Erfahrungen mit Cymbalta?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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titanicknick
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Erfahrungen mit Cymbalta?

Beitrag Fr., 07.12.2007, 01:30

Hallo,
bin ganz neu hier, und habe diese Woche wegen Panikattacken und Angstzuständen einen Neurologen konsultiert.
In Therapie habe ich mich schon vor Jahren begeben und ich kann leider sagen, dass mich diese Zustände plagen seit ich denken kann. Es gibt gute, erträgliche und schlechte Phasen. Gerade ist es recht schlecht weil eine Abschlussprüfung bevorsteht. Meine Therapeutin empfahl mir dann den Arzt.
Diesem habe ich dann wohl sehr eindrücklich (weil akut!) meine Beschwerden geschildert und er hat mir Cymbalta verschrieben- mit dem Hinweis, dass es sehr teuer und "doppelt gut" wäre aber auch starke Nebenwirkungen hervorrufen kann. Die soll ich ein paar Tage aushalten und wenn es gar nicht geht, mich melden.
Auf Wikipedia konnte ich dann schockiert feststellen, was im Beipackzettel nicht aufgeführt ist (kann Suizidalität hervorrufen usw.) und die weiteren Seiten, die ich aufrief um persönliche Erfahrungsberichte zu lesen waren auch nicht gerade positiv um es milde auszudrücken. (-heftiges Erbrechen,usw.!)
Wenn dieses Medikament
(lt. Wikipedia das derzeit potentenste AD) so extrem in den Nebenwirkungen ist!;
Wem, wann und vor allem wie half es denn jemandem konkret?
Nach dem dritten Tag (je30g) ist ausser ein bisschen Hippeligkeit und Kribbeligkeit auf der Haut nicht viel gewesen.
Wenn man keine Nebenwirkungen hat, kann es sein dass es dann gar keine Wirkung hat ?
( dass es trotz Nw nicht half wurde auch beschrieben )
Bin gespannt, ob die Dinger evtl. doch ne positive Wirkung haben können.
schon mal Vielen Dank für jede Antwort!
Liebe Grüsse
Titanic-knick

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Lena
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Beitrag So., 09.12.2007, 17:04

Hallo Titanicknick,

ich nehme Cymbalta 30mg seit ca. 4 Monaten. Ich hatte in den ersten paar Tagen leichte Übelkeit und sonst keinerlei Nebenwirkungen. Ich fühle mich seit ich es nehme stabiler und besser. Es gab auch die Überlegung es auf 60mg zu erhöhen, weil ich ich zwischendrin immer mal depressive Einbrüche habe. Aber das will ich erstmal weiter beobachten.
Die Panik, wenn man im Internet nach verschiedenen Erfahrungsberichten googelt und dann erschreckende Dinge liest, kenne ich auch... lass Dich davon nicht zu sehr beeinflussen. Ich hatte auch mal nur positive Dinge über ein Medikament gelesen und bei mir selbst war es alles andere als gut, weil mich die Nebenwirkungen umgehauen haben und ich es nach zwei Tagen wieder absetzen musste...

LG, Lena

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titanicknick
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Beitrag So., 09.12.2007, 19:55

Hallo lena,

vielen Dank für Deine Antwort.
Das hilft einem schon ein bisschen die bisher wenigen Anzeichen nicht zu überinterpretieren, wahrscheinlich sind negative Erfahrungsberichte auch, die die einfach eher kursieren.
Inzwischen kann ich ja auch schon nach einwöchiger Testphase einen Bericht hier abgeben, der fast ähnlich aussieht.
Im grossen und ganzen vertrage ich das wohl ganz gut. staun ... puh
Anstatt Übelkeit hab ich ja diese Hippeligkeit. Also Hummeln im "Hintern"
-Die ich aber gegen die vorige Lethargie erst mal gerne tausche!
Mein Humor, den ich in guten Zeiten hab, hat sich auch schon wieder ein bisschen eingestellt.
Wegen meiner Prüfung kann ich mich endlich besser konzentrieren- ist auch echt nötig! Da ich diesbezüglich meine Zeit völlig frei einteilen kann, ist die vorher genannte Aufgewühltheit gepaart mit wenig Schlafbedürfnis in der Nacht, glücklicherweise nicht so schlimm.- schlafe nicht vor 2uhr ein und wache um 6uhr auf, lese 2stunden und den Restschlaf kann ich irgendwann zwischen 9uhr und 11uhr kompensieren. Muss auch mal schaun wann die beste Zeit der Einnahme ist.
Die Hauptsymptome der Depression und Angst- Angst überhaupt mal was zu machen vor allem Entscheidungen zu treffen- sind tatsächlich gemildert.
- ohne dass ich mich sediert oder persönlich verändert fühle.- bis jetzt.
Das hört sich ja nach halbwegs gepflegter Zufriedenheit an.
Mal sehen wie´s aussieht wenn zeitlich gesehen das Wirkungsspektrum ausgeschöpft/erreicht ist.
Vielen Dank noch mal
liebe Grüsse
titanicknick

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bonny12367
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Beitrag Di., 19.08.2008, 15:46

Hallo,

da bei mir Fluoxetin nicht die gewünschte Wirkung gezeigt hatte (Eßsucht und Depressionen) werde ich nun Cymbalta nehmen... Wie sind da Euere Erfahrungen auch hinsichtlich der Gewichtszunahme ......

LG Bonny

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tessanadine
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Beitrag Di., 19.08.2008, 20:24

Hallo Bonny,
nehme seit April Cymbalta 30, was eigentlich auf 60mg gesteigert werden sollte. Leider komme ich mit den 60mg auf Grund von NW, wie Ängsten und extremer innerer Unruhe gar nicht klar.
Mit den 30mg geht es mir besser, aber nicht so, wie ich es erwartet hätte.
Hab ohne Cymbalta ständig Hunger gehabt(hab in einem Jahr 11kg zugenommen) und übermäßig viel geschlafen. Das hat sich durch das Medikament völlig normalisiert. Mein Essverhalten hat sich so verändert, dass ich sogar 5kg abgenommen habe und schlafen tue ich auch wieder vernünftig.
NW verspüre ich keine mehr und am Anfang hatte ich nur mit häufigem nächtlichen Erwachen zu kämpfen.
Ach ja, noch zu erwähnen wäre meine Euphoriewoche bevor ich meine Menstruation bekomme. Hört sich für dich jetzt sicher komisch an, aber ich liebe diese Woche und hoffe, dass es irgendwann mal permanent so bleibt.
Also, viel Erfolg mit deinem neuen Medikament wünscht

Nadine

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Sunday
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 12:23

fragen zu duloxetin:

habe mittlerweile schon mehrmals gelesen, dass duloxetin im vergleich zu anderen AD (insbes. SSRI), "schweres geschütz" sein soll...

aus reinem interesse: warum eigentlich? und wie ist das gemeint?
und ist es im vergleich zu venlafaxin tatsächlich noch "ärger"?
und wenn ja inwiefern?

stimmt es, dass SNRI besonders bei Ängsten besser wirken sollen als SSRI? was hat es mit dem noradrenalin denn auf sich? vielleicht gibts hier ja eine/n expertenIn, der/die mir das erklären kann.

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BobRooney
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Beitrag Do., 30.04.2009, 21:03

Experte bin ich keiner.
Meines Wissens hemmt Venlafaxin die Noradrenalin-Wiederaufnahme nur sehr sehr schwach und wirkt in niedrigeren Dosierungen daher ähnlich wie ein reiner SSRI.

Ich empfand die Wirkung von Medikamenten, die den Noradrenalin-Stoffwechsel beeinflussten, stärker als jene von SSRIs.
Bei mir wurde durch Mirtabene oder Ixel (Milnacipran) denke ich das Selbstvertrauen gesteigert und ich konnte dann Aufgabenstellungen anpacken, die mich zuvor noch überfordert hatten (zB Studium). - Ich kann mir auch gut vorstellen, dass obgenannte Medikamente gegen Ängste wie zB Sozialphobie wirken. - Wunder sollte man sich allerdings keine erwarten.

Greetinx, Bob

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Sunday
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 08:29

hallo bob,
danke für die info...
BobRooney hat geschrieben:Ich empfand die Wirkung von Medikamenten, die den Noradrenalin-Stoffwechsel beeinflussten, stärker als jene von SSRIs.
auf welches symptom war die wirkung stärker? stärker antidepressiv oder anxiolytisch?

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BobRooney
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 10:52

Eigentlich beides (... in meinem Fall).

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Sunday
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 11:31

alles klar.

und das absetzen? war es schwerer, als bei SSRI?

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BobRooney
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Beitrag Sa., 02.05.2009, 09:26

Hallo Sunday!

Für mich lässt sich das schwer vergleichen. - Einige Medikamente habe ich gegen ähnlich wirkende "getauscht", ersatzlos abgesetzt aber nur wenige.

Wenn man arge Probleme beim Absetzen hat, könnte man das Medikament durch ein "leichteres", ähnlich wirkendes ersetzen und nach einiger Zeit dann das neue Medikament absetzen.
zB SNRI gegen SSRI oder SSRI mit kurzer Halbwertszeit gegen ein anderes SSRI, bei dem erfahrungsgemäß weniger häufig oder heftige Absetzerscheinungen auftreten.

Hilfreich waren für mich auch Aminosäuren, v.a. Phenylalanin und Tyrosin (werden u.a. zu Dopamin und Noradrenalin umgebaut).
Die gibt's rezeptfrei zB in Sportnahrungsläden.
Vor allem bei der Kombination Tryptophan (Vorstufe von Serotonin) und Serotoninwideraufnahmehemmern wie SSRI, SNRI sollte man jedoch sehr vorsichtig sein.

Wenn ich Psychopharmaka reduziert habe, war's bei mir leider schon so, dass es mir dann einige Zeit lang schlecht ging, vor allem psychisch (alles sinnlos, nichts macht Freude, ...) - Der Arzt würde sagen, das sind halt die Symptome der Depression, die zurück kommen. - Ich empfands aber ehrlich gesagt als schlimmer, als die Depression, die ich vor der Medikamenteneinnahme hatte.
Wenn ich das Absetzen einige Zeit lang durchhielt, ging es dann aber wieder bergauf.

Körperliche Symptome wie leichte Kopfschmerzen waren für mich eher zu ertragen.

Ersatzlos Absetzen sollte man wohl nur, wenn man sich schon über längere Zeit stabil fühlt und in der nächsten Zeit kein großer Stress zu erwarten ist.
... Und natürlich erst nach Rücksprache mit dem Onkel Doktor.

Greetinx, Bob

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bonny12367
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Beitrag Do., 28.01.2010, 15:10

Hallo,

Frage an Euch, die Cymbalta nehmen in der Dosis 90 mg oder 120 mg. Merkt ihr einen deutlichen Unterschied zwischen dieser Dosis und den "regluären" 60 mg Standarddosis? Und wie schaut es mit Gewichtsab- oder -zunahme aus bei dieser Dosis? Mehr als bei der Standarddosis von 60 mg?

LG Bonny

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Gerhard1955
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Beitrag Fr., 19.03.2010, 23:59

Ich habe beinahe mit sämtlichen Nebenwirkungen bis hin zur Orgasmusunfähigkeit zu kämpfen. Und dies obwohl ich 2x60 Cymbalta seit nunmehr 4 Monaten im Verbund mit 100mg Seroquel XR, 300mg Trittico und 80 mgDomínal nehme. Es ist keineswegs übertrieben zu sagen , daß ich bislang noch nie mehr unter Nebenwrikungen litt als jetzt.

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Alex303
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Beitrag So., 28.03.2010, 15:59

2x60?

Uff! Soviel?
Also mir haben sie gesagt, eine 30er am Tag ist schon für einige Menschen zuviel (60 ist noch okay), ich solle aus den Kapseln ein paar Körnchen herausnehmen, und ich habe jetzt schon Orgasmusprobleme, wenn auch nicht so stark. Okay, ich nehme sie auch noch nicht so lange.
Da möchte ich garnicht wissen wie es bei 2x60 am Tag bei mir aussehen würde.

Ansonsten ist die Wirkung recht gut.
Ich darf eigentlich Ritalin haben, die ich aber selbst bezahlen müßte, weil es die Kasse nicht übernimmt, was ich mir im Moment aber nicht leisten kann.
Seit ich Cymbalta nehme, sind meine Nervenschmerzen verschwunden (Augen, Muskeln, Zähne), und ich kann wieder zugreifen, mir fällt nicht mehr so oft etwas runter, ich kann mich besser konzentrieren, und meine Verdaung arbeitet besser (der Darm wird ja auch über Nerven gesteuert).

Ich habe es zugegeben bei den Citalopram so gemacht (welche ähnliche Effekte hervorgerufen haben), daß ich am WE (ich bin meistens nur dann bei meiner Partnerin) eine Tablette weggelassen habe.
Das funktioniert natürlich nur, wenn man sie schon über längere Zeit konsequent genommen hat.

Ich habe schon öfters gehört, daß Antidepressiva das sexuelle Bedürfnis verringern und die Orgsasmusfähigkeit senken.
Andersherum hat man herausgefunden, daß depressive Menschen die Orgasmen stärker erleben als gesunde Menschen, und das habe ich schon bei Partnerinnen gemerkt.
Das ist aber klar:
Wenn man starken Hunger hat, schmeckt es besser als wenn man schon fast satt ist.
Mit dem Hunger nach Glück sieht es ähnlich aus.
Statt bestimmte Dinge zu tun, ist es manchmal effektiver, bestimmte Dinge sein zu lassen.


Nina30
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Beitrag Mo., 05.04.2010, 00:33

Also ich nehme auch schon seit einigen Monaten Cymbalta (täglich 2x60 mg)

Ja, auch mich hat der Beitrag auf Wikipedia schockiert, aber wenn ich denke, wie lange all die Beipackzetteln bei den ganzen Medikamenten bzw. Antidep. sind, habe ich den Gedanken beiseite geschoben.
Mir hat es schon bißchen geholfen, ich fühle mich etwas sicherer...

Gewichtsmäßig ist es in Bezug auf die Tabletten gleich geblieben....nur momentan nehme ich wieder zu, dass aber eher weil ich in der ARbeit stark gemobbt werde und deswegen leider vor lauter Frust esse

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