Ich habe mein Selbstbewusstsein verloren

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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little_butterfly
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Ich habe mein Selbstbewusstsein verloren

Beitrag So., 01.03.2009, 17:29

Ich habe kaum Selbstbewusstsein zurzeit. Früher war es immer so, das es Phasen gab, in denen fand ich mich total toll, dann fand ich mich abstoßend. Jetzt gehts mir total schlecht. Ich ritze mich, will allerdings damit aufhören. Ich will eine Therapie machen.
Ich fühle mich so unbeachtet. Jeder ist glücklich außer mir und ich kanns nicht sehn wenn andere glücklich sind. Dann wünsch ich ihnen immer schlechte Sachen und will mich selbst verletzten. Der Neid gewinnt immer die Oberhand.
Ich kann es nicht lernen mich selbst zu lieben. Ich hasse mich. Ich finde mich so widerlich und fett. Am liebsten würde ich sterben.
Ich halte das nicht mehr lange aus, was soll ich nur tun??

(Anmerkung Zwiebel: bitte nicht den gesamten Beitrag in Farbe schreiben, siehe Netiquette)
Für mich ist es zu spät,
es gibt kein zurück.
Es gibt keinen Weg,
denn ich habe kein Glück.

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Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 01.03.2009, 18:00

Hallo!
Jeder ist glücklich außer mir ...
Das glaubst Du aber nicht wirklich?

Was Du tun sollst? Wenn Du schon so unglücklich bist, Dir nicht noch einreden, dass Du Dich und alle Welt hasst.

Es geht rauf und runter mit den Stimmungen, und da scheint einem vieles wie ein Weltuntergang, ist aber fast unvermeidlich mit 15. Eine Zeit lang ist man sehr schwankend in allem, auch im Selbstwertgefühl.

Wenn Du, auch wegen der Selbstverletzungsgefahr, therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen kannst, tust Du schon eine Menge. Hast Du Vertrauenspersonen - Freundin, Eltern - bei denen Du das Gefühl hast, offen mit ihnen reden zu können?

Eve

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entgleist
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Beitrag So., 01.03.2009, 18:16

Jeder ist glücklich
Wenn jeder glücklich wäre, dann hättest du hier kein Forum, in dem du schreiben kannst, dass du unglücklich bist. Alle hier sind in irgendeiner Beziehung unglücklich.
Viele wurden von ihren Partnern verlassen.
Viele werden von ihren Partnern schlecht behandelt.
Viele haben noch überhaupt nie Liebe gespürt.
So viele Probleme hier, mit Menschen, mit dem Job, mit Süchten, mit sich selbst, dem Aussehen, dem Gewicht, uvm.
Ja wenn man sich hier so aufhält, man könnte doch glatt den Eindruck kriegen, jeder ist UNGLÜCKLICH. Willkommen im Club.

Worüber hast du dich heute gefreut?

Ich fühle mich so unbeachtet.
Von wem möchtest du beachtet werden?
Von deinen Eltern, von Mitschülern, Kollegen, von Jungs ...?
Hast du Freunde?
Ich hasse mich.
Was magst du an dir?

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little_butterfly
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Beitrag So., 01.03.2009, 19:49

@entgleist

Ich meinte alle in meinem Umfeld sind glücklich, besonders meine besten Freunde. Alle sind sie frisch verliebt und haben desshalb überhaupt keine Zeit mir auch nur zuzuhören und einen vernünftigen Tipp zu geben

Ich fühle mich von jedem den du erwähnt hast unbeachet, aber besonders von meinen Eltern. Sie haben den Kopf voll Sorgen wegen meinem Bruder zurzeit weil der soviel Mist baut. Wenn ich dann sowas sage wie "Mir geht es nicht so gut heute", heißt es immer "Ihr habt immer Probleme, du redest dir das alles nur ein" usw. Über Probleme reden kann ich mit denen nie.
Freunde habe ich nur wenige und die wollen sich ihr Glück im Moment nicht von mir zerstörren lassen. Über meine Probleme spreche ich mit ihnen auch nicht, weil sie mich genauso wie meine Eltern nicht verstehen.

