Erfahrung mit einem Psychopathen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Elenie
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 41
Beiträge: 16

Erfahrung mit einem Psychopathen

Beitrag Di., 12.07.2011, 19:42

Hi,

wer hat schon mal Erfahrung mit einem Psychopathen gemacht? Das würde mich sehr interessieren, da ich glaube, einen kennengelernt zu haben.
Meiner Meinung nach war er nie ehrlich, er war nicht authentisch, er hatte ein widersprüchliches Verhalten; meinte wir wären nur gute Freunde und mehr nicht, aber zwei Mal wollte er mich dann beim Abschied auf den Mund küssen. Nach jedem Treffen mit ihm war ich nur noch verwirrter. Er war übertrieben arrogant, leicht aufbrausend, aus geringstem Anlass aggressiv, konnte aber auch lieb und charmant sein, aber nur solange man sich nach ihm gerichtet hat. Er hat bestimmt, wann wir uns sehen und wenn ich zwischendurch mich gemeldet habe, war er auch mal sehr kalt. Er meinte selber, dass er kein emotionaler Mensch ist und in der Vergangenheit viele kurze Beziehungen hatte. Ich könnte hier noch einiges schreiben aber mich würde wirklich interessieren, ob ihr auch schon mal Erfahrung mit einem Psychopathen gemacht habt.

Werbung


Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 13.07.2011, 07:28

Ein ehemaliger Kollege von mir "leidet" an einer antisozialen Persönlichkeitsstörung (diagnostiziert) und ist aufgrund seiner narzisstischen Komponente auch stolz drauf. Mein Großvater "leidet" ziemlich sicher ebenso an dieser Persönlichkeitsstörung ("Leiden" wäre irgendwie das falsche Wort, ein "Psychopath" leidet ja selbst nicht unter seinem Zustand, nur seine Umgebung) mitsamt aller bekannten Aspekte (vollständiges Fehlen von Reue und Empathie), ohne Ausnahme, inklusive einem starken Narzissmus und einer von Sadismus geprägten Handlungsweise. Mit einer Frau, welche auch nur ansatzweise dem Krankheitsbild entspricht, habe ich allerdings noch keine Beziehung geführt, wenn es Dir nur darum geht.

Was genau willst Du denn eigentlich wissen?


Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 13.07.2011, 07:31

Hier ein kleiner Film, welcher recht gut den "Mechanismus" einer antisozialen Persönlichkeitsstörung zeigt, wie ich finde:

[video][/video]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Elenie
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 41
Beiträge: 16

Beitrag Mi., 13.07.2011, 10:09

Hi Eremit,

den Film kenne ich; trotzdem danke dir! Was ich gerne wissen möchte ist, wie diese Menschen ticken; bei meinem ehemaligen Bekannten bin ich mir ziemlich sicher, dass er auch eins war. Was mich immer wieder irritierte und verletzte war, dass er von einer Minute zur nächsten seine Maske der Freundlichkeit und das "lieb sein" sozusagen fallen liess und auf einmal ein eiskalter und steinharter Mensch war.
Wie war es bei deinem Grossvater? Haben auch seine Kinder unter ihm gelitten? In welcher Form hat sich seine Psychopathie seinen Kindern gegenüber geäussert? Kriegt seine Ehefrau mit, dass er keine Gefühle hat? Ich frage mich, wie diese Geschöpfe eine Beziehung führen können, wenn sie keine Gefühle haben. Das ist reine Neugier von mir.
Und zu deinem Arbeitskollegen: Hat er das selber euch erzählt? also scheinen die ja vielleicht doch irgendwie unter ihrem Zustand zu leiden?
Und in welcher Art habt ihr etwas von seiner Psychopathie mitbekommen?

