Thera wendet sich von mir in der Gruppentherapie ab

[schneeflocke20]

Hallo,
ich bin etwas durcheinander, weil ich nicht weiß, wie ich das unten genannte einordnen soll:
seit etwa 7 wochen bin ich bei einer verhaltenstherapeutin, die sich in emdr ausbildung befindet. ich habe sie mir empfehlen lassen, weil ich nun eine traumatherapie wagen möchte, nach vielen erlebnissen in der kindheit (se**ller mi**brauch, mobbing u.a.).
nun hatte ich erst etwa 5 termine, in denen ich sehr zurückhaltend war, aber immer betont habe, dass es mir nicht sonderlich gut gehe. nun konfrontierte sich mich nach dem 4. termin, dass sie nun bald konfrontationstermine mit emdr planen würde, was mich sehr geschockt hat, weil ich mich überhaupt nicht stabil fühle (habe noch eine Borderline-störung sowie eine dissoziative störung). ich habe das natürlich nicht sofort angesprochen, auch weil ich zu sprachlos war.

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[schneeflocke20]

Teil 2:
nun nehme ich paralell an einer gruppentherapie von ihr teil, die erste stunde hatten wir letzte wochewir patienten sollten uns wahrnehmen und vermutungen äußern (z.B. ich sehe dass du...- deswegen vermute ich, dass du..), was mir bei der mitpatientin gelang, die mitpatientin empfand mich allerdings als undurchschaubar und konnte mich auch nicht viel über mich zurückmelden. Das überraschte mich sehr und irgendwie was es doof für mich, weil alle anderen irgendwie eine super rückmeldung bekamen, nur bei mir war die rückmeldung dürftig. in einer weiteren übung sollten wir den partner, welcher die augen geschlossen hatte, anklopfen. ich spürte bei meiner partnerin fast gar nichts (kein wunder bei meiner vorgeschichte), meine partnerin äußerte ich hätte ihr regelrecht weh getan und rieb sich demonstrativ den oberarm. ich war ziemlich perlex, denn grob bin ich nun wirklich nicht. Alle anderen starrten mich an, die therapeutin schwieg und ich kam mir mal wieder wie der letzte *** vor.
nun ich musste auch einiges einstecken, aber weh getan, habe ich der mitpatientin nun wirklich nicht. ich empfand die aussage in diesem moment als sehr unfair mir gegenüber.
am schluss der gruppenrunde verabschiedete sich die therapeutin von allen und schaute in die runde, nur mich schaute sie kein einziges mal an, drehte sich nicht einmal zu mir in die seite, das weiß ich nicht, was das jetzt heißen soll.
nun will ich nun wirklich nicht mehr in diese gruppe, weil ich mich auch nicht sehr sicher fühle und mich wenig geschützt fühle, vor eben solchen rückmeldungen.
bin ich jetzt so falsch mit meiner wahrnehmung?

[Sufragette]

Hallo liebe Schneeflocke,

also so wie es aussieht hast du ja zwei unterschiedliche Probleme:

1. Problem in deiner Einzeltherapie: Du fühlst dich noch nicht zu dieser Methode bereit und von deiner Thera überrannt. Also wie dir hier wahrscheinlich jeder raten würde: auf jeden Fall das nächstes Mal ansprechen, es ist nie gut, wenn da was zwischen euch steht und es stört dich ja schon (ich weiß, leichter gesagt als getan!).
Vielleicht ist deiner Thera ja auch aufgefallen, dass es in deinem Prozess nicht vorangeht und versucht daher dich mit der EMDR Methode zu erreichen. Hab leider keine Erfahrung damit, kann dir also nicht sagen, inwieweit man dafür "stabil" sein muss als Patient - allerdings: deine Thera ist ja ein Profi und du sicher nicht ihre erste Patientin, vielleicht lässt du es einfach mal auf dich zukommen, vertraust ihr und wenn es dir zu viel wird, wird sie sicher auch darauf eingehen.