Ich mag nur sehr wenige Sachen an mir, es wird von Tag zu Tag weniger. Es geht bergab mit mir und ich habe echt Angst, dass ich mir etwas antun könnte. Weil lange halte ich das nicht mehr aus.

Anmerkung Kleine Fee: Fullquote (Gesamttextzitat) entfernt, bitte zitiere nur das, worauf du antworten möchtest, dies am besten in Abschnitten.
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MissX
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Beitrag So., 01.03.2009, 20:45

Hallo little butterfly!
little_butterfly hat geschrieben:Freunde habe ich nur wenige und die wollen sich ihr Glück im Moment nicht von mir zerstörren lassen.
Was meinst du denn mit Glück zerstören? Wenn es wirklich Freunde sind, würde es sie doch glücklich machen, wenn sie dir in einer schwierigen Situation helfen könnten, oder?
little_butterfly hat geschrieben:Über meine Probleme spreche ich mit ihnen auch nicht, weil sie mich genauso wie meine Eltern nicht verstehen.
Bist du dir da 100%ig sicher, dass sie dich nicht verstehen würden und falls ja, woher weißt du das so genau? Hast du mit ihnen schon mal wirklich ganz offen über dich und deine Sitaution gerade gesprochen?

Ich glaube ja, dass alle Menschen "im Kern" gleich sind. Meinst du denn, dass du dich von allen Menschen so sehr unterscheidest, dass niemand, dass nachempfinden kann, was du gerade beschreibst? Warum denn? Was du bist jetzt geschrieben hast, konnte ich zumindest gut verstehen, obwohl ich dich gar nicht kenne. Warum sollten deine Eltern, Freunde das nicht auch können?

LG
MissX

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little_butterfly
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Beitrag So., 01.03.2009, 22:58

@ MissX
Ja ich habe schon mal mit ihnen offen darüber gesprochen aber mehr als ein "mhm" oder "oh" kam nicht... typische Verständnislosigkeit eben.
Warum du mich verstehst, weiß ich nicht. Vielleicht weil du auch schon viele Probleme hattest. Meine Freunde verstehen meine Lage nicht, weil sie sowas nie durchmachen mussten und ihre Probleme anders regeln btw kaum welche haben, wie meine beste Freundin zb.

Ich denke nicht das sie sich, jetzt wo sie alle verliebt und glücklich sind, von meiner trübseligen Stimmung runterziehen lassen wollen und ich will das auch nicht, desswegen spreche ich sie nicht nochmal darauf an. Kommt ohnehin wieder nur ein verständnisloses "aso" oder sowas.
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Beitrag So., 01.03.2009, 23:07

Du willst eine Therapie machen.

Hast du dich schon mit einer Therapeutin in Verbindung gesetzt?
Ich finde das gut, dass du an eine Therapie denkst.
Gerade Therapeuten werden dich verstehen und können dir Wege aufzeigen, wie es wieder bergauf geht.

Weiß irgendjemand, dass du ritzt? Das kann man ja nicht einfach mit einem "aso" abtun. Da läuten ja schon alle Alarmglocken bei dir.

Gerade auch in Notsituationen erkennt man die wahren Freunde.
Auch wenn sie alle auf der rosa Wolke schweben, sie sollten auch Gehör für deine Probleme haben.

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little_butterfly
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 01:06

@ entgleist

Nein, ich muss es zuerst meinen Eltern beibringen und das kann ich nur, wenn ich mein Problem vorher meinem Vetrauenslehrer erzählt habe. Ich hoffe der kann sich dann mit meinen Eltern in Verbindung setzen und dann schauen wir uns nach einem Therapeuten um.
Ich würde es ja gerne einfach so meinen Eltern erzählen, aber ohne Hilfe von einem anderen Erwachsenen, nehmen die mich nicht ernst.
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 12:20

Was für Eltern hast du bloß.

Klingt kompliziert, ist das, weil du noch so jung bist?
Gibt es keine soziale Einrichtungen, etwa für Selbstmordgefährdete oder Jugendlichen mit anderen Problemen? Da könntest du dann erstmal problemlos hingehen, da ist jemand da, der dir zuhört und dir sagen kann, was du weiter machen kannst.

