Urlaubspause von der Psychoanalyse?

[madmonk]

Liebe Leute hier im Forum. Es ist Urlaubszeit und wir selbst (Analysanden) und unsere Analytiker machen Urlaub. Der Analytiker fragt seinen Analysanden vor den Unterbrechungen der Psychoanalyse oft: "Was glauben Sie, wie es Ihnen gehen wird während der Pause?"

Die Frage richte ich mal an Euch: Wie geht es euch in der Pause der Psychoanalyse?

Habt ihr körperliche und seelische Beschwerden?

Mir geht es ein bisschen so und wie ich von meiner Partnerin weiß, hat sie eine Menge Beschwerden wie: Müdigkeit, Rückenschmerzen, Bauchdrücken, Kopfschmerzen, Lethargie, depressives Verhalten, Traurigkeit etc.

Bin gespannt auf Eure Antworten,

madmonk

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[Zoé]

Ja, samehere...Ich habe nun auch einen Monat Analysepause. Ich fühle mich gesamthaft depressiv und fühle mich wie abgeschnitten, fremd, leer, identitätslos, traurig, elanlos.
Ich würde SO gerne nicht darunter leiden, wäre so gerne frei davon von all dem Schmerz und meiner Verstimmung, doch leider lässt dies meine Persönlichkeit nicht zu. Ich bin eigentlich selbständig und in meinen Träumen eine unabhängigere Persönlichkeit. Aber mei, ich bin nun mal noch so "unflexibel", unautonom und trennungsängstlich wie ich nun mal bin.

Betrifft es dich selber oder deine Partnerin? Oder beide?

Ich hoffe, der Thread hilft uns ein wenig über den Urlaub zu gehen. Wie lange "hast du Urlaub" davon?

Ich bin auch so unfähig zu geniessen. Ich glaube zwar nicht, dass das nun alles nur deswegen ist, aber er fehlt mir halt ungeheurlich.

Da er wusste, dass es mir sehr schwer fällt (biogarfisch bedingt), hat er mir ein Übergangsobjekt mitgegeben (als einzige Patientin ) und mir eine Vertretung organisiert. Davon Gebrauch will ich aber noch nicht so früh machen, ich möchte es nun noch selber durchstehen.
Hach, so schlimm..
Ich glaube mein Grundleiden bricht nun eher durch...Ich hoffe, ich schaffe es nicht zu tief zu fallen.

Viele Grüsse von der Zoé

[Zoé]

Ps: ich lade dich gerne in meinen Blog ein "Zoés (analytische) Reise" denn da geht es nun eigentlich nun um diese Urlaubspause. Vll. magst du dich da ein wenig reinlassen, denn together ist man weniger alone . Oder so.
VG! Zoé

[madmonk]

Betrifft es dich selber oder deine Partnerin? Oder beide?

Beide

Ich hoffe, der Thread hilft uns ein wenig über den Urlaub zu gehen. Wie lange "hast du Urlaub" davon?

Noch 2 von 3 Wochen: und ja, ich glaube es hilft uns allen ein wenig, geteiltes Leid ...

ich lade dich gerne in meinen Blog ein "Zoés (analytische) Reise"

Gibt es auch eine URL zum Blog?

LG
madmonk

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[Zoé]

Du findest ihn bei den Blogs hier. Es ist ein Blog hier im PT-Forum

[madmonk]

Weder hier, noch auf Zoés Blog scheint sich noch jemand dazu äußern zu wollen, oder sind hier alle selbst in Urlaub.

Ich wälze nicht gerade große Dinge in meiner Analyse, aber für mich wichtige. Und da die Analyse nicht einfach aufhört, wenn wir mal keine Stunden haben, arbeitet unsere Seele und unser Kopf weiter, aber eben ohne unsere Analytiker und das empfinde ich als unangenehm. Da schlafen wir schon mal schlechter als sonst, haben Kopfschmerzen, Übelkeitsgefühle, Rückenschmerzen und manch ein Analysand wird depressiv oder agressiv, ist seiner Gefühle nicht mehr Herr. Es fehlt die Bezugsperson.

Andere Stimmen?

[pandas]

madmonk,

ich finde die Urlaubspause auch nicht gerade toll, gerade wenn es gut läuft ... anderseits ist ja Verlass, dass es am verabredeten Datum weitergeht. Ausserdem habe ich nur 2 Wochen Pause und bin derzeit allgemein für PA eher niederfrequent.

Was mich erstaunt ist, dass Du so betonst, dass die körperlichen Beschwerden in der Pause gross werden.

Hast Du die denn alle während der Analyse nicht? Dass sich die Pause so sehr körperlich auswirkt, ist, glaube ich, ist eher selten.

[Fify]

Wie geht ihr denn konstruktiv mit der Pause um? Ich mache eine analytische Psychotherapie zwei Mal die Woche und meine Analytikerin hat gerade auch Urlaub.

[leberblümchen]

madmonk, das stimmt, was du sagst - und es fällt mir nach drei Jahren Analyse zum ersten Mal so auf: Ich glaub, das Problem ist nicht so sehr, dass der Andere als Person nicht da ist, sondern dass die Analyse weitergeht und niemand da ist, mit dem man das teilen kann. Es ist, als würde der Motor auf Hochtouren laufen, und man kann einfach nicht losfahren. Oft verstehen das Außenstehende nicht, dass man nicht 'klarkommt', wenn der Analytiker nicht da ist. Aber ich würde nicht sagen, dass ich nicht klarkomme; es fehlt nur der Analyse-Partner.

