Die Zukunft von Foren

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Hiob
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Die Zukunft von Foren

Beitrag Do., 19.06.2025, 13:49

In den vergangenen 23 Jahren hat sich das Niveau von Gesprächsforen wie diesem hier verändert. Die Leute bringen immer weniger eigene Erlebnisse, eigene Befindlichkeiten, eigene Einsichten und Überlegungen ein. Sie haben Angst, etwas eigenes könne ihnen künftig schaden. Der ratsuchende, vorschlagende, mitfühlende und hilfsbereite Ton, das vertrauliche, freundliche Gespräch war durch das Gefühl sich in einer gleichgesinnten, begrenzten Gruppe zu bewegen, eher vorsichtig, beinahe freundschaftlich. Diese Gespräche reichten auch über den virtullen Raum hinaus. Es war damals schon klar, dass die eigenen Lebens- und Leidensgeschichten nicht privat bleiben würden, aber heute hat sich diese Befürchtung auf allen Ebenen des Lebens konkretisiert. Während man anderorts allerdings alle undenkbaren, privaten Belanglosigkeiten und Fotos veröffentlicht, hält man sich in Foren zu psychologischen, politischen, philosophischen, spirituellen Themen sehr bedeckt. Allein darüber könnte man eine Weile nachdenken, wenn man Freude am Denken hat. Notwendig ist es nicht und so treibt es den modernen Forennutzer zu anderen Motiven. Aber welche sind das heute? Als der Handywahn losging, etwa 2011, war eindeutig festzustellen, dass nun "andere Nutzer" in die Foren kamen, man merkte, dass einige sehr feinfühlige und bedachte Schreiber resignierten und sich vertreiben ließen. Aber lassen sich diese beiden Beobachtungen miteinander verbinden?

Schreiben oder Sprechen ordnet das Denken. Man kann seine eigenen Gedanken nochmal klar sehen. Das aktive Beteiligen an solchen Foren hat aus meiner Sicht eine andere Funktion, andere Qualität als das Konsumieren, das Lesen oder Schauen. Auch darüber könnte man ein bisschen laut nachdenken. Aber während die Leute da draußen allerorts Selfis von sich machen... "ich vorm Vesuv, ich mit Hut, ich vorm Sonnenuntergang, ich vorm Krümelmonster...ich ich ich..." legen sie keinen Wert mehr auf das Ausarbeiten eigener Texte. Eigener Gedanken? Merkwürdig.

Ich gehe davon aus, dass ihr auch andere Foren nutzt oder betreibt und gewisse Erfahrungen damit habt und würde gerne mal eure Gedanken über die Zukunft von Foren wie diesem hier lesen. Gibt es für ein Psychotherapiepraxisforum eine Zukunft?

Viele Grüße
Hiob

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Candykills
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Beitrag Do., 19.06.2025, 15:09

In diesem Forum ist längst nicht mehr so viel los wie vor 10 Jahren. Viele schroffe User gingen und mit ihnen der schroffe Ton. Das finde ich ganz angenehm.
Ich bin nur unregelmäßig hier und kann vieles nicht lesen, vielleicht gibt es auch immer noch heftige Streitigkeiten von denen ich nichts mitbekomme.
Aber mir gefällt es ganz gut, dass hier inzwischen weniger los ist.
Wenn ich daran zurückdenke, wie sich früher so ein paar miese Leute immer haarscharf an der Netiquette entlang bewegten und so mit jeder Beleidigung, Verletzung und Unverschämtheit durchkamen...

Insgesamt ist es aber wohl so, dass sich viel Forum auf Facebook-Gruppen oder Reddit verlagert hat. Ich kann damit nix anfangen, weil ich das völlig unübersichtlich finde.
Bleibe wohl hier bis zum letzten Atemzug ;-)
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Weltengänger
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Beitrag Do., 19.06.2025, 15:10

Hiob hat geschrieben: Do., 19.06.2025, 13:49 Ich gehe davon aus, dass ihr auch andere Foren nutzt oder betreibt und gewisse Erfahrungen damit habt und würde gerne mal eure Gedanken über die Zukunft von Foren wie diesem hier lesen. Gibt es für ein Psychotherapiepraxisforum eine Zukunft?
Hui, das ist eigentlich ein ganz großes und langes sozial-pädagogisches Thema.

