Hallo ihr Lieben...
ich hab ja erst mal überlegt, ob ich das im Forum Arbeit poste - aber irgendwie geht das darüber hinaus.
Erst mal, was ist passiert... Ich hab auf der Arbeit wohl ziemlich den Vogel abgeschossen. Hab meiner "besten Freundin" zu viel erzählt. Kurz zur Erklärung: wir arbeiten seit drei Jahren zusammen in einem relativ großen Team. Haben uns angefreundet, sind regelmäßig weggegangen, haben miteinander getrunken und irgendwann kams dann auch dazu, dass wir uns gegenseitig unsere Herzen ausgeschüttet haben.
Jetzt hab ich Vollidiot ihr etwas erzählt, dass eine andere Kollegin betrifft. Jemanden, den ich sehr zu schätzen gelernt hab. Diese Kollegin hatte ein Problem, was sie mir anvertraut hatte, dass ich niemandem weiter verraten sollte... Ja! Ich weiß es selbst, so etwas behält man auch für sich. Da es aber schon länger so ist, dass getratscht und spekuliert wird, habe ich zumindest mal meiner "BF" gesagt, dass ich von was weiß aber das jetzt kein Grund zur Sorge wäre. Ins Detail bin ich nie gegangen, ist aber auch keine große Entschuldigung jetzt.
Vor ca. 4 Monaten fing es dann an, dass meine Freundin plötzlich nicht mehr mit mir geredet hat. Vor 2 oder 3 Wochen hab ich sie endlich zum reden gebracht... und es kam heraus, dass sie Angst hat, dass ich genauso über sie rede, wie ich es über andere mache. Das hatte mich so geschockt, ich war mir gar nicht so im Klaren darüber, dass das so rüber kommen könnte. Für mich ist es total normal, dass ich einer guten Freundin alles erzählen kann (Bis auf Dinge, die mir höchst vertraulich erzählt wurden, das war überhaupt nicht in Ordnung und tut mir auch ehrlich leid).
Große Hochachtung vor der Kollegin, die mir heute reinen Tisch gemacht hat, dass sie seit Kurzem von allem wüsste - also dass ich alles weiter getratscht hab (waren noch ein paar andere Dinge dabei). Ich dachte, ich fall vom Stuhl... was sagt man in so einem Moment? Jedenfalls kann ich es verstehen, dass bald niemand im Büro mehr mit mir redet, wenn sich das herumgesprochen hat (der ein oder andere verhält sich jetzt schon eigenartig)... bin auch froh drum: wenn mir keiner was erzählt, passiert sowas nicht... und Freundschaften im Büro gehe ich sowieso aus dem Weg jetzt!
Aber ich weiß immer noch nicht, wie das im Privatleben aussieht. Meine Kollegin meinte z.B., dass sie niemandem etwas von anderen Personen erzählt, auch ihrem Freund nicht. Ich für meinen Teil hab ehrlich gesagt schon oft Thematiken mit anderen Freunden diskutiert... und ehrlich gesagt ging ich davon aus, dass das jeder macht... also besser gesagt, anders herum bekomme ich auch viel erzählt. Ich hab da auch überhaupt kein Problem mit, wenn Freunde über meine Sorgen sprechen - aber da interessiert mich halt auch zu wenig, was andere denken... ist irgendwie so. Solange die sich noch gerne mit mir treffen, kann es so schlimm nicht sein. (Ach halt, da war ja doch was...)
Auch war es immer meine Einschätzung, dass man Partner und besten Freundin noch darüber hinaus erzählt, das hab ich mir gerade ergoogelt, dass das nicht zwingend so ist - ja, soweit isses schon, ich google.
Jedenfalls hab ich heut den ersten Schritt gemacht und NICHT erzählt, was meine Freundin schon so alles über die Kollegin gesagt und diskutiert hat. Das finde ich zur Zeit noch die Unverschämtheit hoch 10, man sollte sich immer erst mal an die eigene Nase fassen... (in einigen Punkten wird mir sogar etwas vorgehalten, was mir ohne sie gar nicht aufgefallen wäre, wo ich die Kollegin noch immer in Schutz genommen hatte)... aber bin ja selbst dran schuld, dass es so weit gekommen ist, und werde damit jetzt leben.
