Wie fühlen normale Menschen?

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Scars
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Wie fühlen normale Menschen?

Beitrag Mi., 30.04.2025, 20:56

Hallo liebes Forum,

ich habe eine Frage, die mich schon lange brennend interessiert: wie fühlen (sich) normale Menschen so den ganzen Tag?
Mit normal meine ich: durchschnittlich psychisch gesund und in die Gesellschaft integriert. Wie stehen die morgens auf? Erleben sie den ganzen Tag irgendwelche Emotionen? Oder nur zu bestimmten Anlässen? Wie „ticken“ die so?

Ich kenne überwiegend nur Menschen, die sich selbst nicht als normal empfinden und die meisten haben auch eine diagnostizierte psychische Erkrankung, sind traumatisiert oder neurodivergent oder gleich alles auf einmal. Für die ist das Leben, mit sich selbst, in unserer Welt, ähnlich herausfordernd wie für mich aber es muss doch auch Menschen geben, die eine andere Wahrnehmung und ein anderes Erleben haben. Am meisten fasziniert hat mich bisher sowas wie eine natürliche „Lebensbejahung“ und „Lebensfreude“, Ziele, Antrieb… vielleicht ja sogar trotz sozialer Probleme, Krankheiten etc. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie deren Kopf funktioniert und wie das sein kann, dass man nicht mit der bloßen Existenz ausreichend gefordert ist - oder sind es einfach alle und man weis es nicht?

Wahrscheinlich zählen wir Forumsmitglieder weniger zu meiner gesuchten Personengruppe aber vielleicht hat sich ja mal jemand darüber ausgetauscht oder kann anderweitig etwas dazu beitragen. Vielleicht hat sich ja auch bei jemandem etwas verändert, durch Therapie, mehr in Richtung „normal“.

Bin gespannt, ob jemand etwas beisteuern möchte… zu Scars erforscht eine fremde Spezies :-D
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Beitrag Mi., 30.04.2025, 22:09

Was magst du damit denn anfangen Scars?
Scars hat geschrieben: Mi., 30.04.2025, 20:56 ich habe eine Frage, die mich schon lange brennend interessiert: wie fühlen (sich) normale Menschen so den ganzen Tag?
Gut! :lol:
Erleben sie den ganzen Tag irgendwelche Emotionen?
Diese Frage finde ich schwierig, weil ich nicht verstehe was du meinst. Kann aber sein, dass ich jetzt nicht das "Emotionsproblem" habe. Ich bin da wohl relativ "normal".
Ich kenne überwiegend nur Menschen, die sich selbst nicht als normal empfinden und die meisten haben auch eine diagnostizierte psychische Erkrankung, sind traumatisiert oder neurodivergent oder gleich alles auf einmal.
Da könnte ich dir raten ein neues Umfeld zu suchen. Es färbt eben auch auf einen ab, wenn du nur "solche Menschen" kennst.
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie deren Kopf funktioniert und wie das sein kann, dass man nicht mit der bloßen Existenz ausreichend gefordert ist - oder sind es einfach alle und man weis es nicht?
Weißt du denn was es ist? Genetisch/ familiär oder war das Leben auch mal anders bei dir?

candle
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Weltengänger
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Beitrag Do., 01.05.2025, 09:31

Scars hat geschrieben: Mi., 30.04.2025, 20:56
... ich habe eine Frage, die mich schon lange brennend interessiert: wie fühlen (sich) normale Menschen so den ganzen Tag?
Mit normal meine ich: durchschnittlich psychisch gesund und in die Gesellschaft integriert. Wie stehen die morgens auf? Erleben sie den ganzen Tag irgendwelche Emotionen? Oder nur zu bestimmten Anlässen? Wie „ticken“ die so?
...
Bin gespannt, ob jemand etwas beisteuern möchte… zu Scars erforscht eine fremde Spezies :-D
Deine Frage geht ja eigentlich in die Richtung: Wie kann ich meine "Menschenkenntnis" verbessern und erweitern? - Meine Erfahrung ist, dass eigentlich alle Persönlichkeiten ein wenig neurotisch sind, ohne gleich eine richtige Neurose zu haben.

Das Studium der Ängste bzw. Neurosen wäre daher eine gute Möglichkeit zur Förderung seiner Menschenkenntnis. Fritz Riemann hat bereits 1961 ein verständliches Buch über die vier Neurosenformen Schizoidie (Angst vor Hingabe), Depression (Angst vor Eigenständigkeit und Selbstbestimmung), Zwanghaftigkeit (Angst vor Veränderung und Vergänglichkeit) und Hysterie (Angst vor Endgültigkeit und Unabänderlichkeit) geschrieben. Dabei bilden zwei immer ein gegensätzliches Paar und werden als "Antinomien" beschrieben, so sind die schizoiden Persönlichkeiten gegensätzlicher Art zu den depressiven.

