Wie Themen ansprechen
Wie Themen ansprechen
Hallo, ich habe mich ganz frisch angemeldet, weil ich aktuell eine Frage habe.
Ich habe sehr lange eine VT gemacht und bin da richtig weit mit gekommen. Jetzt habe ich seit einigen Monaten wegen einer neuen Problematik eine TP angefangen und komme noch nicht so ganz damit zurecht, dass der Therapeut zurückhaltender ist als in der VT. Ich weiß dann immer nicht, über was ich sprechen soll und zu welchem Zeitpunkt. Irgendwie habe ich die Sorge ihn damit vielleicht zu überrumpeln (Thema Sexualität) oder über zu belangloses zu sprechen. Wie gehe ich damit am besten um? Ich hatte das schon einmal in der Sitzung indirekt angesprochen , aber irgendwie hat mir seine Antwort nicht wirklich weitergeholfen. Bin ich da gerade zu verkopft ? Wir haben meiner Meinung nach eine gute Beziehung, er tut wirklich viel dafür, dass ich mich wohlfühle.
Ich habe sehr lange eine VT gemacht und bin da richtig weit mit gekommen. Jetzt habe ich seit einigen Monaten wegen einer neuen Problematik eine TP angefangen und komme noch nicht so ganz damit zurecht, dass der Therapeut zurückhaltender ist als in der VT. Ich weiß dann immer nicht, über was ich sprechen soll und zu welchem Zeitpunkt. Irgendwie habe ich die Sorge ihn damit vielleicht zu überrumpeln (Thema Sexualität) oder über zu belangloses zu sprechen. Wie gehe ich damit am besten um? Ich hatte das schon einmal in der Sitzung indirekt angesprochen , aber irgendwie hat mir seine Antwort nicht wirklich weitergeholfen. Bin ich da gerade zu verkopft ? Wir haben meiner Meinung nach eine gute Beziehung, er tut wirklich viel dafür, dass ich mich wohlfühle.
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Sinarellas
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Alle Therapeuten sind anders in Art und Weise wie sie ihre Therapierichtung anzeigen, ich würde an deiner Stelle deine Irritation (Ich habe neulich das Thema, dass ich sie überrumpel könnte angesprochen, aber mir war ihre Haltung nicht ganz klar: Können sie mir das nochmal erklären?) ansprechen, denn das ist wichtig um Vertrauen aufzubauen - wie soll man sonst über so intime Dinge wie Sexualität frei sprechen können.
Persönlich bin ich manchmal Patient Vorschlaghammer. Heißt ich nehm mein Thema und knall es einfach mal auf den Tisch und schau was passiert.
Persönlich bin ich manchmal Patient Vorschlaghammer. Heißt ich nehm mein Thema und knall es einfach mal auf den Tisch und schau was passiert.
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Danke für die schnelle Antwort! Tatsächlich habe ich das Thema noch nicht angesprochen und es gab keine Irritation bei ihm. Das ist eher im Vorfeld bei mir, weil ich mir Sorgen mache ihn damit überrumpeln zu können. Irgendwie fällt es mir schwer mit ihm so richtig ins Gespräch zu kommen, weil ich Angst habe ihn mit meinen Problemen zu überfordern. Das ist ganz seltsam. Wie gesagt ich fühle mich wohl, aber irgendwie ist da noch eine Blockade
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Sinarellas
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"oder über zu belangloses zu sprechen. Wie gehe ich damit am besten um? Ich hatte das schon einmal in der Sitzung indirekt angesprochen , aber irgendwie hat mir seine Antwort nicht "
dann habe ich den Satz nicht verstanden.
So oder so: Ansprechen, nur so kann Bindung entstehen und der Therapieprozess weitergehen!
dann habe ich den Satz nicht verstanden.
So oder so: Ansprechen, nur so kann Bindung entstehen und der Therapieprozess weitergehen!
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Oh ja, das war doof formuliert. Ich habe in der Sitzung nur angesprochen, dass ich die Sorge habe „belangloses“ zu thematisieren. Aber nicht die Sache mit der Überrumpelung. Gibt es eigentlich Dinge, die wirklich belanglos sind oder sie wieder von Belangen, weil man sich ja irgendwie damit näher beschäftigt und es ja irgendwie Einfluss auf einen selber hat
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Sinarellas
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Nein du gibst den Dingen die du erzählst den angemessenen Wert, wenn du findest , dass ein Thema belanglos ist - könnte man sich fragen welchen Grund das hat es in die Therapie mitzunehmen und ob vielleicht etwas umschifft wird oder ob da mehr Belang ist als du denkst (smalltalk, kennenlernen, nervösität usw.)?
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chrysokoll
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Warum hast du denn eine TfP angefangen? Die Methode ist anders und nicht für jeden ideal.
Sie erfordert von dir tatsächlich mehr Aktivität und auch die Entscheidung was du zum Thema machst. Das läuft, wie du ja merkst, weniger strukturiert ab. Was wirklich von Belang ist kannst nur du entscheiden.
Ich finde es immer wichtig sich selbst zu fragen: Warum mache ich Therapie? Was sind die zentralen Themen, die zentralen Probleme, was will ich erreichen?
