Therapeutin reagiert kühl und abweisend auf ehrliche Rückmeldung
Therapeutin reagiert kühl und abweisend auf ehrliche Rückmeldung
In einer der letzten Sitzungen habe ich von mir aus angesprochen, dass ich mich einmal selbst verletzt habe – weil ich ehrlich sein wollte.
Das Thema ist für mich schambesetzt, aber ich war bereit, mich zu öffnen.
Daraufhin hat meine Therapeutin angefangen, sehr direkt nachzufragen.
Sie wollte wissen:
• Wie ich es gemacht habe
• Womit (z. B. Scherben, „Kopf gegen die Wand“ – ihre Worte)
• Wo am Körper
• Und wie tief es war
Ich habe mich in dem Moment emotional total überfordert gefühlt.
Es war nicht das Thema an sich – sondern die Art der Gesprächsführung:
Es war ein schnelles, fast drängendes Fragen, bei dem ich kaum Luft holen konnte.
Ich habe immer mehr auf den Boden geschaut, konnte sie nicht mehr anschauen – habe mich sehr geschämt, obwohl ich das Thema eigentlich bewusst ohne Schuldgefühle ansprechen wollte.
Trotzdem sagte sie dann noch, ich solle das, was ich gemacht habe, nochmal wörtlich sagen – also den Satz „Ich habe mich selbst verletzt“ wiederholen.
Ich konnte das nicht. Es hat sich angefühlt wie ein innerer Zwang.
Ich war angespannt, unter Druck, und hatte das Gefühl, verhört zu werden statt verstanden.
Ich bin eigentlich nicht jemand, der überempfindlich ist – aber das hat mich komplett aus der Bahn geworfen.
Nach der Sitzung hatte ich körperliche Stresssymptome (Herzstiche, Zittern, Schwindel) und musste weinen. Ich war mehrere Tage emotional angeschlagen.
Weil ich in der Sitzung selbst nicht richtig sprechen konnte, habe ich ihr dann eine Nachricht geschrieben, in der ich:
• beschrieben habe, dass ich mich nach dem Gespräch sehr unter Druck gesetzt gefühlt habe
• betont habe, dass ich verstehe, dass sie Sicherheit schaffen muss – aber mir eine andere Art der Gesprächsführung gewünscht hätte
• erklärt habe, dass ich in der Sitzung bereits Scham empfand und mich nicht in der Lage fühlte, bestimmte Sätze laut zu sagen
• gesagt habe, dass ich insgesamt gerade körperlich und seelisch empfindlicher bin und deshalb sensibler reagiere
• und dass ich hoffe, dass wir zu einer vertrauensvolleren Zusammenarbeit zurückfinden können, wie es früher schon einmal war.
Die Nachricht war lang, aber sehr überlegt, sachlich, ohne Vorwürfe. Ich wollte Brücken bauen – kein Drama machen. Ich habe sogar dazu geschrieben, dass ich mich entschuldige, dass sie so lang ist, weil mir das Thema einfach sehr wichtig war.
Ihre Antwort lautete nur:
„Ich habe Ihre Nachricht zur Kenntnis genommen.“
Mehr nicht.
Kein „Danke“, kein „Wir sprechen drüber“, kein Signal, dass sie mich sieht.
Seitdem bin ich extrem verunsichert.
Ich frage mich, ob sie mich nicht mehr als Patientin haben will – oder ob ich zu sensibel bin. Gleichzeitig fühle ich mich im Stich gelassen.
Das Thema ist für mich schambesetzt, aber ich war bereit, mich zu öffnen.
Daraufhin hat meine Therapeutin angefangen, sehr direkt nachzufragen.
Sie wollte wissen:
• Wie ich es gemacht habe
• Womit (z. B. Scherben, „Kopf gegen die Wand“ – ihre Worte)
• Wo am Körper
• Und wie tief es war
Ich habe mich in dem Moment emotional total überfordert gefühlt.