Andererseits, ich glaube ich muss platzen, wenn ich keinen zum Reden hab. Ist ja seit vier Monaten nunmal jetzt so, und mir fehlt echt ein offenes Ohr, eben auch für Dinge, die ich bei bzw. mit anderen Personen erlebe.
Durch den Stress auf der Arbeit ist es wieder ganz schlimm, kann nichts mehr essen, schlafen, bin als ganz nah am Wasser gebaut - das nimmt mich halt schon alles mit. Aber mit wem darüber reden - dann würde ich ja grade wieder alles weiter schwätzen.
Wie bekomm ich das geändert, dass mir das nicht mehr so schwer fällt etwas einfach runter zu schlucken - also auch bei Dingen, die mich ja eigentlich nichts angehen, mich aber doch belasten?
Oder was darf ich denn erzählen, wie viel ist noch in Ordnung... ?
Lg fool.
Wem darf ich noch was anvertrauen? - MIR nicht! ;-)
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foolishness
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 34 - Beiträge: 15
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So unbekannt klingt das gar nicht. Aber ich empfinde es echt als schwieriges Thema. Zunächst halte ich es für einen guten Schritt, wenn man auf die betreffenden Menschen zugeht, die man durch sein Verhalten verletzt hat und sich entschuldigt. Knackig wird es aber danach, weil man ja unter Beweis stellen muss, dass man das Fehlverhalten auch wirklich unterlassen will.
Aber zum Thema des Weitererzählens, wenn einen das Anvertraute zu sehr belastet, dann suche dir doch Personen, die mit dem Menschen, der dir etwas anvertraut hat, nichts zu tun haben.
Ob man das einüben kann, weiß ich nicht. In einem gewissen Grad vielleicht schon.
Aber du kannst ja auch das Forum hier nutzen, um von diesen Dingen zu sprechen. Sofern du es so formulierst, dass die betreffende Person nicht gleich bei Google anspringt, sofern sie mal aus Langeweile ihren Namen oder Arbeitgeber sucht, sollte ja alles ok sein
Aber zum Thema des Weitererzählens, wenn einen das Anvertraute zu sehr belastet, dann suche dir doch Personen, die mit dem Menschen, der dir etwas anvertraut hat, nichts zu tun haben.
Ob man das einüben kann, weiß ich nicht. In einem gewissen Grad vielleicht schon.
Aber du kannst ja auch das Forum hier nutzen, um von diesen Dingen zu sprechen. Sofern du es so formulierst, dass die betreffende Person nicht gleich bei Google anspringt, sofern sie mal aus Langeweile ihren Namen oder Arbeitgeber sucht, sollte ja alles ok sein
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foolishness
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 34 - Beiträge: 15
Hallo,
danke lisaah für deine Worte. Ich hatte es gelesen war aber irgendwie nicht in der Lage, zu antworten - aufgrund von Zeitmangel und deshalb, weil mir alles mögliche im Kopf herum spukt und ich keinen klaren Gedanken bekomme. Ich komme mir grade vor, wie in einem Alptraum - und ich bin das Monster.
Das mit dem Forum ist schon mal eine gute Idee. Das werde ich bestimmt in Zukunft eher nutzen.
Auch habe ich festgestellt, dass meine Freunde sich irgendwie alle untereinander kennen - meist durch mich. Weil ich ab und zu gerne alle zusammen trommel, weil ich sie alle ja doch nur so wenig sehe - es gibt eindeutig zu wenig Wochenenden und zu wenig Zeit! Da muss ich in Zukunft auch aufpassen, dass ich nichts - und auch nicht vorab - irgendwem erzähle. Auch wenn das später nicht mehr richtig eingeordnet werden kann, um wen es da ging. Wie die Kollegin es formulierte, mache ich gerade durch so etwas ja den Eindruck, dass ich alles ausplauder.
Wobei ich mich da auch frage, ob das nicht jetzt ein wenig auch die Überempfindlichkeit ist... Immerhin habe ich ihr nur zweimalig etwas privates erzählt: Einmal ging es um eine Freundin, die immer Pech mit den Männern hat (eben mit ein, zwei Beispielen, was die so machen), beim anderen ging es um zwei Freundinnen, die gerade Probleme untereinander haben und partout nicht darüber miteinander reden wollen (das Problem direkt habe ich nicht angesprochen). Beides mal habe ich keine Namen verwendet und meine Kollegin kennt meinen Freundeskreis nicht.
Da ich aber grade nicht weiß, ob ich einfach ein schlechter Mensch bin und das wirklich nicht einordnen kann, was da noch angemessen ist oder nicht, würde ich mir schon gerne eure Meinungen dazu anhören...
Ansonsten is die Lage eigentlich ganz ok grade... ich bleib hier auf der Arbeit einfach den ganzen Tag in meinem Büro hocken.... und wenn die da vorne Feierabend machen komme ich raus. Da wir hier sehr offen gehaltene Büroräume haben, sieht man eben immer, wer gerade vorbei läuft. Und ich kenne ja meine Freundin und ihre Sprüche á la "Wenn ich die nur sehe [...]" - das packe ich einfach grade nicht, da zieh ich mich lieber zurück.
Aber das ist jetzt meine gerechte Strafe und auch ok so. Ich bin zur Zeit ganz schön am reflektieren, was ich wann gemacht hab, und finde selbst auch einiges nicht in Ordnung. Wahnsinn, dass mir das jetzt erst bewusst wird, wie leichtfertig ich mit manchen Informationen umgegangen bin. Das wird sich ändern, auf jeden Fall.
danke lisaah für deine Worte. Ich hatte es gelesen war aber irgendwie nicht in der Lage, zu antworten - aufgrund von Zeitmangel und deshalb, weil mir alles mögliche im Kopf herum spukt und ich keinen klaren Gedanken bekomme. Ich komme mir grade vor, wie in einem Alptraum - und ich bin das Monster.
Das mit dem Forum ist schon mal eine gute Idee. Das werde ich bestimmt in Zukunft eher nutzen.
Auch habe ich festgestellt, dass meine Freunde sich irgendwie alle untereinander kennen - meist durch mich. Weil ich ab und zu gerne alle zusammen trommel, weil ich sie alle ja doch nur so wenig sehe - es gibt eindeutig zu wenig Wochenenden und zu wenig Zeit! Da muss ich in Zukunft auch aufpassen, dass ich nichts - und auch nicht vorab - irgendwem erzähle. Auch wenn das später nicht mehr richtig eingeordnet werden kann, um wen es da ging. Wie die Kollegin es formulierte, mache ich gerade durch so etwas ja den Eindruck, dass ich alles ausplauder.
Wobei ich mich da auch frage, ob das nicht jetzt ein wenig auch die Überempfindlichkeit ist... Immerhin habe ich ihr nur zweimalig etwas privates erzählt: Einmal ging es um eine Freundin, die immer Pech mit den Männern hat (eben mit ein, zwei Beispielen, was die so machen), beim anderen ging es um zwei Freundinnen, die gerade Probleme untereinander haben und partout nicht darüber miteinander reden wollen (das Problem direkt habe ich nicht angesprochen). Beides mal habe ich keine Namen verwendet und meine Kollegin kennt meinen Freundeskreis nicht.
Da ich aber grade nicht weiß, ob ich einfach ein schlechter Mensch bin und das wirklich nicht einordnen kann, was da noch angemessen ist oder nicht, würde ich mir schon gerne eure Meinungen dazu anhören...
Ansonsten is die Lage eigentlich ganz ok grade... ich bleib hier auf der Arbeit einfach den ganzen Tag in meinem Büro hocken.... und wenn die da vorne Feierabend machen komme ich raus. Da wir hier sehr offen gehaltene Büroräume haben, sieht man eben immer, wer gerade vorbei läuft. Und ich kenne ja meine Freundin und ihre Sprüche á la "Wenn ich die nur sehe [...]" - das packe ich einfach grade nicht, da zieh ich mich lieber zurück.
Aber das ist jetzt meine gerechte Strafe und auch ok so. Ich bin zur Zeit ganz schön am reflektieren, was ich wann gemacht hab, und finde selbst auch einiges nicht in Ordnung. Wahnsinn, dass mir das jetzt erst bewusst wird, wie leichtfertig ich mit manchen Informationen umgegangen bin. Das wird sich ändern, auf jeden Fall.
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