Es kam der Walkman, das Handy und schließlich das Smartphone. Ich sehe meist junge Leute in der Öffentlichkeit gehen oder im Bus sitzen, die dabei den Blick dauernd gesenkt haben und auf das Smartphone starren. Offenbar bietet es Angebote an, die im Internet ähnlich sind und das Interesse darauf lenken. Musik, Spiele, Kontakte mit Bekannten und Freunden. Aber das Niveau ist eines, das statt Konzentration ablenkt von den Unbilden des Alltags und auch des Schul-, Ausbildungs- und Berufssystems.
In Foren fiel und fällt mir auf, dass es meist darum ging und geht, damit eine Möglichkeit zu haben, sich darstellen zu können; beweisen zu können, doch jemand zu sein, der etwas kann und weiß. Dieses "doch jemand zu sein" fiel mir sehr stark auf und es war mir ein Hinweis auf die Mentalität der Bevölkerung. Es konnte sich durch diese recht freie Form der sozialen Medien etwas offenbaren, was sonst eher unter der Hand verdeckt bleibt und wofür man ein beobachtendes Auge haben muss, um es erkennen zu können.
Die Foren geben die Möglichkeit, endlich etwas frei formulieren zu können und zu dürfen, denn unser im weitesten Sinne schulisches System ist eines, das das freie Wort und den freien Gedanken unterdrückt, so muss man beispielsweise im Geschichtsunterricht auswendig lernen, was der Lehrer gesagt hat, um eine gute Note zu erzielen. Unterdrückung macht krank und kann gar bis ins Neurotische und Psychotische gehen. Ich bin froh, dass es die Foren gibt, sie geben die Möglichkeit, verhältnismäßig frei sein Wort, seine Gedanken und Gefühle äußern zu können. Natürlich kann in sozialen Medien der Ton auch umschlagen, Aggressionen können freien Lauf haben und man kann sich formieren.
Ich denke, wir haben ein neues Medium und müssen verantwortlich und niveauvoll damit umgehen lernen, wozu auch ein Psychotherapiepraxisforum gehört.

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Hiob
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Beitrag Do., 19.06.2025, 17:34

Wenn man weiß, ein anderer liest es oder hört es, gibt man sich mehr Mühe.
In einer Welt der Zweizeiler und Emojis sind daher längere Texte nicht nur bloße Gefühlsäußerungen, Reaktionen, man bleibt nicht nur in diesem Reflexdenken, sondern man agiert, man konstruiert eigene Gedanken, erkennt recht einfach kleine Ungenauigkeiten oder bemerkt die Antwort auf die eigene Frage schon in der Frage selbst. Und vor dem Abschicken hat man noch eine Minute Bedenkzeit, ob es denn wirklich gut oder sinnvoll war und auch die 15 Minuten Änderungszeit. Das ist nicht schlecht, aus meiner Sicht. Wie bei E-Mails oder meinetwegen Whatsapps, kann man die Antworten dann lesen und verdauen, wenn man grad soweit ist. Wenigstens ne Hose an hat. Man muss nicht permanent reaktionsbereit sein.

Dieses Aufschaukeln von Aggressionen, das Einordnen ins eigene Lager oder Feindeslager, das gewinnen wollen, das "irgendwas hin furzen", Bestätigung suchen...all das kennt man eigentlich und weiß sich im besten Falle auch etwas zurückzuhalten, denn eine wirkliche vertrauliche Aussprache - wie in einer Partnerschaft - gibt es in diesen Medien eher nicht. Was ich bedenklich finde, ist das Schweigen. Ich erlebe das auch in anderen Foren. Sie verstummen. Fehlen ihnen die Worte? Im täglichen Leben kann man nicht eindeutig sagen, sie verstummen. Oder doch? Wie ist das bei euch?

