alatan hat geschrieben: Di., 28.05.2024, 21:31
Und da gibt es Schwertraumatisierte, die hochmotiviert sind, hart an sich arbeiten und ihre Ängste überwinden und enorm profitieren und daneben sind passive fremdmotivierte Gestalten, die meinen durch Absitzen würde sich irgendetwas bessern. Also, es hängt einzig und allein an der Motivation, aus dem eigenen Schlamassel herauszukommen ... Nicht wichtig sind "Diagnosen", Alter, Geschlecht, Therapieerfahrung der Patienten - je heterogener, desto besser, weil lebensnäher.
So jemand Schwertraumatisiertes öffnet sich in der Gruppentherapie und sagt, dass sie über den erlebten Übergiff wütend ist und sucht nach (zivilisierten !!!) Formen von Rache und Wiedergutmachung. Borderlinerin rennt zum Therapeuten und ruft "Hilfe, die hat gesagt, die will mich umbringen." PTBS-ler erhält daraufhin Entlassungsdrohung, schweigt daraufhin aus Angst. Und kriegt prompt das Label "passive Absitzerin".
Eine heterogene Gruppe ist für mich in keinster Weise lebensnah, denn im "richtigen" Leben begegnet man Psychotikern, Selbstverletzern, schwer Abhängigen oder Tätern zum Glück nur im Promillebereich. Und ab einem bestimmten Schweregrad sind Partnerschaft oder Elternschaft ohne Fremdbetreuung eben nicht mehr möglich. In solch einer geballten Gruppe rutschen Co-Abhängige sofort ins alte Muster und Traumatisierte erstarren einfach.