Erfahrungsaustausch in sozialen Medien

[mauli]

Die Diagnose habe ich, auch wenn ich mir nicht sicher bin ob sie richtig ist. Ich habe immer häufiger schwere Episoden, bin ständig getriggert (vielleicht nicht zu Hause, aber meist bin ich im Krankenhaus oder ähnlicher Einrichtung), heule ständig unvermittelt, meist bei Reizthemen (Partnerstatus, Gewalt, Kindheit).

Es gibt so gut wie nichts mehr, das mir Hoffnung macht, bin nicht belastbar (15h/ Woche), häufig suizidal, hab Zukunftsängste, ständig Angststörungen und überdurchschnittlich Albträume, bin sehr reizbar, schreckhaft und habe starke Rückzugserscheinungen.
Leider komme ich derzeit wieder zu nichts, aber Meditation und Achtsamkeit helfen mir, Sport hilft auch. Aber ich muss mein Leben komplett ändern und ich glaube nicht mehr dran. Mir hilft einfach nichts mehr. Hin und wieder halte ich mich kurz mit Tiktok bei guter Laune. Aber ich weiß, dass mir eine Psychotherapie helfen würde. Wenn ich denn eine bekäme.

[Werbung]

[mauli]

Stellt der zunehmende Erfahrungsaustausch über Tiktok und Co. eine zuverlässige Hilfe für Betroffene dar?

Ich wollte nur mal eure Meinung zu den vielen Betroffenen in den sozialen Netzwerken hören, wenn über Kanäle wie Tiktok&Co. persönliche Erfahrungen von Betroffenen geschildert werden. Ich persönlich bin kein Freund davon, auch wenn es positive Effekte gibt.

[mauli]

Ohne jetzt die ganzen Beiträge gelesen zu haben, aber ich vermute bei mir eine komplexe PTBS. Ich kann zwar nicht unterscheiden zwischen den Faktoren von Depression und PTBS, schließlich habe ich noch diagnostiziertes Borderline, aber da ich kürzlich eine Reha versuchte, bin ich sicher, dass es eine kPTBS ist.
Flashbacks hatte ich nicht. Ich hatte leichte Dissoziationen, Panik und starke Unruhe sowie so häufig Albträume (mit immer denselben Hintergrund), dass es in die Augen springt. Aber das kann nur ein Arzt oder Therapeut entscheiden.
Ich vermute dass der Unterschied nicht in einem Ereignis (Trauma), sondern vielen traumatischen Erfahrungen beruht. Es gab bei mir häufig Gewalterfahrungen und die decken sich mit dem Inhalt der Albträume.
Außerdem war ich ständig mit verschiedenen Situationen getriggert, fast jeden Tag. Der Erinnerungen, die sich als Standbilder in meinem Kopf aus der jeweiligen Situation ergeben erscheinen da ähnlich wie Flashbacks. Das können einfach nur Blicke sein, die bestimmte Denkmuster auslösen.

[Nili]

Hey, schade dass du noch gar keine Antwort bekommen hast, deswegen schreib ich dir mal.
Du liest dich als wenn du echt dringend Hilfe und Therapie brauchst weiter. Ja, es ist schwer eine zu finden...aber gibt nicht auf.
Ich persönlich denke nicht, dass TikTok und soziale Medien wirklich helfen, schon gar nicht ersetzen sie eine Therapie, ABER manchen Menschen hilft es halt doch. Und dann ist das auch legitim. Wenn du bei dir eine kptbs vermutest, wäre es sicher sinnvoll, du würdest eine Diagnostik in die Richtung anregen, es einfach mal anregen bei Erstgesprächen die du hoffentlich hast, wobei die Diagnostik reine Erstgespräche übersteigt. Wenn du das liest, schreib doch mal, wies dir jetzt gerade geht und erzähl noch ein bisschen mehr. Wie wirst du gerade betreut? Bist du berentet?
Viele Grüße

[Werbung]

[Sinarellas]

Wirkt etwas wirr deine Beiträge ich geh nur auf eine Frage ein:
"Ich wollte nur mal eure Meinung zu den vielen Betroffenen in den sozialen Netzwerken hören,"

Also die Sekretärin ist vollends begeistert von TikkiTukkaland. Auch weil eine Bekannte von ihr durch das Medium eine passende Diagnose für ein Leiden gefunden hat.
Ich musste mich beruflich damit auseinandersetzen und hab festgestellt, dass dort 80% Müll von Möchtegern Küchen-Psychologen und Influencern ist - neben der ganzen Werbung.
Nutzbar ist das nur, wenn man die Blocklisten der Tags ordentlich füttert, entsprechende Kanäle blockiert und dem Algorythmus sagt, was man nicht sehen will. Dann erhält man durchaus Content, der unterhaltsam ist.

Wenn Betroffene ausschweifend über ihre ganzen Symptome erzählen (ohne Ideen die helfen beizusteuern), das als Label auf ihre LIve-Videos klatschen (HIIIII Ich, 19 kptbslerin, ADHSlerin, bpslerin, schwere Depression und diesdasannanas) offen ihre schweren Selbstverletzungen in die Kamera mit Absicht halten - sorry, das braucht kein Mensch. Offenheit ist das eine, sich selbst auf eine Diagnose zu reduzieren und zur Show stellen - da bin ich raus. Aber auch dafür gibt es viele Interessenten.

Hilfreich können bei Betroffenen-Themen einige Kanäle und Beiträge trotzdem sein, dann muss man in den Kommentaren genau reinschauen und so einige gute Tipps können dabei rauskommen.

[Werbung]