Abgeschlossene Psychoanalyse?
Abgeschlossene Psychoanalyse?
Hallo!
Gibt es hier jemanden der eine Psychoanalyse wirklich abgeschlossen hat?
Was sind/waren eure Erfahrungen, Ziele, Erfolge, Entäuschungen etc?
Soweit lg
prostotak
Gibt es hier jemanden der eine Psychoanalyse wirklich abgeschlossen hat?
Was sind/waren eure Erfahrungen, Ziele, Erfolge, Entäuschungen etc?
Soweit lg
prostotak
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Man lernt sich gut kennen. Das finde ich im nachhinein positiv.
Das ständige rumwühlen in der Vergangenheit (Kindheit) macht einen auch auf eine gewisse Weise noch kränker. Also der Fokus ist zu Stark auf Vergangenem.
Das ständige rumwühlen in der Vergangenheit (Kindheit) macht einen auch auf eine gewisse Weise noch kränker. Also der Fokus ist zu Stark auf Vergangenem.
Guten abend liebe Chantall...
a-n-j-a..darf ich dich fragen, ob du deine Analyse auch beendet hast?
Einen schönen abend zu euch....medusa
Das habe ich nicht so erlebt. Für mich ist durch das "herumwühlen" in der Vergangenheit vieles erst verständlich geworden. Da --wo ich mich früher ausgeliefert und verloren gefühlt habe, kann ich heute die Zusammenhänge erkennen und aus den gewohnten Verhaltensmustern ausbrechen...sprich- neue Wege gehen. Ich will es nicht verharmlosen, das "herumwühlen" ist heftig und kein Spaziergang. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Weg gibt, der diese Auseinandersetzung mit der Vergangenheit umgehen könnte. Heute fühle ich eine Lebendigkeit in mir, die mich immer noch zu erstaunen vermag. Dazu gehört halt auch die Trauer..die Verzweiflung..Aber diese erlebe ich nicht als "krank" --eher als dem Mensch zugehörig...wenn er nicht verdrängen muss.Das ständige rumwühlen in der Vergangenheit (Kindheit) macht einen auch auf eine gewisse Weise noch kränker. Also der Fokus ist zu Stark auf Vergangenem.
Ja..das habe ich auch so erlebt. Auch dies ist nicht immer angenehm. Denn die "Ich-Korrektur" verlief in meinem Fall nicht immer (eher selten) zu meinen Gunsten...Heute kann ich diese Anteile meines "Selbst's" (meist) liebevoll annehmen. Aber diese Einsichten helfen mir, mich nicht in Schuldzuweisungen zu verlieren.Man lernt sich gut kennen. Das finde ich im nachhinein positiv.
a-n-j-a..darf ich dich fragen, ob du deine Analyse auch beendet hast?
Einen schönen abend zu euch....medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)
Guten morgen a-n-j-a_prostotak
Du fragst in deinem Eingangsbeitrag nach den Zielen. Dazu muss ich sagen, dass ich erstmals nur ein Ziel hatte, ---nämmlich meine Krankheit zu überleben. Diese Phase hat ca. 7 Jahre gedauert. Und später, als es mir besser zu gehen begann, da war mein Ziel Unabhängigkeit zu erlangen. Konkrete Ziele habe ich nie gehabt. Der Weg war das Ziel.
Meine Erfolge? :(Ich spüre gerade, dass mir das Wort "Erfolg" nicht so behagt.) Einen grossen Gewinn den ich aus diesen Jahren ziehen darf- ist, wie schon gesagt, die innere Lebendigkeit...meine Bewusstheit. Ich bin gelassender geworden. In Gesprächen kann ich bei mir selber bleiben und werde dadurch viel weniger angreifbar. Wenn es irgendwo gar nicht klappt, gehe ich weiter. Ich glaube heute viel mehr an mich- mein eigenes Wohl liegt mir am nächsten. Mein Helfersyndrom hat sich auf ein (annähernd) normales Mass reduziert.
Ich fühle mich heute recht gut durch mein "ich" bewohnt.
Ich hatte nie ein Ziel, das ich zu erreichen versuchte.(Abgesehen von dem- "gesund" zu werden) Die Veränderungen erfolgten "auf leisen Füssen", wie selbstverständlich.... Es waren nicht eigentlich Erfolge. Es waren viel mehr die logischen Konsequenzen die ich als Resultat meiner "Denkerei u.Fühlerei" ziehen muste.
Enttäuschungen: ...Da muss ich nochmals drüber nachdenken. Denn die schmerzlichsten Enttäuschungen die ich während meiner Analyse erlebt habe, waren die Enttäuschungen im Hinblick auf meine Phantasieen, oder Erwartungen..etc.etc. Da muss ich nochmals nachdenken. Bekomme bald Besuch und weiss nicht, wann ich weiterschreiben kann. Da dies...-ende einer Therapie- mein Thema ist, wollte ich mich kurz melden, da anscheindend wenige sich mit diesen Gedanken herumplagen müssen. Ja. dazu gäbe es noch ganz viiiiiiel zu sagen. Aber ich muss es auf später verschieben.