Oder du rufst bei einer Hotline an.

Also wenn ich meinen Eltern zeigen würde, dass ich mich selbst ritze! - die würden mich SEHR ernst nehmen. Wahrscheinlich würden sie nicht verstehen, warum ich das mache, aber dass da was nicht passt, das würden sie schon checken.

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clematis
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 12:32

liebe little-butterfly,

es ist bestimmt nicht einfach, wenn du im moment keinen zum reden hast.

deine freunde haben gerade mit sich selbst zu tun. ich denke, mit 15 jahren ist man noch ein halbes kind, auch wenn man körperlich schon zu den erwachsenen zählt. ich finde es nicht überraschend, dass deine freunde mit deinen problemen nix anfangen können, dass sie sie nicht verstehen können, dass sie auch keinen blick für die ernsthaftigkeit und schwere deines problems haben. ich denke jedoch nicht, dass es gleich keine wahren freunde sind.

ich denke auch ein therapeut und andere betroffene können deine gefühle gut nachvollziehen. das schreiben im forum ist doch ein guter anfang. hilft es dir?


lg, clematis
"Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis."
Woody Allen

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little_butterfly
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 15:53

@clematis
Ja, es hilft mir sogar sehr! Ich schreibe auf vielen Foren im Moment, aber das hier ist sogar eines der besten. Die Leute hier nehmen mich ernst, stempeln mich nicht als verrückt ab und viele verstehen mich sogar. Das hilft mir sehr
Es ist so das es im Moment viele Emos gibt in der Jugendszene, das weißt du bestimmt und davon ritzt sich der Großteil. Meine Freunde kennen Emos und sie finden ritzen alle peinlich, sie denken man macht es nur um cool zu sein oder man übertreibt.
Als ich mal einer Freundin meine Narbe gezeigt habe (damals ging ich noch lockerer damit um, das ist jetzt über ein Jahr her) hat sie mir eine runtergehaun. Nicht fest, aber wieso um Himmels willen tut sie sowas?!
Natürlich ist es so das ich ihre Freundin bin und meine Freunde nie zugeben würden, dass sie mein Verhalten peinlich und unangebracht finden, weil mich dies verletzen würde und das wissen sie.
Ich habe es diesmal außerdem nur einer Freundin erzählt und zwar der, von der ich denke das sie mich ein Stück weit zumindest verstehen kann. Diese hat betroffen gewirkt und gefragt ob sie mit mir gemeinsam zu unserem Vertrauenslehrer gehen soll. Am nächsten Tag hatte sie alles schon wieder vergessen, weil sie Stress mit ihrem Freund hat.
Meinen Eltern wurde es beim ersten Mal (vor einem Jahr) von meinem Klassenvorstand und dem Direktor erzählt, aber sie haben es ihnen nicht geglaubt. Meine Mutter hat sofort gesagt das es doch nur an meinen Freunden liegt das meine Noten im Moment nicht die besten sind, dass ich mich allerdings bestimmt nicht ritze weil ich doch weiß wie blöd das ist, weil Schmerzen doch unangenehm sind und sie es doch schon längst bemerkt hätte...

@ entgleist
Bestimmt wird es das geben, aber aus irgendeinem Grund habe ich das dringende Bedürfnis mich so lange einzusperren in meinem Zimmer und soziale Kontakte zu vermeiden, bis ich es endlich geschafft habe, mit meinem Vertrauenslehrer zu sprechen.
Außerdem haben meine Eltern im Moment doch genug Probleme mit meinem Bruder und ich kann sie doch nicht einfach so vor den Kopf stoßen und in irgendso eine Einrichtung gehn! Irgendjemand muss es ihnen doch vorher beibringen was ich für Probleme habe.
Ich weiß nicht wieso.. aber ich MUSS es einfach diesem Lehrer erzählen weil ich sonst niemanden vertraue. Es fällt mir ohnehin schon schwer genug mit jemanden zu sprechen, da sollte es zumindest jemand sein, dem ich 100% vertraue.
Tja, meine Eltern wissen nicht das ich mich ritze. Sie haben es meinen Lehrern damals nicht geglaubt und ich hätte nur unnötigen Stress wenn ich es ihnen jetzt verraten würde, dh. Verbote etc.
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 16:44