Bei mir persönlich ist es gerade so, dass ich den Analytiker wechsle und merke, wie ich beim zweiten scheinbar 'einfach so' weitermache - einfach, weil ich noch so im Prozess bin; es hört einfach nicht auf zu rattern im Kopf.

[pandas]

Fify,

Nunja, ich lass die Themen etc. weiter im Kopf arbeiten; wenn die therapeutische Beziehung gerade gut ist, geniess ich das auch "fern", wenn nicht fluch ich "fern" (nein, nicht wirklich ich bin eine ganz Nette) ... ansonsten weiss ich den Termin, an dem es zuverlässig weitergeht und lass auch mal Abstand zu, um intensiver an anderen Dingen dranbleiben zu können.

Und Du?

[Fify]

Liebe Pandas,

ich habe am WE vermehrt hier geschrieben, weil so viel war. Ursprünglich wollte ich hier nicht so viel schreiben, wollte es ihr ganz frisch nach dem Urlaub erzählen. Mehr kann ich da grad nicht sagen. Der Urlaub hat auch erst jetzt begonnen und mir fehlt einfach die Unterstützung.

Lieber Gruß
fify

[Zoé]

Leberblümchen, das hast du gut in Worte gefasst:

Ich glaub, das Problem ist nicht so sehr, dass der Andere als Person nicht da ist, sondern dass die Analyse weitergeht und niemand da ist, mit dem man das teilen kann. Es ist, als würde der Motor auf Hochtouren laufen, und man kann einfach nicht losfahren. Oft verstehen das Außenstehende nicht, dass man nicht 'klarkommt', wenn der Analytiker nicht da ist.

Du hast glaube ich mein momentanes Befinden sehr gut in Worte gefasst. so fühl ich mich grad. Der Prozess in vollem gange, aber er fehlt als Begleiter, als Emotionsregulator vll. sogar, vll. sogar "nur" als Gegenüber Es ist gerade so viel in mir los, was mit der Analyse zu tun hat, da helfen mir "aussenstehende" leider herzlich wenig... Es ginge ja nun nicht mehr soo lange, am besten noch das Schiess-mich-tot-Argument: geniess doch du auch mal deine Ferien. Ich könnte ja, aber ich würde das alles in mir nun gerne einfach "deponieren" zu der Person, der's gehört , aber ich weiss ERST dann könnte ich geniessen. Nicht weil ich es mir nicht mehr gönnte, sondern ich kann so einfach nicht entspannen. So als läge ich alleine auf der Couch und er verweigert seine Arbeit. Ganz Lg! Zoé

[pandas]

am besten noch das Schiess-mich-tot-Argument: geniess doch du auch mal deine Ferien.

Mh, das ist ja aber eher selten, dass die Ferien des Analytikers auf die eigenen treffen, und dann noch Zuhause-Bleib-Ferien.

Dann entsteht natürlich ein doppeltes Vakuum.

[madmonk]

@pandas
Dass es bald weitergeht und die Pause auch mal wichtig ist ja klar.

Was mich erstaunt ist, dass Du so betonst, dass die körperlichen Beschwerden in der Pause gross werden.

Also auf die körperlichen beschwerden kam ich vor allem durch meine Frau, die gerade weit in ihre schlimme Kindheit eingetaucht war, als die Urlaubspause Ihrer Analytikerin eintrat.
Sie fühlte sich die erste Woche noch sehr wohl, bekam aber mit, wie in unserer Nachbarschaft gerade zu diesem Zeitpunkt 3 Frischlinge (menschliche ) geboren wurden, die alle erst mal von ihrer Mutter in die Intensivstation mussten. Das berührte ihre Säuglings- und Kleinkinderinnerungen und machte ihr die Beschwerden. Natürlich gehören die auch zur Analyse. Dennoch ging es ihr besser, als ich mit ihr über diesen Zusammenhang sprach.

@Fify
Konstruktiv gehe ich so damit um:

• Ich schreibe hier ein bisschen
• Ich schreibe mir das eine oder andere Thema auf um es in den nächsten Analysestunden anzugehen.
• Ich spreche mit meiner Frau darüber
• Ich nehme mir vorallem morgens ein wenig Zeit die "frühen Gedanken" zu Ende zu denken.

Also hilft mir schreiben auch, wie Dir. Schreib ruhig auch hier, wenn Dir danach ist.

@leberblümchen
Mir geht es mit Deinem Beitrag ähnlich wie Zoé. Du hast das sehr gut in Worte gefasst.

@Zoé
Schön von Dir zu lesen. Allerdings habe ich gehofft Dir würde es ein wenig besser gehen.

@alle hier
Zurzeit ist meine Analytikerin die 2. Woche weg und meine Sehnsucht nach der Liege wächst.
Ich selbst fahre erst am 23.08. (nur ein Wöchelchen) habe also zwei Auszeiten.

Über die Ausszeiten war ich eigentlich froh, da kann sich jauch einiges setzen.

Schön, dass ihr euch hier äußert.

[Betty Sue]

Hallo,

ich habe hier ein bisschen mitgelesen. Habe auch grade Urlaubspause ein paar Wochen von Psychoanalyse. Meine Beschwerden nehmen zu körperlicher Natur und psychosomatischer Natur. Aber sonst geht es mir nicht so schlecht.

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