Von Zuhause ausziehen während Inflation

[BluePoint]

Der Gedanke allein ist schon unaussprechlich ...

Es ist vielleicht leichter es auszuhalten, wenn man sich vor Augen hält, dass es ja keine Absicht in dem Sinne war. Sie haben genauso Verhaltensmuster entwickelt durch ihre eigenen Erfahrungen und Traumatas. Das haben sie nicht extra für dich "erfunden".

Trotzdem ist es wichtig für dich jetzt klar hinzuschauen und nicht gleich wieder reinzukippen (in gewohnte Muster). Das kann passieren, wenn man es als zu überwältigend empfindet.
Also behalte jetzt deine klare Sicht, auch wenn es etwas wehtut.

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[lisbeth]

Aber es ist schwer 30 Jahre und damit mein komplettes Leben zu hinterfragen. Ich weiß nicht mehr, was wirklich wahr ist und ob jemals etwas ernst gemeint war. Ob ich jede noch so kleine positive Erinnerung verteufeln und hinterfragen muss ... das macht mich irre.
Wie kann man damit umgehen, wenn man sich fragen muss, ob man sein ganzes Leben bisher geblendet und nur benutzt wurde? Der Gedanke allein ist schon unaussprechlich ...

Schritt 1: Abstand gewinnen.
Schritt 2: Dann kannst du dir in Ruhe alles anschauen und sortieren und auch *für dich* entscheiden was du behältst und was lieber nicht.

Stockholm Syndrom trifft es schon ganz gut, man kann es auch Trauma-Bindung nennen. Deshalb ist es jetzt vor allem wichtig, dass du aus dieser ungesunden Situation raus kommst. Antworten kannst du später finden. Und als eine, die mit Anfang 20 ihr bisheriges Leben praktisch über Nacht hinter sich gelassen hat, kann ich dir sagen, dass dich manche Fragen ein Leben lang begleiten werden. Trotzdem hab ich diesen Schritt nach draußen kein einziges Mal bereut, auch wenn der Weg zwischendurch immer wieder ziemlich hart und steinig war. Und, es wird im Laufe der Zeit einfacher mit den offenen Fragen zu leben. Manche Dinge brauchen auch nicht unbedingt eine Antwort, wenn du gelernt hast, dir selbst mehr zu vertrauen.

[wildeskeks]

Ihr habt vollkommen recht. Ich habe in letzter Zeit so viel erkannt und es hat mich in ein so tiefes Loch gerissen, dass ich jetzt weiß, dass Auszug und die Distanz der einzige Weg für mich ist. Dieser ganze Mist erdrückt mich schon so, dass ich vor ca. 2 Wochen selbstverletzendes Verhalten an den Tag legte, nur (!) weil ich ein Inserat einer Traumwohnung sah, wo ich mich beim Eintippen meiner eigenen Telefonnummer geirrt habe. Ja, die damit war die Chance dahin und ja, das ist ärgerlich und auch vielleicht sehr sogar, aber ich danach selbst etwas anzutun, nur weil es halt diese Wohnung nicht wird, ist nicht normal. Und wenn die eigenen Eltern auch noch zu verstehen geben, dass man an allem Schuld ist und komplett bescheuert, anstatt einem das Leid anzusehen, in dem man offenbar drin steckt, dann läuft etwas komplett verkehrt. Ich halte so gut es geht an dem Plan fest und probiere es einfach weiter.

[Louna]

wildeskeks,
das wird besser!
Vielleicht erhältst Du einige Absagen oder Du schaust Dir Wohnungen an, wo etwas nicht passt, aber es wird besser. Nach mehr Erfahrungen wirst Du immer besser bescheid wissen was und wohin Du willst. Du wirst Dein Ding machen, denn das wünsche ich Dir sehr.
Immer weiter versuchen und schauen was möglich ist. Das muss einfach klappen!

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