Es war nicht das Thema an sich – sondern die Art der Gesprächsführung:
Es war ein schnelles, fast drängendes Fragen, bei dem ich kaum Luft holen konnte.
Ich habe immer mehr auf den Boden geschaut, konnte sie nicht mehr anschauen – habe mich sehr geschämt, obwohl ich das Thema eigentlich bewusst ohne Schuldgefühle ansprechen wollte.
Trotzdem sagte sie dann noch, ich solle das, was ich gemacht habe, nochmal wörtlich sagen – also den Satz „Ich habe mich selbst verletzt“ wiederholen.
Ich konnte das nicht. Es hat sich angefühlt wie ein innerer Zwang.
Ich war angespannt, unter Druck, und hatte das Gefühl, verhört zu werden statt verstanden.
Ich bin eigentlich nicht jemand, der überempfindlich ist – aber das hat mich komplett aus der Bahn geworfen.
Nach der Sitzung hatte ich körperliche Stresssymptome (Herzstiche, Zittern, Schwindel) und musste weinen. Ich war mehrere Tage emotional angeschlagen.
Weil ich in der Sitzung selbst nicht richtig sprechen konnte, habe ich ihr dann eine Nachricht geschrieben, in der ich:
• beschrieben habe, dass ich mich nach dem Gespräch sehr unter Druck gesetzt gefühlt habe
• betont habe, dass ich verstehe, dass sie Sicherheit schaffen muss – aber mir eine andere Art der Gesprächsführung gewünscht hätte
• erklärt habe, dass ich in der Sitzung bereits Scham empfand und mich nicht in der Lage fühlte, bestimmte Sätze laut zu sagen
• gesagt habe, dass ich insgesamt gerade körperlich und seelisch empfindlicher bin und deshalb sensibler reagiere
• und dass ich hoffe, dass wir zu einer vertrauensvolleren Zusammenarbeit zurückfinden können, wie es früher schon einmal war.
Die Nachricht war lang, aber sehr überlegt, sachlich, ohne Vorwürfe. Ich wollte Brücken bauen – kein Drama machen. Ich habe sogar dazu geschrieben, dass ich mich entschuldige, dass sie so lang ist, weil mir das Thema einfach sehr wichtig war.
Ihre Antwort lautete nur:
„Ich habe Ihre Nachricht zur Kenntnis genommen.“
Mehr nicht.
Kein „Danke“, kein „Wir sprechen drüber“, kein Signal, dass sie mich sieht.
Seitdem bin ich extrem verunsichert.
Ich frage mich, ob sie mich nicht mehr als Patientin haben will – oder ob ich zu sensibel bin. Gleichzeitig fühle ich mich im Stich gelassen.
Zuletzt geändert von sophie04 am Mi., 22.10.2025, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Kirchenmaus
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Ganz kurz: Kläre das persönlich. WhatsApp ist ein denkbar ungeeigneter Weg. Das kann nur schiefgehen.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
Ich finde es richtig dass sie nicht drauf eingegangen ist..das sollte sie auch nicht, aber ich verstehe dass es kühl wirkt und distanziert. Welche Therapieform machst du? Du solltest das gleich zu Beginn ansprechen und sagen was du dabei gefühlt.hast und dass du dich abgelehnt fühlst. Genau damit kann man gut arbeiten.