Viele Grüße
Hiob

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Kimkartahan
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Beitrag Do., 19.06.2025, 18:37

Hallo Hiob,

ich kan nur aus eigener Erfahrung schreiben
Hiob hat geschrieben: Do., 19.06.2025, 13:49 Die Leute bringen immer weniger eigene Erlebnisse, eigene Befindlichkeiten, eigene Einsichten und Überlegungen ein. Sie haben Angst, etwas eigenes könne ihnen künftig schaden.
Am Anfang hatte ich hier im Forum Unterstützung gehofft, da ich allein im fremden Land war.
Ich hatte sehr traumatische Erfahrungen hinter mir und hatte hier im Forum sowas wie ein paar „Freunde“ gefunden, mit denen ich jeden Abend geschrieben hatte. Diese Kontakte waren mir wichtiger, als ich es je laut zugeben würde. Ich kannte sonst niemanden. Ich konnte auch kaum Deutsch und habe manchmal stundenlang meine Antworten korrigiert und geschliffen, bevor ich es getraut habe, hier etwas zu posten.

Aus für mich damals und auch bis heute unerklärlichen Gründen wurde ich von manchen Usern hier so lange gedemütigt und bloßgestellt bis ich dauerhaft gesperrt wurde.

Heute bin ich viel älter und habe immer noch Angst hier zu schreiben. Ich habe immer noch Angst überhaupt mit anderen Menschen auch in realem Leben zu reden. Ich kann kaum noch Menschen vertrauen und mache auch im realen Leben schnell die Erfahrung, dass die Leute mich nicht leiden können. Aus irgendwelchen Gründen wecke ich bei den meisten Menschen Abneigung und Hassgefühle.

Wenn hier zufällig noch der User „Eremit“ mitliest, möchte ich Dir sagen, dass alles, was ich damals Dir geschrieben hatte, echt war und dass ich mich damals von Dir verstanden gefühlt habe. Danke.

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earlybird
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Beitrag Do., 19.06.2025, 21:28

Hallo Hiob

ich war lange nicht mehr hier weil ich viel um die Ohren hatte über einen längeren Zeitraum. bin froh kein smartphone zu benötigen und kein whatsup und mir gefällt die relative Distanz die ein Forum ermöglicht, ich kann etwas tiefgreifendes oder tief Ergreifendes lesen bin dann aber frei ob ich darauf antworten möchte oder später oder es offen lasse .

dieses Forum ist für mich -wie für Weltengänger oder Candykills auch- eine Quelle, die mich geistig fordert und zum Nachdenken anregt ohne mich zu Erschlagen wie es der Fall ist beim Nachrichten lesen z.B.

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Candykills
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Beitrag Do., 19.06.2025, 21:43

Eremit ist seit vielen Jahren verschwunden.
Ich erinnere mich nur noch, dass er irgendeine Art Lärmschutzbunker innerhalb seiner Wohnung baute, weil die Nachbarn(?!) so laut waren. Ich weiß es nicht mehr genau, er schrieb viel öffentlich darüber.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Hiob
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Beitrag So., 22.06.2025, 19:46

Was würdet ihr denn unternehmen, um die Internetforen oder ein Psychotherapiepraxisforum wieder attraktiver für aktive Teilnehmer zu machen? Was würdet ihr den Teilnehmern vorschlagen? Was würdet ihr vermeiden?

Fragt
Hiob

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Weltengänger
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Beitrag Mo., 23.06.2025, 18:46

Hiob hat geschrieben: So., 22.06.2025, 19:46 Was würdet ihr denn unternehmen, um die Internetforen oder ein Psychotherapiepraxisforum wieder attraktiver für aktive Teilnehmer zu machen? Was würdet ihr den Teilnehmern vorschlagen? Was würdet ihr vermeiden?
Das kommt sehr auf die Intention des Betreibers an. Will er große Masse, muss er Ähnliches bieten, was die Smartphones bieten. Je mehr er Wert auf eine gewisse Qualität legt, wird viel Quantität gewiss nicht sein.


ziegenkind
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Beitrag Mo., 23.06.2025, 20:29

Wer entscheidet denn, was "eine gewisse Qualität" hat?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Beitrag Di., 24.06.2025, 11:56

