Arbeitslos auch im Ausland und keine Perspektive...

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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WarsDas
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Arbeitslos auch im Ausland und keine Perspektive...

Beitrag Mo., 20.12.2010, 01:18

Hallo,
mein Nick ist auch gleichzeitig das worüber ich gerade nachdenke.
Wars das....mein Leben....bin ich jetzt in der Sackgasse angekommen?

Natürlich kann man darüber nicht diskutieren, wenn man die Lebensgeschichte nicht kennt und da es ja immer heißt, das es gut tut, sich einfach mal irgendjemandem anzuvertrauen, erhoffe ich mir irgendwie, das ich hier Hilfe finde.

Nun zu mir.
Ich bin eine 50 jährige Frau, alleinstehend, inzwischen auch ohne soziale Beziehungen, zumindest keine, bei denen ich nicht das Gefühl habe, das sie mein Einsamkeitsgefühl vermindern. Meine Kinder reden seit 2 Jahren nicht mehr mit mir, ich lebe in Kanada ( Toronto ), weil ich meine Ersparnisse nicht den Hartz4 Behörden opfern wollte, bin auch hier in Kanada jetzt arbeitlos.
Ich habe noch keinen permanent residence status, bin hier mit einer befristeten Arbeitserlaubniss seit 3 Jahren.
Ich bin an dem Punkt, das ich mich inzwischen als völlige Versagerin fühle, ohne irgendeine Perspektive und über Selbstmord anfange nachzudenken.
Der Gedanke, das ich womöglich wieder nch Deutschland zurück muss, erfüllt mich mit einer nicht zu beschreibenden Angst.
Ich bin Erzieherin von Beruf, war 2x verheiratet, wurde von meinem Männern misshandelt und finanziell ausgebeutet, habe Schuld gegenüber meinen Kindern auf mich geladen ( ich hatte meistens einfach keine Nerven für sie ) und habe das Gefühl, das ich anfange daran zu ersticken.
Ich habe bereits Therapien hinter mir, auch Medikamednte wurder versucht.
Ich bin 3x auf früheren Arbeitsplätzen gemobbt worden.

Für mich ist es einfach so, das ich einfach keinerlei Vertrauen mehr aufbringen kann. Weder für Arbeitskollegen, noch für Männer, noch meine Kinder, noch Psychologen, noch irgendwelche anderen Menschen um mich herum.

Was ich mache ich dann so den ganzen Tag?
Zu Hause rumhängen, im Internet........und sonst nichts.
Ich habe schreckliche Angst rauszugehen, den für mich ist das inzwischen nur noch mit Demütigungen und seelischen Verletzungen verbunden.
Ich schaffe den Weg nach Draußen nicht mehr alleine.
Mein Leben hat keine Zukunft mehr und ich kann nichts sinnvolles mehr leisten für die Gesellschaft oder irgend jemanden. Noch nicht mal meine Kinder wollen, das ich für sie da bin. Ich bin 50 und habe bereits ausgedient.

Was soll ich dann noch hier auf dieser Welt?

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Wars das?" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Hiob
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Beitrag Mo., 20.12.2010, 20:24

Wenn du ausgedient hast, wie du schreibst, bist du denn eine Dienerin?

Liegt deine Erfüllung darinnen, dass jemand deine Dienste annimmt? Ein Herr? Suchst du einen Herrn?
Haben wir uns nicht von den Feudalisten freigekämpft, um ihnen nicht mehr dienen zu müssen? Warum kämpfst du, um dienen zu dürfen?

Darfst du nicht leben, als Lebenwesen, auch ohne diese Gedankenketten? Während du dich dort in Kanada bewegst (in zugegebenermaßen höherem Niwo als ich) , ist es "in Weimar" mal wieder klar gewurden, dass Menschen auch ohne etwas zu leisten, ohne Bedinungen zu erfüllen, leben dürfen, lebenswert sind. Hast du schon von der Neuen Weimarer Klassik gehört?

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gesprungenesWasser
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Beitrag Di., 21.12.2010, 15:17

@ Hiob

Ich glaube nicht daß für alle Menschen gleichermaßen die gleichen Maßstäbe und Werte gelten. Nur weil Freiheitskämpfe siegreich gekämpft wurden kann das nicht zwangsläufig bedeuten daß das Ergebnis jeden Menschen frei macht. Freiheit ist individuell und veränderbar und wird immer neu diskutiert. Freiheit kann auch bedeuten die Entscheidung darüber was einen Menschen frei macht. Warum soll dienen einen Menschen nicht frei machen können?

Dein Beispiel greift. Aber nicht für jeden und ich kann mir nur schwerlich vorstellen daß die Userin auf gleichem Niwo ihren Weg finden wird. Ihre Ausgangssituation scheint eine andere und ich habe auch nicht herauslesen können daß sie kämpft. Letztendlich muß sie ihre eigenen Ressourcen wahrnehmen und den Mut finden diese in ihre Dienste nehmen zu können. Und so erst eine Lösung vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte suchen.

gesprungenesWasser

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WarsDas
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Beitrag Di., 21.12.2010, 16:13

Hier diskutieren zwei über meinen Kopf hinweg, intellektuell und praxisfern.
Absolut nicht hilfreich.