Mein Therapeut hat nie inhaltlich reagiert höchstens danke für die Nachricht wir sprechen in der nächsten Stunde darüber. In all den Jahren hat er auch nur sehr selten manchmal gar nicht reagiert. Einmal schrieb er, es wird wieder besser werden und das war richtig Balsam für die Seele. Aber macht einen nur abhängig von der Person.therapie ist sehr sehr hart und ich hab's erst sehr spät verstanden
Mein Therapeut hat nie inhaltlich reagiert höchstens danke für die Nachricht wir sprechen in der nächsten Stunde darüber. In all den Jahren hat er auch nur sehr selten manchmal gar nicht reagiert. Einmal schrieb er, es wird wieder besser werden und das war richtig Balsam für die Seele. Aber macht einen nur abhängig von der Person.therapie ist sehr sehr hart und ich hab's erst sehr spät verstanden
Naja, sie kommuniziert aber nur über what’s app.Kirchenmaus hat geschrieben: Mi., 22.10.2025, 11:22 Ganz kurz: Kläre das persönlich. WhatsApp ist ein denkbar ungeeigneter Weg. Das kann nur schiefgehen.
Sie selbst schreibt auch nur darüber.
Außerdem meinte sie selbst dass es okay ist wenn ich nach einer Sitzung meine Gedanken mitteile. Solange es nicht ständig passiert.
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Ich mache Verhaltenstherapie.Arakakadu hat geschrieben: Mi., 22.10.2025, 11:25 Ich finde es richtig dass sie nicht drauf eingegangen ist..das sollte sie auch nicht, aber ich verstehe dass es kühl wirkt und distanziert. Welche Therapieform machst du? Du solltest das gleich zu Beginn ansprechen und sagen was du dabei gefühlt.hast und dass du dich abgelehnt fühlst. Genau damit kann man gut arbeiten.
Mein Therapeut hat nie inhaltlich reagiert höchstens danke für die Nachricht wir sprechen in der nächsten Stunde darüber. In all den Jahren hat er auch nur sehr selten manchmal gar nicht reagiert. Einmal schrieb er, es wird wieder besser werden und das war richtig Balsam für die Seele. Aber macht einen nur abhängig von der Person.therapie ist sehr sehr hart und ich hab's erst sehr spät verstanden
Ich habe das Thema ja schon in der Sitzung selbst angesprochen, also dass ich mich nicht verstanden fühle und dass mir ihre Art, über das Thema Selbstverletzung zu sprechen, sehr schwerfällt.
Ich habe das ruhig gesagt, und sie meinte dann, sie verlange das (also dass ich den Satz „Ich habe mich selbst verletzt“ laut wiederhole), weil das laut aktueller Studien hilfreich sei.
Sie hat sich also auf ihre Ausbildung und Fachkenntnisse berufen, aber für mich war das in dem Moment nicht hilfreich, sondern belastend.
Dann fragte sie, wie wir es anders handhaben könnten. Ich wusste in dem Moment keine Antwort – und sie sagte dann einfach:
„Dann müssen Sie einfach aufhören mit der Selbstverletzung.“
Das hat mich ehrlich gesagt ziemlich getroffen, weil es die ganze Komplexität und Scham, die ich versucht hatte zu erklären, irgendwie völlig übergangen hat.
Ich wollte das nochmal als Hintergrund ergänzen, weil ich finde, dass das zeigt, dass ich schon versucht habe, offen über das Thema zu sprechen, und nicht einfach nur „beleidigt“ auf ihre kurze Nachricht reagiert habe.
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chrysokoll
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 45 - Beiträge: 4472
Grundsätzlich halte ich gar nichts von Whatsapp mit Therapeuten und das wird auch kritisch gesehen, da ist ja u.a. der Datenschutz überhaupt nicht gewährt. Aber ok, das war nicht die Frage und offenbar will sie so kommunizieren.
Du hast ihr geschrieben wie es dir ging nach der Stunde, das finde ich sehr gut!
Druck dir das aus bzw. nimm das in der nächsten Stunde mit und sprich das genau so an. Es gehört in die Stunde, auch wenn ich sehr gut verstehe dass dich ihre kurze, knappe Antwort verletzt und verunsichert.
