ich bin ein wenig unschlüssig, ob es eine gute Idee ist, das hier zu schreiben, da ich wirklich kein neues Fass aufmachen will.
Es ist mir aber ein Bedürfnis, einen Aspekt zum Thema Vaterübertragung anzusprechen, den ich bisher so noch nicht gelesen habe und der ein wenig an den Realitätssinn appellieren soll. Für diejenigen Frauen, die sich wünschen, ihr Therapeut wäre ihr Ersatzpapa.
Den Wunsch kann ich mehr als verstehen, da es mich selbst auch betrifft. Jedoch ist mir vollkommen klar, dass mein Therapeut das nie, nie, nie sein wird. Was auch gut so ist, die Grenzen sollen eindeutig gewahrt bleiben.
Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass eine erwachsene Frau von ihrem Therapeuten auch als solche wahrgenommen wird. Da 1. erwachsen und 2. Frau.
Was ich noch hinzufügen will ist Folgendes - ganz hypothetisch gesprochen. Mal grundsätzlich abgesehen davon, dass es grenzüberschreitend und nicht ok wäre.... Warum sollte ein Therapeut eine Patientin als Tochter wollen? Die kein Kind und zweitens nicht das eigene ist? (Und er ab einem gewissen Alter wahrscheinlich eigene Kinder hat und dahingehend "gesättigt" ist? )
Bei dieser Hoffnung/Annahme wird vorausgesetzt, dass auf Therapeuten (Männerseite) ebenso ein Bedürfnis/"Bedarf" danach bestehen würde, eine Tochter zu haben, eine Sehnsucht. Unabhängig davon, ob jetzt Therapeut oder nicht - sich eine Tochter zu wünschen, das ist etwas, was tendenziell mehr auf Frauen zutrifft.
Ohne Klischees bedienen zu wollen - ich behaupte mal wagemutig, dass der größte Teil der Männer, die Väter werden, sich eher Jungs wünschen, im besten (aber selteneren) Fall gleichermaßen glücklich mit einem gesunden Kind sind, unabhängig vom Geschlecht. Das ist etwas, das ich in meinem Umfeld gerade stark beobachte und was mich tbh schon traurig (und auch wütend) stimmt.
Es ist imo meist schlicht unrealistisch anzunehmen bzw. vorauszusetzen, dass Männer überhaupt grundsätzlich ein sonderlich ausgeprägtes Bedürfnis danach haben bzw. sich nach einer Tochter sehnen würden. Und wie oft in der Geschichte der Menschheit ist ein älterer Mann morgens aufgewacht und hat über eine jüngere Frau gedacht: "Mann, die hätte ich gerne als Tochter!"? Das ist schon allein evolutionsbedingt unwahrscheinlich.
Es kommt mir beim Lesen mancher Threads immer wieder so vor, als würde das unhinterfragt vorausgesetzt werden und dabei der Wunsch Mutter des Gedanken sein.
Ich behaupte, dass das was eher Seltenes und nicht gerade die Regel ist. Hypothetisch gesprochen - da es gar nicht erst so weit kommen sollte, dass die Frage nach einer möglichen Grenzüberschreitung auftritt.
Diese Sehnsucht nach Papaersatz ist viel mehr eine Einbahnstraße und geht i.d.R. nur in eine Richtung. Womöglich ist es auch schlichtweg biologisch bedingt, dass Männer sich eher Jungs wünschen.
Es geht mir bloß darum, diesen Film auch dahingehend zu hinterfragen, sofern man ihn schiebt. (Und das tun ja nicht wenige hier.)
Ich bin ehrlich gesagt etwas unsicher, inwieweit das überhaupt lesenswert ist, oder es vielleicht wirkt a la "Joa schiebt ihren Vaterfilm". Für mich persönlich empfinde ich den Gedanken nach diesem Bedürfnis bzw. Nicht-Bedürfnis von Männern aber als hilfreichen realitätscheck.
Das beruht alles schlicht auf meinen Beobachtungen/Erfahrungen und Einschätzungen - hab keinen 100% Anspruch auf Richtigkeit.
LG Joa
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