Gekämpft habe ich, jahrelang um meine Existenz und um meine Freiheit.
Jetzt kann ich nicht mehr

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mitsuko
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Beitrag Di., 21.12.2010, 16:50

Hallo Wars Das,

es klingt sehr traurig was du schreibst. Magst du erzählen wie du den Kontakt zu deinen Kindern verloren hast? Bist du sicher, dass sie nichts mehr von dir wissen wollen?
Was wäre so schlimm daran, nach Deutschland zurück zu müssen? Es klingt nicht so als hättest du in Kanada viel Halt gefunden.

Ich bin übrigens der Meinung, für die Gesellschaft musst du nichts Sinnvolles leisten.

LG
mitsuko

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Kelpie
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Beitrag Fr., 24.12.2010, 06:01

Hiob hat geschrieben:Wenn du ausgedient hast, wie du schreibst, bist du denn eine Dienerin?

Liegt deine Erfüllung darinnen, dass jemand deine Dienste annimmt? Ein Herr? Suchst du einen Herrn?
Haben wir uns nicht von den Feudalisten freigekämpft, um ihnen nicht mehr dienen zu müssen? Warum kämpfst du, um dienen zu dürfen?
Das kann dir keiner erklären, wenn du dieses Bedürfnis nicht hast.

Der Herr kann ein Gott sein, wenn kein anderer da ist - dafür wurden Götter erfunden.

@Warsdas:

Oh, so eine schlimme Phase. Ich verstehe dich, ich habe das auch schon hinter mir. Na ja, nicht so ganz hinter mir, aber ich kann wieder kämpfen.

Ich habe das nach dem Uniabschluß durchgemacht. So lange hatte ich darum gekämpft, und dann war es nicht viel wert, war ich nicht viel wert und keiner wollte mich einstellen. -> seelischer Absturz.

Heute scheiße ich drauf, ja ich kann mir was erkämpfen, für mich, nicht für andere Leute. Ich brauch mir nur anschauen, was ich an Steuern und Versicherungsbeiträgen zahle, wie erstklassig es mir gehen könnte, wenn ich dieses Geld frei verwenden könnte - dann weiß ich, ich tue mehr als genug für "die Gemeinschaft". Ich habe ein Recht darauf, das Leben zu bekommen, das ICH will.

Du brauchst psychotherapeutische Hilfe. Dringend! So ganz allein und mit Anzeichen einer Depression brauchst du UNBEDINGT professionelle Hilfe.
Wahrscheinlich gibt es auch in Kanada eine kostengünstige Behandlungsmöglichkeit. Bitte such doch mal danach.

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Hiob
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Beitrag Sa., 25.12.2010, 00:35

von Kelpie: Du brauchst psychotherapeutische Hilfe. Dringend! So ganz allein und mit Anzeichen einer Depression brauchst du UNBEDINGT professionelle Hilfe.
Wahrscheinlich gibt es auch in Kanada eine kostengünstige Behandlungsmöglichkeit. Bitte such doch mal danach.

Das kann dir keiner erklären, wenn du dieses Bedürfnis nicht hast.

Der Herr kann ein Gott sein, wenn kein anderer da ist - dafür wurden Götter erfunden.

Aber was soll sie dann machen, ein Helfer muss in Kanada privat bezahlt werden und andere Helfer gibt es zumeist nicht, wenn du die regionalen Besonderheiten bedenkst. Meist du denn, dass dann wirklich nur ein neuer Gott bleibt?

Hiob

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Kelpie
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Beitrag Sa., 25.12.2010, 07:19

Helfer müssen auch hier privat bezahlt werden. Es gibt aber preiswertere und teurere Angebote.

Die Kategorie, die sich ein Student, Arbeitsloser o.ä. leisten kann, klebt nur in wenigen Sitzungen ein Pflaster auf seelische Schrammen - aber immerhin.

Die Theorie, sie würde einen Herrn brauchen, kam nicht von mir.
Aber genau deswegen wenden sich Leute oft an einen Gott: Jesus braucht dich, Jesus liebt dich usw. Herr, dein Wille geschehe.

Für mich ist das kein Weg, denn ich halte Götter für Märchenfiguren. Aber ich respektiere es, wenn sich jemand dadurch besser fühlt.

Das Gespräch mit einem Pfarrer kann einer Therapiesitzung ähnlich sein. Ich habe gerade erlebt, wie viel die Aussprache und die Krankensalbung einer sterbenden alten Dame gebracht hat.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 25.12.2010, 08:19

Kelpie hat geschrieben:Helfer müssen auch hier privat bezahlt werden. Es gibt aber preiswertere und teurere Angebote..

In Deutschland zahlt die Krankenkasse Psychotherpie. Das schwierige ist eher da einen passenden und guten Therapeuten zu finden, der grössere Teil taugt nur bedingt bis garnicht.