Das richtet sich nicht gegen dich !!!! --> tolle Eltern hast du da.
Allen Anschein nach können Sie damit nicht umgehen (Verbote), sind überfordert.
Also ich würde sagen, es ist egal, wenn du deine Eltern damit vor den Kopf stößt. Eltern sind dazu da, dass sie dich auf dem Weg zur Selbstständigkeit begleiten und dich in ALLEN Problemlagen unterstützen. Wozu denn sonst? Um dich auf die Welt zu setzen. Toll ist das, wenn Kinder in die Welt gesetzt werden und dann kommt man nicht klar damit. Kann sein, dass dein Bruder grad im Mittelpunkt steht, aber hey, du brauchst auch Zuwendung! Dass sie deinen Lehrern einfach nicht glauben, also das ist ja ungeheuerlich.

Die Freundin, die dir eine runtergehaun hat, ich glaube, es war ihre Art zu sagen, hör auf damit. Vielleicht wollte sie dir den Kopf "reinwaschen". Naja, geholfen hat es ja wohl nicht.

Was da in der Emo-Szene abgeht - da bin ich mit meinem Alter wohl nicht up-to-date. Ist natürlich schwierig, wenn das im Trend liegt, sich Gehör zu verschaffen und zu zeigen, ich hab echte Probleme.

Mich wundert es auch nicht, dass du ritzt, wenn du zuhause nicht beachtet wirst. Scheinbar musst du auf so krasse Sachen zurückgreifen, um Beachtung zu kriegen.

Wenn du in so ne soziale Einrichtung gehst, das müssen doch deine Eltern nicht erfahren. Und DU bist wichtig. Mir wär es egal, ob das jetzt meinen Eltern passt oder nicht. (mal abgesehen von den Sanktionen)

Ich finde dieses Forum auch toll. Es hebt sich klar von anderen ab, wo man unter Umständen sogar beschimpft, verspottet, nicht ernst genommen etc. wird.

Du hast schon einen großen Schritt gemacht, indem du den Mut aufgebracht hast, hier über dich zu schreiben!

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little_butterfly
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 22:54

@entgleist
Danke, deine Antworten helfen mir total.
Naja meine Eltern sind halt so. Sie haben sich getrennt als ich 8 Jahre jung war und jetzt wohnt mein schrecklicher Bruder bei meinem Vater und ich bei meiner Mutter. Seitdem sehe ich meinen Vater nicht mehr sooo oft und rede mit ihm nie über Probleme. Er gibt meinem Bruder immer mehr als mir, versteht ihn besser und hat sogar einmal gesagt, dass er seine Einstellung mehr gut heißt als meine. Er sagt außerdem oft, meine Mutter solle doch alles für mich bezahlen, was schwer ist da sie in Frühpension ist (sie geht auf Krüken...) und nur wenig Geld vom Staat bekommt.

Meine Mutter war früher schwere Alkoholiker (nach aber auch vor der Scheidung, nachher hat es sich lediglich verschlimmert) und trinkt auch jetzt noch ungefähr 24 Dosen Bier in wenigen Tagen. Früher musste ich ihr oft ins Bett helfen wenn sie sturzbetrunken war..
Also war mein Leben ab 8 Jahren eigentlich oft nicht schön. Ich vermeide es zu sagen das es schrecklich war, weil ich ja alles hatte an materiellen Dingen und Liebe eigentlich auch.
Meine Mutter sagte mir oft das sie mich liebe und das wir das ohne meinen Vater schaffen weil dieser ein Ar** sei aber ich wollte das nicht hören.
1. Liebte ich meinen Vater und ich wollte nicht gegen ihn aufgehetzt werden und ihre Streitigkeiten austragen (was ich allerdings oft musste) und
2. weil ich es in Frage stellen musste. Würde denn eine Mutter, die ihre Tochter so sehr liebt, sich ständig besaufen und zulassen, dass ihre Tochter sich so um sie kümmern muss?
Ein Psychologe hat mal zu mir gesagt, dass es nicht normal ist, sich um seine Eltern zu kümmern in meinem Alter. Es sollte eher umgekehrt sein.

