Ich bin neu hier und habe mich, da ich aktuell mega aufgewühlt bin, hier extra angemeldet
Also.. Ich bin seit Ende April wegen einer Depression in Behandlung. Diagnostiziert wurde eine mittelschwere Depression, wobei ich während dem Test bereits Antidepressiva nahm. Auch scheine ich Anteile einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (Borderline) zu haben.
In den letzten fünf Sitzungen fühlte mich bisher recht gut aufgehoben bei meinem Psychiater. Ich war zwar vor den Terminen immer mega nervös, weil ich nicht wusste, was mich erwartet.. Leider aber fühle ich mich seit den letzten zwei Sitzungen nicht mehr so wohl. Ich habe das Gefühl, dass der Psychiater seit der vorletzten Sitzung plötzlich genervt ist und mich nicht mehr versteht. Leider fällt es mir auch schwer, allgemein Vertrauen zu Menschen aufzubauen und meine Gefühle/Ängste sofort und offen in Worte zu äussern. Bei der vorletzten Sitzung hat er mich gefühlt sehr unter Druck gesetzt, leicht genervt gemeint, wieso ich mich so wenig äussere und was ich in der so vielen freien Zeit denn immer mache (ich bin zu 50 % krankgeschrieben). Ich finde leider manchmal einfach die Kraft und die Freude nicht, mich in der Freizeit grossartig zu beschäftigen und liege dann halt vermehrt rum.. Das schwankt auch von Woche zu Woche. Mal geht es ganz gut, dann mache ich auch Sport und mal leider nicht. Nach dieser Sitzung war ich auf jeden Fall sehr aufgewühlt und war den ganzen Abend nur noch heftig am Weinen. Das ganze Gefühlschaos dauerte etwa 2-3 Tage an. Ich verstand nicht, wie mir ein Psychiater weiterhelfen soll, der die Symptomatik einer Depression nicht versteht oder verstehen will.
Vor einigen Tagen stand die nächste Sitzung an. Ich habe ihm die o.g. Situation geschildert, die mich überfordert hat.. Er meinte dann irgendwann nur: «Bravo! Auf seinen ersten Instinkt sollte man immer hören.» Er hat mich dann auch gefragt, ob ich an einen Therapieabbruch gedacht habe, was ich bejahte. Er meinte dann noch, er hätte nach dem letzten Gespräch noch darüber nachgedacht, ob womöglich eine SMS mit einer Absage (Therapieabbruch) von mir kommt. Er betonte auch, dass die Therapie ja freiwillig ist (ich könnte abbrechen, er genauso).
Er hat mich aber in dieser Stunde gefühlt wieder nicht ernst genommen. Ich habe ihm u.a. von meiner Angst erzählt, z.B. von meinem Freund alleine gelassen zu werden, die, obwohl ich in diesen Momenten scheinbar abgelenkt bin, immer sehr plötzlich und ohne Anlass auftritt. Er meinte daraufhin nur, dass mein Freund halt nicht immer Lust hat, sich mit mir zu beschäftigen und mal Ruhe braucht. Das Ganze hat meiner Meinung jedoch nichts mit meinem Freund, sondern mit meiner Angst zu tun, was mich wieder verärgert hat! Mein Freund ist niemand, der einfach so abtaucht (mir fällt grad in dem Moment ein: das hat aber, so nebenbei bemerkt, mein letzter Ex-Freund häufig getan, worauf ich in regelrechte Panik geraten bin – diese Ex-Beziehung, die meines Erachtens etwas toxisch war, hatten wir bereits grob thematisiert. Diesen Umstand konnte ich aber bisher noch nicht erzählen). Auch musste er sich sein Lachen verkneifen (er hat seine Hand vor sein Mund gehalten und geschmunzelt), als ich ihm von einer Angst erzählte.. Ich weiss leider nicht mehr welche genau. Ich komme mir einfach total lächerlich vor, ich schäme mich regelrecht und frage mich, wieso ich überhaupt noch was erzähle resp. weitermache? Ich hab bspw. auch Angst, dass ich nicht gut genug bin, vor Zurückweisung/Ablehnung und wahrscheinlich auch Verlustängste. Er hat mich dann in dieser Sitzung auch noch gefragt, wann ich denn zuletzt ausgelacht wurde (ich weiss aber nicht mehr, ob das vor oder nach seinem vermeintlichem Lachen war). Was soll das? Passt die Chemie einfach nicht mehr oder provoziert er das nur? Oder will er damit bezwecken, dass ICH die Therapie wirklich abbreche? Was irgendwie aber wieder keinen Sinn macht, da er vorletztes Mal angeboten hat, im Juli/August zu Dritt (inkl. meinem Chef) zusammenzusitzen. Man hört zwar aber immer wieder, dass mit Borderlinern nicht so gerne zusammengearbeitet wird oder dass Theras plötzlich Therapien abbrechen. Ich verstehe nur nicht, wie er sein Verhalten so schlagartig ändern kann. Ich überlege auch, ihm noch vor dem nächsten Gespräch eine Mail zu schreiben und zu fragen, was das soll. Meine Stimmung geht seit dem letzten Gespräch rauf und runter, was echt anstrengend ist. Vorhin war sie wenigstens konstant down.
Andererseits frage ich mich, wieso mich das so wurmt bzw. welche Angst in mir getriggert wird. Eigentlich müsste ich ja denken: Wenn es mit ihm doch nicht klappen würde, wäre dies natürlich erst mal doof (weil nochmals neu anfangen etc.), aber es wäre kein Beinbruch. Auch habe ich grad voll die (irrationale) Panik, dass er das hier irgendwie lesen könnte, was aber wohl eher nicht der Wahrscheinlichkeit entsprechen dürfte.
Was denkt ihr? Kennt dieses Verhalten vielleicht sogar jemand?
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