Zu deinem 2. Problem in der Gruppentherapie: Ich kann dich gut verstehen, natürlich ist es nicht schön, wenn man zu Unrecht sich beschuldigt fühlt.
Andererseits: Das sind ja alles subjektive Eindrücke von dir - vielleicht hast du ja doch härter zugeschlagen als du gedacht hast (soll kein Vorwurf sein!).
Und überleg mal: Was hätte denn deine Thera machen sollen!? Wenn sie dich verteidigt hätte, dann hätte sie klar Partei ergriffen und die andere Patientin hätte sich benachteiligt gefühlt. Ich denke durch ihr Schweigen hat sie den Vorfall zur Kenntnis genommen aber sich bewusst rausgehalten. Sie ist ja auch nicht eure "Mami", die dazwischen gehen muss, wenn sich zwei Patientinnen streiten. Im Übrigen weiß sie ja von deiner Problematik und selbst wenn du zu stark zugeschlagen hast, weiß sie, dass es keine Absicht war.
Aber auch das ist ein Thema, dass du ja im Einzelgespräch nochmals ansprechen kannst.

Als ich deinen Beitrag gelesen habe, wusste ich wieder, weshalb ich keine Gruppentherapie machen wollte: Ich wäre mit dieser Konkurrenzsituation auch nicht klar gekommen.

Ich hoffe meine Antwort war hilfreich für dich

Lieben Gruß

[Eiswürfel]

Hallo,
Was kommt, weißt du ja. Eigentlich könnte man hier am Ende jedes Threads folgende Feststellung schreiben: Und wenn sie nicht drüber geredet haben, dann schweigen sie noch heute.
Wieder so ein Beitrag meinerseits, der dich darauf hinweisen wird, doch mit deiner Thera darüber zu reden. Aber hast du wirklich lust, dich in einer Gruppentherapie mit anderen Krankheiten zu infizieren? Dir sollte doch deine eigene und die der Thera völlig reichen.

OK, das ist deine Sache. Dass sie geschwiegen hat, finde ich allerdings daneben. Das ist auch kein Zeichen von neutralität. Wer schweigt, stimmt zu, das hat schon etwas wahres an sich. Und diese Patientin soll sich bloß nicht so anstellen als hätte sie grad einen Faustschlag abbekommen, kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man jemandem unabsichtlich so wehtun kann, dass man sich am Arm reiben muss.

Mein Tipp: Bessere Therapie suchen, du wirst es nicht bereuen.

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[Tigerkind]

Hallo schneeflocke20!

Und wenn sie nicht drüber geredet haben, dann schweigen sie noch heute.

So ist es, es wird sich nur durch drüber reden klären lassen und genau das ist es dann auch was Dich wirklich weiterbringt.
Es kann nämlich sein, das Deine eigene Interpretation der Situation völlig falsch ist, hatte ich selbt oft in meiner Gruppentherapie.
Also, wenn es irgendwie geht ansprechen!

Aber hast du wirklich lust, dich in einer Gruppentherapie mit anderen Krankheiten zu infizieren?

Das sehe ich definitiv anders, wie kommst Du darauf?

Eine Gruppentherapie ist oftmals eine sehr wirksame und bereichernde Therapiemethode.

Liebe Grüße

Tigerkind

[Eiswürfel]

Wenn ich dran glaube, ist alles hochwirksam.
Dein Glaube hat dir geholfen. Stand schon in der Bibel.

[Eiswürfel]

Falls es sich beim klärenden Gespräch herausstellen sollte, dass es sich um eine Erziehungsmaßnahme gehandelt hat, also sie mit "Sie müssen lernen, ..." argumentiert, auch nichts wie weg.

[Sufragette]

@Eiswürfel: Ich finde die Konsequenz wegen so einer Sache gleich die ganze Therapie in Frage zu stellen leicht überzogen. Wie Schneeflocke ja geschrieben hat, ist sie ja erst am Anfang ihrer Therapie...und dann gleich beim ersten Missverständnis abzubrechen...da hätten dann aber einige hier im Forum schon alles hingeschmissen.

