Warum muss ich mich so 'dagegen wehren'?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Pilgerin
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Warum muss ich mich so "dagegen wehren"?

Beitrag Mo., 27.01.2014, 10:01

...kennt ihr das Gefühl auch?
Ich bin seit einiger Zeit in integrativer Gestalttherapie...
scheinbar funktioniert es auch,
aber ich muss mich ständig "furchtbar" dagegen wehren,
ICH KANN DAS ANGEBOT EINFACH NICHT ANNEHMEN.

Habt ihr Tips, wie man Therapie besser annehmen lernen kann, vielleicht sogar
"genießen"?
EINFACH VIELLEICHT AUCH optimsitischer denken und leben lernen,
egal ob in Therapie oder auch ganz allgemein im Leben...
wie aus dieser negativ Gedankenspirale raus?

Danke schon mal an die eine oder andere Antwort,
freu mich drauf

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Gelli
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Beitrag Mo., 27.01.2014, 10:23

Pilgerin,ich kenne diese Situation aus meiner Therapie her.

Mein Thera meinte zu solch einer Frage oder Unsicherheit,es ist wichtig sich selbst und in dem was du tust zu vertrauen,zudem den Thera und seine Hifestellung zu vertrauen,dieser wird nichts tuen was dir schaden könnte,und zudem steuerst du das "Ruder"es geht nach deinem Tempo und zweifle nicht an dir.
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Beitrag Mo., 27.01.2014, 11:20

Hallo Gelli,

das ist wohl mein Problem, ich vertrau mir und anderen ja eigentlich nicht wirklich, oder sagen wir mal, VERTRAUEN ist ein Hauptproblem, und das Gefühl, dass ich das "Ruder" in der Hand habe, das hab ich eher nicht??? wahrscheinlich liegt da der Grund meiner "Abwehr"...
Ich fühle mich wie ein Ruderboot auf weitem Meer, ohne Ruder...

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Gelli
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Beitrag Mo., 27.01.2014, 12:48

Vertrauen kommt durch Sicherheit.

Gibt dir der Thera Sicherheit?Kannst du dich auf ihn verlassen?
Das "Ruder"in der Hand haben bedeutet im übertragenen Sinne,du bringst die Themen in so einer Therastunde ein,du bestimmst wieviel und wann du deinem Thera was erzählst.
Du hast das "Ruder"indem du für dich klar hast,wie weit du dich dem Thera öffnen mags,je nach dem wieviel Sicherheit er dir gibt,kann das auch mehr werden.
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Pilgerin
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Beitrag Mo., 27.01.2014, 13:02

Liebe Gelli,

ich habe das Gefühl "du" holst mich im Moment genau da ab, wo ich stehe...
SICHERHEIT
ist ein Grundthema in der Therapie...
sagen wir es mal so,
aus der Sicht des Thera´s - gibt er mir "sicher" Sicherheit...
er arbeitet auf jeden Fall wohlwollend...
das empfinde ich auch so...
er beteuert auch stets, dass ich ihm vertrauen kann, und er hört mir tatsächlich viel mehr zu, achtsamer, oder wie auch immer.

Wir hatten zu anfangs gröbere Probleme - Startschwierigkeiten...
und da hänge ich mit dem Vertrauen...
bzw. mit dem Gefühl mich SICHER fühlen zu dürfen.

Es ist ungefähr so, wie die Geschichte mit dem Jungen im Wald der um Hilfe schreit...ich weiß nicht mehr genau wie die geht: aber in etwa so, ein Junge ruft im Wald um Hilfe, die Leute kommen, doch er grinst nur blöd, reingefallen...das ging 3-4 mal so, als er dann wirklich Hilfe brauchte kam keiner mehr, weil ihm keiner mehr glaubte...


so in etwa fühle ich mich in der Therapie. Wir hatten anfangs Schwierigkeiten, gröbere, heute weiß ich, daß der Thera sich sehr sehr bemüht, um mich, meine Probleme ect. er will mir helfen,
doch meine ANGST vor der Therapie (Abwehr - Widerstand) ist größer als das Gefühl der Sicherheit.

Das haben wir auch schon des öfteren besprochen.
Und ich denke, der Thera hat sich wirklich bemüht, mir schon länger das Gefühl zu geben, dass er mich "sieht" - aber ich kann einfach nicht so richtig LOSLASSEN mich hineinfallen lassen ins Abenteuer.

