Therapeutenwechsel

[Ella45]

Hallo miteinander

Ich überlege meine Therapeutin die ich seit vier Jahren habe zu wechseln - bin aber NOCH sehr unentschlossen.

Grund ist einfach der, das ich kürzlich eine sechswöchige Reha machte und dort erfuhr was "richtige" Psychotherapie eigentlich bringen und sein KANN.

Bei meiner Therapeutin läuft es so ab: " statt 50 Minuten werden oftmals nur 30 gemacht - oder sie redet von heute viel Stress keine Zeit für Pause - was mich auch schon mal veranlasst hat früher aufzuhören. Ausserdem kommen während der Therapiestunde Anrufe und Nachrichten rein, was ja durchaus sein kann, aber eigentlich ruft sie IMMER während meiner Stunde zurück da angeblich wichtig. Oder sie hat im Nebenraum wen sitzen der Testungen macht den sie nebenher betreut und so immer zwischen den Räumen hin und her läuft.
Trauma Therapie haben wir in den ganzen vier Jahren nicht einmal gemacht, (was mir auch während der Reha bewusst wurde, was ich eigentlich alles nicht weis/kannte therapeutisch).

Reden wir über eben belastende Themen (ich wuchs als Pflegekind auf und wurde dort misshandelt) kommt von ihr, wer weis wie die Pflegeeltern aufgewachsen sind muss also ICH auch noch Verständnis aufbringen - so hört sich das für mich an. Oder wenn ich den weißen Ring erwähne um Einsicht in meine Akte zu bekommen, was ich auch mit der Therapeutin besprach - kam von ihr, was ich denn da wolle a) sei sowieso alles verjährt und b) würde es finanziell auch nichts mehr geben , jedoch hab ich diese beiden Themen nicht mal angesprochen!! Weil das fü rmich kein Thema ist !!!Ebenso konnte sie mir bis dato nicht erklären warum ICH mich zb. schuldig und schlecht fühle wenn ich über die Gewalttaten an mir spreche, das lernte ich erst während der Reha - mich zu verstehen. Daraus entsprang dann auch der Gedanke welchen Sinn meine Therapeutin für mich noch macht, oder ob ein Wechsel nicht sinnvoller ist

Denn nicht nur das - unsere Gespräche ähnleln einem Kaffeeklatsch mit Freundinnen. Sie erzählt von sich, von ihrer Ernährung von ihrem Abnehm Versuchen von ihrer Ernährung, von ihren Großeltern die auch einen Bauernhof hatten oder haben was weis ich, von ihrem operieren gehen usw usw. eigentlich weis ich ziemlich viel über sie und auch da frage ich mich - wie professionell ist das überhaupt??? Es mag ja ganz nett sein - bringt mir aber nichts.

Nun eine Therapeutin von der Reha würde/wird mich weiter betreuen auf meine Anfrage hin. Der Fahrtweg ist zwar eineinhalb mal so lang wie zur bisherigen und in den ersten Monaten auch zu bezahlen, wie es bei meiner jetzigen auch war im ersten Jahr bevor es ein Kassenplatz wurde das ist aber eher nebensächlich für mich. Für mich ist wichtig nicht Jahrelang wohin zu pilgern was nichts bringt.

was meint ihr dazu?

Nur was tun? Wechseln? Ich weis es nicht

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[stern]

Wieso bist du denn immer noch unschlüssig bzw. es hält dich immer noch in der anderen Therapie, nachdem du nun weißt, wie es anders laufen kann?

[Philosophia]

Schnell weg da. Is verschwendete Lebenszeit.

[lisbeth]

Warum fragst du dich überhaupt noch, ob wechseln das Richtige ist? Ich würde auch sagen: Nix wie weg dort. Und zwar lieber heute als morgen.

Was spricht überhaupt dafür in deinen Augen, NICHT zu wechseln? Gibt es irgendwelche Befürchtungen, was passieren könnte?

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[saffiatou]

Erstaunlich, dass du überhaupt vier Jahre durchgehalten hast!

Saffia

[Ella45]

lisbeth

nein es spricht nichts dafür noch zu bleiben, leider ist das ein Verhaltensmuster von mir zu lange in Situationen zu bleiben die mir nicht gut tun.