Es handelt sich dabei nicht um die vier psychotischen Formen der Ängste, die in wahnhafte Vorstellungen abdriften, wenngleich drei der Namen übereinstimmend sind. Die Schizoidie beschreibt nicht die Schizophrenie; Schizoidie heißt nur, der Schizophrenie ähnlich zu sein - das "oid" in "Schizoidie" heißt übersetzt "ähnlich".

siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Grundformen_der_Angst

Als Grundlage für seine ersten Erforschungen halte ich das Buch als Lehrbuch für sehr geeignet.

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Scars
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Beitrag Do., 01.05.2025, 11:33

Ja, warum frag ich mich das? Ich würde andere Menschen gerne besser verstehen können. Mich interessiert das, wie andere Menschen die Welt wahrnehmen und was in deren Kopf vorgeht. Man geht ja immer weitestgehend davon aus, dass andere Menschen ähnlich sind wie man selbst aber ich habe überwiegend das Gefühl, dass die anders ticken als ich.

Die Frage mit dem emotionalen Erleben finde ich auch schwierig allerdings auch besonders spannend. Vllt könnte man sagen: fühlst du was, wenn du beim Bäcker stehst und ein Brötchen kaufst?

Ich glaube ich bin ein relativ gefühlsblinder und verkopfter Mensch und erlebe oft Emotionen zusammenhangslos. Für die meisten Tätigkeiten muss ich mich geistig antreiben und es gibt keinen „inneren Kompass“ sondern es ist einfach nur neutral nichts. Zwischendurch habe ich dann emotionale Momente. Für die meisten Menschen scheinen Emotionen, besonders in Beziehungen, auch irgendwie wichtiger zu sein.

Es gibt doch diesen Spruch: ich denke also bin ich. Ich würde eher sagen: ich fühle also bin ich.
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Beitrag Do., 01.05.2025, 11:56

Scars hat geschrieben: Do., 01.05.2025, 11:33 Ja, warum frag ich mich das? Ich würde andere Menschen gerne besser verstehen können. Mich interessiert das, wie andere Menschen die Welt wahrnehmen und was in deren Kopf vorgeht. Man geht ja immer weitestgehend davon aus, dass andere Menschen ähnlich sind wie man selbst aber ich habe überwiegend das Gefühl, dass die anders ticken als ich.
Bringen wird das nichts, weil du du bleibst und die anderen Menschen bleiben auch wie sie sind.
Die Frage mit dem emotionalen Erleben finde ich auch schwierig allerdings auch besonders spannend. Vllt könnte man sagen: fühlst du was, wenn du beim Bäcker stehst und ein Brötchen kaufst?
Äh, was fühlst du denn? Wie soll man Vergleiche anstellen, wenn du nichts zu deinen Emotionen schreibst?
Ich glaube ich bin ein relativ gefühlsblinder und verkopfter Mensch und erlebe oft Emotionen zusammenhangslos.
Gibt es diagnostisch nicht auch Gefühlsblindheit? Verkopft- ja, das kann ich auch, aber ich denke eher da wo ich es "brauche".
Für die meisten Tätigkeiten muss ich mich geistig antreiben und es gibt keinen „inneren Kompass“ sondern es ist einfach nur neutral nichts.
Bist du denn ohne "Kompass" aufgewachsen? Es kann ja auch daraus resultieren?
Zwischendurch habe ich dann emotionale Momente. Für die meisten Menschen scheinen Emotionen, besonders in Beziehungen, auch irgendwie wichtiger zu sein.
Schwammig. Was sollen emotionale Momente sein? Es ist eben so: Ich lebe wie ich bin und mache mir an sich nicht den Kopf wie emotional ich bin. Anders kann ich es nicht sagen.
Es gibt doch diesen Spruch: ich denke also bin ich. Ich würde eher sagen: ich fühle also bin ich.
Sehr widersprüchlich, weil du mal meinst, dass du nichts fühlst dann wieder doch?

Hast du mal eine ordentliche Diagnose bekommen, die für dich "paßt"?

candle
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Scars
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Beitrag Do., 01.05.2025, 12:28

Die Frage dient rein meinem Interesse und muss sonst gar nix „bringen“.
candle. hat geschrieben: Do., 01.05.2025, 11:56 Es ist eben so: Ich lebe wie ich bin und mache mir an sich nicht den Kopf wie emotional ich bin.
Machst du dir dann an sich auch wenig Kopf, wie du dich verhältst und was du fühlst?
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Beitrag Do., 01.05.2025, 12:33

Scars hat geschrieben: Do., 01.05.2025, 12:28 Machst du dir dann an sich auch wenig Kopf, wie du dich verhältst und was du fühlst?
Allgemein würde ich das so sagen, ja.

Scars, du solltest auf dich schauen und die Ursachen. Ich weiß, dass das schwer ist sich mit den eigenen Schattenseiten auseinanderzusetzen. Das Leben kann recht einfach sein, meistens macht man es sich selber schwer.

candle
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Beitrag Do., 01.05.2025, 14:16

Scars hat geschrieben: Mi., 30.04.2025, 20:56 Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie deren Kopf funktioniert und wie das sein kann, dass man nicht mit der bloßen Existenz ausreichend gefordert ist - oder sind es einfach alle und man weis es nicht?
Ich denke mir so oft, dass ich mal 1 oder 2 Tage ein absolut durchschnittlicher, quasi statistischer Durchschnittsmensch sein möchte.

Ich kann es nicht nachvollziehen, wie sich das so lebt, ohne diese ständige absolute Überforderungsgefühl und diesen inneren Schmerz, der immer wieder aufflammt.
Hab da schon oft drüber nachgedacht, wie das so ist als Durchschnittsmensch.

Ich denke, die haben erst mal nicht so krasse emotionale Ausschlage... also nicht ständig so das Gefühl, ich kann das keinen Moment länger ertragen, ich muss sterben zu "Ich bin der glücklichste Mensch der Welt".
Also ein Unterschied ist, die haben viel abgeflachterere Emotionen. Das sieht man ja auch. Den geht es mal ganz ok, mal schlecht, mal gut... aber diese ganzen Extreme fehlen denen ja völlig, bzw. haben die nur, wenn was krasses passiert... ein naher Angehöriger ist gestorben z. B. Aber nicht so im ganz normalen Alltag.
Ich finde sie leben in einer anderen emotionalen Welt.Glaube nicht, dass die so oft emotionale Schmerzen haben, das sie das Gefühl haben, das sofort beenden zu müssen z. B. etc. pp.

Dann sind sie nicht so schnell reizüberflutet. Der Alltag verursacht bei ihnen auch Stress. Aber die meisten habe ja Energie für Freunde treffen, Hobbys whatever. Und zwar reglmäßig. Und nicht Monate, wo das gar nicht geht. Die haben auch schlechte Phasen aber nicht so extrem.

Es macht den Menschen auch Spaß zu interagieren mit anderen Menschen. Sie brauchen auch mal Zeit für sich. Ich denke aber nicht, dass die sich dabei wie ein schlecht schauspielendes Alien fühlen. Sondern dass es sich wahrscheinlich für sie auf irgend ne Art normal anfühlt, mit Freunden zusammen zu sein. Irgendwie gut?

Sie erleben auch kein Mobbing, Abwertung, emotionale Verletzung weil sie anders sind. Sie müssen sich ja nicht wegen sich selbst, wegen dem eigenen Ich immer schlecht fühlen, verleugnen, maskieren ... Sie habe wahrscheinlich auch Struggle mit sich selbst, aber auch wieder auf ner anderen Eben. Sie brauchen auch aus diesem Grund für den Allta nicht so extrem viel Energie.

Zusammengefasst denke ich, diese Menschen erleben ähnliche Dinge wie wir. Aber abgeflacht, ruhiger und alles ist für sie viel weniger energiezehrend. So der ganz normale Alltag. Alles ist weniger extrem.

Falls sich hier irgendjemand hinverirrt, der sich als psych. "normal" outen will, würde es mich auch interessieren, ob irgendwss davon stimmt, was ich so beobachtet habe oder vlt auch nicht :lol:
Zuletzt geändert von ~~~ am Do., 01.05.2025, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Do., 01.05.2025, 14:25

candle. hat geschrieben: Do., 01.05.2025, 11:56 Bringen wird das nichts, weil du du bleibst und die anderen Menschen bleiben auch wie sie sind.
Ich würde das so auch nicht sagen. Ich habe als ich sehr jung war gar nicht gecheckt, z. B. dass andere Menschen überhaupt nicht in dieser emotionalen Welt leben wie ich. Dachte alle erlebe das so basicmäßig gleich. Ich war maximal verwirrt, warum ich so anders bin.
Mir hilft es sehr, dass ich weiß, dass es einfach so ist, dass ich krassere Emotionen habe. Ich kann das dann für mich einordnen. Ich weiß, ich reagiere deshalb so und der andere Mensch ganz anders. Und es ist beides absolut in Ordnung. Ich bin viel weniger verwirrt in der Interaktion mit anderen Menschen. Und mir erleichtert es im Alltag die Interaktion mit den Menschen. Und den Umgang mit mir selbst. Mir hat das sehr viel gebracht. Es ist nur ein Bespiel von vielen. Verständnis hilft.
Aber sich selbst und andere besser zu verstehen, war für mich ein Schlüssel. Denn nur was man versteht, kognitv erfasse kann .... das ist ja eine Grundlage dafür um für sich selbst zu überlegen: Wie kann ich das oder das für mich persönlich verbessern, damit das Leben erträglicher wird und es mir besser geht. Kopflos und maximal verwirrt durch diese Welt zu rennen, empfinde ich als sehr unangenehm.

Nein, ich denke nicht, dass man der Mensch bleibt der man ist. Man verändert sich jeden Tag. So wenig, dass man es kaum merkt, aber es ist so. So funktioniert das Hirn einfach. Da bilden sich ununterbrochen neue neuronale Vernetzungen.
Ich habe mich extrem verändert in so vielen Bereichen, wenn ich mich an mein Ich von vor 10 Jahren erinnere.
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Scars
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Beitrag Do., 01.05.2025, 15:52

~~~ hat geschrieben: Do., 01.05.2025, 14:16 Also ein Unterschied ist, die haben viel abgeflachterere Emotionen. Das sieht man ja auch. Den geht es mal ganz ok, mal schlecht, mal gut... aber diese ganzen Extreme fehlen denen ja völlig, bzw. haben die nur, wenn was krasses passiert... ein naher Angehöriger ist gestorben z. B. Aber nicht so im ganz normalen Alltag.
Das finde ich eine sehr interessante Beobachtung. Ich bin in genau solchen Momenten leider oft verständnislos, weil ich einfach das Problem nicht verstehe. Wenn man davon ausgeht, dass starke Emotionen die Ausnahme sind, dann ist man natürlich auch nicht geübt damit fertig zu werden. Dazu kommt, dass ich das Thema Verlust nur sehr bedingt nachvollziehen kann, gleichzeitig mit dem Beziehungsbedürfnis. Für die meisten Menschen ist es ja sehr schlimm, wenn jemand verstirbt. Ich kann das nur mit rationalen Gründen nachvollziehen (z.B. alleinverdienender Ehemann verstirbt), aber emotional nicht so wirklich.
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Beitrag Do., 01.05.2025, 16:28

Scars hat geschrieben: Do., 01.05.2025, 15:52 . Ich kann das nur mit rationalen Gründen nachvollziehen (z.B. alleinverdienender Ehemann verstirbt), aber emotional nicht so wirklich.
Ja. Je stärker die emotionale Bindung zu einer Person ist, desto schlimmer fühlt es sich an, wenn die Person stirbt.
Wenn da keine emotionale Bindung ist, ist da auch kein Schmerz.
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Beitrag Do., 01.05.2025, 16:52

Beim Tod, ist das einerseits das Trauern, aber auch das Wissen, dass das etwas ist, was niemandem im Leben erspart bleibt... das ist etwas sehr Persönliches und gleichzeitig auch etwas sehr Gemeinsames. Und mir hilft, wenn ich in solchen Phasen nicht für alles allein sein muss... außer Familie und Freunden, gibt es auch Institutionen, welche beim Trauern mehr oder weniger begleiten können.
"Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann." C.G.Jung


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Beitrag Do., 01.05.2025, 19:15

Erstmal: Was soll denn der normale Mensch sein. Irgendwo sind wir das alle und auch wieder nicht. Aber ich würde meinen, dass ich schon normal bin. Als ich noch jung war, fand ich manche andere Menschen auch ziemlich komisch, obwohl die "normal" waren. Letztlich war das einfach eine neue Erfahrung wie Menschen auch sein können. Immerhin haben wir ja alle gemeinsame Grundbedürfnisse. Da ist dann eine Schnittmenge der Normalität, die uns alle betrifft.
~~~ hat geschrieben: Do., 01.05.2025, 14:16 Ich denke mir so oft, dass ich mal 1 oder 2 Tage ein absolut durchschnittlicher, quasi statistischer Durchschnittsmensch sein möchte.
Ich denke heute, dass das Problem auch mangelnde Selbstakzeptanz ist, denn wenn man so schaut, wirst du anderen Menschen eher kaum auffallen- da bist du auch der "normale" Mensch. Und dann ist es vielleicht auch das Problem, dass man innerlich nicht frei kommt wie man das vielleicht in Ansätzen als Kind war und diese Freiheit sich dann leider weiter verbietet.
Ich kann es nicht nachvollziehen, wie sich das so lebt, ohne diese ständige absolute Überforderungsgefühl und diesen inneren Schmerz, der immer wieder aufflammt.
Hab da schon oft drüber nachgedacht, wie das so ist als Durchschnittsmensch.
Da siehst du wie egal und sinnlos diese Vergleiche sind. Und ich habe da Hoffnung, ich meine du bist ja auch noch recht jung oder (?), kannst ja an diesen Schmerz therapeutisch arbeiten. Du kannst auch etwas gegen das Überforderungsgefühl tun. Und dann bist du "normal" wie alle anderen. Wobei jeder normale Mensch inneren Schmerz verspürt und das auch durchaus stark und Überforderungsgefühle gibt es auch häufig, da brauchst nur Threads anschauen wo Mütter überfordert sind. Das ist auch irgendwo normal.
Ich denke, die haben erst mal nicht so krasse emotionale Ausschlage... also nicht ständig so das Gefühl, ich kann das keinen Moment länger ertragen, ich muss sterben zu "Ich bin der glücklichste Mensch der Welt".
Das mag stimmen, das habe ich auch nicht. Das würde dann doch auch eher in Richtung psychiatrische Erkrankung gehen?
Also ein Unterschied ist, die haben viel abgeflachterere Emotionen. Das sieht man ja auch.
Das glaube ich eher nicht, dann wären ja fast alle sowas wie Zombies. Manchmal kann man das gar nicht sehen. Was denkst du was einem alles im Kopf rumgehen kann ohne das zeigen zu müssen.
Dann sind sie nicht so schnell reizüberflutet. Der Alltag verursacht bei ihnen auch Stress. Aber die meisten habe ja Energie für Freunde treffen, Hobbys whatever. Und zwar reglmäßig. Und nicht Monate, wo das gar nicht geht. Die haben auch schlechte Phasen aber nicht so extrem.
Bist du dem mal auf den Grund gegangen was du da hast?
Es macht den Menschen auch Spaß zu interagieren mit anderen Menschen. Sie brauchen auch mal Zeit für sich. Ich denke aber nicht, dass die sich dabei wie ein schlecht schauspielendes Alien fühlen. Sondern dass es sich wahrscheinlich für sie auf irgend ne Art normal anfühlt, mit Freunden zusammen zu sein. Irgendwie gut?
Genau! Ich war gerade in Nachbars Garten und habe ein Bierchen getrunken, es war gesellig, ich liebe das. Ich brauche Menschen um mich herum.
Sie erleben auch kein Mobbing, Abwertung, emotionale Verletzung weil sie anders sind.
Das finde ich auch eine falsche Aussage. Wo kommt es denn her? Gerade wo man heute sieht, dass das bei Kindern schon Thema ist mit dem Mobbing etc..

Es würde mich schon interessieren was du hast, denn da ist etwas ~~~, was dich anders im Erleben macht.

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Beitrag Do., 01.05.2025, 20:00

~~~ Da war ja noch eine Antwort an mich.
~~~ hat geschrieben: Do., 01.05.2025, 14:25
candle. hat geschrieben: Do., 01.05.2025, 11:56 Bringen wird das nichts, weil du du bleibst und die anderen Menschen bleiben auch wie sie sind.
Verständnis hilft.
Das denke ich auch, nur im Kern wird man sich nicht so wirklich ändern, denke ich.
Nein, ich denke nicht, dass man der Mensch bleibt der man ist. Man verändert sich jeden Tag. So wenig, dass man es kaum merkt, aber es ist so. So funktioniert das Hirn einfach. Da bilden sich ununterbrochen neue neuronale Vernetzungen.
Ich habe mich extrem verändert in so vielen Bereichen, wenn ich mich an mein Ich von vor 10 Jahren erinnere.
Das ist toll, aber das können eben nicht alle Menschen aus verschiedensten Gründen. Da helfen neue Neuronen auch nicht, aber die Vorstellung finde ich auch klasse so als Brücke.

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