lg Elenie

Werbung


Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 13.07.2011, 11:21

Elenie hat geschrieben:Was ich gerne wissen möchte ist, wie diese Menschen ticken;
Emotional verstehen kannst Du sie nicht. Du kannst eine Ahnung von den Mechanismen entwickeln, die sie vorantreiben, aber nur faktisch/logisch/analytisch. Das sollte man sich immer vor Augen halten. Für einen Psychopathen sind andere Menschen nur Werkzeuge, Objekte, die er in der Gegend herumschiebt, die er für seine Zwecke der Selbsterhöhung gebraucht, nicht mehr und nicht weniger, wie ein Stuhl, auf den man sich stellt.
Elenie hat geschrieben:Was mich immer wieder irritierte und verletzte war, dass er von einer Minute zur nächsten seine Maske der Freundlichkeit und das "lieb sein" sozusagen fallen liess und auf einmal ein eiskalter und steinharter Mensch war.
Ja, das kommt mir bekannt vor. Dich hat sicher nicht nur der rasche Wechsel selbst irritiert, sondern die Erkenntnis, das jede Form (vermeintlich) sozialen Verhaltens bei einem solchen Menschen nur eine Maske ist.
Elenie hat geschrieben:Wie war es bei deinem Grossvater? Haben auch seine Kinder unter ihm gelitten? In welcher Form hat sich seine Psychopathie seinen Kindern gegenüber geäussert?
Alle haben unter ihm gelitten. Sein Verhalten war sehr gewalttätig in mannigfaltiger Form. Hervorstehend war besonders die plötzliche, sadistische Willkür, die in jedem Moment über einen hereinbrechen konnte, aus dem Nichts. Er hatte Spaß dabei, mich zu quälen, mich runterzumachen, zu schlagen, zu treten, zu stoßen, er spielte z.B. gerne das Spiel, mich zu Boden zu treten, um mich jedes Mal, kurz, bevor ich aufstand, wieder niederzustoßen und mir dabei zu sagen, wie minderwertig, schwach und faul ich wäre, weil ich nicht aufstehen konnte, da ich, als Kind im Grundschulalter, keine Chance gegen einen erwachsenen Mann hatte. Er trat mir gerne mit Holzpantoffeln an den Kopf oder schlug mir bei Tisch ins Gesicht, daß ich einen Salto vom Sessel machte. In den "ruhigeren" Phasen ließ er sich für seine Grandiosiät feiern, dafür, wem er wo wann wie das Gesicht eingeschlagen hätte, was er alles angeblich erfunden hatte (was überhaupt nicht stimmte), daß er ein guter Soldat war, was er alles schon getan hatte in seinem Leben, dabei war fast alles davon entweder gelogen oder stark, übertrieben. Kritik ließ er in keiner Form zu. Entweder, man tat, was er wollte, und zwar sofort, oder man hatte ein ernstes Problem mit ihm, unabhängig von seinen "normalen" sadistischen Einlagen.
Elenie hat geschrieben:Kriegt seine Ehefrau mit, dass er keine Gefühle hat? Ich frage mich, wie diese Geschöpfe eine Beziehung führen können, wenn sie keine Gefühle haben. Das ist reine Neugier von mir.
Für meine Großmutter war er ebenso nur ein Werkzeug, eine Möglichkeit, an Geld zu kommen und an Kinder. Sie sah einfach weg und leugnete, bis zu ihrem Tod, daß mein Großvater auch nur ansatzweise sowas tun könnte - skurril, da mein Großvater Ausraster hatte in der Gegenwart von mehr als fünfzehn Personen, die alle Zeuge waren. Alle wußten, was er tat, nur traute sich keiner, sich mit ihm anzulegen, teilweise sogar wurden Opfer dargebracht - so war meine Mutter heilfroh, aus der Schußlinie zu kommen, indem sie ihm mich als Prügelknaben zur Verfügung stellte...


Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 13.07.2011, 11:24

Elenie hat geschrieben:Und zu deinem Arbeitskollegen: Hat er das selber euch erzählt?
Hat er, damals dachte ich aber noch, es würde sich um eine Falschdiagnose handeln.
Elenie hat geschrieben:also scheinen die ja vielleicht doch irgendwie unter ihrem Zustand zu leiden? Und in welcher Art habt ihr etwas von seiner Psychopathie mitbekommen?
Nein, eben nicht. Mein Kollege ließ sich z.B. für seine Diagnose gerne bemitleiden, und zwar so, daß er am Ende dastand als das verkannte Genie, das die ganze Welt gegen sich hätte, und eigentlich gibt man ihm nur diese Diagnose, weil er viel klüger ist als alle anderen Menschen, und nur er ist "richtig" und "normal". Die Dagnose wurde als Beweis angeführt für die große Verschwörung des "Systems" gegen ihn, weil er allen Menschen so haushoch überlegen ist. Er machte sich in seinem quasi göttlichen Krieg gegen die Welt zum Gläubigen, Gott und Gott-Krieger, teilweise auf absurdeste Art und Weise. Er war ohne Makel, alles, was als Makel von anderen Menschen tituliert wurde, war für ihn nur ein gewaltige Vorteil, eine besondere Gabe oder Eigentschaft, und sowieso sind alle nur neidisch, und verändern brauche er sich nicht, weil es nur die Welt sein kann, die falsch ist, und zwar uneingeschränkt. Ich wußte zwar von Anfang an, daß er eine Make hatte, aber so richtig erkannte ich das auch erst mit fortschreitender Beschäftigung mit dem Thema.

Mein Großvater war definitiv der impulsive Typus des Psychopathen, während mein Ex-Kollege der ausnützerische Typus war.

Es ist irgendwie skurril, aber so gesehen kann man nicht sagen, daß Psychopathen schlechte Menschen sind, dann müßte man auch sagen, daß Löwen schlechte Tiere sind, weil sie andere Tiere reißen. Dennoch sind sie so gefährlich wie Löwen, man kann zwar glauben, daß man mit einem Exemplar auskommt, aber das ist nur eine Lüge, man kann jeden Moment, aus dem Nichts heraus, angefallen werden.

Psychopathen leiden nicht unter ihrem Zustand. Den Unterschied zwischen sich und anderen Menschen werten sie nicht als Nachteil, sondern als Vorteil. Mitgefühl beschrieben sie gemeinhin als Krankheit, als Makel. Sie sind, wie in diesem Film auch erwähnt wird, Raubtiere oder Parasiten.

Benutzeravatar

soluna
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 47

Beitrag Mi., 13.07.2011, 11:58

mir kommt das jetzt doch etwas lächerlich vor wie die alten weiber im mittelalter die über die hexen giften.

ich habe hier im forum vor ein paar tagen gerade erst darüber gelesen das psychopathen eher menschen sind die sozial, emotional weniger integriert sind, weniger oder anders fühlen und weniger angst haben.

es gibt durchaus viele "psychopathen" die zb einfach riskante jobs machen weil sie weniger angst haben. Das muss tatsächlich kein nachteil sein.

Eine emotionale störung hat imho nichts mit einer gestörten moral zu tun. Deswegen spricht auch nichts dagegen das ein psychopath ein ausgezeichneter ehemann und familienvater ist.

Benutzeravatar

blumen_mädchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 77
Beiträge: 407

Beitrag Mi., 13.07.2011, 12:20

Ich glaube hier wird einfach nur von der schlimmsten Form gesprochen
nicht mehr und nicht weniger


Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 13.07.2011, 12:26

soluna hat geschrieben:mir kommt das jetzt doch etwas lächerlich vor wie die alten weiber im mittelalter die über die hexen giften.
Kennst Du einen Psychopathen?
soluna hat geschrieben:ich habe hier im forum vor ein paar tagen gerade erst darüber gelesen das psychopathen eher menschen sind die sozial, emotional weniger integriert sind, weniger oder anders fühlen und weniger angst haben.
Stimmt, Psychopathen können bestimmte Funktionen in der Gesellschaft haben. Aufgrund des Fehlens eines Gewissens und der Unfähigkeit zur Reue können sie überall dort effizienter eingesetzt werden, wo man Menschen braucht, die kein Mitgefühl haben, überall dort, wo man eine "moralische Flexibilität" braucht. Emotional können Psychopathen nicht Bestandteil eines sozialen Umfeldes sein. Sie opfern jeden und alles. Psychopathen kennen keine Loyalität und kein Schuldgefühl. Natürlich fühlen und dadurch denken sie anders, ihre gesellschaftliche Integration ist auch verschieden zu anderen Menschen, ohne Frage.
soluna hat geschrieben:es gibt durchaus viele "psychopathen" die zb einfach riskante jobs machen weil sie weniger angst haben. Das muss tatsächlich kein nachteil sein.
Psychopathen haben nicht allegemein weniger Angst, sondern bestimmte Ängste sind ihnen fremd. So kennen sie z.B. nicht die Furcht UM einen Menschen, ausschließlich die Furcht VOR einem Menschen.
soluna hat geschrieben:Eine emotionale störung hat imho nichts mit einer gestörten moral zu tun.
Da bist Du aber ordentlich auf dem Holzweg, mit Verlaub, das klingt ziemlich oberflächlich. Eine gestörte Moral hat emotionale Störungen als BASIS. Hast Du Dich noch nie mit Psychologie beschäftigt?
soluna hat geschrieben:Deswegen spricht auch nichts dagegen das ein psychopath ein ausgezeichneter ehemann und familienvater ist.
...sofern es der Frau nur um Äußerlichkeiten und oberflächliche Wirkung nach außen geht - in diesem Fall würden sich dann zwei Psychopathen finden. Ich für meinen Fall finde Eltern, die auch in der Lage sind, Mitgefühl mit ihren Kindern zu haben, besser, als Eltern, für die das eigene, leibliche Kind höchstens als Prestigeobjekt herhalten kann...


Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 13.07.2011, 12:32

blumen_mädchen hat geschrieben:Ich glaube hier wird einfach nur von der schlimmsten Form gesprochen
nicht mehr und nicht weniger
Der Psychopath ist die schlimmste Form eines Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung, ja. Aber eine "einfache" antisoziale Persönlichkeitsstörung reicht schon vollkommen aus. Ich habe auch den Fehler gemacht, zu denken, daß sich da "irgendwo drin" ein Mensch verbirgt, seelisch. Das ist eben nicht der Fall. Man kann nur mit solchen Menschen auskommen, wenn man ihnen bedingungslos gibt, was sie wollen, da sie keine Kompromisse eingehen können, und wenn man sie das glauben läßt, was sie glauben wollen.

Benutzeravatar

blumen_mädchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 77
Beiträge: 407

Beitrag Mi., 13.07.2011, 12:49

Ich kann das nicht so eng sehen. Es liegt eben an dieser PS dass der jenige selbst eigentlich nicht leidet sondern sein Umfeld. Aber sie als schlimmste Form zu bezeichnen naja ich weiss nicht..ist es vl nicht nur die schlimmste Form fürs Umfeld?

Benutzeravatar

Rezna
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1722

Beitrag Mi., 13.07.2011, 14:40

blumen_mädchen hat geschrieben:Ich kann das nicht so eng sehen. Es liegt eben an dieser PS dass der jenige selbst eigentlich nicht leidet sondern sein Umfeld. Aber sie als schlimmste Form zu bezeichnen naja ich weiss nicht..ist es vl nicht nur die schlimmste Form fürs Umfeld?
Da ein Psychopath nicht an sich und seiner Störung leidet, sondern ihn eher bestärkt - selbst wenn ihm diese Störung bewusst ist, ist die Umwelt, das soziale Umfeld auch das EINZIGE was durch einen Psychopaten in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Und das halte ich nicht für so ohne, da ein Psychopath sohin ganze Armeen an psychisch kranken Menschen erzeugen kann.