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Fanja
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Beitrag Mo., 27.01.2014, 15:02

Hallo Pilgerin,
kann es sein, dass du einfach zu viel von dir erwartest? "Erwartungen" an sich selbst zu haben, ist ja nicht unbedingt verkehrt, aber sie blockieren dich auch, weil sie dich unter Druck setzen: so zu sein, wie du denkst, sein zu müssen (davon ist auch eine Therapie nicht frei!). In diese Falle bin ich schon wiederholt getappt... Ich denke, Blockaden und Widerstände haben einen Sinn. Manche Veränderungen geschehen unbewusst, und wir merken sie erst dann, wenn die Blockaden sich fast wie von alleine aufgelöst haben. Versuche, sie aktiv zu beseitigen, würde ich nicht empfehlen.

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raue See
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Beitrag Mo., 27.01.2014, 19:22

Ich hab vorhin in dem Buch
Deeper Secret
das Zitat gelesen:

WOLLEN
SICH ENTSCHLIESSEN
UND VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
das ist der beste Weg damit Wunder geschehen.

das gefällt mir persönlich für meine Lage derzeit recht gut.
LG

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wassolls
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Beitrag Mo., 27.01.2014, 23:01

Liebe Pilgerin,

ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen, mir geht es ähnlich -.-
jede Stunde ist ein Kampf, doch anstatt mich mehr zu öffnen verschließe & verkrampfe ich nur noch mehr. Mittlerweile gehe ich ohne Erwartungen in die Stunde und nur noch mit der Hoffnung, dass ich die Stunde überhaupt aushalten kann.
Hätt ich eine bessere Idee als Therapie, würde ich es auch sofort machen. Aber ich bin doch so verzweifelt, dass ich immer wieder gehe, obwohl sich einfach ALLEs in mir wehrt. Daher auch viel Schweigen in den Stunden.
Manchmal glaube ich, dass ich einfach kein Mensch bin der sich auch nach so viel Geduld und Vertrauen aufbauen etc. öffnen kann.
Vielleicht muss ich auch erst vollständig zerbrechen, damit ich die Therapie annehmen kann.
Es frustet!

Übrigens mache ich auch integ. Gest.therapie.

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Pilgerin
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Beitrag Di., 28.01.2014, 07:46

@Fanja, du hast sicher in gewisser Weise recht...
ich setze mich gern damti unter Druck von mir zuviel zu verlangen,
weil ich vielleicht meine,
ohen diese Anstrengung, ein "Versager" zu sein, sogar in der Therapie...
aber da wären wir genau wieder beim Thema
LOSLASSEN
geschehen lassen...
das geht mit "Ur-VERTRAUEN"
Vertrauen kommt von Sicherheit...

oh je, das ist ein Drehwurm...

aber sind eh nur mehr einpaar wenige Tage, dann kann ich den Drehwurm zum Thera mitnehmen

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Pilgerin
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Beitrag Di., 28.01.2014, 07:52

@wassolls,
also dein Beitrag hat mich auch sehr nachdenklich gestimmt,
da ist auch was drin in deinen Worten, die mich berühren...

ich bin mir schon fast "sicher", dass ich gut in der Therapie aufgehoben bin - genau da wo ich bin...
(dafür hab ich aber eh lang genug gebraucht - es gab Zeiten da hätt ich den Th. lieber auf den Mond geschossen...)
ABER ich muss sagen,
mittlerweile suche ich auch ein bißchen nach Alternativen - zusätzlich,
das soll ja nicht schaden,
ich denke da an sowas wie
Shiatsu, Biodanza, Ur-Ton trommeln, ...

wassolls, ich glaub schon dass die Therapie was bringt...
das werden wir wohl dann sehen, wenn es geschafft ist.
Ich bin ja auch teils ein bißchen im Zwiespalt mit sowas wie dem Forum hier,
weil schon sehr viel negatives geschrieben wird,
also die positiven Beiträge muss man suchen... und ich denke hier her wenden sich auch meist Menschen mit TherapieProbleme...
also man hört ja nichts von denen draußen, die wirklich "Heilung" erfahren haben,
und man rutscht dann schnell in die Schleife des "in Frage stellens mit"...
hat mich kürzlich "mein" Thera per mail auf die Finger geklopft,
dass er nicht versteht durch welche Auslöser ich im alles ändern will...

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Gelli
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Beitrag Di., 28.01.2014, 09:12

