und dass Menschen über mich reden, alle mich anschauen.
Irgendwann habe ich angefangen logisch herzuleiten, dass diese Wahrnehmung nicht gesund ist und ich habe mich deswegen bewusst dafür entschieden sie nicht mehr zu befürworten.
Ich habe nie etwas gehört oder gesehen was nicht da war.
Heute geht es mir wieder gut. Ich bin wieder stabil.
meine Thera meint ich hätte ein psychotisches Erleben gehabt, hingegen meine Psychiaterin ist der Meinung es wäre nur psychosenahe gewesen.
Ich weiß jetzt nicht was ich glauben soll. Vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen.
Hier zu meinem Erleben:
Plötzlich war alles fremd. Als wäre es der erste Tag auf dieser Welt. Ich hatte plötzlich das Gefühl ich gehöre nicht hierher und ich müsste dorthin zurückkehren wo ich eigentlich hingehöre. Ich habe überlegt, ob es eine Gabe ist all das jetzt so zu sehen. Manchmal dachte ich man kann den anderen nicht trauen, da ich jetzt mehr wüsste, sie im selben Boot sitzen würden wie ich, deswegen könnten sie mir nicht helfen. Ich dachte mir vielleicht ist es eine neue Bewusstseinsform.
Ich hatte riesengroße Panik davor dass wir sterben werden und davor, dass ich mich nicht erinnern konnte was vor der Geburt war. Das hat mich verrückt gemacht. Ich hatte das Gefühl bald deswegen durchzudrehen, ich habe es nicht ausgehalten nicht zu wissen was nach dem Tod kommt.
Ich wollte herausfinden was wir hier auf dem Planeten machen, ich hatte irgendwie das Gefühl es hätte sich bis jetzt keiner damit beschäftigt. Ich habe mich dann stundenlang mit Religionen, der Evolution, Nahtoderfahrungen beschäftigt.
Ich konnte nicht schlafen. Ich wollte nicht die Kontrolle verlieren. Wo bin ich während ich schlafe, ich wollte nicht schlafen müssen. Ich habe mich so kontrolliert gefühlt deswegen. Irgendwas lenkt uns doch, man ist hier gefangen in diesem Körper, in diesem Gebäude und auf diesem Planeten.
Es kam mir so komisch vor, dass ich meine Arme bewegen kann, ich ein Gehirn habe welches ich nicht sehe und ich ein Gesicht habe. Ich weiß noch, als ich mich sehr heftig erschrocken habe, weil ich das Gefühl hatte jemand anderer wäre plötzlich bei mir, doch das war bloß ich, mein Körper.
Meine Zwangsgedanken?, wenn das überhaupt welche waren, haben sich massiv verstärkt. Ich dachte zum Beispiel, dass der Mann, der vorbeigeht ein Messer ziehen wird und mich absticht oder meine Mutter mich vergiften könnte wenn sie essen zubereitet und dass Menschen über mich reden, alle mich anschauen.
Irgendwann habe ich angefangen logisch herzuleiten, dass diese Wahrnehmung nicht gesund ist und ich habe mich deswegen bewusst dafür entschieden sie nicht mehr zu befürworten.
Ich habe nie etwas gehört oder gesehen was nicht da war.
Heute geht es mir wieder gut. Ich bin wieder stabil.
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Weltengänger
- Helferlein

, 63 - Beiträge: 119
Prima!gentlegourmet hat geschrieben: Di., 18.03.2025, 13:18 Heute geht es mir wieder gut. Ich bin wieder stabil.
Aber sag', was hast du aus deinem uns geschilderten Erleben gemacht? Hast du etwas Positives für dich herausziehen können?
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R.L.Fellner
- Psychotherapeut
- Beiträge: 828
Hallo gentlegourmet,
ich maße mir nicht an, aus der Ferne eine Diagnose vornehmen zu können, und mit Sicherheit keine bessere als Ihre Therapeutin und Psychiaterin, die Sie immerhin beide persönlich kennen und gesehen haben...
Das von Ihnen Beschriebene klingt jedoch in mancher Hinsicht nach Derealisation. Diese kann aber in unterschiedlichsten Situation auftreten, z.B. als Folge von Drogeneinnahme, als Phänomen ohne ersichtlichen Grund, oder als Begleitsymptom von Psychosen (bes. Schizophrenie) oder Depressionen. Auch starke Phasen von Zwangsgedanken können zu Derealisations-Erleben führen. Als akute Selbsthilfe helfen mitunter eiskalte Duschen oder intensive Bewegung (in sicherer Umgebung) mit anschließendem Ausruhen.
Eine professionelle Einschätzung wäre vor allem dann dringend anzuraten, wenn man öfters in derartige Zustände gleitet oder sie länger als ein paar Stunden dauern. Dann würde ich Ihnen nachdrücklich empfehlen, sie von einem Facharzt abklären zu lassen oder bei starker Intensität eine Klinik aufzusuchen.
Freundliche Grüße und alles Gute,
R.L.Fellner
ich maße mir nicht an, aus der Ferne eine Diagnose vornehmen zu können, und mit Sicherheit keine bessere als Ihre Therapeutin und Psychiaterin, die Sie immerhin beide persönlich kennen und gesehen haben...
Das von Ihnen Beschriebene klingt jedoch in mancher Hinsicht nach Derealisation. Diese kann aber in unterschiedlichsten Situation auftreten, z.B. als Folge von Drogeneinnahme, als Phänomen ohne ersichtlichen Grund, oder als Begleitsymptom von Psychosen (bes. Schizophrenie) oder Depressionen. Auch starke Phasen von Zwangsgedanken können zu Derealisations-Erleben führen. Als akute Selbsthilfe helfen mitunter eiskalte Duschen oder intensive Bewegung (in sicherer Umgebung) mit anschließendem Ausruhen.
Eine professionelle Einschätzung wäre vor allem dann dringend anzuraten, wenn man öfters in derartige Zustände gleitet oder sie länger als ein paar Stunden dauern. Dann würde ich Ihnen nachdrücklich empfehlen, sie von einem Facharzt abklären zu lassen oder bei starker Intensität eine Klinik aufzusuchen.
Freundliche Grüße und alles Gute,
R.L.Fellner
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Ich kenne das von Dir Beschriebene sehr sehr gut und das hatte ich schon oft.
Eine Psychose wurde bei mir ausgeschlossen.
Mir wurde erklärt dass sowas bei Traumafolgestörungen vor kommen kann und das habe ich so angenommen, habe aber trotzdem regelmäßig Angst wenn ich gar nicht auf dem Planeten lebe weil alles so fremd ist.
Ich versuche mir immer wieder klar zu machen das es vorbei geht, dass ich ganz bald wieder klar denken und handlungsfähig bin. Das hilft mir sehr gut.
Manchmal rede ich auch laut mit der Situation und stelle Fragen, als was mache ich hier, wer bin ich oder wo gehöre ich hin. Das hilft und ich spüre oft auch Antworten und kann ein mini bisschen verstehen was und wieso das gerade auftritt.
Danach hilft mir Ruhe, keine sozialen Medien oder Nachrichten oder Musik. Oft ist auch die Luft zu laut für mich und ich muss mich erden, alles abschalten, Kopfhörer auf und absolute Ruhe.
Vielleicht wäre das auch eine Idee für Dich?!
Eine Psychose wurde bei mir ausgeschlossen.
Mir wurde erklärt dass sowas bei Traumafolgestörungen vor kommen kann und das habe ich so angenommen, habe aber trotzdem regelmäßig Angst wenn ich gar nicht auf dem Planeten lebe weil alles so fremd ist.
Ich versuche mir immer wieder klar zu machen das es vorbei geht, dass ich ganz bald wieder klar denken und handlungsfähig bin. Das hilft mir sehr gut.
Manchmal rede ich auch laut mit der Situation und stelle Fragen, als was mache ich hier, wer bin ich oder wo gehöre ich hin. Das hilft und ich spüre oft auch Antworten und kann ein mini bisschen verstehen was und wieso das gerade auftritt.
Danach hilft mir Ruhe, keine sozialen Medien oder Nachrichten oder Musik. Oft ist auch die Luft zu laut für mich und ich muss mich erden, alles abschalten, Kopfhörer auf und absolute Ruhe.
Vielleicht wäre das auch eine Idee für Dich?!
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Hi du,
Kenne Derealisation selber gut. So wie du sie beschreibst allerdings nicht, aber anscheinend, scheint das ja so auch möglich. Hat deine Therapeutin einen Traumaschwerpunkt? Was sind deine Ausgangsdiagnosen?
Kenne Derealisation selber gut. So wie du sie beschreibst allerdings nicht, aber anscheinend, scheint das ja so auch möglich. Hat deine Therapeutin einen Traumaschwerpunkt? Was sind deine Ausgangsdiagnosen?
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Weltengänger
- Helferlein

, 63 - Beiträge: 119
Ein Derealisationsempfinden - wodurch immer auch verursacht - bedeutet, sich fremd zu fühlen; selbst da sich fremd zu fühlen, wo man doch eigentlich zu Hause ist. Das Fremdheitsempfinden überwiegt. Man ist nur dazwischen, in der Schwebe und nicht entschieden. Man ist wie abgeschnitten und allein auf sich gestellt.Louna hat geschrieben: Mi., 19.03.2025, 11:27 [...]
Manchmal rede ich auch laut mit der Situation und stelle Fragen, als was mache ich hier, wer bin ich oder wo gehöre ich hin. Das hilft und ich spüre oft auch Antworten und kann ein mini bisschen verstehen was und wieso das gerade auftritt.
Danach hilft mir Ruhe, keine sozialen Medien oder Nachrichten oder Musik. Oft ist auch die Luft zu laut für mich und ich muss mich erden, alles abschalten, Kopfhörer auf und absolute Ruhe.
Vielleicht wäre das auch eine Idee für Dich?!
Man befindet sich wie in einer Prüfungssituation. Kann man sie schon bestehen? Was muss man tun, um sie bestehen zu können? Was erreicht man dadurch?
Wenn einem alles zu laut geworden ist und es deshalb zur absoluten Ruhe führt, entsteht die innerliche Konzentration, die Versenkung in sich selbst. ...
Totaler Quatsch.Weltengänger hat geschrieben: Fr., 21.03.2025, 10:10
Man befindet sich wie in einer Prüfungssituation. Kann man sie schon bestehen? Was muss man tun, um sie bestehen zu können? Was erreicht man dadurch?
Wenn einem alles zu laut geworden ist und es deshalb zur absoluten Ruhe führt, entsteht die innerliche Konzentration, die Versenkung in sich selbst. ...
Ich habe mich noch nie in einer Prüfungssituation gefühlt...Du vermischst hier Einiges und Verallgemeinerst das. Nicht gut, gar nicht gut!
Nee, wenn mir alles zu laut ist, brauche ich Ruhe, dadurch werde ich aber nicht konzentrierter sondern kann mich besser erden um im Hier und Jetzt weiter zu leben. Ich funktioniere dann nur und das ist auch Ok, weil es vorbei geht.
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Candykills
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, 31 - Beiträge: 5106
Ich würde sagen, dass das eine vollausgesprägte Psychose ausschließt. Aber nicht psychosenahes Erleben.gentlegourmet hat geschrieben: Di., 18.03.2025, 13:18
Irgendwann habe ich angefangen logisch herzuleiten, dass diese Wahrnehmung nicht gesund ist und ich habe mich deswegen bewusst dafür entschieden sie nicht mehr zu befürworten.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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münchnerkindl
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Oder psychotisches Dekompensieren unter massivem Stress.
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chrysokoll
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, 45 - Beiträge: 4472
Das stimmt nicht bzw. trifft auf mich absolut nicht zu. Hab ich auch noch nie gehört, was sollte eine Prüfungssituation mit Derealisation zu tun haben?Weltengänger hat geschrieben: Fr., 21.03.2025, 10:10
Man befindet sich wie in einer Prüfungssituation. Kann man sie schon bestehen? Was muss man tun, um sie bestehen zu können? Was erreicht man dadurch?
Ich leide durch DIS leider sehr stark darunter, aber mit Prüfung hat das echt nix zu tun.
@ gentlegourmet: Gibt es irgendetwas besonderes davor? Stress, wenig Schlaf, wenig getrunken, Infektion? Belastende Situationen, vielleicht eine Kombination aus allem? Medikamente, Drogen?
Und war das absolut das erste Mal? Dann würde ich schlicht beobachten ob das wieder kommt und nicht zu viel Gewicht beimessen.
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gentlegourmet
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!

, 22 - Beiträge: 2
Meine Schwester wurde brutal vergewaltigt. Sie kam halb bewusstlos zu Hause an. Ich habe jemanden in so einem Zustand noch nichtmal in Filmen gesehen. Das war der Auslöser.
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gentlegourmet
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!

, 22 - Beiträge: 2
Meine Schwester wurde wirklich brutal vergewaltigt. Diese Details hält man nicht aus.Nili hat geschrieben: Mi., 19.03.2025, 17:27 Hi du,
Kenne Derealisation selber gut. So wie du sie beschreibst allerdings nicht, aber anscheinend, scheint das ja so auch möglich. Hat deine Therapeutin einen Traumaschwerpunkt? Was sind deine Ausgangsdiagnosen?
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Weltengänger
- Helferlein

, 63 - Beiträge: 119
Manchen treibt es in die Psychose oder in die Nähe einer Psychose, weil sie Erfahrungen machen - ähnlich, wie du es beschreibst -, die sie nicht einordnen können. Unsere verbreitete, übliche Wissenschaftlichkeit ist dafür nicht ausgelegt bzw. nicht geeignet, aber es haben sich Menschen sehr wohl in seriöser Weise damit beschäftigt, wofür es klarer Gedanken bedarf. Es ist in der Tat eine neue Bewusstseinsform oder Gabe, wenn man damit umgehen lernt.gentlegourmet hat geschrieben: Di., 18.03.2025, 13:18
Hier zu meinem Erleben:
Plötzlich war alles fremd. Als wäre es der erste Tag auf dieser Welt. Ich hatte plötzlich das Gefühl ich gehöre nicht hierher und ich müsste dorthin zurückkehren wo ich eigentlich hingehöre. Ich habe überlegt, ob es eine Gabe ist all das jetzt so zu sehen. Manchmal dachte ich man kann den anderen nicht trauen, da ich jetzt mehr wüsste, sie im selben Boot sitzen würden wie ich, deswegen könnten sie mir nicht helfen. Ich dachte mir vielleicht ist es eine neue Bewusstseinsform. [...]
Heute geht es mir wieder gut. Ich bin wieder stabil.
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