Sie ist das wohl nach "Schema-F" vorgegangen, was dir nicht hilft. Auch das kannst und solltest du deutlich sagen! Du musst nicht sofort wissen was dir hilft oder helfen könnte, dafür bist du ja in Therapie. Und tja, "einfach" mit Selbtverletzung aufhören. Ja, letztlich geht es darum, aber es ist trotzdem ein dummer, unsensibler Rat, denn wenn du das könntest würdest du das tun. Sprich mit ihr in der Stunde darüber, auch was du dir wünschst, was du brauchst und nicht brauchst um daran zu arbeiten (also z.B. von ihr ein ruhigeres, sensibleres und langsameres Vorgehen)
Du hast ihr geschrieben wie es dir ging nach der Stunde, das finde ich sehr gut!
Druck dir das aus bzw. nimm das in der nächsten Stunde mit und sprich das genau so an. Es gehört in die Stunde, auch wenn ich sehr gut verstehe dass dich ihre kurze, knappe Antwort verletzt und verunsichert.
Sie ist das wohl nach "Schema-F" vorgegangen, was dir nicht hilft. Auch das kannst und solltest du deutlich sagen! Du musst nicht sofort wissen was dir hilft oder helfen könnte, dafür bist du ja in Therapie. Und tja, "einfach" mit Selbtverletzung aufhören. Ja, letztlich geht es darum, aber es ist trotzdem ein dummer, unsensibler Rat, denn wenn du das könntest würdest du das tun. Sprich mit ihr in der Stunde darüber, auch was du dir wünschst, was du brauchst und nicht brauchst um daran zu arbeiten (also z.B. von ihr ein ruhigeres, sensibleres und langsameres Vorgehen)
ich verstehe, dass viele kritisch auf WhatsApp-Kontakt mit Therapeut*innen schauen.chrysokoll hat geschrieben: Mi., 22.10.2025, 11:58 Grundsätzlich halte ich gar nichts von Whatsapp mit Therapeuten und das wird auch kritisch gesehen, da ist ja u.a. der Datenschutz überhaupt nicht gewährt. Aber ok, das war nicht die Frage und offenbar will sie so kommunizieren.
Du hast ihr geschrieben wie es dir ging nach der Stunde, das finde ich sehr gut!
Druck dir das aus bzw. nimm das in der nächsten Stunde mit und sprich das genau so an. Es gehört in die Stunde, auch wenn ich sehr gut verstehe dass dich ihre kurze, knappe Antwort verletzt und verunsichert.
Sie ist das wohl nach "Schema-F" vorgegangen, was dir nicht hilft. Auch das kannst und solltest du deutlich sagen! Du musst nicht sofort wissen was dir hilft oder helfen könnte, dafür bist du ja in Therapie. Und tja, "einfach" mit Selbtverletzung aufhören. Ja, letztlich geht es darum, aber es ist trotzdem ein dummer, unsensibler Rat, denn wenn du das könntest würdest du das tun. Sprich mit ihr in der Stunde darüber, auch was du dir wünschst, was du brauchst und nicht brauchst um daran zu arbeiten (also z.B. von ihr ein ruhigeres, sensibleres und langsameres Vorgehen)
Ich wollte nur kurz einordnen:
Ich hätte ihr auch lieber eine Mail geschrieben, aber sie hat mir ihre E-Mail-Adresse nie gegeben – obwohl ich sie schon einmal darum gebeten hatte.
Stattdessen kommuniziert sie grundsätzlich per WhatsApp, auch Terminänderungen laufen so.
Und sie hatte mir ausdrücklich gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn ich mich nach schwierigen Sitzungen melde, um Gedanken oder Gefühle mitzuteilen – ich habe das nicht „einfach gemacht“.
Außerdem habe ich in der Nachricht ganz bewusst formuliert, dass ich mir ein sensibleres Vorgehen wünsche – ich habe also nicht einfach meinen Frust abgeladen, sondern versucht, konstruktiv und reflektiert zu sein.
Deshalb hat mich ihre knappe Antwort so verunsichert. Ich hatte gehofft, sie würde wenigstens kurz signalisieren, dass sie meine Offenheit sieht.