Also wenn wirklich eine psychische Krankheit vorhanden ist würde ich im Zweifelsfall eher nach Deutschland zurückkehren als in einem Land zu bleiben das solche Behandlund nicht zahlt. Und wenn man nicht arbeitet (und aufgrund der Psyche ggf auch garnicht arbeiten kann) ist das Ersparte ja auch dort dann irgendwann mal weg.
Wenn das Ersparte genug dazu ist würde ich ggf eine kleine Wohnung für den Eigenbedarf am neuen Wohnort meiner Wahl dafür kaufen, die darf ein ALG2 Bezieher behalten.

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Kelpie
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Beitrag Sa., 25.12.2010, 10:41

münchnerkindl hat geschrieben:
In Deutschland zahlt die Krankenkasse Psychotherpie. Das schwierige ist eher da einen passenden und guten Therapeuten zu finden, der grössere Teil taugt nur bedingt bis garnicht.

Also wenn wirklich eine psychische Krankheit vorhanden ist würde ich im Zweifelsfall eher nach Deutschland zurückkehren als in einem Land zu bleiben das solche Behandlund nicht zahlt.
In Österreich bezahlt das die Kasse nur in seltenen Ausnahmefällen. Es gibt ein paar preiswerte Institutionen, wo die Kosten großteils übernommen werden und nur 10-15 Euro pro Sitzung bezahlt werden müssen. Für einen Arbeitslosen, Kranken usw. kann das auch schon verdammt viel Geld sein. Und die Wartezeiten auf Termine sind lang.

So ähnlich wird es, denke ich, in Kanada auch sein. Es gibt sicher eine halbwegs leistbare Hilfe in der Not, eventuell über eine Kirche - und dorthin würde ich mich wenden.

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Hiob
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Beitrag So., 26.12.2010, 21:26

Kelpie, du hast den Witz nicht ganz ernst genommen.

Was bringt dich dazu, zu glauben, es könne überhaupt einen Menschen geben, der dir sagen könne, was du machen sollst, der dich "therapieren" könne oder dir helfen könne? Dass du das in Geldkathegorien und Menschen in Kategorien unterteilst, das hab ich besser überhört. Wie kommst du darauf, dass ein Mensch dem anderen abseits einer Nichtabsicht gut tuen könnte?

Ist Therapie eine Religion, die vorraussetzt, dass sie grundsätzlich gut sei, nur der Geldbetrag die Qualität festsetzen könne und dann aber am Grundgedanken keiner mehr herumdenken dürfe?

Ernährungsberatung, Psychologie, Esoterik, alternative Medizin, Contrilling, Neue Germanische Medizin, Pädagogik, Ismus, und Abgrenzung, Grenzsetzen und Ziele, "Geld hat einen Wert", Erreichen und Scheitern, Arbeiten um zu leben, "Arbeitsplatz ist eine Möglichkeit der Selbstverwirklichung, du musst nur langegenug suchen"...warum befreit ihr euch nicht von all diesen Religionen, die Chance ist aus meiner Sicht so groß wie noch nie. Es macht wenig Mühe, sich mit alledem zu beschäftigen...wenn es denn wirklich ums Ganze geht. Die Frage scheint, ob es denn wirklich ernst genug ist. der ob noch immer eine Droge im Denken da ist, um "es erträglich" zu machen.

H.

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Beitrag So., 26.12.2010, 21:47

Therapien muss man in Kanada privat bezahlen.
Und bei dem was HIOP schreibt komme ich echt nicht mit.

Was mich deprimiert ist das Einsamkeitsgefühl, das auch dann nicht weggeht, wenn ich mal unter Menschen bin. Und das es nicht möglich ist, mit anderen über meine Situation zu sprechen, da es nun mal so ist, das dann die restlichen auch noch gehen.
So sind die Menschen.

Bitte, ich fühle mich auch hier übergangen, vor allem von Hiob. Er redet mit ANDEREN ÜBER MICH. Es gab noch keine direkte Anrede an mich.
Ich verzichte auf diese Beiträge.

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mitsuko
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Beitrag Mo., 27.12.2010, 09:24

Dann frage ich mich, weshalb du auf Beiträge, die direkt an dich gerichtet sind, selbst gar nicht eingehst. Ich fühle mich da gerade nämlich ebenfalls übergangen. Hier haben jetzt bereits etliche Leute zu deinem Thema geschrieben. Die Beiträge der einen ignorierst du, die der anderen passen dir nicht. Vielleicht gefällt dir ja letztendlich die Rolle der Einsamen und Ungehörten ganz besonders gut.

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minds
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Beitrag Mo., 27.12.2010, 09:39

Vielleicht magst Du noch mal schreiben, warum Du Angst hast, nach Deutschland zurückzugehen.

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minds
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Beitrag Mo., 27.12.2010, 09:42

Du schreibst, dass Du kein Vertrauen mehr aufbringen kannst. Ich nehme an, dass es wegen der Verletzungen ist, die Du erfahren hast....? Vielleicht könntest Du versuchen, Menschen zu finden (über Anzeige z.B.), denen es ähnlich geht. So könntest Du einige Kontakte knüpfen.

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