Pilgerin,du mags recht haben mit der Tatsache das es hier ein Forum ist wo sich viel darüber ausgetauscht wird welche Schwierigkeiten da sind in einer Therapie oder beim Thera selbst,aber auch sich selbst gegenüber.
Und klar liest man hier eher von den schwierigkeiten als von den Menschen der durch die Therapie "geheilt"wurde.
Ich glaube "Heilung"in dem Sinne das schafft eine Therapie nicht,mag sie so gut sein wie sie ist und der beste Therapeut war es gewesen,ich denke eher man lernt Wege kennen womit man mit dem was einen belastet hat,umzugehen weiß,man lernt Aufarbeitung und "loslassen"das als ganzes (wenn man sich darauf einlässt)gibt einen das was man braucht,um ein relativ normales Leben weiter zu führen,vieleicht sogar mit einer neuen Qualität.
Ich beende meine Therapie auch in ca 2 Wochen,dann habe ich 10 jahre Therapieerfahrung mit einen wirklich fantastischen Menschlichen Therapeuten gehabt,und muß sagen,er hat mich nicht "heilen"könne,aber ich hab durch Ihn Wege kennen gelernt und vor allem auch mich selbst,womit ich jetzt mit meinen Dingen die mich belastet haben umzugehen weiß.
Ich habe mich auf Aufarbeitung und "loslassen"eingelassen,es war eine megaharte Zeit,aber auch eine Zeit von Vertrauen lernen sich selbst gegenüber und Sicherheit erfahren durch den Therapeuten.
Ich möchte dir Mut machen,an dich zu glauben,denn wenn du es nicht tust,wer sollte es sonnst tuen?
Glaub an dich und deine Fähigkeiten,spüre in dich hinein und lese nicht an erster Stelle was nicht klappen könnte in Therapie,sondern was möglich ist in Therapie,aber dazu muß man sich darauf einlassen und dem Thera vertrauen.
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Gelli
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Beitrag Mi., 29.01.2014, 11:22

Pilgerin,mags du noch antworten auf das,was ich dir geantwortet habe?
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Pilgerin
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Beitrag Mi., 29.01.2014, 19:38

Hallo Gelli,

sorry für die verspätete Antwort,
ich bin in eine kleine persönliche Krise geschlittert und ziehe mich eine Weile zurück.

Ich wünsche dir alles Gute. Danke nochmal, wird sicher alles irgendwie mit der Zeit.

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Gelli
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Beitrag Do., 30.01.2014, 06:33

Pilgerin,ich weiß nicht,ob du diese Zeilen noch lesen wirst,ich kann durchaus verstehen wenn du dich bedingt durch deine mometanige Krise dich zurückziehen möchtes.

Nur ich spreche da mal nur ganz von mir.Ich fühle mich nur "stehen"gelassen von dir,ich geb mir Mühe dir bestmöglich zu antworten,und werd einfach nur "stehen"gelassen,weiß also auch nicht,ob dir geholfen werden konnte,ob meine Gedanken zu deinen Posting gute oder schlechte Gedanken waren.

Aber ich merke das hier auch in verschiedene andere Postings die von User hier geschrieben werden.Sie schreiben etwas,wünschen sich Antworten oder wollen wissen ob sie damit nicht allein stehen,dann antwortet man ihnen und es kommen keine Rückmeldungen mehr von dem der hier angefragt hatte.
Man weiß also nicht,ob die Antworten gut oder schlecht waren,und wie es mit demjenigen weitergeht.Es gibt Menschen hier,die schreiben etwas womit sie derzeit ein großes Problem haben und da gibt es immer hier und da jemanden wo man gern erfahren würde,wie es mit ihm weitergegangen.

Pilgerin,du brauchst jetzt auch nicht mehr antworten,es wäre erzwungen was du dann schreibst,denn sonnst hättes du es schon bereits getan ohne das ich meinen Einwand hier jetzt kund tuen musste.

Ich wünsche dir ebenso alles gute und einen guten Weg aus deiner derzeitigen Krise heraus zu kommen.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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Beitrag Do., 30.01.2014, 07:28

Sorry Gelli, das ist doch nicht an dich persönlich gerichtet, wenn man NICHT SOFORT antwortet...
ich bin halt auch nicht ständig im Netz, sondern muss neben meinen eigenen Sorgen, Krisen auch noch meine Familie versorgen....

aber natürlich sind es Antworten,
eine ganz besondere habe ich gerade durch dich bekommen,
mein Problem ist nämlich auch
"Ungeduld",
und ich merke gerade an mir selber,
dass ich das dir gegenüber überhaupt nicht böse gemeint habe,
ich hatte nur für einpaar Stunden andere Gedanken als dieses Forum hier...

das Forum soll ja nicht mein Lebensinhalt werden...

ich suche mir viele Antworten auch, aus den anderen Teilnehmern,
und wenn manche nicht mehr antworten dann hat das seine Gründe!
Gründe, die man lernen muss NICHT AUF SICH SELBST ZU BEZIEHEN
hier schreiben VIELE Menschen mit unterschiedlichsten Problemen,
auch PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN
so wie ich,
dass heißt ich bin in Therapie weil ich erst lernen muss mein Leben in den Griff zu bekommen,
und ja, es ist ein Teil meiner Störung mich zurück zu ziehen, wenn es mir nicht gut geht...

alle Liebe und es war nicht bös gemeint
LG

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