Im Normalfall lässt sich alles bei einem Gespräch klaren, auch wenn es eine Erziehungsmethode war!

[verzeihichdir]

Hallo liebe schneeflocke20
Willkommen hier im Forum.
Auf ersten Teil bezogen würde ich sagen, dass es sich um ein Kommunikationsproblem handelt. Vielleicht denkt sie, du hast sie daher aufgesucht? Vielleicht spürt sie noch nicht genau, dass es für dich doch noch zu früh ist?
Damit meine ich, dass du sie ja auf Empfehlung bekommen hast und sie es vielleicht auch als ihre Aufgabe versteht, dir dahingegend zu helfen?
Ich weiß ja nicht, ob jetzt genau klar ist, was du bei der Therapeutin möchtest. Ziele usw..
Aus aus deinen Zeilen kann ich lesen, dass es dir mir ihr vielleicht nicht so gut geht und du menschlicher Fähigkeiten vermisst. Wärme, Sympathie, Vertrauen. Gleichzeitig weiß ich nicht, ob es für dich so gut ist parallel eine Gruppentherapie mit der Thera zu machen, wenn du auch mit ihrer gemeinsam in das Geschehene gehen sollst? Vermischt sich da nicht dann zuviel? Ich wünsche dir, dass du es schaffst, dass mit der Thera zu besprechen und ihr auch zu schildern, dass du dich von ihr " ungerecht" behandelt gefühlt hast.

[Eiswürfel]

@ Sufragette: Meinst du? Vielleicht. Dennoch werde ich sehr misstrauisch, wenn mr irgendjemand mit "Sie müssen lernen, ..." kommt. Ich meinte auch nur, falls sie beim klärenden Gespräch so argumentieren sollte.
Und was vor allem wirklich nicht geht, ist das wehleidige und kranke Verhalten der Patientin, sich demonstrativ den Arm zu reiben. Man kann im Fall, dass es wirklich wehgetan haben sollte, den anderen drauf hinweisen, der andere entschuldigt sich und gut ist. Als Therapeutin sollte sie Konflikten nicht ausweichen, sondern sie lösen. Wie gesagt, das setzt voraus, dass die Thera das mitbekommen hat, dass die TE das orgefallene auch halbwegs richtig einschätzt etc. Andernfalls dürfte man hier aber zu nichts mehr Stellung nehmen und nur schreiben: Du bist krank, kannst nichts dafür aber red' mit deiner Thera. Die ist gesund und wenn nicht, gemeinsam ist man klüger.

[schneeflocke20]

Hallo,
danke für eure Rückmeldungen, die waren interessant fü mich. Ich muss wohl nun das Gespräch mit der Therapeutin suchen, das meiste, was mich beschäftigt hat, sind die komischen Reaktionen der Mitpatienten. Ich hatte die eine Mitpatientin (mit der Rückmeldungsaufgabe, also wie ich sie einschätze) auch noch während der Stunde angesprochen, ob meine Rückmeldung oder besser gesagt Wahrnehmung ok für sie war und es kam überhaupt keine Antwort von ihr, was ich sehr schade finde, bei erwachsenen Menschen, das komme ich mir schon vor wie ihm Kindergarten. Das Verhalten der anderen Patientin, die sich gleich den Arm gerieben hat, habe ich einfach so stehen gelassen, weil ich es übertrieben fand, aber insgesamr fand ich die Reaktion der Mitpatienten merkwürdig, ich meine das können die doch offen ansprechen...

[Eiswürfel]

Hi Schneeflocke,

Gut, dass du erkennst, was es ist: Kindergartenniveau. Überhaupt, das ganze Feedback. Aber warum fragst du, ob dein Feedback OK war? Wenn nicht, wird sie es dir sagen und außerdem ist es dein Feedback, wo du niemanden um die Meinung dazu fragen musst.
Sind dort alle neulinge oder nur du? Denn in manchen Gruppen ist man erst mal der Fußabtreter, bis man sich behauptet hat.

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