Gerade wenn du an sich gut mit dem Therapeuten klar kommst fände ich es gut die Ängste, Bedenken und überhaupt Gedanken auch klar anzusprechen. Mir hilft es z.B. mir da vorher einen Zettel mit den Stichpunkten zu schreiben und den in die Stunde mitzunehmen.
Sie erfordert von dir tatsächlich mehr Aktivität und auch die Entscheidung was du zum Thema machst. Das läuft, wie du ja merkst, weniger strukturiert ab. Was wirklich von Belang ist kannst nur du entscheiden.
Ich finde es immer wichtig sich selbst zu fragen: Warum mache ich Therapie? Was sind die zentralen Themen, die zentralen Probleme, was will ich erreichen?
Gerade wenn du an sich gut mit dem Therapeuten klar kommst fände ich es gut die Ängste, Bedenken und überhaupt Gedanken auch klar anzusprechen. Mir hilft es z.B. mir da vorher einen Zettel mit den Stichpunkten zu schreiben und den in die Stunde mitzunehmen.
Ich habe mich ganz langsam vorgetastet....und dann ging das Schrittchen für Schrittchen ....habe ich mich mehr getraut zu sagen.
Ich habe aber auch einen Therapeuten der sehr aufmerksam und emotional präsent ist.
Und ich erlebe es genau gegensätzlich....
In meiner ersten VT saß ich einem Th. gegenüber,
der sehr passiv war, keinen Behandlungsplan verfolgte,
keines meiner Themen aufgriff und vertiefte....und den Karren einfach laufen ließ.
Da ist mein jetziger Tfp ler deutlich aktiver, er hat immer den nötigen Überblick und ich bekomme bei Ihm Bedingungen, die eine Entwicklung aus mir selbst ermöglichen.
Ich habe aber auch einen Therapeuten der sehr aufmerksam und emotional präsent ist.
Und ich erlebe es genau gegensätzlich....
In meiner ersten VT saß ich einem Th. gegenüber,
der sehr passiv war, keinen Behandlungsplan verfolgte,
keines meiner Themen aufgriff und vertiefte....und den Karren einfach laufen ließ.
Da ist mein jetziger Tfp ler deutlich aktiver, er hat immer den nötigen Überblick und ich bekomme bei Ihm Bedingungen, die eine Entwicklung aus mir selbst ermöglichen.
Ich glaub auch, dass die Unterschiede zwischen den Therapeuten viel, viel größer und bedeutender als die (theoretischen) Unterschiede zwischen den Therapierichtungen sind. Hab bei meiner Suche Tiefenpsychologen erlebt, die extrem fokussiert, forsch und mit rasantem Tempo detailliert ausformulierte Therapieziele verfolgen wollten, was für mich damals zu viel war. Meine letzte Therapie war dann auf dem Papier eine VT, in der Realität im Grunde genommen seichte Gesprächstherapie.
Therapeuten sind auch nur Menschen, und können natürlich mit Themen auch mal überrumpelt oder überfordert werden. So ganz allgemein macht es aber mehr Sinn, davon auszugehen, dass sie auch den "richtig harten Tobak" aushalten - das ist buchstäblich ihr Beruf.
Wie so oft sind das alles hier Fragen und Gedanken, die gerade in die Therapie reingehören. Und mit zum Prozess gehören. In einer Therapie kriegt man wie sonst kaum die Gelegenheit, solche Dinge auszusprechen, und sich näher damit zu beschäftigen, was da überhaupt so wirklich in einem vorgeht, wenn man Angst davor hat, jemanden zu überfordern oder zu überrumpeln.
Therapeuten sind auch nur Menschen, und können natürlich mit Themen auch mal überrumpelt oder überfordert werden. So ganz allgemein macht es aber mehr Sinn, davon auszugehen, dass sie auch den "richtig harten Tobak" aushalten - das ist buchstäblich ihr Beruf.
Wie so oft sind das alles hier Fragen und Gedanken, die gerade in die Therapie reingehören. Und mit zum Prozess gehören. In einer Therapie kriegt man wie sonst kaum die Gelegenheit, solche Dinge auszusprechen, und sich näher damit zu beschäftigen, was da überhaupt so wirklich in einem vorgeht, wenn man Angst davor hat, jemanden zu überfordern oder zu überrumpeln.
"Not doing life today. Love to. But can't."
Meiner Erfahrung nach sprechen tiefenpsychologische und analytische Therapeuten ausgesprochen gerne über das Thema Sexualität. Manchmal hat man ja auch selbst Tabus im Kopf, ich finde deren zurückhaltende Art lässt besonders viel Spielraum alles Mögliche reinzuinterpretieren, dass man den langweilt etc... was ja dann letztendlich wohl auch Kern der Therapie ist.
Remember to leave pawprints on hearts.
Danke für die zahlreichen Antworten!
