Ist mein erster Post hier, also hoffe ich ich mache das mit der Beschreibung etc. alles richtig, habe versucht mich kurz zu fassen und mich trotzdem möglichst klar auszudrücken
Ich bin nun schon seit ca. 2 Jahren in Psychotherapie (traumafokussiert) und soweit bin ich auch echt zufrieden mit meiner Thera. Nur fällt mir halt immer wieder auf, das sie, wenn ich etwas zu erlebter Homo- oder Biphobie immer irgendwie etwas länger braucht um da mitzubekommen was das Problem war oder wie das mit meiner Sexualität zusammenhing. (Edit: Ich selber bin bisexuell, einfach zum Verständnis des Posts.)
Vielleicht fällt es mir aber auch nur auf, weil sie im Gegensatz dazu extrem sensibel ist wenn es um erlebte sexistische Kommentare geht - also z.B. kann sie sehr gut mit mir herausarbeiten, wieso mich jeztz ein bestimmter Kommentar (wie z. B. so Klassiker wie "sie sehen aber auch heiss aus" als Reaktion von einem Polizisten auf einen sexuellen Übergriff) so irritiert hat, oft bevor ich selber weiss wieso mich das jetzt so getroffen hat. Und bei Kommentaren bezüglich meiner Sexualität ist sie zuerst immer sehr ungläubig, dass das jetzt etwas damit zu tun haben könnte, dass ich als nicht heterosexuell gelesen wurde. Es ist eigentlich auch nicht so ein grosses Ding und ich wäre ja auch vollkommen offen dafür wenn sie meint ich interpretiere da zu viel rein oder so was. Aber am Ende war sie bis jetzt auch meiner "Meinung", einfach dass ich mir so vorkomme als müsste ich ihr denn Zusammenhang zuerst bis ins kleinste Detail erklären, bis sie überhaupt in Betracht zieht, dass der Kommentar oder die Handlung etwas mit meiner Sexualität zu tun haben könnte und ich die Situation daher als besonders verletzend oder bedrohlich empfand.
Wir sind jetzt beim Thema vom Missbrauch in der Jugend, wo so Aussagen wie "du musst einfach mal ein richtiger Mann haben/bist nur verwirrt" etc. halt immer wieder vorkamen. Daher ist das Thema jetzt so ein bisschen aufgekommen.
Es ist ja auch nicht das Hauptthema der Therapie aber hat halt meinem Gefühl nach trotzdem noch einen Einfluss auf mein Beziehungsverhalten heute, daher würde ich dass schon gerne in der Therapie ansprechen können und sozusagen "das Kind beim Namen nennen". Im Moment merke ich, wie ich diese Erinnerungen in den Sitzungen ganz weglasse, da ich keine Lust habe sie wieder zu "überzeugen"/ihr zu erklären dass mich das auch wirklich gestört hat und Zeit darauf zu verschwenden.
Meiner Aussenansicht nach könnte es vielleicht einfach sein das sie auf das Thema nicht so sensibilisiert ist... sie ist selbst heterosexuell und die Auswirkungen von homophoben Äusserungen auf das Individuum wurden ja vielleicht auch nicht so in der Ausbildung besprochen? Vielleicht hat sie das daher nicht so auf dem Radar. Meine Therapeutin direkt darauf ansprechen und ihr irgendwelche Buchtipps zum Thema Homosexualität und Gesellschaft zu geben wäre ja doch sehr arrogant, aber bis jetzt war das mein einziger Einfall... Ich will ja auch nicht das es als Angriff auf ihre Kompetenz rüberkommt weil es ist ja nur ein "kleines" Thema und zudem noch etwas, wo ich sowieso schon Angst habe, zu viel Wirbel drum zu machen
Ich wollte hier mal nachfragen ob jemand vielleicht schon Erfahrungen mit etwas ähnlichem hattet und wie ihr damit umgegangen seid? Oder habe ich da vielleicht zu viele Erwartungen an meine Therapeutin und bisher einfach Glück, dass wir in anderen Bereichen auf einer Wellenlänge waren?
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