Schöne Oster-tage und liebe Grüsse.....medusa
Du fragst in deinem Eingangsbeitrag nach den Zielen. Dazu muss ich sagen, dass ich erstmals nur ein Ziel hatte, ---nämmlich meine Krankheit zu überleben. Diese Phase hat ca. 7 Jahre gedauert. Und später, als es mir besser zu gehen begann, da war mein Ziel Unabhängigkeit zu erlangen. Konkrete Ziele habe ich nie gehabt. Der Weg war das Ziel.
Meine Erfolge? :(Ich spüre gerade, dass mir das Wort "Erfolg" nicht so behagt.) Einen grossen Gewinn den ich aus diesen Jahren ziehen darf- ist, wie schon gesagt, die innere Lebendigkeit...meine Bewusstheit. Ich bin gelassender geworden. In Gesprächen kann ich bei mir selber bleiben und werde dadurch viel weniger angreifbar. Wenn es irgendwo gar nicht klappt, gehe ich weiter. Ich glaube heute viel mehr an mich- mein eigenes Wohl liegt mir am nächsten. Mein Helfersyndrom hat sich auf ein (annähernd) normales Mass reduziert.
Ich fühle mich heute recht gut durch mein "ich" bewohnt.
Ich hatte nie ein Ziel, das ich zu erreichen versuchte.(Abgesehen von dem- "gesund" zu werden) Die Veränderungen erfolgten "auf leisen Füssen", wie selbstverständlich.... Es waren nicht eigentlich Erfolge. Es waren viel mehr die logischen Konsequenzen die ich als Resultat meiner "Denkerei u.Fühlerei" ziehen muste.
Enttäuschungen: ...Da muss ich nochmals drüber nachdenken. Denn die schmerzlichsten Enttäuschungen die ich während meiner Analyse erlebt habe, waren die Enttäuschungen im Hinblick auf meine Phantasieen, oder Erwartungen..etc.etc. Da muss ich nochmals nachdenken. Bekomme bald Besuch und weiss nicht, wann ich weiterschreiben kann. Da dies...-ende einer Therapie- mein Thema ist, wollte ich mich kurz melden, da anscheindend wenige sich mit diesen Gedanken herumplagen müssen. Ja. dazu gäbe es noch ganz viiiiiiel zu sagen. Aber ich muss es auf später verschieben.
Schöne Oster-tage und liebe Grüsse.....medusa
Zuletzt geändert von TimpeTe am Fr., 02.04.2010, 09:43, insgesamt 3-mal geändert.
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)
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Das beschäftigt mich auch, obwohl es noch eine Weile hin ist. Auch das Thema Enttäuschungen beschäftigt mich. Sich von Dingen verabschieden, an denen man lange festgehalten hat. Ich habe gar nicht das Gefühl, viel dazu schreiben zu können im Moment. Aber ich denke und lese mit.Da dies...-ende einer Therapie- mein Thema ist, wollte ich mich kurz melden, da anscheindend wenige sich mit diesen Gedanken herumplagen müssen.
Schöne Ostern allen hier.
Hallo a-n-j-a_prostotak,
wenn ich mich nicht täusche, sind medusa52 und ich zwei User, die eine Analyse wirklich abgeschlossen haben und zurück blicken können. Und medusas Therapeut scheint ein „weiser Mann“ zu sein, einer der die klassische Linie schon in der Analyse verlassen hat und sie, nach meinem Eindruck, sehr davon profitiert(e).
Genau Deine Frage hat mich auch einmal in dieses Forum geführt. Ich stellte fest, dass die Erwartungen fast immer enttäuscht wurden und begab mich auf die Suche nach positiven Beispielen. Es war/ist ernüchternd.
Möchte Dir mal kurz meine Erkenntnisse zusammenfassen. Ich bin kritisch, bemühe mich jedoch um eine sachliche Schilderung:
Alle mir persönlich bekannten (ehemaligen) Analysanden sind mehr oder weniger enttäuscht. In einigen Fällen trat eine Retraumatisierung ein. Manche versuchen dies in einer Folgetherapie zu verarbeiten.
Analytiker, die selbst in ihrer Ausbildung eine Lehranalyse absolvierten, unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht von „normalen“ Patienten. Hier beziehe ich mich ebenfalls auf persönlich bekannte Analytiker und auf diverse Literatur. Mit dem Unterschied, dass sie durch die eigene Analyse den Berufsabschluss (also einen praktischen Nutzen) erlangen konnten. Das mindert den Schmerz der Enttäuschung.
Ich kenne nur extrem wenig Literatur (von ehemaligen Analysanden), die positiv berichten. Dafür erschreckend viele Bücher über misslungene Analysen.
Positive Fallbeispiele sind fast ausschließlich aus der Feder von Analytikern (hier bin ich skeptisch, weil die Gegenseite nicht unabhängig zu Wort kommt). Oder von ausgebildeten Analytikern, die sich nie von ihrem Lehranalytiker (wie der Patient) lösen mussten, da sie sich regelmäßig weiter in ihren Instituten usw. begegnen. Es gibt bei ihnen keine wirkliche Auflösung der Beziehung, wie sie real vom Patienten verlangt wird. Hört bzw. liest man genau, bleiben seit Freuds Zeiten (häufig lebenslang) die Verstrickungen erhalten.
Es gibt eine große Kluft zwischen Theorie und tatsächlichem Ergebnis, d.h. das Modell geht in der Praxis nicht auf?
Erfahrene Analytiker, die eine Veränderung bei ihren Patienten nachweisbar erwirken möchten, melden sich immer wieder öffentlich zu Wort, indem sie die auf Schwachpunkte hinweisen und die Arbeitsweise modifizieren. Im Nebeneffekt entmystifizieren sie die Psychoanalyse auch. Der Glaube an das Exklusive/Besondere wird auf ein reales Maß gebracht.
Alle (auch ich) sprechen davon, sehr viel in der Analyse über sich selbst gelernt zu haben, eine Zunahme an Erkenntnissen, Wissenserweiterung...
Mein persönliches Fazit: Für die Heilung einer psychischen Störung gibt es weltweit effektivere Therapien/Methoden. Möchte man, aus welchen Gründen auch immer, mehr über sich erfahren, besitzt die erforderliche Ich-Stärke, Geld und Zeit... ist die Analyse ein möglicher Weg.
Dir und allen anderen ein schönes Osterfest
Moni
wenn ich mich nicht täusche, sind medusa52 und ich zwei User, die eine Analyse wirklich abgeschlossen haben und zurück blicken können. Und medusas Therapeut scheint ein „weiser Mann“ zu sein, einer der die klassische Linie schon in der Analyse verlassen hat und sie, nach meinem Eindruck, sehr davon profitiert(e).
Genau Deine Frage hat mich auch einmal in dieses Forum geführt. Ich stellte fest, dass die Erwartungen fast immer enttäuscht wurden und begab mich auf die Suche nach positiven Beispielen. Es war/ist ernüchternd.
Möchte Dir mal kurz meine Erkenntnisse zusammenfassen. Ich bin kritisch, bemühe mich jedoch um eine sachliche Schilderung:
Alle mir persönlich bekannten (ehemaligen) Analysanden sind mehr oder weniger enttäuscht. In einigen Fällen trat eine Retraumatisierung ein. Manche versuchen dies in einer Folgetherapie zu verarbeiten.
Analytiker, die selbst in ihrer Ausbildung eine Lehranalyse absolvierten, unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht von „normalen“ Patienten. Hier beziehe ich mich ebenfalls auf persönlich bekannte Analytiker und auf diverse Literatur. Mit dem Unterschied, dass sie durch die eigene Analyse den Berufsabschluss (also einen praktischen Nutzen) erlangen konnten. Das mindert den Schmerz der Enttäuschung.
Ich kenne nur extrem wenig Literatur (von ehemaligen Analysanden), die positiv berichten. Dafür erschreckend viele Bücher über misslungene Analysen.
Positive Fallbeispiele sind fast ausschließlich aus der Feder von Analytikern (hier bin ich skeptisch, weil die Gegenseite nicht unabhängig zu Wort kommt). Oder von ausgebildeten Analytikern, die sich nie von ihrem Lehranalytiker (wie der Patient) lösen mussten, da sie sich regelmäßig weiter in ihren Instituten usw. begegnen. Es gibt bei ihnen keine wirkliche Auflösung der Beziehung, wie sie real vom Patienten verlangt wird. Hört bzw. liest man genau, bleiben seit Freuds Zeiten (häufig lebenslang) die Verstrickungen erhalten.
Es gibt eine große Kluft zwischen Theorie und tatsächlichem Ergebnis, d.h. das Modell geht in der Praxis nicht auf?
Erfahrene Analytiker, die eine Veränderung bei ihren Patienten nachweisbar erwirken möchten, melden sich immer wieder öffentlich zu Wort, indem sie die auf Schwachpunkte hinweisen und die Arbeitsweise modifizieren. Im Nebeneffekt entmystifizieren sie die Psychoanalyse auch. Der Glaube an das Exklusive/Besondere wird auf ein reales Maß gebracht.
Alle (auch ich) sprechen davon, sehr viel in der Analyse über sich selbst gelernt zu haben, eine Zunahme an Erkenntnissen, Wissenserweiterung...
Mein persönliches Fazit: Für die Heilung einer psychischen Störung gibt es weltweit effektivere Therapien/Methoden. Möchte man, aus welchen Gründen auch immer, mehr über sich erfahren, besitzt die erforderliche Ich-Stärke, Geld und Zeit... ist die Analyse ein möglicher Weg.