Vor meinem 8. Lebensjahr, als wir noch alle unter einem Dach wohnten, hatte ich auch kein leichtes Leben da ich mich sehr oft mit meinem Bruder stritt. Er gab mir immer schon das Gefühl, wertlos zu sein, schlug und beschimpfte mich, las mein Tagebuch und machte sich anschließend über mich lustig (was sehr schlimm ist für ein kleines Kind), stellte mich vor Freunden bloß, machte mich verbal fertig total fertig und sagte einmal sogar, dass ich aus dem Fenster springen sollte, denn "dann sind wir dich endlich los". Sag mir, wie soll man da eine normale, standhafte Persönlichkeit entwickeln?

Nun ist es so, dass ich trozallem die einzige bin in dieser Familie, die etwas Bildung erlangt hat. Ich besuche ein Gymnasium und bin eigentlich ganz okay in der Schule, Notendurchschnitt 1,8 in etwa.
Meine Familie ist im Großen und Ganzem, wenn ich es so ausdrücken darf, ungebildet und dumm. Sie sind alle rassistisch, ohne Ausnahme (am meisten wohl mein Bruder und mein Vater) und machen sich gerne über meine Einstellung lustig, da ich eher zu Gleichberechtigung tendiere.

Ich hatte öfters Gefühle für ältere Männer (sowas ähnliches wie ein Vaterkomplex), suchte mir unbewusst Jungs aus die meinem Bruder ähnelten
und wurde oft gemobbt weil ich etwas schüchtern war (jetzt nicht mehr so) und mollig war/bin.

So, mehr fällt mir nicht mehr ein. Das ist das meiste, was mir auf der Seele brennt. Vielen Dank fürs Durchlesen!
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 23:13

Wow, du hast ganz schön was aus dir gemacht!

Du bist gebildet, gratuliere zu deinem super Notendurchschnitt! Und du hast es geschafft, dich von der Einstellung deines Vaters und deines Bruders zu distanzieren. Du hast so viel durchgemacht, besser überstanden als man meinen könnte.
Du scheinst die einzig Starke in dieser Familie zu sein. Aber der Psychologe hat vollkommen recht. Nicht deine Aufgabe ist es, die Familie zu organisieren, die Eltern sind jene, die für die Kinder sorgen müssten. Aber scheinbar kommen sie mit ihrem eigenen Leben nicht klar. Beziehungsweise deine Mutter.
Klar, dass sich das irgendwann auswirkt. Dass du das irgendwann nicht mehr packst.
Es ist doch mutig von dir, dass du trotzdem sagst, hey, ich kann nicht mehr, aber bitte helft mir.

Was dein Bruder mit dir gemacht hat, ist schrecklich.
Man hat nicht dir geholfen, sondern jetzt steht auch noch dein Bruder im Mittelpunkt, und dir hilft keiner. Also es läuft da alles schief.

Ich hoffe, dass du jetzt an die richtigen Leute kommst, Lehrer, Therapeuten etc.

Du scheinst immer nur das Gefühl bekommen zu haben, du seist eine Last.
Man hat dir das gesagt/vermittelt - aber du BIST nicht so.
Glaub an dich!

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Beitrag Di., 03.03.2009, 00:13

@ entgleist
Danke, ich werde mich bemühen.
Ja, man kann sagen das mir oft dieses Gefühl vermittelt wurde. Desswegen kann ich mich selbst auch nicht mehr leiden im Moment, habe Essstörungen entwickelt usw.
Morgen werde ich nun endlich mit meinem Vertrauenslehrer sprechen. Ich werde es diesmal ganz sicher tun, ich wollte ja eigentlich schon heute, aber er war dann nicht mehr da.
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