Ich weiß, dass das Thema in die Sitzung gehört – aber manchmal findet man die Worte erst hinterher. Und wenn sich das Gefühl, nicht verstanden zu werden, wiederholt, dann möchte man doch irgendwie versuchen, den Kontakt wieder herzustellen.
Das hier ist ein ganz wichtiger Satz. Du hast ja die Intention gut eingeschätzt, und das ist schon etwas, was generell das Ziel ist, aber:sophie04 hat geschrieben: Mi., 22.10.2025, 11:12 betont habe, dass ich verstehe, dass sie Sicherheit schaffen muss – aber mir eine andere Art der Gesprächsführung gewünscht hätte
hat sie dieses Ziel erreicht? Hat sie etwas getan was überhaupt geeignet wäre, dieses Ziel zu erreichen? Also, hätte das bei irgendeinem Patienten zu etwas Positivem führen können?
Ich habe auch schon Therapeuten erlebt, die Dinge gesagt/getan haben, die von vornherein absolut nicht geeignet waren, das zu bewirken was sie wollten. Das lag auch nicht an persönlicher Empfindlichkeit auf meiner Seite, sondern es war ganz logisch. Genauso logisch erscheint es mir in deinem Fall.
Vermutlich hat sie es nicht besser gelernt und fühlt sich zusätzlich auf den Schlips getreten. Wenn sie schon ankommt mit Studien wonach etwas angeblich hilft was für dich total unpassend ist. Das ist menschlich einfach, hm, schwierig, denn ihre Rolle in der Therapie besteht eben darin, passend zu sein für dich. Dass das nicht immer gelingt ist völlig normal, aber sie konnte damit offenbar nicht gut umgehen. (Ich habe auch schon erlebt, wie ein Therapeut das quasi kultiviert hat, damit gut umzugehen. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten für eine offenere Kommunikation.)
Die Antwort auf deine Nachricht finde ich tatsächlich auch sehr befremdlich. Einfach deshalb, weil sie wissen muss, wie das ankommt. Und weil es sehr einfach gewesen wäre, eine kurze Formulierung zu finden die eine ganz andere Wirkung gehabt hätte. Ich unterstelle da tatsächlich Absicht, und das gibt mir zu denken.
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Kirchenmaus
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Es geht ja jetzt auch gar nicht darum, dir irgendwie Schuld zuzuschieben. Wenn sie das anbietet, ist es ja klar, dass du es ausprobierst.sophie04 hat geschrieben: Mi., 22.10.2025, 12:10 ich verstehe, dass viele kritisch auf WhatsApp-Kontakt mit Therapeut*innen schauen.
Ich wollte nur kurz einordnen:
Ich hätte ihr auch lieber eine Mail geschrieben, aber sie hat mir ihre E-Mail-Adresse nie gegeben – obwohl ich sie schon einmal darum gebeten hatte.
Stattdessen kommuniziert sie grundsätzlich per WhatsApp, auch Terminänderungen laufen so.
Und sie hatte mir ausdrücklich gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn ich mich nach schwierigen Sitzungen melde, um Gedanken oder Gefühle mitzuteilen – ich habe das nicht „einfach gemacht“.
Außerdem habe ich in der Nachricht ganz bewusst formuliert, dass ich mir ein sensibleres Vorgehen wünsche – ich habe also nicht einfach meinen Frust abgeladen, sondern versucht, konstruktiv und reflektiert zu sein.
Nur habe ich selbst das leider schon viel zu oft erlebt, dass eine Klärung schriftlich so gut wie nie wirklich erfolgen kann. Und nimm bitte den gut gemeinten Hinweis an, dass Therapeutinnen manchmal auch etwas vorschlagen, was sie sich vielleicht zielführend vorstellen, in der Praxis aber dann schiefgeht. Ich persönlich halte es jedenfalls für rein formal unpassend, tiefe Emotionen und Gedanken per WhatsApp kommunizieren zu wollen. Das kann doch nicht funktionieren – egal, wer es vorschlägt.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
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Inner_hero
- sporadischer Gast

, 40 - Beiträge: 25
Es gibt auch Situationen, in denen der "Patient" kompetenter ist als der "Therapeut". Hier frage ich mich auch, weshalb so eine kühle Antwort sein muss. "Ich habe Ihre Nachricht gelesen und schlage vor, das nächste Stunde ausführlich zu besprechen" wäre neutral, "zur Kenntnis" impliziert "habe es gelesen, fand es nicht gut, das zeige ich jetzt mal". Hat etwas von Nachtreten, sehr unangenehm.
Ist sie noch sehr jung, evtl in Ausbildung? Es klingt für mich auch unreif, wenn ich ehrlich bin. Hier hilft vielleicht eine klare innere Abgrenzung: Du hast von dir aus alles Mögliche getan. Mehr kannst du nicht tun. Und musst es auch nicht. Wenn ein Therapeut erst unsensibel reagiert, dann noch "nachträglich nen Korb gibt" ist vielleicht das Problem, dass du zu nett, zu verständnisvoll und zu freundlich bist und deine Therapeutin auf den Zug mit aufspringt, das auszunutzen und ungerecht mit dir umzugehen.
Ist sie noch sehr jung, evtl in Ausbildung? Es klingt für mich auch unreif, wenn ich ehrlich bin. Hier hilft vielleicht eine klare innere Abgrenzung: Du hast von dir aus alles Mögliche getan. Mehr kannst du nicht tun. Und musst es auch nicht. Wenn ein Therapeut erst unsensibel reagiert, dann noch "nachträglich nen Korb gibt" ist vielleicht das Problem, dass du zu nett, zu verständnisvoll und zu freundlich bist und deine Therapeutin auf den Zug mit aufspringt, das auszunutzen und ungerecht mit dir umzugehen.
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ziegenkind
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 51 - Beiträge: 3673
Ich bin ein bisschen über Deinen ersten Post gestolpert. Hast Du Duch ein einziges Mal selbst verletzt?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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chrysokoll
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, 45 - Beiträge: 4472
Genau so sehe ich das auch. Mal unabhängig vom Datenschutzproblem sind solche Kanäle maximal dafür geeignet, rein sachliche Absprachen wie Termine abzusprechen.Kirchenmaus hat geschrieben: Mi., 22.10.2025, 15:43 Ich persönlich halte es jedenfalls für rein formal unpassend, tiefe Emotionen und Gedanken per WhatsApp kommunizieren zu wollen. Das kann doch nicht funktionieren – egal, wer es vorschlägt.
Ich darf meiner Therapeutin Mails schreiben und tue das (sehr selten)
Sie beantwortet sie dann auch in wenigen, kurzen aber sehr persönlichen Sätzen. Also mit Anerkennung, Mitgefühl, aber immer dem Hinweis dass wir das gerne in der nächsten Stunde besprechen. Sie bedankt sich immer für mein Vertrauen und bietet an mich zu melden wenn ich eine dringende Extrastunde benötige. Aber nie mehr, und das ist gut so! Ich bin sehr dankbar für diese Lösung, das macht aber offenbar nicht jeder Therapeut
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Sinarellas
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 41 - Beiträge: 2333
Butter bei de Fische zum Thema WA - da gibt es nix kritisch einzuordnen, sondern klare Regeln:
Die datenschutzrechtlichen Vorgaben, schränken die Kommunikation zwischen Psychotherapeut und ihren Patienten deutlich ein. Nach KBV müssen pt Praxen sicherstellen, dass sie die DSGVO einhalten, insbesondere bei der verarbeitung personenbezogener Daten. End2End Verschlüsselung nützt da nix, weil die Daten außerhalb der EU lagern.
Psychotherapie & WhatsApp gehört nicht zusammen. Nie.
Für mich ist dies das Gegenteil von Professionalität, wenn man lapidar WA und Co als T nutzt. Mal abgesehen von fehlenden Grenzen / Absprachen usw. Es dient der Bequemlichkeit aber nicht dem Patienten.
ich finde lösungen wie bei chrysokoll sehr gut. Es braucht einen transparenten Rahmen, denn das Gegenüber ist kein freund, kein familienmitglied, aus meiner sicht darfs auch keine Bindungsperson sein oder werden. :\
Für Kontakt außerhalb der Therapiestunde empfehle ich immer das schnell zum Thema zu machen (sofern es denn eines ist oder werden könnte). Es muss besprochen werden wie Kontakt aussehen kann und auch die Kommunikation von klaren Grenzen und zwar bevor man verstrickt ist. Ich mein alles wird bewertet: Dauer, Tageszeit, Reaktionsgeschwindigkeit, Emoji, Punkt, Komma und und und. Man kann es doch nur irgendwann falsch machen, besonders wenn man nicht über den rahmen gesprochen hat.
*te die daumen drückt*
Die datenschutzrechtlichen Vorgaben, schränken die Kommunikation zwischen Psychotherapeut und ihren Patienten deutlich ein. Nach KBV müssen pt Praxen sicherstellen, dass sie die DSGVO einhalten, insbesondere bei der verarbeitung personenbezogener Daten. End2End Verschlüsselung nützt da nix, weil die Daten außerhalb der EU lagern.
Psychotherapie & WhatsApp gehört nicht zusammen. Nie.
Für mich ist dies das Gegenteil von Professionalität, wenn man lapidar WA und Co als T nutzt. Mal abgesehen von fehlenden Grenzen / Absprachen usw. Es dient der Bequemlichkeit aber nicht dem Patienten.
ich finde lösungen wie bei chrysokoll sehr gut. Es braucht einen transparenten Rahmen, denn das Gegenüber ist kein freund, kein familienmitglied, aus meiner sicht darfs auch keine Bindungsperson sein oder werden. :\
Für Kontakt außerhalb der Therapiestunde empfehle ich immer das schnell zum Thema zu machen (sofern es denn eines ist oder werden könnte). Es muss besprochen werden wie Kontakt aussehen kann und auch die Kommunikation von klaren Grenzen und zwar bevor man verstrickt ist. Ich mein alles wird bewertet: Dauer, Tageszeit, Reaktionsgeschwindigkeit, Emoji, Punkt, Komma und und und. Man kann es doch nur irgendwann falsch machen, besonders wenn man nicht über den rahmen gesprochen hat.
*te die daumen drückt*
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chrysokoll
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 45 - Beiträge: 4472
Danke, das sehe ich ganz genauso!
Ich finde einen klaren, transparenten Rahmen sehr wichtig und hilfreich. Es gibt hier ja immer wieder threads bei denen es um die Reaktion oder Nicht-Reaktion der Therapeuten auf diese Art der Kommunikation geht.
Whatsapp geht einfach aus Datenschutz gar nicht finde ich!
Meine Therapeutin kommuniziert per sms nur, wenn es um ganz banale, klare, kurze Terminabsprachen oder Infos geht.
Ansonsten hat sie eine strikte Trennung, sie hat ein dienstlilches Handy und dienstliche Mail-Adresse. Reagiert wird nur wochentags zu normalen Arbeitszeiten, nicht abends, nachts, am WE oder im Urlaub, das sagte sie vorab ganz klar. Für differenziertere Mail-Kommunikation nutzt sich eine sichere Verschlüsselung mit Passwort, auch das finde ich gut und wichtig.
Hier ist das aber nunmal jetzt bei der TE so gelaufen wie es gelaufen ist und ich finde es wichtig beide Punkte in der nächsten Stunde anzusprechen. Also den eigentlichen Inhalt und auch wie Kommunikation in Zukunft aussehen könnte.