Dir und allen anderen ein schönes Osterfest
Moni
hallo,
ich habe meine analyse noch nicht abgeschlossen, deswegen kann ich dazu wenig sagen... woran ich hängenblieb...
mich hat gerade in der letzten krisenphase (aber es gab auch einigen phasen davor) wirklich nach vorne gebracht, als ich mich mit der beschränkten "machbarkeit" mittels des werkzeugs analyse/therapie ... aber auch mit meinem eigenen "machbarkeitsglauben" beschäftigen musste.. musste, weil mein analytiker sich selbst und die analyse immer wieder als zwar mächtige, aber dennoch beschränkte möglichkeit zur heilung dargestellt hat.... ich finds schwer zu beschreiben... hm.. an der stelle bin ich ihm dankbar, dass er mich ganz gezielt damit auch konfrontiert hat und ich mich mit dem beschäftigen musste, was überhaupt erreichbar ist - für mich. auch war und ist es immer wieder ein wichtiges thema zwischen uns: meine enttäuchungen über ihn, die analyse, das nicht-erreichte... so seltsam das klingen mag, aber die beschäftigung damit hilft oder half mir auch, die enttäuschung wieder loszulassen... vielleicht auch, weil ich merken konnte, dass er es nicht nötig hat, dass ich die analyse oder ihn innerlich "verteidigen" muss und er sich meiner enttäuschung und kritik stellt ohne wenn und aber.
wollte ich nur mal so einwerfen an der stelle, weiss nicht ob das hier passt. wie das alles letzlich ausgehen wird, weiss ich noch nicht.. da hat moni sicher recht, das wird man letzlich erst mit einem gewissen abstand beurteilen können.
LG
carö
ich habe meine analyse noch nicht abgeschlossen, deswegen kann ich dazu wenig sagen... woran ich hängenblieb...
meine enttäuschungen auch ggü dem, was man/ich mit einer analyse erreichen kann ist/war immer wieder thema bei mir in der analyse... auch weil sich bei mir "erfolge" (mag das wort auch nicht in diesem zusammenhang) sehr lange eben nicht eingestellt haben. bzw. war es bei mir ähnlich, wie von medusa beschrieben, ich war mit überleben beschäftigt.indem sie die auf Schwachpunkte hinweisen und die Arbeitsweise modifizieren. Im Nebeneffekt entmystifizieren sie die Psychoanalyse auch.
mich hat gerade in der letzten krisenphase (aber es gab auch einigen phasen davor) wirklich nach vorne gebracht, als ich mich mit der beschränkten "machbarkeit" mittels des werkzeugs analyse/therapie ... aber auch mit meinem eigenen "machbarkeitsglauben" beschäftigen musste.. musste, weil mein analytiker sich selbst und die analyse immer wieder als zwar mächtige, aber dennoch beschränkte möglichkeit zur heilung dargestellt hat.... ich finds schwer zu beschreiben... hm.. an der stelle bin ich ihm dankbar, dass er mich ganz gezielt damit auch konfrontiert hat und ich mich mit dem beschäftigen musste, was überhaupt erreichbar ist - für mich. auch war und ist es immer wieder ein wichtiges thema zwischen uns: meine enttäuchungen über ihn, die analyse, das nicht-erreichte... so seltsam das klingen mag, aber die beschäftigung damit hilft oder half mir auch, die enttäuschung wieder loszulassen... vielleicht auch, weil ich merken konnte, dass er es nicht nötig hat, dass ich die analyse oder ihn innerlich "verteidigen" muss und er sich meiner enttäuschung und kritik stellt ohne wenn und aber.
wollte ich nur mal so einwerfen an der stelle, weiss nicht ob das hier passt. wie das alles letzlich ausgehen wird, weiss ich noch nicht.. da hat moni sicher recht, das wird man letzlich erst mit einem gewissen abstand beurteilen können.
LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
-
Jesusechse
- Forums-Gruftie

, 41 - Beiträge: 702
@ a_n_j_a:
Hab' auch nur drei angefangene PA aufzubieten: Alle abgebrochen wegen unerträglichen psychischen Schmerzen, Ängsten und hochsuizidalem Zustand.
Kenne viele, die PA angefangen haben, haben alle abgebrochen, haben nicht davon profitiert und haben sich nach jahrelanger Quälerei anderen Therapierichtungen zugewandt, wo sie dann auch ihre Ziele oft und schnell erreicht haben.
Ich kann Moni nur recht geben. Es gibt modernere und effektivere (auch sanftere) Therapiemethoden heute.
PA war seinerzeit revolutionär. Auch waren die gesellschaftlichen und persönlichen Rahmenbedinungen damals anders. Es war eine andere Zeit. Der Einzelne war damals durch moralische und kirchliche Werte sowohl von inneren und äußeren Geboten sehr stark determiniert. Insofern war frei Assoziation etwas, was man im damaligen Klima als etwas Befreiendes und Entlastendes sehen konnte. Viellfach diente PA hier unbewusste Konflikte dieser Personen aufzudecken, worüber sie sonst nicht hätten reden können.
Menschen in der heutigen Gesellschaft haben ganz andere Rahmenbedinungen, andere Probleme oft auch, auch sind die Zwänge anders. Und ich bin nach viel Therapieerfahrung zu dem Ergebnis bekommen: PA ist heute überholt. Ein Therapie-Oldtimer ist das, der höchstens noch Nostalgie-Freaks begeistern könnte, wenn es ein Auto wäre.
PA ist in der Tat ein beschränktes Werkzeug. Nie wurde ich mehr enttäuscht.