[lisbeth]

Dann nimm all deinen Mut zusammen und gehe. Lieber spät als nie.

[Gedankentanz]

Du hast sehr anschaulich beschrieben, warum ein Wechsel besser für dich wäre. Dennoch zweifelst du.
Raus aus der Gewohnheit , rein in etwas Neues, ist immer ein schwieriger Schritt. Man weiß was man hat, aber nicht was man bekommt.
Ich kann dein Dilemma nachvollziehen.
Aber nach 4 Jahren könnte sich so ein Schritt, raus aus der Komfortzone lohnen.
Hast du eine neue Therapeutin, die, die Therapie mit dir weiterführt?
Ich finde das Verhalten deiner jetzigen Therapeutin sehr fragwürdig...
Hast du deine Überlegungen und Unzufriedenheit bei deiner Therapeutin angesprochen?

[Ella45]

Gedankentanz

ja ich hätte/hab eine neue Therapeutin die mich weiter betreuen wird. Mit der jetzigen wird es einen Abschluss Termin geben, wo ich wohl alles ansprechen werde was mich stört bzw. gestört hat.
Und ja richtig vielleicht ist es nur die Gewohnheit und die Angst vor ungewissem was nachdenklich macht.

[Gedankentanz]

Also weiß deine jetztige Therapeutin, dass du bei ihr aufhörst?

[Ella45]

Gedankentanz

ja - sie will einen Abschlusstermin. Wohl auch wissen warum - und ich zweifle ob es richtig ist wie oben beschrieben.

[montagne]

Aus meiner Sicht solltest du wechseln. Du bist heute kein Pflegekind mehr, dass dort vegetieren muss, wo man es hinsteckt. Du kannst selbst entscheiden, von wem du dir helfen lässt.
Abschlussgespräch bei Abbruch ist auch hilfreich für die Therapeutin, sagte meine Therapeutin mal. Wenn du glaubst, es hilft dir, gehe hin. Wenn du es aber nur machst, weil sie es will, dann überlege es dir. Bei der Frechheit, die sie mit dir veranstaltet hat, würde ich mich an deiner Seite nicht verpflichtet fühlen hinzugehen.

[Montana]

Ich wäre mit diesem Abschlussgespräch auch vorsichtig. Du könntest unter Rechtfertigungsdruck geraten. Dabei musst du dich gar nicht rechtfertigen. Wenn du wütend auf sie bist und gern mal alles loswerden möchtest, gleichzeitig aber das, was von ihr kommen wird, aushalten kannst, dann ok. Sonst würde ich es eher lassen. Du kannst ihr deine Beweggründe auch schriftlich mitteilen, wenn ihr so viel daran liegt. Oder gar nicht. Wäre ich du, würde ich nicht persönlich hingehen. Weil du so zweifelst, könnte sie dich zum Bleiben überreden. Dabei ist ihr Verhalten so zu bewerten, dass du da eher mal deine Krankenkasse drüber informieren solltest. Wenn die 50 Minuten bezahlen, dann dürfen es nicht 30 sein. Und die ganzen Unterbrechungen kosten auch noch ordentlich Zeit. Das ist in meinen Augen Betrug.

[Ella45]

Montana

ja hingehen werde ich schon und ihr das alles sagen was ich dort in den sechs Wochen eigentlich gelernt habe, was ich bei ihr in den vier Jahren nicht habe. Und vielleicht erwähne ich auch die anderen Dinge die mich stören die ich hier angeführt habe - ob ich das dann wirklich zusammen bringe - naja.... mal sehen.

Möglicherweise redet sie dann auf mich ein ja - was mich noch mehr zum zweifeln bringt was ich sowieso schon tue ob es denn richtig ist zu wechseln - keine Ahnung.

[Montana]

Zu wechseln ist definitiv richtig. Und wenn du wirklich hingehst und sie doof zu dir wird: steh auf und geh. So naheliegend wie das ist, bleibt unsereins ja doch meist sitzen und lässt sich verbal fertigmachen. Egal von wem. Also, behalte das im Kopf: du kannst jederzeit die Praxis verlassen. Du musst nicht höflich warten, bis ein evtl. Redeschwall von ihr vorbei ist. Und du musst nicht antworten. Einfach gehen.

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