Ich finde einen klaren, transparenten Rahmen sehr wichtig und hilfreich. Es gibt hier ja immer wieder threads bei denen es um die Reaktion oder Nicht-Reaktion der Therapeuten auf diese Art der Kommunikation geht.
Whatsapp geht einfach aus Datenschutz gar nicht finde ich!
Meine Therapeutin kommuniziert per sms nur, wenn es um ganz banale, klare, kurze Terminabsprachen oder Infos geht.
Ansonsten hat sie eine strikte Trennung, sie hat ein dienstlilches Handy und dienstliche Mail-Adresse. Reagiert wird nur wochentags zu normalen Arbeitszeiten, nicht abends, nachts, am WE oder im Urlaub, das sagte sie vorab ganz klar. Für differenziertere Mail-Kommunikation nutzt sich eine sichere Verschlüsselung mit Passwort, auch das finde ich gut und wichtig.
Hier ist das aber nunmal jetzt bei der TE so gelaufen wie es gelaufen ist und ich finde es wichtig beide Punkte in der nächsten Stunde anzusprechen. Also den eigentlichen Inhalt und auch wie Kommunikation in Zukunft aussehen könnte.
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Salome_1972
- Helferlein

, 52 - Beiträge: 60
Hi sophie04,
ich verstehe echt gut, wie es dir geht, zumal es so ein schambesetztes Thema ist. Ich habe meiner letzten Therapeutin auch irgendwann offenbart, dass ich mich damals in einer für mich sehr schlimmen Zeit ein paar Mal selbst verletzt habe und musste mich auch sehr überwinden dazu. Sie hat sehr leise, behutsam und zugewandt darauf reagiert und so, dass ich mich geschützt gefühlt habe, also es gibt auch andere Wege als diese Lehrbuchreaktion gemäß irgendwelcher Studien!
Finde die Reaktion deiner Therapeutin echt unsensibel, als hätte sie Angst vor dem Thema, was ja auch ok ist, aber das darf sich ja nicht dir aufladen.
Und "einfach aufhören"...? Dann bräuchte es keine Therapeuten, wenn man mit allem Belastenden einfach aufhören könnte.
Ich kenne es auch so, dass in WhatsApp/E-Mails keine inhaltlichen Themen besprochen werden, von daher würde ich die Nachricht nicht zu sehr überbewerten, finde aber trotzdem "zur Kenntnis genommen" zu hart. Man kann auch in einem freundlicheren Ton sachlich bleiben...
Hoffe, ihr könnt es klären.
ich verstehe echt gut, wie es dir geht, zumal es so ein schambesetztes Thema ist. Ich habe meiner letzten Therapeutin auch irgendwann offenbart, dass ich mich damals in einer für mich sehr schlimmen Zeit ein paar Mal selbst verletzt habe und musste mich auch sehr überwinden dazu. Sie hat sehr leise, behutsam und zugewandt darauf reagiert und so, dass ich mich geschützt gefühlt habe, also es gibt auch andere Wege als diese Lehrbuchreaktion gemäß irgendwelcher Studien!
Finde die Reaktion deiner Therapeutin echt unsensibel, als hätte sie Angst vor dem Thema, was ja auch ok ist, aber das darf sich ja nicht dir aufladen.
Und "einfach aufhören"...? Dann bräuchte es keine Therapeuten, wenn man mit allem Belastenden einfach aufhören könnte.
Ich kenne es auch so, dass in WhatsApp/E-Mails keine inhaltlichen Themen besprochen werden, von daher würde ich die Nachricht nicht zu sehr überbewerten, finde aber trotzdem "zur Kenntnis genommen" zu hart. Man kann auch in einem freundlicheren Ton sachlich bleiben...
Hoffe, ihr könnt es klären.
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