Jetzt mache ich VT und wo ich früher gesagt bekam, ich sollte mich mit der Krankheit abfinden, werden heute Ziele gesetzt und erreicht.
Zitat meines Theras:
"Sie können alles sein und werden, was Sie wollen!". Mit wenigen Abstrichen (z.B. Ballerina kann ich mit 40 nicht mehr werden und Astronautin sicher auch nicht.), hat er Recht mit dieser Aussage.
PA ist die Therapie, die Enttäuschungen noch als Erfolge zu verkaufen versucht. Wenn ich heute nochmal die Wahl hätte, würde ich keine einzige Stunde bei einem Analytiker machen, lieber noch fern schauen oder Federball spielen. Bringt sicher mehr Spaß!
ausgefuchst
(Die schreiben musste, weil soviele Menschen in PA schlicht verheizt werden. Während sie Patienten in den Ruin therapieren, füllen sich die PA dann mit 3-4 Termine pro Woche über Jahre hinweg die Taschen.). Viel Geld für nix wäre schlimm. Viel Geld für Therapieschäden ist ein Skandal!!!
Hab' auch nur drei angefangene PA aufzubieten: Alle abgebrochen wegen unerträglichen psychischen Schmerzen, Ängsten und hochsuizidalem Zustand.
Kenne viele, die PA angefangen haben, haben alle abgebrochen, haben nicht davon profitiert und haben sich nach jahrelanger Quälerei anderen Therapierichtungen zugewandt, wo sie dann auch ihre Ziele oft und schnell erreicht haben.
Ich kann Moni nur recht geben. Es gibt modernere und effektivere (auch sanftere) Therapiemethoden heute.
PA war seinerzeit revolutionär. Auch waren die gesellschaftlichen und persönlichen Rahmenbedinungen damals anders. Es war eine andere Zeit. Der Einzelne war damals durch moralische und kirchliche Werte sowohl von inneren und äußeren Geboten sehr stark determiniert. Insofern war frei Assoziation etwas, was man im damaligen Klima als etwas Befreiendes und Entlastendes sehen konnte. Viellfach diente PA hier unbewusste Konflikte dieser Personen aufzudecken, worüber sie sonst nicht hätten reden können.
Menschen in der heutigen Gesellschaft haben ganz andere Rahmenbedinungen, andere Probleme oft auch, auch sind die Zwänge anders. Und ich bin nach viel Therapieerfahrung zu dem Ergebnis bekommen: PA ist heute überholt. Ein Therapie-Oldtimer ist das, der höchstens noch Nostalgie-Freaks begeistern könnte, wenn es ein Auto wäre.
PA ist in der Tat ein beschränktes Werkzeug. Nie wurde ich mehr enttäuscht.
Jetzt mache ich VT und wo ich früher gesagt bekam, ich sollte mich mit der Krankheit abfinden, werden heute Ziele gesetzt und erreicht.
Zitat meines Theras:
"Sie können alles sein und werden, was Sie wollen!". Mit wenigen Abstrichen (z.B. Ballerina kann ich mit 40 nicht mehr werden und Astronautin sicher auch nicht.), hat er Recht mit dieser Aussage.
PA ist die Therapie, die Enttäuschungen noch als Erfolge zu verkaufen versucht. Wenn ich heute nochmal die Wahl hätte, würde ich keine einzige Stunde bei einem Analytiker machen, lieber noch fern schauen oder Federball spielen. Bringt sicher mehr Spaß!
ausgefuchst
(Die schreiben musste, weil soviele Menschen in PA schlicht verheizt werden. Während sie Patienten in den Ruin therapieren, füllen sich die PA dann mit 3-4 Termine pro Woche über Jahre hinweg die Taschen.). Viel Geld für nix wäre schlimm. Viel Geld für Therapieschäden ist ein Skandal!!!
-
hungryheart
- [nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](./images/ranks/rank_phpbb_5.gif)
, 35 - Beiträge: 1968
hey ausgefuchst,
cool, du bist ja noch da
wie schön
cool, du bist ja noch da
wie schön
Nimm was du willst und zahl dafür.
-
hippogriff
- Forums-Insider

, 41 - Beiträge: 245
Warum sollte jemand nach positiv verlaufener und abgeschlossener Analyse darüber berichten? Mit welcher Motivation auch?Ich kenne nur extrem wenig Literatur (von ehemaligen Analysanden), die positiv berichten. Dafür erschreckend viele Bücher über misslungene Analysen.
Viele Grüße
hippogriff
-
münchnerkindl
- [nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](./images/ranks/rank_phpbb_5.gif)
, 38 - Beiträge: 9898
Naja, warum nicht? Wobei vermutlich tendenziell eher die nicht so zufriedenen Ex Klienten hier eher rumhängen werden,und zwar unabhängig von der Therapieform. Weil die völlig geheilten werden sich wohl eher nicht für ein Psychotherapieforum interessieren, mangels Motivation.
Das gilt doch auch für andere Therapieformen. Wie schauts denn hier mit zufriedenen bzw unzufriedene Ex- Verhaltenstherapieklienten aus?
Das gilt doch auch für andere Therapieformen. Wie schauts denn hier mit zufriedenen bzw unzufriedene Ex- Verhaltenstherapieklienten aus?
So,bitte schön meine Meinung zur Psychoanalyse:
http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 20&t=10310
http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 20&t=10310
Guten abend @ all
Ja, ich weiss!!!!!!!!Mir ist tatsächlich auch kein einziges Buch bekannt, das über eine gelungende Psychoanalyse berichten würde. Dies ist auch Hauptgrund für meine "Schreiberei". Ich wollte in einem Buch über meine Erfahrungen bezüglich Analyse schreiben. Aber ich weiss nicht, ob es überhaupt machbar ist. Das Buch habe ich fertiggeschrieben, (bin am überarbeiten) aber ob es mir gelungen ist, dem Leser die Wirksamkeit einer Analyse begreifbar zu machen, das bezweifle ich sehr.
Des weiteren muss ich sagen, dass mein Arzt wohl Psychoanalytiker ist, aber schon lange nicht mehr streng nach deren Glaubenssätzen arbeitet. Er war immer spürbar für mich. Ich könnte mir vorstellen, dass eine klassische Analyse die Gefahr von Re-traumatisierungen in sich birgt. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück, dass ich einen sehr erfahrenen Therapeuten hatte, der oft ganz intuitiv entschieden hat, und sich nie strikte an Lehrbüchern orientierte.
Meine Enttäuschung?...ich bin vielleicht enttäuscht, dass nicht alles machbar ist, was ich mir wünschte. Die Psychoanalyse ist mMn. eine Methode, die sehr darauf abziehlt, die Welt mit realistischen Augen zu betrachten. Und für eine Träumerin wie ich es bin, war dies eine harte Schule. Ja...da war ich schon manchmal enttäuscht, dass die Welt nicht so schön oder gut ist, wie ich sie mir wünschte. Im weitesten Sinne könnte man sagen, die Analyse hat mir die Illusionen geraubt. (Auch im Bezug auf mich selber)
Ist der Preis zu hoch? Für mich nicht. Heute lebe ich im "Jetzt"...früher in den "Wolken". Für mich ist die Welt heute viel bunter...so als hätte man mir einen Vernebelungsschleier von den Augen und der Seele genommen. Alles tut mehr weh, alles ist trauriger, alles ist aber auch berührender, schöner , lebendiger.
Die Therapie schafft eine sehr grosse Nähe zwischen Patient u. Arzt. Ich weiss nicht, ob ich meine Therapie ausreichend gut hätte beenden können ohne diese Nähe. (Die ich erst jahrelang zu vermeiden versuchte) Das "herausgehen" aus dieser intensiven gemeinsamen Zeit fällt nicht leicht.
Aber bei mir war es so, dass sich die Wehmut und der Schmerz irgendwann von der Person des Analytikers gelöst hat. Die Gefühle haben sich verselbständigt, sind als Schmerz unabhängig geworden..sind vielleicht zu sowas wie einem tiefen Weh geworden, dass sich nicht mehr auf den Therapeuten beziehen musste.
Aber es entsteht eine Lücke...ein Vaakum...und darin tummle ich mich zur Zeit und weiss noch nicht genau, wie ich diesen Leerraum füllen werde.
Ich hoffe, dass tönt nicht allzu konfus...
einen schönen abend zu euch....medusa
Ja, ich weiss!!!!!!!!Mir ist tatsächlich auch kein einziges Buch bekannt, das über eine gelungende Psychoanalyse berichten würde. Dies ist auch Hauptgrund für meine "Schreiberei". Ich wollte in einem Buch über meine Erfahrungen bezüglich Analyse schreiben. Aber ich weiss nicht, ob es überhaupt machbar ist. Das Buch habe ich fertiggeschrieben, (bin am überarbeiten) aber ob es mir gelungen ist, dem Leser die Wirksamkeit einer Analyse begreifbar zu machen, das bezweifle ich sehr.
Des weiteren muss ich sagen, dass mein Arzt wohl Psychoanalytiker ist, aber schon lange nicht mehr streng nach deren Glaubenssätzen arbeitet. Er war immer spürbar für mich. Ich könnte mir vorstellen, dass eine klassische Analyse die Gefahr von Re-traumatisierungen in sich birgt. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück, dass ich einen sehr erfahrenen Therapeuten hatte, der oft ganz intuitiv entschieden hat, und sich nie strikte an Lehrbüchern orientierte.
Meine Enttäuschung?...ich bin vielleicht enttäuscht, dass nicht alles machbar ist, was ich mir wünschte. Die Psychoanalyse ist mMn. eine Methode, die sehr darauf abziehlt, die Welt mit realistischen Augen zu betrachten. Und für eine Träumerin wie ich es bin, war dies eine harte Schule. Ja...da war ich schon manchmal enttäuscht, dass die Welt nicht so schön oder gut ist, wie ich sie mir wünschte. Im weitesten Sinne könnte man sagen, die Analyse hat mir die Illusionen geraubt. (Auch im Bezug auf mich selber)
Ist der Preis zu hoch? Für mich nicht. Heute lebe ich im "Jetzt"...früher in den "Wolken". Für mich ist die Welt heute viel bunter...so als hätte man mir einen Vernebelungsschleier von den Augen und der Seele genommen. Alles tut mehr weh, alles ist trauriger, alles ist aber auch berührender, schöner , lebendiger.
Die Therapie schafft eine sehr grosse Nähe zwischen Patient u. Arzt. Ich weiss nicht, ob ich meine Therapie ausreichend gut hätte beenden können ohne diese Nähe. (Die ich erst jahrelang zu vermeiden versuchte) Das "herausgehen" aus dieser intensiven gemeinsamen Zeit fällt nicht leicht.
Aber bei mir war es so, dass sich die Wehmut und der Schmerz irgendwann von der Person des Analytikers gelöst hat. Die Gefühle haben sich verselbständigt, sind als Schmerz unabhängig geworden..sind vielleicht zu sowas wie einem tiefen Weh geworden, dass sich nicht mehr auf den Therapeuten beziehen musste.
Aber es entsteht eine Lücke...ein Vaakum...und darin tummle ich mich zur Zeit und weiss noch nicht genau, wie ich diesen Leerraum füllen werde.
Ich hoffe, dass tönt nicht allzu konfus...
einen schönen abend zu euch....medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)
@a-n-j-a_prostotak.... Hey, bist du russin? es heisst doch "einfach so".
Mein Therapeut hat immer wiederholt, der Patient braucht selbst die Beine zu bewegen, die Aufgabe des Analytikers besteht eigentlich darin, dir den richtigen Weg zu zeigen, allegorisch ausgedrückt, das Pferd zur Tränke, zum Teich zu bringen, aber du solltest selbst doch zu trinken, gleichsam den Kopf ins Wasser zu stecken...
Ansonsten der Therapeut wäre die Krücke, die Stütze, die echte Kunst der
Analyse besteht darin, dass danach du bicht imstande allein zu gehen...
durch das "Feld" des Lebens.
Frohe Ostern, Anja. Bud sdorova!
Mein Therapeut hat immer wiederholt, der Patient braucht selbst die Beine zu bewegen, die Aufgabe des Analytikers besteht eigentlich darin, dir den richtigen Weg zu zeigen, allegorisch ausgedrückt, das Pferd zur Tränke, zum Teich zu bringen, aber du solltest selbst doch zu trinken, gleichsam den Kopf ins Wasser zu stecken...
Ansonsten der Therapeut wäre die Krücke, die Stütze, die echte Kunst der
Analyse besteht darin, dass danach du bicht imstande allein zu gehen...
durch das "Feld" des Lebens.
Frohe Ostern, Anja. Bud sdorova!
Unser wahres Leben liegt nicht in Worten
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens.
William Q. Judge
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens.
William Q. Judge
liebe prosto-tak (schöner nik)
ich bin mit meineranalyse noch nicht fertig, kann aber das ende absehen und genieße gerade das erste mal in vollen zügen eine therapiepause mit menem neuen, weitgehend gelassenen ich und - man höre und staune - mir sehr dezenten sehnsuchtsanfällen nach meiner analytikerin.
eins vorweg - meine therapeutin ist sicherlich auch keine klassische freudianierin im orthodoxen sinne mehr. ich glaub, die gibt es heute eh kaum noch in freier wildbahn. sie hält sich aber standfest und auch gegen mein anfängliches sichempören an einige regeln, besteht auf der couch, antwortet nicht auf fragen, enthält sich (fast) immer klarer kommentare. das hat mich oft an den rand der verzweiflung gebracht - z.B. in situatonen, in denen ich endlos darum gekämpft habe, dass sie mir bestätigt, wie schlimm manches von dem war, was ich erlebt hab. das hat sie nie getan und ich hätte so manches mal schreien können vor enttäuschung. ganz langsam fange ich aber an, das als heilsam zu erleben. sie hat mir mal erklärt, dass sie sich nicht mit den anteilen in mir,die nach bestätigung schreien, gegen die anderen anteile in mir verbünden könne, die ich oft nur weg haben will. ganz langsam ist das als eine auf den ersten blick schwer zu verstehende liebevolle grundhaltung in mich reingeträufelt, für die ich ihr unendlich dankbar bin - nicht zuletzt deshalb, weil ich oft sehe, dass es ihr schwer fällt diese haltung durchzuhalten. sie könnte sich das leben auch leichter machen, wenn sie mir einfach geben würde, wonach ich manches mal so sehr verlange. mittlerweile spüre ich - wenn sie das nicht tut, tut sie das FÜR MICH. Fast im Nebenbei zeigt sie mir, dass zumindest sie mich in meiner ganzen komplexität und komplizierheit annehmen kann, die ich nicht immer wahrhaben will. Und ganz langsam lerne ich das von ihr. das ist eine unendlich heilsame erfahrung, die mir ganzheit und - ja medusa, das hast du schön gesagt - lebendigkeit gibt, wo ich vorher soviel abgetötet habe. seit ein paar wochen merke ich in ganz vielen sozialen beziehungen, wie viel einfacher das leben für mich wird. das ist im moment ein ganz wunderbares gefühl - diese befreiung von der vorstellung immer perfekt sein zu müssen. um da hin zu kommen, musste ch durch unendlich schmerzhafte krisen durch und ich will auch nicht unter den tisch fallen lasen, dass ich mich von meiner analytikerin auch wegen der zumutungen, die das verfahren in all seiner merkwürdigkeit in sich birgt, oft unendlich allein gelassen und manchmal auch gedemtigt gefühlt habe. hoffnung hat mir dann aber immer ihre gelassenheit und ruhe gegeben, mit der sie sich mit mir gemeinsam diese gefühle angeschaut hat. das hab ich so noch nie erlebt, das jemand, gegen den ich schon so manches mal übel gewütet hat, FÜR mich und MIT mir gemeinsam nach einem weg aus dem chaos sucht.
wenn ich an den prozess der ablösung denke, dann krieg ich schon manchmal nasse füße. aber irgendwo ist da auch ein ganz großes vertrauen, dass sie mir dabei helfen wird. na ja, und in dem maße, wie ich merke, dass ich seit und dank der analyse viel tiefere begegnungen mit vielen menschen in meinem leben haben kann (auch mit meinem mann, dr auch eine analyse angefangen hat) , kann ich mir langsam auch gut vorstellen, dass es auch ohne meine therapeutin gehen wird. No - posmotrim....
ich bin mit meineranalyse noch nicht fertig, kann aber das ende absehen und genieße gerade das erste mal in vollen zügen eine therapiepause mit menem neuen, weitgehend gelassenen ich und - man höre und staune - mir sehr dezenten sehnsuchtsanfällen nach meiner analytikerin.
eins vorweg - meine therapeutin ist sicherlich auch keine klassische freudianierin im orthodoxen sinne mehr. ich glaub, die gibt es heute eh kaum noch in freier wildbahn. sie hält sich aber standfest und auch gegen mein anfängliches sichempören an einige regeln, besteht auf der couch, antwortet nicht auf fragen, enthält sich (fast) immer klarer kommentare. das hat mich oft an den rand der verzweiflung gebracht - z.B. in situatonen, in denen ich endlos darum gekämpft habe, dass sie mir bestätigt, wie schlimm manches von dem war, was ich erlebt hab. das hat sie nie getan und ich hätte so manches mal schreien können vor enttäuschung. ganz langsam fange ich aber an, das als heilsam zu erleben. sie hat mir mal erklärt, dass sie sich nicht mit den anteilen in mir,die nach bestätigung schreien, gegen die anderen anteile in mir verbünden könne, die ich oft nur weg haben will. ganz langsam ist das als eine auf den ersten blick schwer zu verstehende liebevolle grundhaltung in mich reingeträufelt, für die ich ihr unendlich dankbar bin - nicht zuletzt deshalb, weil ich oft sehe, dass es ihr schwer fällt diese haltung durchzuhalten. sie könnte sich das leben auch leichter machen, wenn sie mir einfach geben würde, wonach ich manches mal so sehr verlange. mittlerweile spüre ich - wenn sie das nicht tut, tut sie das FÜR MICH. Fast im Nebenbei zeigt sie mir, dass zumindest sie mich in meiner ganzen komplexität und komplizierheit annehmen kann, die ich nicht immer wahrhaben will. Und ganz langsam lerne ich das von ihr. das ist eine unendlich heilsame erfahrung, die mir ganzheit und - ja medusa, das hast du schön gesagt - lebendigkeit gibt, wo ich vorher soviel abgetötet habe. seit ein paar wochen merke ich in ganz vielen sozialen beziehungen, wie viel einfacher das leben für mich wird. das ist im moment ein ganz wunderbares gefühl - diese befreiung von der vorstellung immer perfekt sein zu müssen. um da hin zu kommen, musste ch durch unendlich schmerzhafte krisen durch und ich will auch nicht unter den tisch fallen lasen, dass ich mich von meiner analytikerin auch wegen der zumutungen, die das verfahren in all seiner merkwürdigkeit in sich birgt, oft unendlich allein gelassen und manchmal auch gedemtigt gefühlt habe. hoffnung hat mir dann aber immer ihre gelassenheit und ruhe gegeben, mit der sie sich mit mir gemeinsam diese gefühle angeschaut hat. das hab ich so noch nie erlebt, das jemand, gegen den ich schon so manches mal übel gewütet hat, FÜR mich und MIT mir gemeinsam nach einem weg aus dem chaos sucht.
wenn ich an den prozess der ablösung denke, dann krieg ich schon manchmal nasse füße. aber irgendwo ist da auch ein ganz großes vertrauen, dass sie mir dabei helfen wird. na ja, und in dem maße, wie ich merke, dass ich seit und dank der analyse viel tiefere begegnungen mit vielen menschen in meinem leben haben kann (auch mit meinem mann, dr auch eine analyse angefangen hat) , kann ich mir langsam auch gut vorstellen, dass es auch ohne meine therapeutin gehen wird. No - posmotrim....
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