Natürlich haben Psychopathen einen Nutzen. In erster Linie für sich selber - aber genau das auch macht sie lenkbar und gut einsetzbar für gewisse Jobs. Sofern man WEISS dass man einen Psychopathen vor sich hat, und WEISS wie man mit einem umgeht, ihn "besticht", kann ein Psychopath ein sehr wertvolles Mitglied einer Gesellschaft - wie etwa einer Firma - sein. Braucht man jemanden der 2000 Arbeiter entlässt, ohne darüber nachzudenken, wie es diesen ergeht, ohne schlaflose Nächte sondern in Hinblick auf die reinen Zahlen, dann ist so jemand perfekt. Oder der Konkurrenz die Hosen auszuzuziehen. Man muss nur aufpassen, nicht selber in das Fahrwasser zu kommen und den Psychopathen alles zu geben was er will, sonst zieht er einem selber die Hosen aus: Die Wahrscheinlichkeit, dass er es irgendwann tut, ist extrem hoch - wenn man nicht schnell genug ist. Denn ein Psychopath kennt keine Loyalität, NUR weil er mit jemandem augenscheinlich 30 Jahre befreundet ist. Kommt der Wind von einer anderen Seite, bricht er über diesen Freund mit jener Gnadenlosigkeit herein, wie über andere Gegner. Dabei empfindet er keine Nostalige, keine Enge, keine moralischen Bedenken, es ist für ihn völlig wertlos, da nun 30 Jahre Freundschaft zu opfern. Weil es eben keine Freundschaft ist, sondern ein Gebrauchsgegenstand. Als würde er einen maroden Schrank entsorgen. Vielleicht bedauert er die Vorteile auf die er verzichten muss - wenn sie aber lächerlich im Bezug auf die neuen Vorteile sind, ist das kein Problem.

Und das ist es, was unter anderem so gefährlich sind. "Normale" Menschen investieren in Freundschaften Gefühle und empfinden Loyalität - insofern sind sie bereit, einem Menschen der ihnen so lange ein Freund ist, enorm viel zuzugestehen. Sie erkennen nicht, dass das für einen Psychopathen wertlos ist, ihn das nichts bedeutet. Und das führt dazu, dass sich die Menschen im innersten vernichten lassen, weil sie an Menschlichkeit appelieren, an eine lange gemeinsame Zeit, an Vertrauen... das ein Psychopath genial spielen kann, solange für ihn ein Vorteil daraus entsteht.

Ich habe Menschen kennen gelernt, die auf der Arbeit Opfer solcher Psychopathen geworden sind. Die sind gebrochen. Die sind fertig mit der Welt. Vor allem wenn sie merken, wie 30 Jahre ihres Lebens zerbröseln. Solche Menschen zweifeln zu allererst an sich, es braucht wirklich lange, ehe sie begreifen können, dass ein Psychopath WIRKLICH anders tickt. In der Regel sind es nähmlich auch besonders sensible Menschen, die auf Psychopathen hereinkippen... Menschen, die denken, der andere muss genauso sensibel sein wie sie selber. Psychopathen suchen sich ihre Opfer sehr gezielt und bewusst aus... wie Kleidung im Geschäft. Kein Zufall sondern Berechnung. Alles andere hat für sie keinen Sinn.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

Benutzeravatar

blumen_mädchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 77
Beiträge: 407

Beitrag Mi., 13.07.2011, 15:17

Also doch die schlimmste Form für die Umwelt

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Elenie
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 41
Beiträge: 16

Beitrag Mi., 13.07.2011, 15:33

Für mich sind Psychopathen die schlimmste Form für die Umwelt, weil ich so einen Menschen als einen Freund/Bekannten hatte.
und ich kann alles was Eremit hier schreibt befürworten und zustimmen.
Nicht umsonst hat mein Psychologe mal zu mir gemeint: halte dich bloss fern von ihm; halte Distanz. Ich wollte das damals nicht glauben, weil ich doch irgendwo an einen guten Kern in ihm geglaubt habe; ich wurde aber nur nochmal und ganz hart enttäuscht!!! Die können einen ruinieren!!!

Benutzeravatar

sofa-held
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 40
Beiträge: 2305

Beitrag Mi., 13.07.2011, 16:11

Elenie hat geschrieben:Nicht umsonst hat mein Psychologe mal zu mir gemeint: halte dich bloss fern von ihm; halte Distanz. Ich wollte das damals nicht glauben, weil ich doch irgendwo an einen guten Kern in ihm geglaubt habe; ich wurde aber nur nochmal und ganz hart enttäuscht!!! Die können einen ruinieren!!!
ich find das auch total wichtig. Früher war ich so vermessen zu glauben, man könnte dagegen ankommen, oder etwas positives bewirken. Das stimmt nicht, die sind anders. Vielleicht haben die wirklich ein Angstzentrum weniger, denken weniger nach, haben keine Skrupel, man wird mit sowas nicht mithalten können. Ich hatte mal so einen Chef und ich hatte keine Chance...

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag