Neurodivers und Spaß dabei

[Charles Bukowski]

Moin zusammen,

ich bin neu hier, hab aber schon ein bißchen "Vorerfahrung" in den Themen. Genaugenommen wünsch ich meinem ärgsten Feind nicht was ich im Leben durchmachen musste - für mich selbst bin ich heute froh das es alles so gelaufen ist.

Hört sich paradox an, aber an der Überwindung von Schicksalsschlägen kann man enorm wachsen. Heute geht es mir in jeder Hinsicht gut - auch wenn die "Neurodiversität" - mit der mein Schicksal begann - natürlich "nie verschwindet".

Aber was heißt das eigentlich "neurodivers"? Habe eben nach einem Hochbegabtenforum gesucht, da stand dann: "Betroffene, Beratungstelefon, Selbsthilfeoranisation" - als wär man irgendwie krank.

Bin dann sofort von dort geflohen . Und diese ganzen Artikel zu dem Themen kauen auch nur irgendwelche Sterotypen durch, frage mich dann immer was das für Hochbegabte sind - HB bedeutet Originalität - nicht das man gut rechnen kann.

Allerdings kommt die HB bei mir auch mit einer Schattenseite: bei meine dopaminergen Persönlichkeit hat das Hormon auch schonmal ein bißchen "verrückt gespielt" . Schön war das nicht, aber herausgekommen ist ein aufregendes, kurvenreiches Leben voller Erfahrungen und ist das nicht der Sinn des Lebens: auf dem Sterbebett zu liegen und zu denken "boah, das war geil"?

Der/Die ein oder andere Betroffene wird mir jetzt was husten, m.E. versteht man das erst wenn man älter ist im Rückblick.

Zurück zum Thema: wenn man "divers" ist, heißt das ja das man von der Norm abweicht.



Ähm? Von der Norm abweichen? Wer hat den diesen B*llsh*t erfunden? Ein Mensch kann nicht von der Norm abweichen, weil jeder Mensch einzigartig ist. Es gibt allerdings Menschen - sogenannte Normopathen - die alles tun um der (falschen) allgemeinen Definition von Normalität zu entsprechen.

Gott, sind das nicht die schrecklichsten Menschen die man sich vorstellen kann? Was gibt es denn schlimmeres als gewöhnlich zu sein? D.h. ja, dass man uninteressant ist . "Auf seinem Grabstein stand: er hat ein völlig unspektakuläres Leben geführt und immer seine Pflicht getan" .

Oh Mann, bin ich froh, dass ich "neurodivers" bin .

Ich weiß, man ist ja hier weil man Probleme hat, aber seid ihr manchmal auch froh "neurodivers" zu sein? Seid ihr an der Überwindung der "Probleme" (sofern es gelang) nicht gewachsen? Und war es im nachhinein (sofern man nicht daran zerbrochen ist) nicht eine lehrreiche Zeit?

Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion.

Charles Bukowski

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[lisbeth]

Hm. Genau genommen ist jeder Mensch "neurodivers". Was genau macht dir daran Freude? Die Einzigartigkeit deiner Gehirnstrukturen?

Oder meinst du nicht doch eher "neurodivergent"?
Von einem selbsterklärten Hochbegabten dürfte man doch zumindest die korrekten Begrifflichkeiten erwarten können...

[Charles Bukowski]

Hm. Genau genommen ist jeder Mensch "neurodivers". Was genau macht dir daran Freude? Die Einzigartigkeit deiner Gehirnstrukturen?

Nein, du hast recht, "neurodivergent" ist korrekt, das man ein ungewöhnliches Leben hat, weil man ungewöhnlich denkt, ungewöhnlich fühlt und daher - zumindest in meinem Fall, wie gesagt - ein ungewöhnliches Leben hat.

Von einem selbsterklärten Hochbegabten

Und genau da fängts an *ironieon* Genau, ich bin Yale Mediziner und Harvard Jurist - und pass ansonsten auch in jedes abgewetzte Klischee von vorne bis hinten und tu nur was die gesellschaftlichen Stereotype von mir verlagen *ironieoff*

Von einem selbsterklärten Hochbegabten dürfte man doch zumindest die korrekten Begrifflichkeiten erwarten können...

Wieso?

[Charles Bukowski]

Nein, du hast recht, "neurodivergent" ist korrekt, das man ein ungewöhnliches Leben hat, weil man ungewöhnlich denkt, ungewöhnlich fühlt und daher - zumindest in meinem Fall, wie gesagt - ein ungewöhnliches Leben hat.

Also: Menschen (die allermeisten) sind völlig baugleich, sie haben zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf.

Die Welt wird in vielen Fällen von "Neurodivergenten" regiert (Musk, Trump z.B.) - hierzu gibt es auch ein gutes Buch "A First-Rate Madness" . Und der Unterschied zwischen diesen Menschen, besteht nur darin, dass sie ein "anders" funktionierendes Gehirn haben. Dein "Gehirn bist du" laut Neurowissenschaft, es ist das einzige Organ das sich nicht austauschen lässt. Intelligenz ist ein Faktor, genau wie Persönlichkeits"störungen" und psychische "Störungen".

Ich habe gemerkt, dass ich hochbegabt bin, weil ich verstanden hab, dass ich die Welt anders wahrnehme als Andere. Bis dahin hatte ich mich immer für dumm gehalten.

Und meine Frage war, ob das nicht eigentlich für euch persönlich auch Benefits bringt, in dem Sinne das man interessant ist und einem eben ungewöhnliche Dinge passieren.

Ich sags mal mit Jeff Bezos: “Will you choose a life of ease, or a life of service and adventure? Will you wilt under criticism, or will you follow your convictions? Will you bluff it out when you’re wrong, or will you apologize? Will you guard your heart against rejection, or will you act when you fall in love? Will you play it safe, or will you be a little bit swashbuckling? When it’s tough, will you give up, or will you be relentless? Will you be a cynic, or will you be a builder? Will you be clever at the expense of others, or will you be kind?”

"Adventure" ist hart, aber im nachhhinein will man es nie wieder missen, das ist jdfls. meine Erfahrung .

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[Malia]

Gott, sind das nicht die schrecklichsten Menschen die man sich vorstellen kann? Was gibt es denn schlimmeres als gewöhnlich zu sein? D.h. ja, dass man uninteressant ist . "Auf seinem Grabstein stand: er hat ein völlig unspektakuläres Leben geführt und immer seine Pflicht getan"

Wozu ist es gut, das Leben der Menschen, die nicht so sind wie du, geringzuschätzen?

[Sydney-b]

Seit wann ist man denn hochbegabt, weil man die Welt anders wahrnimmt als Andere?

Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun…?

[Nili]

Und Musk und Trump als Positivbeispiel hier aufzuführen, sagt ja auch echt schon viel aus ey. Narzissmus ist dann eher der gemeinsame Nenner würde ich sagen

[Fraupffff]

Es gibt Menschen die wären gern völlig normal und unauffällig.
Ich stelle mir das sehr angenehm vor.
Ein bisschen in der Menge mitschwimmen. Was würde ich dafür tun. Mrs Anonymus. Völlig unspektakuläres Leben. Ein Traum. Ohne Drama in der naiven Sicherheit dass es so bleibt.

[Hiob]

Wenn Konformität, Kollektivismus und Gleichsein angesttrebt wird, führt Individualität zur Diagnose.
Da das Anderssein hin und wieder unbequem ist, scheint die Diagnose eher Erleichterung zu verschaffen.

Ein merkwürdiges Spiel.
Jemand legt unsere Ziele und Normen fest und erteilt gleichzeitig Ausnahmegenehmigungen.
Für die wir dann dankbar sind.

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