Du selbst entscheidest, was Qualität ist, indem du beispielsweise während des Schreibens selber merkst, dass du deine eigenen Erlebnisse diemal nicht auf Unbeteiligte, also den Gesprächspartner übertragen musst. Du kannst es auch einfach bemerken und dich selber etwas mäßigen oder dem anderen wenigstens in diesem Moment keine bösen Absichten oder keine Absichten zu obsiegen usw. unterstellen. Indem man dem anderen böse Absichten unterstellt, würgt man das Gespräch ab. Indem man eigene Gefühle überbetont, wie (bei Krieg, Terror, Corona, Staat...) "aber ich habe Angst" , würgt man die Sachlichkeit ab, denn wenn jemand Angst hat, kann man nicht mehr argumentieren, man kann es ihm ja nicht ausreden. Bei Schilderungen von Erlebnissen oder dem eigenen Umgang damit sind die eigenen Gefühle natürlich erklärend und wichtig, bei sachlicheren Gesprächen sind sie hingegen eine Art "unredliches Mittel". So könnte man sich an Qualität herantasten. Was kann das eigene Interesse oder Motiv sein? Wie wärs mit Ideen für die eigene Lebensgestaltung und Verarbeitung von Schwierigkeiten, Bearbeitung eigener Spezialeffekte.

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Weltengänger
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Beitrag Mi., 25.06.2025, 08:54

Ich würde die Frage anders stellen, wobei nicht wer entscheidet, was eine "gewisse Qualität" bedeutet, sondern was eine "gewisse Qualität" bedeutet. Dazu habe ich gleich eine konkrete Frage: Ist es einer "gewissen Qualität" entsprechend, den direkt Angesprochenen nicht zu zitieren?

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Weltengänger
Helferlein
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Beitrag Fr., 27.06.2025, 12:54

Hiob hat geschrieben: Do., 19.06.2025, 13:49 Als der Handywahn losging, etwa 2011, war eindeutig festzustellen, dass nun "andere Nutzer" in die Foren kamen, man merkte, dass einige sehr feinfühlige und bedachte Schreiber resignierten und sich vertreiben ließen. Aber lassen sich diese beiden Beobachtungen miteinander verbinden?
Das tragbare und jederzeit mitnehmbare Handy hat noch viel mehr die leichte und schnelle Verfügbarkeit für die Kommunikation ermöglicht, als zu Hause das Telefon zuerst mit Wählscheibe und später mit Tastatur, was wiederum dazu führt, von dem Leichten und Schnellen beeinflusst, ja, verführt zu werden. Es gewöhnt sich ein entsprechend leichtfüßiger Ton an, der die Neigung hat, nicht zu differenzierten Gedanken zu kommen. Andererseits wird das Pensum an Kommunikation tendenziell schon entleert sein, kommt man an einem Forum an.


ziegenkind
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Beitrag Fr., 27.06.2025, 13:55

Seit wann haben Töne Neigungen?

Im Ernst: Ich glaub es ist gefährlich, wenn man dauernd unpersönliche und semantisch damit mitunter absurde Sätze bildet, statt klar zu machen, von wem man eigentlich genau spricht.

Wen also meinst Du, Weltengänger: Dich, uns alle oder alle ohne Dich und noch ein paar Auserwählte? Wer sind die Verführten?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Hiob
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Beitrag Sa., 28.06.2025, 09:26

Lass uns doch bitte beim Thema bleiben und den Faden nicht wieder zerfleddern, liebes Ziegenkind.
Diese Querschläge, wie sie deine letzten beiden Beiträge illustrieren, sind ein typisches Forenphänomen.
Das eigentliche Thema geht dabei gewollt oder ungewollt unter.

Haben Internetforen, die eine längere Konzentration auf ein Thema erfordern, wie es Weltengänger anspricht, vor dem Hintergrund schwindender Aufmerksamkeitsbereitschaft und Fülle an seichteren, noch schneller verfügbarer Kommunikationsmöglichkeiten eine Zukunft? Und...ist die Beobachtung zutreffend, dass die Leute sich immer weniger trauen, ihre eigenen Gedanken genauer auszuführen und zu veröffentlichen. Wenn man sich nicht mehr auf 3 zusammenhängende Sätze konzentrieren kann und aus Angst nichts mehr sagen will, dann wird es schwierig. Ich erinnere mich an die Coronazeit, als ich immer wieder nach der Quelle meiner Worte gefragt wurde. Es war mein Gehirn. Solche Phasen, in denen kollektive Verschiebungen ihren Höhepunkt erreichen, lassen unterschwelligere Tendenzen gut sichtbar werden. "Wie kannst du sowas selber denken, von wem ist das denn?" Solte das ein Trend sein, könnte das auch eine Antwort auf meine Fragen andeuten. :confused:

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