Depri Musik/Filme bei depressiven Gefuehlen-oder nicht?

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WhoCares
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Depri Musik/Filme bei depressiven Gefuehlen-oder nicht?

Beitrag Do., 01.11.2012, 23:16

Hallo zusammen,

ich bin jemand, der fast den ganzen Tag Musik hoert und meine Gefuehlslage wird davon beeinflusst, genauso, wie meine Gefuehlslage ganz klar beeinflusst, was ich gerade hoeren moechte. Ich denke, das ist bei jedem so. Allerdings frage ich mich, ob es normal ist, dass ich, wenn ich eh schon depressive Gedanken habe, auch noch depri Musik hoeren moechte. Oder konkreter, wenn ich den Druck nach SV verspuere, dann hoere ich Lieder, die sich explizit damit beschaeftigen. "Dummerweise" auch zum Teil eher "verherrlichende" Lieder, die davon handeln, wie damit Druck abgebaut wird. Trotzdem habe ich das Gefuehl, dass es mir durch das Hoeren besser geht. Wie ist das bei euch?
Ich habe da mit einer Freundin drueber gesprochen und sie hat sich eine Liste mit Gute-Laune Musik zusammen gestellt und sie hoert immer die, wenn es ihr schlecht geht und es geht ihr da durch besser. Also genau andersherum.

Ein etwas anderes Thema, aber doch halbwegs passend dazu, sind Filme. Schaut ihr euch tendenziell eher gerne Filme an, die sich mit der Problematik, die euch plagt, beschaeftigen oder meidet ihr diese? Mich zieht es eher zu solchen Filme, auch wenn ich weiss, dass es mir, anders als bei Musik, oft schlecht danach geht.

Dieses ganze Thema ist gerade aktuell fuer mich, da ich gestern eine ganz krasse Dokumentation ueber Selbstmorde gesehen hab. Die hat mich die ganze Nacht nicht schlafen lassen und ich bin auch heute irgendwie noch aufgewuehlt deswegen. Vielleicht empfinde ich persoenlich die Doku auch nur also so krass, da in ihr gezeigt wird, wie Leute Selbstmord begehen. Und zwar auf die Weise, die vermutlich meine Methode der Wahl waere. (Ich bin jetzt nicht akut selbstmordgefaehrdet, aber als ich mal drueber nachgedacht hatte als es mir sehr schlechter ging, waere die Methode in der Doku genau die gewesen, die ich gewaehlt hatte.). Zumindest habe ich mir jetzt nach der Doku vorgenommen erstmal keine Filme und Dokumentationen in diese Richtung zu schauen. Wobei Filme bestimmt weniger schlimm sind als gut gemachte Dokumentationen, da diese ja irgendwie real sind.

So, ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, was ich jetzt von euch will . Sorry! Vielleicht wollte ich es auch einfach nur aufschreiben

Schoene Gruesse
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"Could be worse ... could be raining" (aus Young Frankenstein, 1974)

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Britt_Stadler
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 07:08

Ich würde sagen, dass das depri Musik hören, wenn du depri bist, eine reinsteigerung ist. Kenn ich von mir selber. Dann lass ich wenigstens überhaupt mal Gefühl raus.
Allerdings ist es bzgl svv sehr schwierig. Da höre ich aber so gut wie keine Musik außer manches mal meine Entspannungsübungen.
Vielleicht wäre es ne Maßnahme, es deiner Freundin gleich zutun und dir ne musikalische skill Liste anzufertigen.

Ich beschäftige mich auch viel mit dem Thema "Krankheit etc" und da hab ich mich das ein oder andere mal auch überfordert. Wenn du es gar nicht lassen kannst, dann versuch das genau auszuloten wie es dir dabei geht und wie hoch z.b. dein svv druck wird.
Oder lass es eben komplett sein. Aber manchmal kann es ganz informativ sein.
"Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft."

Maria von Ebner- Eschenbach

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Beitrag Fr., 02.11.2012, 21:31

Danke fuer Deine Antwort!
Britt_Stadler hat geschrieben:Dann lass ich wenigstens überhaupt mal Gefühl raus.
Allerdings ist es bzgl svv sehr schwierig.
Bei mir ist es wie bei Dir, Musik hilft mir auf jeden Fall dabei Gefuehle raus zu lassen. Wenn ich SVV Druck habe und dann ein Lied da drueber hoere, dann heule ich meistens wie ein Schlosshund, verkrieche mich und habe ganz viel Selbstmitleid, was in langer Sicht sicher nicht gut ist, so im Selbstmitleid zu versinken. Aber irgendwie baue ich da durch den SVV Druck ab und es kommt oft nicht zur Selbstverletzung!!

Britt_Stadler hat geschrieben:Oder lass es eben komplett sein. Aber manchmal kann es ganz informativ sein.
Meistens lasse ich es inzwischen lieber sein. Zumindest Dokus, Filme gucke ich tendenziell noch. Ein Freund hatte mir von der Doku erzaehlt und da sie genau hier entstanden ist, wo ich lebe, und sie eine grosse Kontroverse ausgeloesst hatte als sie damals entstanden ist, habe ich mich dazu hin reissen zu lassen, sie zu gucken. Dass sie mich dann so sehr aufwuehlt, haette ich allerdings nicht erwartet.

Ich verstehe nur nicht so ganz, warum ich mich subjektiv besser fuehle, wenn ich depressive Songs oder Lieber ueber SVV hoere, wenn es mir eh schon schlecht geht. Die Logik sagt mir eigentlich auch, dass ich das lieber lassen sollte. Ich weiss eben nicht, ob ich mir in langer Sicht eher "schade", wenn ich solche Lieder hoere, die mich dann in dem Sinne in eine kleine Krise stuerzen, dass ich nicht aufhoeren kann zu heulen, gleichzeitig aber eine SV tendenziell verhindern (also eine "groessere Krise" abwenden).
"Could be worse ... could be raining" (aus Young Frankenstein, 1974)

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