Therpeutin hilflos/ überfordert

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Franziska_05
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 5

Therpeutin hilflos/ überfordert

Beitrag Sa., 08.02.2025, 13:18

Hallo zusammen :)

Ich hatte jetzt dieses Jahr zwei Therapiesitzungen nach denen ich mich wirklich sehr geärgert habe und mir mehr Unterstützung wünsche.
Anfang des Jahres habe ich ihr in der Sitzung von meinen starken Suizidgedanken erzählt (bin sehr stark körperlich krank und daher verzweifelt) und dass ich nicht mehr kann und weiter weiß und sie sagt dann dass sie nicht weiß was sie sagen soll und dass es ihr menschlich leid tut. Ich hätte mir da etwas mehr Mut machen/ Hoffnung geben gewünscht. Das habe ich ihr auch gesagt das nächste mal und dann fragt sie mich was ich mir von ihr wünsche. Das überfordert mich auch.

In der letzten Sitzung war es leider ähnlich.
Sie fragte was ich mir von ihr wünsche / wie sie mir helfen kann und ich hab gesagt weiß ich auch nicht. Bin leider so überfordert dass ich es nicht sagen kann. Mir fällt es erst danach in Ruhe ein.
Aber dieses ewige „weiß ich nicht“ von ihr bringt mich echt zur Verzweiflung.

Dazu kommt noch dass wir uns nur alle 2 Wochen sehen können, da die Sitzungen ausgelaufen sind und die Krankenkasse am Telefon gesagt hat, die Höchstgrenze ist erreicht. Ich muss selber zahlen. Eigentlich bräuchte ich mehr Sitzungen da ich wirklich Suizidgedanken habe. Stationär geht aufgrund einer schweren körperlichen Erkrankung einfach nicht.

Ich frage mich jetzt wie ich mit ihrer Hilflosigkeit umgehen kann.

Werbung


candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 14906

Beitrag Sa., 08.02.2025, 13:58

Hallo!
Franziska_05 hat geschrieben: Sa., 08.02.2025, 13:18 Sie fragte was ich mir von ihr wünsche / wie sie mir helfen kann und ich hab gesagt weiß ich auch nicht. Bin leider so überfordert dass ich es nicht sagen kann. Mir fällt es erst danach in Ruhe ein.
Wenn es dir später einfällt, dann könntest du dir das aufschreiben und als Gedankenstütze mit in Therapie nehmen.
Aber dieses ewige „weiß ich nicht“ von ihr bringt mich echt zur Verzweiflung.
Sagst du das jetzt oder die Therapeutin?
Dazu kommt noch dass wir uns nur alle 2 Wochen sehen können, da die Sitzungen ausgelaufen sind und die Krankenkasse am Telefon gesagt hat, die Höchstgrenze ist erreicht. Ich muss selber zahlen. Eigentlich bräuchte ich mehr Sitzungen da ich wirklich Suizidgedanken habe.
Es ist wohl auch so, wenn man Suizidgedanken hat dann erstmal stationär geht. Ich weiß auch nicht wie lange du Therapie hattest und ob sich da gar nichts an den Suizidgedanken geändert hat? Wie denkst DU könnte das besser werden?
Stationär geht aufgrund einer schweren körperlichen Erkrankung einfach nicht.
Was wäre denn da konkret das Problem? Es gibt sicherlich Möglichkeiten "zu kombinieren" oder vielleicht auch eine Begleitperson mitzunehmen. Das hängt dann von der Erkrankung ab.
Ich bin selber gerade am Schauen und würde es gut finden sich auch darüber auszutauschen.

Wie sieht es denn mit einer psychiatrischen ambulanten Behandlung aus?
Ich frage mich jetzt wie ich mit ihrer Hilflosigkeit umgehen kann.
Es ist eben die Frage ob SIE wirklich hilflos ist oder ob du das so wahrnimmst bzw. "überträgst", denn diese Fragen kommen mir sehr bekannt vor und habe selber oft keine Antwort dazu gehabt. Es geht da ein wenig drum zu deinen individuellen Bedürfnissen zu stehen.

Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Franziska_05
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 08.02.2025, 14:07

Aber dieses ewige „weiß ich nicht“ von ihr bringt mich echt zur Verzweiflung.
Sagst du das jetzt oder die Therapeutin?

Sie sagt auch „Ich weiß es nicht“
Dazu kommt noch dass wir uns nur alle 2 Wochen sehen können, da die Sitzungen ausgelaufen sind und die Krankenkasse am Telefon gesagt hat, die Höchstgrenze ist erreicht. Ich muss selber zahlen. Eigentlich bräuchte ich mehr Sitzungen da ich wirklich Suizidgedanken habe.
Es ist wohl auch so, wenn man Suizidgedanken hat dann erstmal stationär geht. Ich weiß auch nicht wie lange du Therapie hattest und ob sich da gar nichts an den Suizidgedanken geändert hat? Wie denkst DU könnte das besser werden?

Seit Mai 2023 bei ihr. Die Suizidgedanken sind aufgrund der schweren körperlichen Erkrankung viel schlimmer geworden.

Stationär geht aufgrund einer schweren körperlichen Erkrankung einfach nicht.
Was wäre denn da konkret das Problem? Es gibt sicherlich Möglichkeiten "zu kombinieren" oder vielleicht auch eine Begleitperson mitzunehmen. Das hängt dann von der Erkrankung ab.
Ich bin selber gerade am Schauen und würde es gut finden sich auch darüber auszutauschen.

Wie sieht es denn mit einer psychiatrischen ambulanten Behandlung aus?

Ich muss leider oft zu Ärzten zwecks Behandlung und warte auf Terminen bei Fachärzten um zu sehen wie ich meine Krankheit behandel. Ich muss halt leider ambulant behandelt werden. Zumal vertrage ich kaum Lebensmittel wegen meiner MCAS und reagiere auf Duftstoffe und sämtliche Medikamente wegen der Füllstoffe.
Ich frage mich jetzt wie ich mit ihrer Hilflosigkeit umgehen kann.
Es ist eben die Frage ob SIE wirklich hilflos ist oder ob du das so wahrnimmst bzw. "überträgst", denn diese Fragen kommen mir sehr bekannt vor und habe selber oft keine Antwort dazu gehabt. Es geht da ein wenig drum zu deinen individuellen Bedürfnissen zu stehen.

Viele Grüße
candle
[/quote]

Fühlt sich für mich so an. Denn ich kenne diese Fragen aus meiner vorherigen Therapie so nicht. Da hatte die Therapeutin immer die Führung übernommen und wir haben uns die Situation angeschaut und sie hat mir Mut gemacht usw.


candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 14906

Beitrag Sa., 08.02.2025, 14:35

Ich habe dir eine PN geschickt.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Franziska_05
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 08.02.2025, 14:42

candle. hat geschrieben: Sa., 08.02.2025, 14:35 Ich habe dir eine PN geschickt.

candle
Ich kann leider nicht antworten, da dies mein erster Beitrag im Forum ist und man erst ab 3 Beiträgen antworten kann.


candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 14906

Beitrag Sa., 08.02.2025, 14:45

Im Prinzip hast du 3 Beiträge, aber der zählt hier gerade nicht richtig.

Hast du denn eine Pflegestufe?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Franziska_05
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 08.02.2025, 14:48

candle. hat geschrieben: Sa., 08.02.2025, 14:45 Im Prinzip hast du 3 Beiträge, aber der zählt hier gerade nicht richtig.

Hast du denn eine Pflegestufe?

candle
Nein hab keine


candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 14906

Beitrag Sa., 08.02.2025, 14:54

Würde ich jetzt beantragen.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Scars
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 28
Beiträge: 1633

Beitrag Sa., 08.02.2025, 18:00

Hallo Franziska,

von dem was du geschrieben hast, scheint deine Hilflosigkeit für mich menschlich nachvollziehbar. Hast du denn zusätzlich eine psychische Erkrankung? Hat dir die Therapie denn vorher was gebracht? Ist die körperliche Erkrankung erst kürzlich dazugekommen?

Es scheint ja handfeste Gründe zu geben, weshalb du dich hilflos fühlst, es womöglich auch tatsächlich situativ bist und die in deine Suizidgedanken mit reinspielen. Das ist ja nix, was man methodisch weg therapieren könnte, sondern eine reale Lebenssituation. Klar könntest du jetzt ein Achtsamkeitstagebuch führen, deine Gedanken umstrukturieren, schauen was die Suizidgedanken verstärkt etc.… aber wenn du dich akut so überfordert fühlst, vielleicht brauchst du das gerade erstmal nicht, sondern einfach nur menschliche Unterstützung? Jemanden, der sagt: ich sehe, dass das eine bescheidene Situation ist und jetzt schauen wir, wie wir Ihnen etwas Gutes tun können und Sie Entlastung finden. Der dir vielleicht auch hilft, sich auf die Lebenssituation (neu) einzustellen, dir beisteht… sowas. Du hast ja schon geschrieben, dass dir nach der Stunde eingefallen ist, was du dir wünschst. Was ist das denn? Könntest du es aufschreiben und der Therapeutin in der nächsten Stunde einfach den Zettel geben?

Wie sieht es denn insgesamt aus? Hast du Familie, ein soziales Umfeld, Unterstützung bei der Alltagsbewältigung? Wie ist die Prognose deiner Erkrankung? Das sind ja alles wichtige Faktoren. Wenn die Therapeutin dir nicht helfen kann - warum auch immer - dann würde ich mich von ihrer Hilflosigkeit wegbewegen. Es gibt noch andere Anlaufstellen, die unterstützen können bei allem, was mit Krankheiten so anfällt. Du findest meiner Erfahrung nach auch hier im Forum Unterstützung, da hat man mir schon mehr als einmal aus meiner Hilflosigkeit geholfen. LG
Remember to leave pawprints on hearts.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Franziska_05
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 08.02.2025, 18:19

Scars hat geschrieben: Sa., 08.02.2025, 18:00 Hallo Franziska,

von dem was du geschrieben hast, scheint deine Hilflosigkeit für mich menschlich nachvollziehbar. Hast du denn zusätzlich eine psychische Erkrankung? Hat dir die Therapie denn vorher was gebracht? Ist die körperliche Erkrankung erst kürzlich dazugekommen?
Ja ich habe schon länger Depressionen durch die Krankheit. Da sich diese jetzt akut verschlechtert hat ist es schlimmer geworden. Ja davor hat mir die Therapie geholfen.
Scars hat geschrieben: Sa., 08.02.2025, 18:00
Es scheint ja handfeste Gründe zu geben, weshalb du dich hilflos fühlst, es womöglich auch tatsächlich situativ bist und die in deine Suizidgedanken mit reinspielen. Das ist ja nix, was man methodisch weg therapieren könnte, sondern eine reale Lebenssituation. Klar könntest du jetzt ein Achtsamkeitstagebuch führen, deine Gedanken umstrukturieren, schauen was die Suizidgedanken verstärkt etc.… aber wenn du dich akut so überfordert fühlst, vielleicht brauchst du das gerade erstmal nicht, sondern einfach nur menschliche Unterstützung? Jemanden, der sagt: ich sehe, dass das eine bescheidene Situation ist und jetzt schauen wir, wie wir Ihnen etwas Gutes tun können und Sie Entlastung finden. Der dir vielleicht auch hilft, sich auf die Lebenssituation (neu) einzustellen, dir beisteht… sowas. Du hast ja schon geschrieben, dass dir nach der Stunde eingefallen ist, was du dir wünschst. Was ist das denn? Könntest du es aufschreiben und der Therapeutin in der nächsten Stunde einfach den Zettel geben?
All das was du sagst wünsche ich mir sehr. Wie kann ich Entlastung finden? Wie kann ich mit den Gedanken besser umgehen. Vielleicht sollte ich das mal notieren. Meien alte Therapeutin ist damals aber von alleine auf diese Ideen gekommen und konnte mir immer helfen. Daher verstehe ich es nicht wirklich.

Scars hat geschrieben: Sa., 08.02.2025, 18:00
Wie sieht es denn insgesamt aus? Hast du Familie, ein soziales Umfeld, Unterstützung bei der Alltagsbewältigung? Wie ist die Prognose deiner Erkrankung? Das sind ja alles wichtige Faktoren. Wenn die Therapeutin dir nicht helfen kann - warum auch immer - dann würde ich mich von ihrer Hilflosigkeit wegbewegen. Es gibt noch andere Anlaufstellen, die unterstützen können bei allem, was mit Krankheiten so anfällt. Du findest meiner Erfahrung nach auch hier im Forum Unterstützung, da hat man mir schon mehr als einmal aus meiner Hilflosigkeit geholfen. LG
Ich lebe mit meinem Freund zusammen und er hilft mir sehr. Meine Familie wohnt leider weiter weg und ist nur digital und am Telefon für mich da.
Prognose kann ich leider nichts zu sagen; mein jetziger Arzt weiß nicht wie er behandeln kann und den Termin bei meiner anderen Ärztin habe ich erst Anfang März. Ich hoffe sie hat Ideen.