Ja, irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass ich da total viel in sein Verhalten reininterpretiere, was in der VT irgendwie nie so richtig der Fall war. Meist spreche ich das auch an, aber dann habe ich manchmal die Sorge, dass wir damit die Sitzung „verschwenden“ und dann gar nicht über das wirklich wichtige sprechen…
Bleibt es denn grundsätzlich bei dieser Passivität oder wird da im Laufe der Sitzungen mehr von ihm kommen? Oder kann man das gar nicht so pauschal sagen, weil es auf die Person ankommt?
Ja, irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass ich da total viel in sein Verhalten reininterpretiere, was in der VT irgendwie nie so richtig der Fall war. Meist spreche ich das auch an, aber dann habe ich manchmal die Sorge, dass wir damit die Sitzung „verschwenden“ und dann gar nicht über das wirklich wichtige sprechen…
Bleibt es denn grundsätzlich bei dieser Passivität oder wird da im Laufe der Sitzungen mehr von ihm kommen? Oder kann man das gar nicht so pauschal sagen, weil es auf die Person ankommt?
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Waldschratin
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, 80 - Beiträge: 4197
Frag den Therapeuten das am besten direkt und redet darüber, es sind grundsätzliche Strukturen, die du in der Therapie brauchst, wenn du dich in tiefere Ebenen vorwagen willst.
Dir deine eigene Struktur schaffen kann auch gut helfen. Damit meine ich, dass du dir vor der jeweiligen Stunde überlegst, was ist heute dran für dich, was brauchst du für dein Thema vom Therapeuten dafür und wie willst du im Idealfall aus der Stunde gehen?
Wenn man das vor der Stunde schon mal durchgeht, hat man ein bissl "Leitfaden" in der Stunde selber und kann ein wenig besser bei der eigenen Thematik bleiben.
Aber ich kann gut verstehen, dass du mit einem Therapeuten, in den man allerhand reininterpretieren kann, aber kaum Rückmeldung bekommt, die eigene Orientierung verlierst. Ich hab damit in meiner (übertragungsfokussierten) TfP auch heftig zu kämpfen gehabt und schließlich begriffen, dass ich jemand "Handfesten" brauche, der mir ein echtes Gegenüber an Persönlichkeit bieten kann, damit ich mich in der Resonanz mit ihm erstmal selber finden kann.
Besprech die Grundlagen ruhig mit deinem Therapeuten, das kann der ab. Und wenn du ihn tatsächlich überrumpeln, verunsichern, überfordern etc. solltest, dann kannst du davon ausgehen, dass der Thera selber jemanden hat, an den er sich wenden kann, wenn er mit einem Klienten nicht klarkommt, weil dessen Themen und Art was in ihm selber auslöst. Die haben jemanden zur Supervision oder Intervision.
Dir deine eigene Struktur schaffen kann auch gut helfen. Damit meine ich, dass du dir vor der jeweiligen Stunde überlegst, was ist heute dran für dich, was brauchst du für dein Thema vom Therapeuten dafür und wie willst du im Idealfall aus der Stunde gehen?
Wenn man das vor der Stunde schon mal durchgeht, hat man ein bissl "Leitfaden" in der Stunde selber und kann ein wenig besser bei der eigenen Thematik bleiben.
Aber ich kann gut verstehen, dass du mit einem Therapeuten, in den man allerhand reininterpretieren kann, aber kaum Rückmeldung bekommt, die eigene Orientierung verlierst. Ich hab damit in meiner (übertragungsfokussierten) TfP auch heftig zu kämpfen gehabt und schließlich begriffen, dass ich jemand "Handfesten" brauche, der mir ein echtes Gegenüber an Persönlichkeit bieten kann, damit ich mich in der Resonanz mit ihm erstmal selber finden kann.
Besprech die Grundlagen ruhig mit deinem Therapeuten, das kann der ab. Und wenn du ihn tatsächlich überrumpeln, verunsichern, überfordern etc. solltest, dann kannst du davon ausgehen, dass der Thera selber jemanden hat, an den er sich wenden kann, wenn er mit einem Klienten nicht klarkommt, weil dessen Themen und Art was in ihm selber auslöst. Die haben jemanden zur Supervision oder Intervision.
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chrysokoll
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, 45 - Beiträge: 4472
es ist sehr wahrscheinlich dass es genau so bleibt. Das ist sein Stil und das ist die Therapierichtung. Natürlich kann niemand in die Zukunft blicken, aber du hast nun ja erfahren wie er arbeitet. Du kannst und solltest das ganz genau so wie hier ansprechen.Crtalt_ hat geschrieben: Di., 20.05.2025, 22:07 Bleibt es denn grundsätzlich bei dieser Passivität oder wird da im Laufe der Sitzungen mehr von ihm kommen? Oder kann man das gar nicht so pauschal sagen, weil es auf die Person ankommt?
Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ich mit dieser Art der Therapie (TfP und gar Psychoanalyse) überhaupt nicht zurecht komme und nicht dafür geeignet bin. Das muss bei dir nicht so sein! Aber es ist wichtig, die eigenen Gefühle und Bedenken anzusprechen und nicht zu versuchen sich mit Gewalt an die Therapierichtung anzupassen.
Ich finde die Diskussion hier echt gut.
So ohne rechthaberisches Gezerre.
Schön.
So ohne rechthaberisches Gezerre.
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