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Di., 28.09.2021, 15:42
Ich antworte jetzt mal ganz allgemein:
Natürlich führt Zuwendung, die in der Nachbeelterung seitens der Therapeutin enthalten ist, zu einer Steigerung der „Gegenempfindung“ auf Seiten der Patientin. So funktioniert ja Therapie ganz allgemein: Die Therapeutin ist präsent, hört zu, nimmt die Patientin wahr und ernst, setzt sich mit ihr auseinander,… bietet also auf diesem Weg Zuwendung und Beziehung an.
Eine Person, die bereits Übertragungsliebe (total bescheuerter Begriff!) für ihre Therapeutin empfindet wird mMn insofern nicht nur in diesem Gefühl bestätigt, sondern verstärkt es vermutlich auch.
Ich denke, es wird in Analysen stärker auftreten als in anderen Therapien, da andere Therapien idR transparenter sind. Umso mehr Transparenz und Klarheit und umso mehr sich die Therapeutin zeigt, desto eher nimmt die Übertragungsneigung der Patientin ab. Zudem wird durch die Transparenz der Übungsmodus deutlicher, denn die Nachbeelterung hat ja den Zweck, sich diese Fürsorge irgendwann selbst geben zu können.