Benutzeravatar

Scars
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 28
Beiträge: 1633

Beitrag Sa., 08.02.2025, 21:19

Franziska_05 hat geschrieben: Sa., 08.02.2025, 18:19 All das was du sagst wünsche ich mir sehr. Wie kann ich Entlastung finden? Wie kann ich mit den Gedanken besser umgehen. Vielleicht sollte ich das mal notieren. Meien alte Therapeutin ist damals aber von alleine auf diese Ideen gekommen und konnte mir immer helfen. Daher verstehe ich es nicht wirklich.
Sie ist halt ein anderer Mensch? Hast du keine Möglichkeit mehr zu der alten Therapeutin zu gehen? Hat halt jeder Stärken und Schwächen.
Remember to leave pawprints on hearts.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Franziska_05
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 08.02.2025, 21:33

Scars hat geschrieben: Sa., 08.02.2025, 21:19
Franziska_05 hat geschrieben: Sa., 08.02.2025, 18:19 All das was du sagst wünsche ich mir sehr. Wie kann ich Entlastung finden? Wie kann ich mit den Gedanken besser umgehen. Vielleicht sollte ich das mal notieren. Meien alte Therapeutin ist damals aber von alleine auf diese Ideen gekommen und konnte mir immer helfen. Daher verstehe ich es nicht wirklich.
Sie ist halt ein anderer Mensch? Hast du keine Möglichkeit mehr zu der alten Therapeutin zu gehen? Hat halt jeder Stärken und Schwächen.
Leider nein. Sie arbeitet nicht mehr im ambulanten Bereich.

Benutzeravatar

saffiatou
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 3624

Beitrag Sa., 08.02.2025, 22:47

Ich sehe das etwas anders, meiner Meinung nach ist ein Therapeut nicht dazu da dir zu sagen, was du tun sollst, sondern man erarbeitet zusammen eine Strategie bzw. Lösung. Manchmal geht das nicht direkt sondern es braucht Umwege. So sind auch deine Fragen an die Thera vielleicht anders zu stellen damit ihr zusammen einen Weg findet. Ich fand sie hat sehr menschlich reagiert und dir ihr Mitgefühl gezeigt. Manchmal versteht man das vielleicht auch erst viel später.
never know better than the natives. Kofi Annan


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 57
Beiträge: 5135

Beitrag So., 09.02.2025, 04:23

Hallo Franziska,
Anfang des Jahres habe ich ihr in der Sitzung von meinen starken Suizidgedanken erzählt (bin sehr stark körperlich krank und daher verzweifelt) und dass ich nicht mehr kann und weiter weiß und sie sagt dann dass sie nicht weiß was sie sagen soll und dass es ihr menschlich leid tut.
Ich kann deinen Frust gut nachvollziehen. Ich habe selber zwei schwere Erkrankungen und saß hilflosen Psychotherapeuten gegenüber.
Mitleidsbekundungen schmeicheln zwar die Seele, lösen aber keine Probleme.

Wenn ich gefragt wurde "Was brauchen Sie?", was soll man als Patient darauf antworten? Ich möchte, dass die Symptome aufhören, dass das endet, ...

Es vergingen viele Jahre, in denen ich verzweifelt Hilfe suchte.
Erst in den letzten Jahren habe ich begriffen, dass es bei Dinge, die man nicht ändern kann (wozu auch körperliche Erkrankungen gehören) um etwas ganz anderes geht. Es geht nicht "Ach Du Arme"-Mitleidsbekundungen und auch nicht um "Das soll aufhören", ...

Es geht darum zu lernen loszulassen, was nicht mehr geht.
Es geht darum zu erkennen, dass man eine Erkrankung hat, aber nicht die Erkrankung ist. Man ist viel mehr als ein kranker Körper. Das gilt es zu finden und zu fördern. Was geht noch? Wo liegen meine Stärken? Welche Ressourcen habe ich?
Lernen zu akzeptieren, dass Krankheiten, Leid und auch der Tod zum menschlichen Dasein dazu gehören.
Es geht darum, sein Leben an eine Erkrankung anzupassen und die Erkrankung als "Sie ist da" akzeptieren zu lernen.
Neue Verhaltensweisen zu lernen, wie man trotz einer Erkrankung Dinge trotzdem noch machen kann.
Es geht darum Neues zu finden und altes, was nicht mehr geht, loszulassen.
...

Solche "Erwartungen" an Helfer vermag ich jedoch erst heute zu formulieren. Denn auch ich bin in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der ich nur lernte, dass alles Negative weg muss, nur das Schöne und Positive sein darf, es kein Leid geben darf, nur Freude, Gesundheit und Glück.

Aber das ist nun mal nicht das Leben. Leid, Krankheiten, ... gehören genauso zum Leben dazu wie Freude, Glück, Lachen, Urlaub, ...
Es geht darum das akzeptieren zu lernen und zu lernen, Krankheiten zu akzeptieren und trotzdem glücklich zu sein.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag