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Fr., 26.08.2016, 08:16
Fiktionen?
Ich komme für mich immer wieder auf das zurück, was ich bereits schrieb:
Zum einen uralt, zum anderen wäre es bereits Fiktion, wenn der einzelne seine eigene Vorstellung von Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, mit dem gleichsetzt, was war, was ist, was sein wird.
Vor dem Hintergrund frag ich mich z.B. grad, was denn nun fiktiver ist/war:
Die heutige menschliche Mischung von fiktiv/real oder frühere?
Heute? Das, was sich wahrnehmen lässt, dem sind zwar weiter Grenzen gesetzt, aber grad über viele der neuen, auch der nicht mehr ganz so neuen Techniken, Wissensstände, das, was dem einzelnen möglich in Sachen Wahrnehmung „offen“ steht, ist immens gewachsen.
Zwar wohl weiterhin nur ein Bruchteil dessen, was war, was ist, was sein wird, aber aus menschlicher Sicht doch heute schon ziemlich viel.
Ich meine vor allem viel viel mehr, als in der Vergangenheit. Und bereits da? Sogar da bastelte sich Mensch aus dem, was er alles wahrnehmen konnte, Vereinfachungen.
Sicherlich auch weil es „Wissenden“ in dem Kram passte, es ihrem Machtstreben diente.
Nur glaube ich mittlerweile, es wird auch umgekehrt eins Schuh draus. Mensch kommt es sehr entgegen, wenn es nicht allzu …….??? Wenn jedenfalls von allem das war, das ist du das sein wird, und das Mensch eigentlich bekannt sein könnte, nur ein ganz kleiner Teil „zählt“. Egal warum und wieso, mir scheint, das war so, ist so und wird so sein.
Und genau das für mich der Hauptteil der menschlichen Fiktion. Obwohl Mensch auch heute wenig weiß, denkt er, er wüsste viel. Ob der vielen Zugänglichkeiten heute schwieriger zu sehen. Im Rückblick auf jeden Fall.
Da die Menschen, die es verteilt auf der Erde gab, lange Zeit gar nicht wussten, dass es sie so verteilt so gab, auch nicht wussten, was Leben fern dem eigenen eigentlich bedeutete, spielte dies andere Leben für das eigene auch keine Rolle. Mehr noch, nur die eigene Art, Lebenssicht war maßgebend. Wohl nicht nur für mich arg viel Fiktion.
Heute fällt mehr auf, dass Menschen, Menschengruppen, aus dem, was sie alles wissen, kennen könnten, für sich mit berücksichtigen könnten (müssten) nur einen arg kleinen Bruchteil wirklich „integrieren“ (können?).
Im Moment sieht es für mich so aus, als ob das zu Mensch dazu gehört.
Auch für mich. Wohl auch deshalb trau ich Völkern, Gruppen von Menschen, die noch in ihrer kleinen Welt leben, mehr zu, als all denen, die dies nicht mehr tun.
Wissen weiß ich dazu im Grunde nichts? Vielleicht grad über die Menge dessen, was ich meine für mich wissen zu können, merke ich zum einen, dass ich davon schon nur wenig weiß, und dass ich, wüsste ich all das doch auch für mich, in Sachen umfassender Kenntnis nur dem Wissen um mein menschliches Unwissen (noch) näher käme.
Oder anders formuliert: Nicht nur meine, auch die Welten der anderen Menschen, sie waren, sind, und bleiben wohl ziemlich fiktiv, angenommene Lebenswelten, egal ob es sich um sehr ursprünglicher oder um tatsächlich oder angenommen hochzivilisierte handelt.
Gebastelt, vorgestellt, erfunden, ohne dies kommt Menschheit nicht aus, ich denke, auch in Zukunft nicht.
Es wird, finde ich, immer darauf hinaus laufen, sich Honigtöpfchen zu denken, wobei natürlich DAS Honigtöpfchen nur das sein kann, sein muss, das sich andere denken. Das eigene Erdachte? …..
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell