Da ich der Meinung bin, dass klares Denken davon kommt, dass die Begriffe die man benutzt klar definiert sind, finde ich "Sprachphilosophie" (so nenn ich das) superdufte. Und die Idee, dieses "Reflexion um zu (gewünschter Zustand)" in Zusammenhang mit der Wirkung auf Therapeuten als manipulativ zu sehen, finde ich - ich sag das ohne Ironie - brilliant.
Aber um ehrlich zu sein, ich musste deine Beiträge 2 mal sehr konzentriert lesen, bin dann kochen gegangen und hab nachgegrübelt was du wohl meinst. Und das obwohl ich mit dem Thread ja nix zu tun habe und viel nüchterner lesen kann. Einem TE stehe ich zu etwas nervöser zu sein, da ist es leicht mal passiert, dass man was falsch versteht. Also ich finde - unabhängig davon ob deine Idee hilfreich für Captcha ist, oder nicht - dass du das nicht so gut rübergebracht hast. Und ihr Nachfragen hast du auch nicht genutzt nochmal nen Schritt zurückzugehen und zu überprüfen ob du dich anders ausdrücken könntest, sondern hast es immer wieder nur wiederholt und dich in ihr Nicht-verstehen hineingesteigert. Weil du - vermutlich - recht früh ein "absichtliches Mißverstehen oder nicht-verstehen-wollen" unterstellst. Und damit ist die Kommunikation natürlich gelaufen, da sich der andere nur missverstanden, verwirrt und angegriffen fühlt - und zwar zu Recht. Bei anderen aber diese negative Zustände hervorrufen und selber die Absicht haben den anderen von der eigenen Meinung zu überzeugen und die negativen Zustände noch als Beweis zu nehmen, dass man im Recht ist - ist m.E.: Manipulation. Also genau das was du Captcha unterstellst.
Dabei könnte es auch einfach sein, dass sie die Begriffe nicht so klar für sich definiert wie du. Statt sie zu kritisieren, hättest du neutral erklären können wie du "Reflexion" in diesem Zusammenhang definierst, und fragen können, ob sie das auch so sieht. Dann hätte sich vielleicht rausgestellt, dass sie den Begriff einfach anders nutzt.
Vielleicht wäre auch rausgekommen, dass sie den Begriff ohne Absicht manipulativ verwendet hat, weil sie sich der Wirkung nicht bewusst war - dann hätte sie eine Erkenntnisgewinn gehabt den sie auch annehmen kann.
Aus eigener leidiger Erfahrung weiß ich, dass die meisten Menschen sich immer angegriffen fühlen, wenn man ihnen ihre Begriffe erklärt. Denn sie gehen nicht davon aus, dass es um nüchterne Sprachphilosophie geht, sondern gehen eher davon aus, dass man sie ins Unrecht setzen will, oder die Worte im Mund rumdrehen usw. Und es ist an uns "Sprachphilosophen" uns verständlich zu machen, und nicht von anderen zu erwarten, dass sie unsere Gedanken und Absichten erraten können.
Aber bei der sachlichen Frage wie ein Begriff definiert gehört, hilft die TA natürlich nicht weiter. Genausowenig um moralische Fragen zu klären. Aber es ist eine Brille durch die man gucken kann, um auf Interaktion ein besonderes Licht zu werfen. Angewendet auf diesen Fall würde ich das so sehen:
Dein Hinweis bezüglich eines möglichen Manipulationsversuchs ist eine Transaktion vom EL(tern-Ich) ans Kind-Ich. (Auch wenn du es selber vllt. anders siehst, aber der Ärger verrät das EL). Captcha merkt zwar vllt dass sich das nicht so gut anfühlt, aber merkt auch, dass sie die Sachbotschaft noch nicht nachvollzogen hat, und fragt deshalb ganz sachlich nach, ohne dich anzugreifen. Also von ER (wachsenen-Ich) zu ER - und "kreuzt" damit deine Transaktion.

Das macht die Kommunikation störanfällig. Da du eine Reaktion aus dem K erwartest, missdeutest du ihre Transaktion und verstehst statt eines ER->ER ein K->EL und die gesamte Kommunikation wird unfruchtbar, und du ziehst dich immer mehr auf die Position des selbstgerechten, strafenden EL zurück.
Was können wir also aus der TA lernen? Wenn du auf die sachliche Nachfrage in deinem ER geblieben wärst und von da aus geprüft hättest, wie du dich anders ausdrücken kannst, so dass Captcha dich versteht und du Mitgefühl entwickelst für dein K und das deines Transaktionspartners - kannst du viel besser mit den Menschen auskommen, musst dich weniger ärgern und kannst deine intellektuellen Fähigkeiten zum Nutzen der anderen Menschen benutzten.
Im übrigen ist mir klar, dass ich jetzt selber aus dem EL "gepredigt" habe - aber ich hoffe es ist konstruktiv und zeigt den Wert der TA.
Edit: Ich bin mir noch nicht so ganz sicher wieso auf der Sachebene manchmal schwer zu verstehen bist. Eventuell liegt es daran, dass du Du manchmal Gedanken aneinander reist und dabei der Kontext wechselst (der die einzelnen Gedanken in einen Sinnzusammenhäng bettet), dies aber mitgedacht werden muss, weil du es nicht transparent machst. Und wenn man diese Sprünge im Kontext nicht mitkriegt, kann man die Aussagen nicht richtig verstehen. Aber das ist nur so eine erste Vermutung.
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